2010 - EIN GUTES ODER SCHLECHTES ROSENJAHR?!

  • Da die Wetterlage ja auch die Auswahl geeigneter Rosensorten für den entsprechenden Standort beeinflusst, hab ich das Thema hierher gestellt. - Wenn uns die Admins eine Rubrik über allgemeine Gegebenheiten im Rosengarten einrichten, könnte dieser Thread dorthin verschoben werden: :blush:


    Mit diesem Thema möchte ich eine Dokumentation beginnen, in der die äußeren Einflüsse auf das Gedeihen unserer Rosen in den verschiedenen Gegenden über lange Zeit festgehalten werden. Ich bitte Alle, sich daran zu beteiligen und jeweils von Zeit zu Zeit die folgende Tabelle in einen neuen Beitrag in diesem Thread zu kopieren, auszufüllen und mit eigenen Beobachtungen zu ergänzen! :clapping:
    Ich hoffe, wir können aus der Erinnerung schon mir dem Jahr 2009 beginnen, damit sich schnell eine informative Übersicht ergibt. :yes:


    Zeitraum:
    Gegend:
    Geografie:
    Boden:
    Höhenlage:
    Witterung:
    Schädlinge:
    Auswirkungen auf die Rosen:
    Maßnahmen:
    Bemerkungen:


    Eine Rose pflanzen heißt eine Freundschaft für's Leben knüpfen.

    "Gartenarbeit"? - Gibt es nicht! - Jegliche Betätigung im Garten ist nie Arbeit, sondern reines Vergnügen!

  • Zeitraum: 2009
    Gegend: Oberbayern
    Geografie: Übergang von den Endmoränen ins tertiäre Hügelland
    Boden: Lehm -leicht alkalisch- (im Rosenbeet mit handelsüblicher Rosenerde leicht sauer- vermischt), dadurch tiefgründig und locker
    Höhenlage: 500m
    Witterung:
    Den ganzen Januar 2009 über 4 Wochen lang Kahlfrost, Tag und Nacht um 11°C, Feb.+März viel Schnee, dann fast durchgehend Regenwetter bis Ende Juni, Juli-Sept. relativ trocken, keine große Hitze, Okt.-Dez. nass und meist frostfrei nur Anfang Okt. Mal kurzzeitig Frost und erst ab Ende Dez. gefrorener Boden;
    Schädlinge:
    Im Frühjahr einige Insekten (Rosentriebbohrer, Blattroller) ab Mai sehr viel Rosenrost und Sternrußtau, der das ganze Jahr über nicht mehr verging; dagegen nur im Juni zahlreiche Blattläuse; Auch die schönen grünen Rosenkäfer schwirrten hier im Sommer täglich herum ohne deutlich erkennbaren Schaden.
    Auswirkungen auf die Rosen:
    Die ersten Blüten kamen teilweise wegen Beschädigung (Anfressen durch Insekten-Larven?) nicht zum Aufblühen, später traten solche Schäden aber nicht mehr auf:
    Der Blattlausbefall schwächte kurzzeitig einige Blütentriebe, verursachte aber keine Ausfälle.
    Infolge des Pilzbefalls waren fast alle Rosensorten weit und breit in sämtlichen privaten und öffentlichen Gärten ab Ende Mai annähernd blattlos, sogar die neuesten resistenten Sorten, z.B. in der ADR-Versuchspflanzung Weihenstephan sahen praktisch ebenso schlimm aus.
    Geblüht haben sie trotzdem, sofern es nicht zu regnerisch war. An ständig tapfer neu getriebenen Stielen, die ihre Blätter ja einige Wochen behalten konnten, bis der Pilz sie erledigte, entwickelten sich bis Ende September immer neue Knospen. Der erste Frost Ende September beendete dann die Vegetationszeit und alle Rosenstöcke reiften zum Winter hin noch gut aus.
    Maßnahmen:
    Winterschutz am 10. März entfernt, Abhäufeln und Rosenschnitt am 16. März, ab Juni täglich Ausschneiden der verblühten Triebe u.ä.;
    Während die Blattläuse sehr schnell von zahlreichen (chinesischen) Marienkäfern und deren Larven vertilgt waren, hielten sich die Pilzerkrankungen so intensiv, dass ich im September schließlich Saprol (Myclobutanil) spritze. Dadurch sollten noch vorhandene Blätter ausreifen und eine Übertragung der Pilzsporen ins nächsten Jahr verhindert werden. Diese Maßnahme war erfolgreich.
    Bemerkungen:
    Wegen der idealen Witterung im letzten Quartal feucht und nahezu frostfrei- konnten bis Mitte Dezember bestens Rosen gepflanzt werden. Ich habe je nach Angebot sowohl wurzelnackte als auch Container-Pflanzen gesetzt. Im Gegensatz zum Jahr davor wuchsen diese alle bestens an und entwickelten sich dann 2010 prächtig.


    Eine Rose pflanzen heißt eine Freundschaft für's Leben knüpfen.

    "Gartenarbeit"? - Gibt es nicht! - Jegliche Betätigung im Garten ist nie Arbeit, sondern reines Vergnügen!

  • Zeitraum: Januar bis Juli 2010
    Gegend: Oberbayern
    Geografie: Übergang von den Endmoränen ins tertiäre Hügelland
    Boden: Lehm -leicht alkalisch- (im Rosenbeet mit handelsüblicher Rosenerde leicht sauer- vermischt) dadurch tiefgründig und locker
    Höhenlage: 500m
    Witterung:
    Vom Jahresbeginn bis Anfang März leichter Dauerfrost bis max. 10°C und ständige Schneelage, also für Rosen eigentlich ideales Winterwetter. Ab der 2. Märzwoche bis Anfang Mai annähernd frostfreies, schönes Frühlingswetter; Anfang Mai bis 23. Juni Sauwetter -Regen und mäßig kalt mit einer trocken-heißen Woche Anfang Juni; 24. Juni 22. Juli Hitzeperiode oft bis 34°C und fast vollständig trocken; 23. bis 30. Juli nur mäßig warm und viel Regen, teilweise Wolkenbrüche;
    Schädlinge:
    Sind bei mir heuer praktisch (fast) gar nicht aufgetreten.
    Auswirkungen auf die Rosen:
    Haben sich prächtig entwickelt, konnten ungehindert durch Frost oder Trockenheit austreiben, blühten ab Anfang Juni durchweg üppig, viele Blüten mussten allerdings wegen des Regens aufgebunden werden, um attraktiv zu wirken und schön und zu bleiben. Auch definitiv (Versuchsgarten Weihenstephan, bei Freunden) oder vermutlich (öffentliche Parks) nicht gespritzte Rosenpflanzungen blieben heuer bislang sehr gesund!
    Während der Hitzeperiode haben einige Rosen an den Blättern Sonnenbrand bekommen im wahrsten Sinne des Wortes: richtig verbrannte Blätter! Und manche Blütenfarbe änderte sich, z.B. bekam meine gelbe Landora weiß gerandete Blüten, toller Anblick!
    Maßnahmen:
    Entfernen des Winterschutzes (Fichtenzweige) am 1. März, Abhäufeln und Rosenschnitt am 10. März, auspacken der (neu gepflanzten) Hochstämme bereits am 25. März;
    ab Juni täglich Ausschneiden der verblühten Triebe u.ä.;
    Auf Grund der schlechten Erfahrungen aus dem Vorjahr habe ich alle Neu-Austriebe im März und April mit Myclobutanil gegen Pilzerkrankungen imprägniert, danach blieb nahezu alle gesund bis jetzt. Nur einige besonders empfindliche Sorten mussten wegen erkrankter Blätter im Juni und Juli je 1 x nachbehandelt werden.
    Von Ende Juni bis Ende Juli war fast tägliches Gießen nötig.
    Bemerkungen:
    Das einmalige vorsorgliche Spitzen gegen Pilze halte ich für die beste Methode, denn wenn die Pilzsporen nicht ins junge Blattgewebe eindringen können, bzw. dort sofort durch den systemischen Wirkstoff zerstört werden, bleibt das ausgereifte, mit seiner natürlichen Wachsschicht geschützte Blatt dauerhaft gesund, während es sonst im ungeschützten Judoendstadium infiziert wird und im Alter von ca. 5 Wochen erkrankt und abfällt.
    Der starke Schneedruck im 1. Quartal hatte die Zweige, z.B. einer Bodendecker platt auf die Erde gedrückt und häufig sogar abgebrochen. Viele mussten entfernt werden um so stärker trieben die Stöcke wieder aus.



    Umfrage: Wie war das Rosen-Wetter bei Euch?


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  • Zeitraum: August 2010
    Gegend: Oberbayern, alles wie gehabt :)


    Witterung: Sauwetter: :rain: :rain: :rain: , Temperatur meist um die 20 °, auch einige wenige einzelne :sun: -tage mit 30°C


    Auswirkungen auf die Rosen: Sie haben nahezu alle wieder wunderschöne Blüten hervorgebracht. :clapping:
    Natürlich gab es Schwierigkeiten beim Aufblühen:
    Sehr dichtgefüllte zarte Blüten mußten von den äußeren fauligen Blütenblättern befreit werden, um nicht zu mumifizieren, sondern schön aufzublühen, helle Blüten bekamen viele braune Flecken, z.B. Elina und Tschaikovskij. :sad:
    Man brauchte überhauft nicht zu gießen! :yes:
    Generell war die Rosenblüte aber viel stärker und haltbarer als im heißen Juli und sogar üppiger als der "First Flush" im Juni obwohl die Blüten täglich völlig durchnässt waren. (Hier war der meist kräftige Wind eine guter "Trockenföhn). :yes:


    Schädlinge:
    1)Sternrußtau EN MASSE - Auswirkungen auf die Rosen: selbst die nahezu resistenten Rosensorten bekamen gefleckte Blätter, die sehr schnell abfielen. ;( Maßnahmen: Spritzung mit Myclobutanil, kranke Blätter abgeschnitten und aufgelesen und möglichst gründlich entfernt (über Biotonne entsorgt) :rock:
    Alle Rosen trieben neu aus und bekamen neue Blütenknospen. :wink:
    2)Wühlmäuse: :angry: Sie haben den Rosen wohl nicht geschadet, sondern kräftig umgraben geholfen. Nur die Hausfrau :biggrin: , die bekam bei jedem Anzeichen auf Anwesenheit einer Maus einen Schreikrampf, die Arme :D
    Mit Giftköder halte ich die Zahl der Unholde weiter in Schach.
    3) tausende von Schaken: :bang: Sie sitzen auf jeder Rose (was der natürlich wurscht is) und stürzen sich auf jeden, der sich nähert :dance: - Da hilft nur noch Autan und Fenistil!

    Bemerkungen:
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  • Blattläuse waren bei mir heuer auch kein Thema bis auf ein paar angefolgene im Juni, die ich mit 3%-igem Seifenspiritus verschwinden ließ.
    Eine Rose pflanzen heißt eine Freundschaft für's Leben knüpfen.

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  • September bis Mitte November 2010:
    Altweibersommer pur! Es wurde immer kühler, dabei an den meisten Tagen goldener Sonnesnchein, vor allem am Wochenende! Zwischendurch auch mal ein Regentag, so dass man nicht zu gießen brauchte - einfach perfekt!
    Man konnte gut erkennen, dass unsere Rosensträucher zusehends reiften, die Stiele sich kräftigten, die Rinde sich verdickte und härtete. Trotzdem gab es immer noch Blüten und alle angesetzten Knospen bildeten sich langsam aber sicher nach und nach aus. Je länger das dauerte, um so länger blieb dann auch die Blüte erhalten. Auch einige Frostnächte Mitte Oktober änderten dies nicht wirklich: danach wurde es wieder bis zu 17 °C warm und wieder erblühten vorhandene Kospen Tag für Tag.
    Ich genoss das alles sehr und habe ein sehr gutes Gefühl für den Winter; zumal es schon in gut drei Monaten wieder März ist und der Winter dann hoffentlich schon wieder vorbei sein wird.

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  • Hier sind die Bilder vom heutigen sonnigen Morgen bei - 12 °C:



    Dieser dicke Schnee biegt nicht nur die sonst kerzengeraden Zweige der Eibe und die fiedrigen Wedel der Hemlocktanne nach unten, sondern auch die Bodendeckerrosen völlig platt nieder (Drum kann ich die nicht fotogafieren, da nur noch ein Schneehaufen zu sehen ist.



    Das Rosenbäumchen steht gut eingepackt daneben und träumt vom Frühling:



    (ganz unten links!)


  • Zu mindest für die Rosen. - Die sind unter der dicken Schneedecke allerbestens aufgehoben!
    Uns Menschen war leider wenig Sonne zuteil. Da nur Wenige von uns winterschlafen können, nervt das auch ganz schön.
    Und hier der weitere Witterungsverlauf für Oberbayern 2010:
    Mitte November fiel der Frost ein, plötzlich und konstant, es ging bis auf -13°C. Die Rosen waren ja schon gut verpackt und auf den Winter vorbereitet, jetzt warfen sie die letzten Blätter ab.
    Zum Glück fielen auch bald 20-30 cm Schnee, so blieb trotz einiger kurzer Tauwetter immer was davon liegen, um die Pflanzen zuzudecken.
    Ab 5. Dezember Dauerfrost und weitere starke Schneefälle fast jeden Tag.
    Bis Weihnachten soll's nun mildere Tage mit etwas Sonne und Nachtfrost geben, da können unsere Schützlinge gut weiterschlafen.

    Tatsächlich lies uns das berühmte Weihnachts-Tauwetter nicht im Stich und brachte ein paar milde Tage.Aber sonst hats bis zum Jahresende weiterhin bei Dauerfrost sehr viel geschneit und die Pflanzen nach wie vor gut zugedeckt
    Eine Rose pflanzen heißt eine Freundschaft für's Leben knüpfen.

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