Mandarinen pflegen

Die Pflege der Mandarinen Pflanze ist einfach, die Pflanze verzeiht auch den einen oder anderen Pflegefehler. Mandarine (Citrus reticulata) ist die Bezeichnung für die Zitruspflanze aus der Familie der Rautengewächse und auch für die bekannte orangenfarbene Frucht. Die Mandarine verdankt ihren Namen wahrscheinlich den Mandarinen, den hohen chinesischen Staatsbeamten.

Citrus × microcarpa Calamondin, kalamansi

Deutscher Name: Mandarinenbaum, Zitrone, Apfelsine, Grapefruit, Mandarinen
Wissenschaftl. Name: Citrus
Familie: Rutaceae
Wuchshöhe: 1,5 bis 4 m
Verwendung: Blüten- und Fruchtschmuckpflanze, Solitärpflanze
Blütezeit: Mai bis September
Schwierigkeit: pflegeleicht

Steckbrief / Beschreibung

Mandarinen, Zitronen, Apfelsinen, Limonen und Grapefruit sind die Früchte und die Pflanzen aus der Gattung Citrus. Die Mandarinenpflanze wird gelegentlich auch als Mandarinenbaum oder Mandarinenstrauch bezeichnet.

Standort / Licht

Mandarinen sollten an einem möglichst hellen Standort gepflegt werden. Wer die Möglichkeit hat sollte die Mandarinenbäumchen im Sommer ins Freie stellen. Direkte Sonnenbestrahlung in den Vormittags- und Abendstunden, sowie ein wenig Wind ist für das Wachstum und die Blütenbildung wichtig. Nach Möglichkeit sollte man die Pflanzen vor der prallen Mittagssonne zu schützen. Nach ein wenig Eingewöhnungszeit im Halbschatten wird jedoch auch die Mittagssonne von den Mandarinen vertragen.

Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke, angegeben in Lux, geben Auskunft ob der Standort hell genug ist. Pflanzen mit geringem Lichtbedarf benötigen immer noch mindestens 500 bis 600 Lux. Zimmerpflanzen für sehr helle Standorte brauchen 1600 Lux und mehr.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Verglasung und vor der Wohnung stehende Bäume und Büsche reduzieren die Lichtstärke schnell um 30 bis 70%. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es bereits zu dunkel für die meisten Topfpflanzen sein. Auch zu viel Licht ist für zahlreiche Zimmerpflanzen schlecht, es muss abgeschattet werden oder man ändert den Standort.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe
Standort finden

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Mandarinen Gießen / Wässern

In der Hauptwachstumszeit gießt man eine Mandarine gleichmäßig und lässt nur die oberste Schicht des Substrates zwischen den Wassergaben leicht antrocknen. Am besten eignet sich weiches, zimmerwarmes, abgestandenes Wasser.

Als Gießwasser verwendet man für die Mandarinenbäumchen nur weiches, abgestandenes und zimmerwarmes Wasser.

Wann, wie viel und wie oft gegossen wird kann nicht generell beantwortet werden. Das sorgt, besonders bei unerfahrenen Pflanzenfreunden für Unsicherheit. Man sollte es sich aber auch nicht zu schwer machen.

Grundsatz beim Gießen

Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man lieber etwas weniger als zu viel Gießen. Die wenigsten Zimmerpflanzen gehen an Trockenheit ein, meistens werden sie zu Tode gewässert.

Weshalb wird zu viel gewässert ?

Wenn eine Pflanze schlapp aussieht, greifen viele Hobbygärtner zuerst zur Gießkanne. Dies ist der mit Abstand häufigste Pflegefehler. Bei schlaffen Pflanzen sollte man nicht wässern ohne die Erde zu prüfen, denn sehr oft ist nicht der Wassermangel an einer siechenden Pflanzen schuld.

Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger oder dem Handrücken ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.

Große Pflanzgefäße erfordern einen Feuchtigkeitsmesser. Damit kann man in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und er gehört zu jeder Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Mandarinen überwintern / Ruheperiode

Zwischen November und März sollten die Mandarinenbäumchen kühl stehen. Sie vertragen Temperaturen bis zu 7 °C. Die ideale Überwinterungstemperatur liegt zwischen 8 und 14 °C.

Während der Überwinterung werden die Mandarinen nur ein- bis zweimal schwach gedüngt.

Zu Beginn der Vegetationsperiode werden die Mandarinenbäumchen wieder kräftiger gegossen. Beginnt die Pflanze dann kräftig auszutreiben, so fängt man auch wieder mit dem regelmäßigen Düngen der Mandarinen an.

Lesetipp: Einleiten der Ruhe- oder Vegetationsperiode

Standort im Sommer

Die Mandarine kann während der warmen Jahreszeit an einem geschützten, hellen bis sonnigen Standort im Freien gepflegt werden. Die Mandarinen sollte nicht sofort von der prallen Mittagssonne beschienen werden.

Mandarinenbäumchen die in geschlossenen Räumen überwintert werden, dürfen zu Beginn der warmen Jahreszeit nicht sofort dem vollen Sonnenlicht unter freiem Himmel ausgesetzt werden. Die harte UV Strahlung kann die Blätter der Mandarinen verbrennen. Eine solche Verbrennung ist an braunen, unregelmäßigen Flecken auf den Blättern zu erkennen. Um die Pflanze an das Sonnenlicht zu gewöhnen, stellt man sie 1 bis 2 Wochen an einen schattigen bis halbschattigen Platz. Etwas Sonne in den Morgen- oder Abendstunden ist in dieser Zeit ausreichend. Nach dieser Eingewöhnungsphase kann man die Pflanze an ihren endgültigen, sonnigeren Standort stellen.

Temperatur

Zur Pflege einer Mandarine eignen sich normale Zimmertemperaturen. Die Luftfeuchtigkeit wird für die Mandarine günstig beeinflusst, wenn man die Töpfe auf mit Wasser und Kieselsteine gefüllte Untersetzer stellt. An wärmeren Tagen kann man die Mandarine mit Wasser besprühen.

Mandarinen vermehren

Mandarinenbäumchen kann man durch 10 bis 15 cm lange Stecklinge vermehren. Man taucht die Schnittfläche des Stecklings in ein Bewurzelungshormon und steckt ihn in ein leicht angefeuchtetes Gemisch aus gleichen Teilen Torf und scharfem Sand. Über die Stecklinge stülpt man einen Plastikbeutel und stellt den Topf bei 19 bis 22 °C an einen hellen, nicht vollsonnigen Standort. Nach der erfolgreichen Bewurzelung entfernt man den Plastikbeutel und gießt die junge Mandarinenbäumchen bis zum neuen Austrieb nur so viel, dass die Erde nicht vollständig austrocknet. Sobald die Wurzeln der Mandarinen aus dem Wasserabzugsloch herauswachsen, topft man die Pflanze in ein Substrat auf Kompostbasis. Nun kann man den Nachwuchs wie ausgewachsene Zitrusgewächse weiterkultivieren.

Mandarinen kann man auch aus Samen ziehen. Gibt man den Samen in Aussaaterde und hält sie feucht und warm, keimt er nach vier bis sechs Wochen. Die kleinen Keimlinge stellt man an einen hellen Standort, vermeidet anfangs jedoch die direkte Sonnenbestrahlung. Sobald die Sämlinge eine Höhe von 10 bis 15 cm erreicht haben, setzt man sie einzeln in kleine Töpfe mit Komposterde und behandelt sie wie erwachsene Pflanzen. Mandarinen entwickeln sich sehr langsam zu attraktiven Blattpflanzen, je nach Art kann es bis zu zehn Jahre dauern, bevor sie im Zimmer blühen und Früchte tragen.

Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat

Für die Mandarinenbäumchen verwendet man ein Erdgemisch auf Kompostbasis. Die Erde sollte gut wasserdurchlässig und schwach sauer sein. Im Handel gibt es spezielle Zitruserde.

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Mandarinen umtopfen

Nur Citrus microcarpa (Calamondinorange) setzt bereits in kleinen Töpfen erfolgreich Blüten und Früchte an, die meisten anderen Arten blühen jedoch erst, wenn sie älter und so groß sind, dass sie bereits einen Kübel beanspruchen. Im Frühjahr topft man die Mandarinen bei Bedarf in ein etwas größeres Gefäß um.

Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf

Vom Frühjahr bis zum Herbst düngt man alle 14 Tage mit einen kalireichen Volldünger. Im Handel gibt es speziell für auf die Bedürfnisse der Zitruspflanzen abgestimmte Dünger. In der winterlichen Ruhepause stellt man die Düngung vollständig.

Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen

Blumendünger

Bezugsquellen für richtige Düngemittel finden Sie hier:
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Mandarinen schneiden

Ein Mandarinenbäumchen verträgt problemlos einen Rückschnitt im zeitigen Frühjahr. Zu lange Triebe kürzt man maximal um 2/3 ihrer Länge. Um ein buschiges Wachstum der Mandarinenbäumchen zu fördern, kann man jederzeit während der Wachstumsphase die Triebe einkürzen. Zum Schneiden nicht verholzter Triebe einer Pflanze verwendet man ein scharfes Messer.Verholzte Triebe beschneidet man immer mit einer Gartenschere. Sehr dicke Triebe werden mit einer Astschere oder mit einer Säge gekappt.

Zu lange Triebe kürzt man im vor Beginn des ersten Austriebs im Frühjahr um etwa 2/3 ihrer Länge.

Lesetipp: Der richtige Rückschnitt von Pflanzen
Einkaufstipp: Gartenscheren und Astscheren für den Zimmergärtner

Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise

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Die gemeine Spinnmilbe kann an den Mandarinen auftreten. Die Spinnweben sind besonders gut an den Blattachseln und gebuchteten Blatträndern zu erkennen. Durch Einsprühen mit Wasser werden die Gespinste besonders deutlich sichtbar.

Schildläuse erkennt man bei genauem Hinsehen leicht an den hoch gewölbten, festen Rückenschildern. Da die Schildläuse aufgrund ihrer Färbung jedoch gut getarnt sind, werden sie schnell übersehen. Man sollte seine Mandarinen deshalb regelmäßig und sorgfältig untersuchen.

Bei zu niedriger Luftfeuchtigkeit verbreitet sich manchmal die Rote Spinne auf den Pflanzen. Besonders die Blattunterseiten müssen hin- und wieder sorgfältig kontrolliert werden, ansonsten nimmt man die Schädlinge meist zu spät wahr.

Ein Mandarinenbäumchen ist nicht giftig, in der Literatur wurden keine Hinweise auf eine potentielle Toxizität gefunden.

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White Lemon Flowers

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Foto: Assafs
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Foto: Sebastien Tricoire
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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5