Wachsblume pflegen

Wachsblume Hoya bella

Deutscher Name: Wachsblume
Wissenschaftl. Name: Hoya
Familie: Apocynaceae
Wuchshöhe: je nach Kletterhilfe bis 1 m
Blütezeit: Mai - Oktober
Verwendung: Blüten- und Fruchtschmuckpflanze
Schwierigkeit: je nach Art mittelschwer  bis anspruchsvoll

Steckbrief / Beschreibung

Die Pflanzen der Gattung Hoya (Wachsblume) sind kletternde oder niedrig wachsende Sträucher mit dicken, fleischigen Blättern und wachsartigen, sternförmigen Blüten in Trugdolden. Bei einigen Arten der Wachsblumen duften die Blüten süßlich.

Die kletternden Arten, die mehrere Meter lange Triebe bilden, zieht man meist an Spalieren oder bindet sie an Stäbe oder sonstige Wuchshilfen. Die kleineren, liegend oder hängend wachsenden Wachsblumen sehen besonders hübsch in Hängekörben aus.

Die Blätter einer Wachsblume wachsen gegenständig an kurzen Stielen. Trugdolden langlebiger, duftender Blüten treten üblicherweise im Lauf des Sommers an 3 bis 5 cm langen Stängeln auf. Die Dolden bestehen aus oft 30 etwa 1,5 cm großen Einzelblüten und sitzen an einem 2 bis 3 cm langen, verholzten Stängel.

Hoya australis ist eine schnell wachsende Wachsblume mit wachsartigen, dunkelgrün und manchmal silbern getupften  Blättern. Die etwa 15 Einzelblüten der Blütendolden sind weiß und in der Mitte rot.

Hoya bella ist eine kleine, sich reich verzweigende Wachsblume, deren Triebe rund 30 cm aufrecht wachsen und dann beginnen überzuhängen. Die matten, graugrün gefärbten Blätter bilden schmale, braune Längsbänder in der Mitte. Die Dolden bestehen aus acht bis zehn weißen, in der Mitte purpurfarbenen Einzelblüten.

Hoya carnosa ist eine recht schnell wachsende Kletterpflanze mit glänzenden, dunkelgrünen Blättern. Diese Wachsblume bildet etwa 10 bis 30 weiße bis blass rosa gefärbte Blüten, die in der Mitte immer rot gefleckt sind.

Standort / Licht

Die Wachsblumen benötigen einen hellen bis sehr hellen bis sonnigen Standort. Die pralle Mittagssonne muss aber vermieden werden, Sonnenbestrahlung ist nur während der frühen Morgen- oder späten Nachmittagsstunden empfehlenswert. Bei unzureichenden Lichtverhältnissen wächst die Wachsblume sparrig und bildet keine Blüten.

Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke, angegeben in Lux, geben Auskunft ob der Standort hell genug ist. Pflanzen mit geringem Lichtbedarf benötigen immer noch mindestens 500 bis 600 Lux. Zimmerpflanzen für sehr helle Standorte brauchen 1600 Lux und mehr.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Verglasung und vor der Wohnung stehende Bäume und Büsche reduzieren die Lichtstärke schnell um 30 bis 70%. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es bereits zu dunkel für die meisten Topfpflanzen sein. Auch zu viel Licht ist für zahlreiche Zimmerpflanzen schlecht, es muss abgeschattet werden oder man ändert den Standort.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe
Standort finden

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Gießen / Wässern

Während der Hauptwachstumszeit wässert man die Wachsblume gleichmäßig, lässt aber die oberste Erdschicht vor der jeweils nächsten Wassergaben abtrocknen. Während der Ruhezeit gießt man gerade so viel, dass die Erde nicht austrocknet. Ballentrockenheit und Staunässe werden von den Wachsblumen nicht vertragen.

Wann, wie viel und wie oft gegossen wird kann nicht generell beantwortet werden. Das sorgt, besonders bei unerfahrenen Pflanzenfreunden für Unsicherheit. Man sollte es sich aber auch nicht zu schwer machen.

Grundsatz beim Gießen

Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man lieber etwas weniger als zu viel Gießen. Die wenigsten Zimmerpflanzen gehen an Trockenheit ein, meistens werden sie zu Tode gewässert.

Weshalb wird zu viel gewässert ?

Wenn eine Pflanze schlapp aussieht, greifen viele Hobbygärtner zuerst zur Gießkanne. Dies ist der mit Abstand häufigste Pflegefehler. Bei schlaffen Pflanzen sollte man nicht wässern ohne die Erde zu prüfen, denn sehr oft ist nicht der Wassermangel an einer siechenden Pflanzen schuld.

Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger oder dem Handrücken ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.

Große Pflanzgefäße erfordern einen Feuchtigkeitsmesser. Damit kann man in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und er gehört zu jeder Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Überwintern / Ruheperiode

Von Oktober bis März sind Temperaturen von etwa 15 °C ideal. Die Wachsblumenart Hoya bella mag es etwas wärmer, 18 °C sind während der Wintermonate empfehlenswert. Alle Arten werden während der Ruheperiode sparsamer gegossen und nicht gedüngt.

Temperatur

Die Wachsblumen gedeihen gut bei Wohnungstemperaturen von 18 bis 23 °C.

Wachsblume vermehren

Zur Vermehrung durch Stammstecklinge schneidet man im zeitigen Frühjahr Stecklinge mit mindestens drei oder vier Blättern und einer Länge von etwa 10 cm. Meist wählt man bei den Stammstecklingen einen langen Trieb, den man in mehrere Einzelstücke zerteilen kann. Die Stecklinge werden unmittelbar unterhalb eines Knotens abgetrennt. Zur besseren Bewurzelung taucht man die Stecklinge bei einigen Pflanzenarten in ein Bewurzelungshormon und steckt sie in ein Gemisch aus Torf und Sand. Dann stülpt man einen Plastikbeutel über die Pflanzgefäße und stellt diese an einen warmen Platz. Die noch nicht bewurzelten Stecklinge müssen, um zu großer Verdunstung vorzubeugen, vor direkter Sonnenbestrahlung geschützt werden.

Die Bewurzelung der Wachsblumen Stecklinge zeigt sich durch erste neue Austriebe an, in der Regel sollte dies bei einer Wachsblume nach etwa 6 bis 8 Wochen der Fall sein. Nun kann man den Plastikbeutel entfernen, die Pflanzen in das empfohlene Erdgemisch umtopfen und den Nachwuchs wie ausgewachsene Exemplare weiterkultivieren.

Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat

Man verwendet eine lockere Blumenerde auf Kompostbasis.

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Wachsblume umtopfen

Die Wachsblume wird bei Bedarf im Februar oder März in größere Pflanzgefäße umgesetzt, bis die erwünschte Höchstgröße erreicht ist.

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Düngen / Nährstoffbedarf

Lediglich während der Hauptwachstumszeit erhält die Wachsblume alle zwei Wochen einen kalireichen Flüssigdünger. Von Oktober bis Februar wird nicht gedüngt.

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Kürzen / schneiden der Wachsblume

Wenn man die verwelkten Blüten von den Dolden entfernt, darf man nur die Blüte selbst und die Blütenstiele ausbrechen, nicht jedoch die Stängel. An diesen bilden sich jedes Jahr neue Blüten. Durch Einkürzen der Triebe würde der Blütenreichtum der Wachsblume erheblich verringert.

Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise

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Der Befall mit Schmier- und Wollläusen wird bei diesen Pflanzen öfter beobachtet. Das kleine, weiße, an Wattebäusche erinnernde Gespinst der Schmierläuse ist gut auf den Blättern der Wachsblume zu erkennen.

Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.

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Wachsblume Bilder 

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Wachsblume Hoya carnosa

Wachsblume

Hoya carnosa
Foto: Wayne Boucher
Bestimmte Rechte vorbehalten

Hoya linearis

Wachsblume

Hoya linearis
Foto: Bot Bln
Lizenz: GFDL

Wachsblume Hoya australis

Wachsblume

Hoya australis
Foto: Bot Bln
Lizenz: GFDL

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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5