Eriobotrya pflegen

Eriobotrya japonica

Eriobotrya

Eriobotrya japonica
Foto: B. Navez
Lizenz: GFDL

Deutscher Name: Japanische Wollmispel, Wollmispel, Japanmistel
Wissenschaftl. Name: Eriobotrya
Familie: Rosaceae (Rosengewächse)
Verwendung: Blatt- und Fruchtschmuckpflanze, Ampelpflanze
Schwierigkeit: mittelschwer

Steckbrief / Beschreibung

Die Eriobotrya japonica, Japanische Wollmispel, wächst in Form eines kleinen Baumes mit einem verholzten, sich verzweigenden Stamm. Die oval, am Ende spitz zulaufenden, bis zu 25 cm langen und etwa 10 cm breiten Blätter dieser Pflanzen sind olivgrün gefärbt und bucklig gewölbt. Frische, junge Blätter, weisen einen feinen Flaum aus kurzen, weißen Haaren auf. Im Alter wirft die Wollmispel ihre unteren Blätter ab und die Pflanze wird unansehnlich.

Standort / Licht

Die Eriobotrya japonica pflegt man an einem hellen, luftigen Standort mit gelegentlicher Sonnenbestrahlung.

Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke, angegeben in Lux, geben Auskunft ob der Standort hell genug ist. Pflanzen mit geringem Lichtbedarf benötigen immer noch mindestens 500 bis 600 Lux. Zimmerpflanzen für sehr helle Standorte brauchen 1600 Lux und mehr.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Verglasung und vor der Wohnung stehende Bäume und Büsche reduzieren die Lichtstärke schnell um 30 bis 70%. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es bereits zu dunkel für die meisten Topfpflanzen sein. Auch zu viel Licht ist für zahlreiche Zimmerpflanzen schlecht, es muss abgeschattet werden oder man ändert den Standort.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe
Standort finden

Sicherheit über die Lichtstärke erhält man nur mit einem Luxmeter. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Gießen / Wässern

In der Hauptwachstumszeit gießt man die Eriobotrya japonica reichlich, der Topfballen sollte immer leicht feucht sein. Überschüssiges, im Untersetzter stehenbleibendes Wasser ist nach dem Gießen zu entfernen, da diese Pflanzen trotz ihres Feuchtigkeitsbedarfes keine Staunässe vertragen.

Wann, wie viel und wie oft gegossen wird kann nicht generell beantwortet werden. Das sorgt, besonders bei unerfahrenen Pflanzenfreunden für Unsicherheit. Man sollte es sich aber auch nicht zu schwer machen.

Grundsatz beim Gießen

Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man lieber etwas weniger als zu viel Gießen. Die wenigsten Zimmerpflanzen gehen an Trockenheit ein, meistens werden sie zu Tode gewässert.

Weshalb wird zu viel gewässert ?

Wenn eine Pflanze schlapp aussieht, greifen viele Hobbygärtner zuerst zur Gießkanne. Dies ist der mit Abstand häufigste Pflegefehler. Bei schlaffen Pflanzen sollte man nicht wässern ohne die Erde zu prüfen, denn sehr oft ist nicht der Wassermangel an einer siechenden Pflanzen schuld.

Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger oder dem Handrücken ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.

Große Pflanzgefäße erfordern einen Feuchtigkeitsmesser. Damit kann man in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und er gehört zu jeder Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Überwintern / Ruheperiode

Von Oktober bis März gießt man gerade soviel, dass der Topfballen der Pflanzen nicht vollständig austrocknet. Die Pflanzen werden während dieser Zeit nur sehr schwach gedüngt. Die Temperatur sollte während der Wintermonate um die 10 °C liegen.

Temperatur

Die Eriobotrya japonica gedeiht problemlos bei normalen Wohnungstemperaturen. Während der Ruhezeit im Winter sollte die Temperatur auf 10 bis 15 °C abgesenkt werden.

Eriobotrya vermehren

Zur Vermehrung dieser Pflanzen verwendet man Samen. Diese kann man im Fachhandel erstehen oder aus den Früchten der Loquate entnehmen. Zur Aussaat gibt man einen Kern etwa 1 cm tief in leicht angefeuchtete Aussaaterde aus gleichen Teilen scharfem Sand und Torf. Während der 6 bis 8 wöchigen Keimzeit stellt man die Töpfe an einen hellen, nicht sonnigen Platz und hält die Erde leicht feucht. Nachdem der Keimling eine Größe von 8 bis 10 cm erreicht hat, pflanzt man ihn in einen Topf mit Blumenerde auf Kompostbasis.

Alternativ kann man eine Vermehrung mit Stecklingen versuchen. Leicht verholzte Triebe können in einem sandigen Substrat angezogen werden.

Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat

Zur Kultivierung einer Eriobotrya japonica verwendet man Erde auf Kompostbasis.

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Eriobotrya umtopfen

Im zeitigen Frühjahr werden die Pflanzen in größere Pflanzgefäße umgetopft.

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Düngen / Nährstoffbedarf

Die Eriobotrya japonica wird alle 14 Tage mit einem flüssigen Dünger in mittlerer Konzentration gedüngt.

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Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise

Die Pflanzen vertragen keine Staunässe. Nach dem Gießen entfernt man überschüssiges Wasser aus den Untersetzern.

Der Eriobotrya wird manchmal von Blattläusen befallen. Hin und wieder sollte man die Pflanzen sorgfältig auf einen Befall mit diesen Pflanzenschädlingen kontrollieren.

Der Befall mit Schmier- und Wollläusen wird bei diesen Pflanzen öfter beobachtet. Das kleine, weiße, an Wattebäusche erinnernde Gespinst der Schmierläuse ist gut auf den Blättern der Eriobotrya zu erkennen.

Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.

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Eriobotrya Bilder 

Klicken Sie zum Vergrößern auf die Vorschaubilder

Eriobotrya

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Eriobotrya japonica
Foto: Oldie
Lizenz: GFDL

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Foto: Wouterhagens
Public Domain

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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5