Ingwer selbst anbauen - Pflanzen, Pflege und Ernte

  • Seine eigenen Ingwerpflanzen zu ziehen, erfordert keinen großen Aufwand. Es muss kein spezieller Samen angeschafft werden, sondern für den Anbau eignen sich die handelsüblichen Ingwerknollen. Dabei empfiehlt es sich, auf Bio-Ware zurück zu greifen. Herkömmlicher Ingwer aus dem Supermarkt könnte mit Wachstumshemmern behandelt sein. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, der kann die Ingwerknollen vor dem Anbau für einige Stunden, idealer Weise über Nacht, in warmes Wasser legen.


    In den meisten Geschäften wird Ingwer heute beinahe ganzjährig angeboten. Bei der Auswahl der Knollen sollte die Wahl auf frische Ware fallen. Die Rhizome sollten dabei frei von Falten sein und ein pralles Aussehen besitzen. Sehr gut für den Anbau geeignet sind Knollen mit an den Enden der einzelnen Finger sichtbaren kleinen Punkten. Haben sich diese sogenannten Augen bereits grün verfärbt, dann ist die Knolle ideal für den Anbau. Ein Muss ist diese Verfärbung allerdings nicht. Der Hobbygärtner erreicht die gewünschte Wirkung in der Regel mit jeder Ingwerknolle. Nur die Zeit des Austriebes wird dabei variieren.


    Ingwer kann im Freien und im Haus herangezogen werden. Für den Anbau eigenen sich Frühling und Winter. Die Ingwerpflanzen sind ursprünglich im Dschungel zuhause und haben daher kein Problem damit, wenn die Tage kürzer sind und das Licht diffuser wird. Damit der Ingwer gut gedeiht, sind Wärme und eine hohe Luftfeuchte wichtig. Wer ihn auf der Fensterbank heranzieht, sollte die Pflanze daher regelmäßig mit Wasser besprühen.


    Für den Anbau werden die Knollen in Stücke geschnitten. Die Hälften sollten mehrere der oben erwähnten mit Augen besetzten Finger enthalten. Für die Anzucht der Pflanze eignetsich in der Regel eine gute Gartenerde. Auch eine Mischung aus Blumenerde und Kompost dürfte sich als erfolgversprechend erweisen. Minderwertige oder stark lehmige Erde sollte man mit nährstoffreicher Blumenerde vermischen. Die Ingwerteile werden mit der Schnittfläche nach unten in die Töpfe gesetzt. Dabei eignen sich Plastiktöpfe besser als Keramiktöpfe. Für eine gute Belüftung sollte mit zusätzlichen Löchern gesorgt werden. Der Ingwer wird nur leicht mit Erde bedeckt, niemals mehr als etwa zwei Zentimeter .


    Für den Anbau von Ingwer eignen sich, je nach Jahreszeit, die sonnige Fensterbank, ein geschützter Balkon oder das Gewächshaus. Um das schnelle Auskeimen der Pflanze zu unterstützen, sollte der Topf mit einer Plastikhülle umspannt werden, um eine möglichst hohe Luftfeuchte zu gewährleisten. Ingwer wächst recht langsam und es kann durchaus bis zu einem Monat dauern, bis endlich der erste Spross vom Erfolg der Anzucht kündet.



    Ingwerpflanzen - die Pflege


    Die Ingwerpflanze benötigt regelmäßige Wassergaben. Am besten geeignet ist hierfür Regenwasser. Dabei gilt es, darauf zu achten, dass die Erde im Topf nie austrocknet. Übertrieben sollten die Wassergaben jedoch nicht werden, denn Ingwer mag keine nassen Füße und die Wurzeln beginnen dann schnell zu faulen. Mit täglichem Besprühen und einem mit Wasser gefüllten Gefäß unter dem Pflanztopf schafft man ideale Wachstumsbedingungen für die Pflanze. Das Pflanzgefäß darf jedoch nicht direkt im Wasser stehen. Der Pflanztopf kann zum Beispiel auf Steinen platziert werden.


    Im Sommer kann die Pflanze ins Freie umziehen. Ideal ist dabei ein halbschattiger Platz auf Balkon oder Terrasse. Sprießen die ersten Blättchen, dann dauert es nur wenige Wochen, bis sie bei idealen Bedingungen auf Höhen von mehr als einem Meter heranwachsen können. Im Herbst werden die Ingwerblätter gelb. Dies zeigt dem Hobbygärtner an, dass die Pflanze ins Winterquartier umziehen sollte und fortan nicht mehr gegossen werden darf. Während die Umgebungstemperatur im Sommer etwa 24 - 30 Grad betragen sollte, wird Ingwer im Winter an einem dunklen und kühlen Standort untergebracht. Ideal sind hierbei Temperaturen um 10 Grad. Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen kann der Ingwer aus dem Winterquartier geholt und umgetopft werden. Nun beginnt die neue Wachstumsperiode und im darauf folgenden Herbst kann geerntet werden.



    Ingwer bevorraten - die Ernte


    Von der Anzucht bis zur Ernte sollten etwa neun bis zwölf Monate vergehen. Die einzelnen Rhizome werden nun vorsichtig aus dem Boden geholt. Hierfür kann eine kleine Hacke verwendet werden. Um ein Austrocknen zu verhindern, sollte man die Rhizome in Wasser legen. Bakterien und Schädlinge lassen sich sicher entfernen, wenn man die Rhizome für kurze Zeit in heißes Wasser taucht.


    Wird früh geerntet, dann sind die Rhizome weich und besitzen ein leichtes Zitrusaroma. Mit jungem Ingwer lassen sich bevorzugt Tee oder Sirup herstellen. Bleiben die Knollen länger im Boden, dann wird der Ingwer schärfer, das Fleisch allerdings auch fasriger. Spät geernteter Ingwer ist ideal zum Trocknen geeignet. Gegenüber dem handelsüblichen Ingwer sind selbst angebaute Pflanzen in der Regel frischer und weniger süß-säuerlich im Geschmack. Weiterhin kann der Ingwer problemlos geschält werden. Der geerntete Ingwer hält sich im Kühlschrank über mehrere Monate und in getrocknetem Zustand sogar Jahre.


    Nach der Ernte steht für die Ingwerwurzel eine Vegetationspause an. Der Hobbygärtner behält von der Erntewurzel einen Teil zurück und lässt ihn über den Winter in einem dunklen und kühlen Raum abtrocknen. Im Frühjahr wird die Knolle erneut austreiben und die nächste erfolgreiche Ingwerernte steht in Aussicht.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!