Wer wünscht sich das nicht, ein Zimmer voll mit stehenden und hängenden Orchideen. Aber ich möchte den Wind gleich aus den Segeln nehmen, denn es ist auch eine heiden Arbeit, fast wie ein Gewächshaus im Garten. Es ist ein Hobby, was sehr viel Zeit in Anspruch nimmt, vorallem bei der Menge an Orchideen. Auf den Fotos kommt das gar nicht richtig rüber.
Außerdem muß ich die Luftfeuchtigkeit IMMER im Auge behalten, Sommer wie Winter. Sie ist um die 65 - 75%....bei 80% klinglen die Alarmglocken (im übertragenen Sinne) und ich muß den großen Standventilator stundenlang laufen lassen. Die Wände dürfen nicht feucht werden, sonst droht Schimmelbildung.
Öfters muß ich die Moosbildung an den Fenstern beseitigen, da diese von innen sehr oft feucht sind, manchmal sogar nass, denn es sind große Alufensterfronten. Wenn die Temperaturen draußen wieder kälter werden, schwitzen die großen Fenster sehr gerne und ich muß Gegenmaßnahmen ergreifen.
Im Sommer gehen die Orchis regelrecht ab, denn oftmals herrschen tagsüber Temperaturen von 38 Grad im Raum. Manchesmal komme ich mit dem tauchen dann kaum noch nach bei etwa 250 Orchideen.
Die kleinsten sitzen in 5er Töpfchen und die größten in 19er Pötten.
Dadurch, daß ich auch in den Wintermonaten eine Temperatur von nie unter 24 Grad + habe und mit Zusatzbeleuchtung "arbeite", kultiviere ich praktisch durch.
Bis auf ein paar Multihybriden beherberge ich fast nur Naturformen und Primärhybriden dort. Die als recht zickig bezeichnete lueddemanniana hat als Zicke keine Chance bei mir und fast alle (ich glaube 7 oder 9 Stück sinds) basteln eben wieder fleißig an Rispen, wobei eine schon Knospen angesetzt hat.
Auch sie werden bei mir das ganze Jahr durch sehr warm kultiviert bei einer LF von 65-75 %.
Das Zimmer hat einer Ausrichtung Süd/Ost. Morgens früh schon strahlt die Sonne rein bis kurz vor Mittag. In dieser Zeit heizt sich das Zimmer gut auf.
In diesem Zimmer herrscht ein eigenes Klima. Sehr viele Balkonkastenuntersetzer, die ich wöchentlich mit ca. 8l Wasser immer nachfülle sorgen unter anderem für die recht gleichbleibende Luftfeuchtigkeit.
Und frisch getauchte Orchis geben ja auch widerum Luftfeuchtigkeit ab bzw das feuchte Substrat.
Leider kann ich mit meiner Kultur ei normalen Fensterbänklern nicht mitreden, da die Luftfeuchtigkeit und Wärme schon eine ganz andere ist. Das Ergebnis des Wachstums ist eher mit Gewächshauskultur vergleichbar.
Allerdings habe ich im normalen Nebenzimmer, der "Stube", auf dem Fensterbrett alles voller Baumarktphalaenopsen stehn, aber auch da geht platzmäßig nichts mehr.
Zwischen einer und 3 Stunden täglich verbringe ich damit, daß es den Orchis an nichts fehlt und um sie stichprobenartig ganz genau auf Schädlinge zu untersuchen. Eine sehr gute Lupe ist oberstes Gebot!
Da ich auch einige größere Phalaenopsen habe, die gerne Topfüber wachsen, muß ich sie hängend kultivieren. Dabei kam mir die Idee mit den rollbaren Kleiderständern. Umfunktioniert stehn in den Zwischenräumen auch noch kleinere Orchis. Vorallem komme ich an die ganzen Orchideen direkt am Fenster leichter dran, ich brauche die Rollis nur zur Seite rollen.
Falls jetzt irgendwelche Fragen aufkommen sollten, so gebe ich mir viel Mühe, sie gut beantworten zu können.....
Lieben Gruß, eine Orchiverrückte.....