Neues Substrat: BITTE dringend um EURE ERFAHRUNGEN!

  • Ich hab grade begonnen, ein neues Substrat für Freilandorchideen wie Cypripedium, Dactylorhiza, Orchis, Ophrys usw. vorzubereiten, weil das alte aus ist und kein Perlit mehr zur Verfügung steht.
    Nach langem Grübeln, konnte ich folgende Materialien finden:


    Blähton, den könnte ich wohl bei Bedarf vorher mit dem Hammer brechen


    Bimssteine, würde ich auch noch ebenso zerkleinern


    Lavakies 10/20, hab's versucht, ist kaum kleiner zu kriegen


    Holzkohle ein schrecklich staubig-rußiges Zeug, notfalls nass mit dem Hammer kleinzukriegen ?


    Kalksplitt 6/8


    alkalischer feiner Sand aus der Lehmgrube


    abgelagerter Lehm aus den tieferen Schichten einer Baugrube


    abgegrabene Erde aus dem Rosenbeet, könnte noch schwache Spuren von Dünger enthalten


    frischer Kompost, wahrscheinlich zu nährstoffhaltig und mit Unkrautsamen belastet



    Bitte sagt mir doch so schnell wie möglich, wenn ihr praktisch oder theoretisch irgendwas zu einem Bestandteil wisst, ob er sich eignet oder lieber weggelassen werden sollte! - VIELEN DANK! :wink:

    "Gartenarbeit"? - Gibt es nicht! - Jegliche Betätigung im Garten ist nie Arbeit, sondern reines Vergnügen!

  • Also gut, es ist zwar Sonntag, aber was tut man nicht alles für die Zufriedenheit von Gärtner und Pflanze :D


    Ich würde den Lavabruch als schmückendes Element sichtbar an der Oberfläche halten.
    Die Holzkohle in einen Sack stopfen und dann wie wild hämmern. Sand, Splitt, Bims und Lehm halte ich für ok. Nur der Blähton käme mir nicht unter. Das Zeug finger ich immer aus allem raus und werfs weg :itwasntme: Meine Wahl wäre Ziegelmehl oder verdroschene Tontöpfe. Das findet man als Zuschlagstoff auch in Dachsubstraten.
    Eine kleine Gabe an Kompost ist sicher nicht verkehrt. In einer Magermischung haben starkzehrende Wildkräuter auf Dauer keine Chance. Der Düngeranteil in der Erde von den Rosen wird sich in der Mischung deutlich nach unten pegeln, weswegen mir das auch kein Kopfweh macht.





    let the dawn break to find me where no one can find me

  • hi gartenfrosch,
    kompost würde ich überhaupt nicht verwenden, eben wegen den nährstoffen, vor allem stickstoff.
    für Ophrys würde ich nicht das gleiche substrat wie für die, die nässe lieben, die wollen trockener stehen wie bei mir auf den trockenhügel.
    die erde aus deinem rosenbeet würde ich auch nicht benutzen, oder nur einen ganz kleinen teil, nur, ich glaube dann kannste diese erde auch ganz weg lassen.
    feiner sand, bims, lehm würde ich auch mit ja beantworten.
    kohle, schau mal hab was gefunden
    http://www.n-tv.de/wissen/Biokohle-als-S...icle261870.html
    http://www.philognosie.net/index.php/tip/tipview/898/
    LG Lena

  • Huhu Lena :wink:
    es ist mir nur um die Komponenten gegangen. Nicht um die Zusammensetzung. Sämtliche Stoffe sind meiner Meinung ohne Probleme zu verwenden. Den Kompost (eine Winzigkeit) hätte ich als organischen Träger verwendet. Gleiches gilt für die Rosenerde.
    Für die trockneren Bereiche weniger Bims, für die feuchteren mehr. Gleiches für den Lehm.


    Die kleinen Knabenkräuter, die ich in den Donauauen gefunden habe, die stehen alle auf ca. 5cm Humus-Sandgemisch und drunter kommt der Schotter. Das Laub wird in dem Naturwald nicht gekehrt. Ein Humuseintrag ist also auch dort gegeben. Trotz Magerstand.


    Wir können gerne weiter debattieren. Unser Gartenfrosch möchte zwar schnell Antworten haben, gut Ding will aber manchmal doch erst ausgeknobelt werden :D





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  • Hallo, Mädels!
    Vielen Dank für Eure Substraterfahrungen, hat mir schon sehr geholfen bei der Planung der nächsten Pflanzung.


    Sorry, hab grad voll viel Arbeit, Kollege ist in Ferien. - Kann erst Allerheiligen wieder im Forum weiterquaken. :D

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  • hallo kuerzlich,
    genau lieber etwas länger knobeln :)
    das problem mit kompost ist die zusammensetzung, hast du viele sachen im komposter die stark stickstoff enthalten, könnte das dennoch zu heftig für orchideen werden. auch wenn es in der natur eine humusschicht gibt, kompost ist nicht gleich kompost. oder humus nicht gleich humus. kann mich noch daran erinnern was mein opa für ein "tamm tamm" mit seinem kompost gemacht hat. ich muss mal meine mutter fragen, so genau wie mein opa das gemacht weiß ich nicht, ich war noch zu jung.
    je nach beschaffenheit des gartenboden braucht man für trockene standorte gar kein lehm.
    ich weiß jetzt nicht ob rosen viel stickstoff benötigen, denn gerade mit stickstoff muss man aufpassen.


    Gartenfrosch
    wie ist die beschaffenheit deiner gartenerde wo du die orchideen einpflanzen willst?


    LG Lena

  • Zitat von lena1964


    je nach beschaffenheit des gartenboden braucht man für trockene standorte gar kein lehm.
    ich weiß jetzt nicht ob rosen viel stickstoff benötigen, denn gerade mit stickstoff muss man aufpassen.


    Unser lieber Gartenfrosch möchte ein Substrat gemischt haben. Also keinen vorhandenen Untergrund präparieren. Mit Bitte um Erklärung :hmm:


    Rosen sind Starkzehrer. Natürlich hast Du recht damit, dass sich Rosen mit Erdorchideen absolut nicht vertragen. Eine dezente Beimischung solcher Erde ist aber keine Katastrophe. Hier kommt es auf das Verhältnis an. Von Luft und Liebe leben die Orchis halt doch nicht. Deswegen hätte ich einen Schubs durchaus druntergemischt.


    Lehm hätte ich als Träger verwendet. An irgendwas müssen sich die mineralischen Stoffe ja anhängen können.


    Kompost ist natürlich gerne eine echte Bombe. Darauf könnte man verzichten. Er wäre halt gut für die Bodenstruktur und das Bodenleben. Für echte Nährstoffmeider wäre das wohl wirklich zu heftig.





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  • Kollege ist wieder da, so konnte ich nachmittags frei nehmen und hab die Pflanzarbeiten erledigt.
    Alle geeigneten Substrate nach Euerrn Vorschlägen verarbeitet.
    Kohle war mir zu rußig und Kompost zu stickstoffhaltig, hab ich beide weggelassen;
    Tonscherben, Bimssteine, Walnussschalen, und auch den alten Blähton (weil er ja nun schließlich schon mal da war und auch irgendwann weg muss) kleingeklopft.
    Ophrys mit Sand, Kies und gaaanz wenig magerer Erde versorgt,
    Knabenkraut und Frauenschuh zusätzlich mit dem ganzen andern Zeug.
    Mit der Lava alles abgedeckt:
    FERTIG! :oops:


    Hört sich gut an, sieht gut aus, schmeckt gut, riecht gut ... IS G U T !!!


    Nochmals vielen Dank! Mehr darüber im Frühling/Sommer, wenn's was zu sehen gibt.

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  • immer wieder gerne :)
    außerdem schadet mir das mitdenken auch nicht, denn so kann ich sehen ob ich auch alles richtig verstanden habe.
    ja, deine substrate sind abgenommen und für gut erklärt :yes:
    na, dann weiter guten appetit :biggrin:
    LG Lena

  • Viel Appetit haben die Pflänzchen ja zur Zeit nicht, sollen ja auch nüchtern bleiben und Winterschlaf machen. Aber für den Frühling ist das Mahl bestens bereitet.


    Übrigens, falls noch etwas Düngerr im Rosenbeet verblieben war, aus dem ich ja den Erdzusatz nahm, dann war's nur Kali und um die Zeit sicher kein Stickstoff mehr.


    Bei meiner Düngung im April werde ich dann natürlich besonders drauf achten, dass ich nirgends, wo Orchideen wachsen (sollen) Düngegranulat hinschmeiß, auch keinen Kompost und keine Hornspäne (wegen des hohen Stickstoffanteils).
    Ein kleiner Anteil, der aus der näheren Umgebung hingeschwemmt wird, reicht bestimmt grade aus um "verträgt Dünger in halber Konzentration" zu erfüllen.

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  • Zitat


    kuerzlich schrieb:


    ...sollten wir uns die Denkarbeit durchaus auch vergüten lassen.
    Ich hätte bitte gerne ein paar Radieschen und für die nächste Aufgabe an
    einem Sonntag einen kräftigen Kaffee. Ginge das?


    Eigentlich jederzeit gerne :)
    Bloß: Wennst die Radieserl sigst, die mir heier in extra Pflanzerde auf Saatband gezogen hamm, da verzchtests gern freiwillig. ;( Und im Kaffekochen bin ich auch als Niete bekannt, :sad:


    Wie wär's stattdessen mit köstlichen Bildern vom Erfolg unsrer gemeinsamen Bemühungen im kommenden Jahr?!? :wink:


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  • hallo gartenfrosch,
    da hab ich es doch etwas einfacher mit dem düngen, dass was ich zu den orchideen gepflanzt habe, bekommt kein zusätzlichen dünger, nur das was auch nächstes jahr die orchideen bekommen :)



    LG Lena

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