Gardenien pflegen

Gardenien Gardenia brighamii

Deutscher Name: Gardenie / Jasminrose
Wissenschaftl. Name: Gardenia augusta (syn. Gardenia jasminoides)
Familie: Rubiaceae
Wuchshöhe: 40 bis 140 cm
Blütezeit: Juli - Oktober
Verwendung: Blüten- und Fruchtschmuckpflanze
Schwierigkeit: anspruchsvoll

Steckbrief / Beschreibung

Gardenien sind buschige, niedrig wachsende Sträucher mit herrlich duftenden Blüten. In Zimmerkultur wird nur die Gardenia jasminoides syn. Gardenia augusta gehalten.

Obwohl man die Gardenien im Volksmund auch Jasminrosen nennt, ist die Gardenia jasminoides nicht mit dem Jasmin verwandt. Bei geeigneten Kulturbedingungen blühen die Gardenien in den Sommer und Herbstmonaten.

Standort / Licht

Die Gardenien wachsen am besten an einem hellen Standort. Direkte Sonneneinstrahlung ist zu vermeiden. Standorte an sonnenbeschienen Südfenstern sollte zumindest während des Sommers man mit einem durchscheinenden Vorhang oder einer größeren, vorgestellten Pflanze etwas abschatten.

Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke, angegeben in Lux, geben Auskunft ob der Standort hell genug ist. Pflanzen mit geringem Lichtbedarf benötigen immer noch mindestens 500 bis 600 Lux. Zimmerpflanzen für sehr helle Standorte brauchen 1600 Lux und mehr.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Verglasung und vor der Wohnung stehende Bäume und Büsche reduzieren die Lichtstärke schnell um 30 bis 70%. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es bereits zu dunkel für die meisten Topfpflanzen sein. Auch zu viel Licht ist für zahlreiche Zimmerpflanzen schlecht, es muss abgeschattet werden oder man ändert den Standort.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe
Standort finden

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Gießen / Wässern

Gardenien werden während der Wachstumsphase gleichmäßig gegossen, vor der jeweils nächsten Wassergabe lässt man die Erde an der Oberfläche leicht antrocknen. Beim Wässern sollte man vorsichtig sein, Ballentrockenheit und Staunässe wird von den Gardenien nicht vertragen. Als Gießwasser verwendet man nur zimmerwarmes Regenwasser.

Wann, wie viel und wie oft gegossen wird kann nicht generell beantwortet werden. Das sorgt, besonders bei unerfahrenen Pflanzenfreunden für Unsicherheit. Man sollte es sich aber auch nicht zu schwer machen.

Grundsatz beim Gießen

Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man lieber etwas weniger als zu viel Gießen. Die wenigsten Zimmerpflanzen gehen an Trockenheit ein, meistens werden sie zu Tode gewässert.

Weshalb wird zu viel gewässert ?

Wenn eine Pflanze schlapp aussieht, greifen viele Hobbygärtner zuerst zur Gießkanne. Dies ist der mit Abstand häufigste Pflegefehler. Bei schlaffen Pflanzen sollte man nicht wässern ohne die Erde zu prüfen, denn sehr oft ist nicht der Wassermangel an einer siechenden Pflanzen schuld.

Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger oder dem Handrücken ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.

Große Pflanzgefäße erfordern einen Feuchtigkeitsmesser. Damit kann man in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und er gehört zu jeder Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Überwintern / Ruheperiode

Da Gardenien keine ausgeprägte Ruhephase einlegen, gießt man auch im Winter gleichmäßig weiter. Man sollte die Wassergaben jedoch etwas später geben und den Topfballen etwas trockener als im Sommer werden lassen. Von Oktober bis Februar reichen 2 bis 3 schwache Düngergaben.

Standort im Sommer

Während der Sommermonate kann man seine Gardenien an einem geschützten, hellem bis halbschattigem Platz im Freien pflegen.

Temperatur

Die Gardenien wachsen bei Temperaturen von 17 bis 24 °C recht gut. Die Temperatur darf im Sommer nicht unter 20 bis 23 °C und im Winter nicht unter 15 °C fallen. Zur Bildung von Blüteknospen sollte die Temperatur aber zwischen 16 und 18 °C liegen. Bei stärkeren Temperaturschwankungen verlieren die Gardenien meist die angesetzten Knospen.

Gardenien vermehren

Gardenien vermehrt man am besten im Frühling durch Kopfstecklinge. Diese dürfen keinen Knospenansatz haben. Siehe auch: Vermehrung durch Stecklinge

Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat

Gardenien pflanzt man in ein leicht saures Gemisch aus 1 Teil Torf und 1 Teil Lauberde oder Komposterde. Unbedingt auf kalkfreie Erde achten, Gardenien sind kalkfeindlich. Idealerweise verwendet man aber eine Erdmischung für Rhododenren

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Gardenien umtopfen

Kräftig gewachsene Exemplare kann man im Frühling in größere Töpfe umpflanzen. Der bisherige Topf sollte vor dem Umtopfen aber bereits vollständig durchwurzelt sein; ist dies nicht der Fall, so verschiebt man das Umtopfen der Gardenien lieber um ein weiteres Jahr.

Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf

Der Nährstoffbedarf der Gardenien ist mäßig. Gardenien werden vom Frühjahr bis zum Herbst alle 14 Tage mit handelsüblichem Rhododendron-Dünger gedüngt.

Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen

Blumendünger

Bezugsquellen für richtige Düngemittel finden Sie hier:
Dünger für Topfpflanzen, Zierpflanzen und Zimmerpflanzen

Kürzen / schneiden der Gardenien

Vor Beginn des Frühjahres sollte man die Gardenien bis über ein nach außen gerichtetes Auge zurückschneiden.

Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise

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Während der Zeit, in der die Gardenien Blütenknospen ansetzen, sollte man unbedingt für eine hohe Luftfeuchtigkeit sorgen. Das tägliche Besprühen mit zimmerwarmem Wasser und ein Wasser und Kiesel gefüllter Untersetzer sind zur erfolgreichen Blütenbildung notwendig. Nach dem Erblühen der Knospen stellt man das Besprühen mit Wasser ein.

Nässe oder Trockenheit, Lichtmangel, zu hohe oder zu niedrige Temperaturen führen zu Knospenfall.

Blattaufhellungen werden durch eine Chlorose (Eisenmangel) verursacht. Spezielle Rohodendron-Dünger beugen der Chlorose vor.

Die Gardenie wird manchmal von Blattläusen befallen. Hin und wieder sollte man die Pflanzen sorgfältig auf einen Befall mit diesen Pflanzenschädlingen kontrollieren.

Schildläuse erkennt man bei genauem Hinsehen leicht an den hoch gewölbten, festen Rückenschildern. Da die Schildläuse aufgrund ihrer Färbung jedoch gut getarnt sind, werden sie schnell übersehen. Man sollte seine Gardenien deshalb regelmäßig und sorgfältig untersuchen.

Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.

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Gardenien Gardenia brighamii

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Gardenia brighamii
Foto: Forest & Kim Starr
Bestimmte Rechte vorbehalten

Gardenien Gardenia augusta

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Gardenia augusta
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Gardenia augusta

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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5