Krapp - eine Heilpflanze der Volksmedizin
Rubia tinctorum

Wissenschaftlicher Name: Rubia tinctorum L.
Pflanzennamen im Volksmund: Färberröte, Färberkrapp, Echte Färberröte
Pflanzenfamilie: Rötegewächse (Rubiaceae)
Wuchshöhe: 60 bis 100 cm
Verwendung: Innerlich und Äußerlich
Die pharmazeutische Industrie verwendet Inhaltsstoffe dieser Pflanze

Steckbrief / Beschreibung

Der Krapp wurde in seiner Heimat, dem östlichen Mittelmeerraum und dem Orient, schon seit Jahrtausenden zum Rotfärben von Geweben benutzt. Man färbte damit im 19. Jahrhundert die roten Hosen und Kappen der französischen Soldatenuniformen. Mit bestimmten blauen Farbstoffen gemischt, liefert der Farbstoff des Krapps auch eine sehr schöne violette Färbung. Als gegen Ende des 19 Jahrhunderts das erste künstlich hergestellte Alizarin, chemisch dem Farbstoff des Krapps entsprechend, in den Handel kam, waren die zur Herstellung verwendeten Krappwurzelstöcke bald nicht mehr gefragt. Seither findet man den Krapp nur noch selten angepflanzt oder aus ehemaligen Kulturen verwildert.

Die medizinischen Eigenschaften des Krapps waren schon zur Zeit des Hippokrates bekannt, der ihm hauptsächlich eine harntreibende Wirkung zusprach. Bei den Arabern wird der Krapp  noch heute zur Geburtshilfe verwendet. Neuere Versuche scheinen auch die dieser Heilpflanze zugesprochene günstige Wirkung bei der Behandlung von Nierensteinen zu bestätigen.

Je nach Standort wird der ausdauernde Kraps 60 bis 100 cm hoch. Die rotbraun gefärbten, kletternden Stängel haben an den Kanten rückwärts gerichtete Stachelzähnchen. Die gegenständig angeordneten Blätter und die großen Nebenblätter sind lanzettlich geformt. Der Blattrand und die Hauptnerven sind mit kleinen Stachelzähnchen bewachsen. Die Struktur der Seitenadern ist netzartig. Die Blütezeit des Krapps erstreckt sich von Juni bis in den August. Die gelblich gefärbten Blüten sind klein und unscheinbar. Der kriechende Wurzelstock ist auffällig rot gefärbt, die Pflanze bildet keine Ausläufer. Der Geruch des Krapps ist wermutartig, der Geschmack der Pflanze ist scharf.

Standort / Hier findet man Krapp

Der Krapp wächst in Südeuropa bis in Höhenlagen von etwa 1000 m. In Mitteleuropa ist diese Heilpflanze nicht heimisch.

Wirkung der Heilpflanze / Heilwirkung - Krapp

abführend, adstringierend, appetitanregend, gallensekretionsfördernd, harntreibend, reguliert die Menstruation, tonisch

Verwendete Pflanzenteile

In der Naturheilkunde benutzt man von dem Krapp die beblätterten Stängel und den Wurzelstock.

Inhaltsstoffe des Krapps

Wichtige Inhaltsstoffe dieser Heilpflanze sind: Di- und Trioxyanthrachinonglykoside, organische Säuren, Gerbstoffe, Pektine

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Bilder des Krapps

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Krapp, Rubia tinctorum

Krapp

Rubia tinctorum
Foto: H. Zell
Bestimmte Rechte vorbehalten

Krapp, Blüte

Krapp

Blüte des Färberkrapps
Foto: J.F. Gaffard
Bestimmte Rechte vorbehalten

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Quellen

Geheimnisse und Heilkräfte der Pflanzen. Verlag Das Beste, ISBN-10: ‎ 3716600261, Der Kosmos Heilpflanzenführer: Über 600 Heil- und Giftpflanzen Europas, Franckh Kosmos Verlag, ISBN-10: 3440162680, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia - Heilpflanze, Wikipedia - Liste von Heilpflanzen, Färberkrapp - Wikipedia, Das große Lexikon der Heilpflanzen: 550 Pflanzen und ihre Anwendungen, ‎ Dorling Kindersley Verlag GmbH, ISBN 3831032327

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