Kulturvergleich/ Kork: Tonröhren

  • Ergebnis eines Versuches.
    Vor genau 3 Jahren habe ich 3 gleich grosse Stücke von Bulbophyllum umbellatum auf Kork und gleich viele Stücke auf Tonröhren aufgebunden. Das Ergebnis ist eindeutig. Ich bin mir sicher , dass bei anderen Kultivateuren vielleicht auch andere Ergebnisse resultieren. Bei mir sprach alles für Kork.
    Fazit: Es kommt niemals nur auf das medium darauf an, sondern immer auf das Zusammenspiel sämtlicher Komponenten.
    Ich habe Gärtne-Freunde welche in Südfrankreich Bulbophyllum in 1 cm grossen Blumentopf-Unterteller mit riesen grosen erfolg kultivieren. Bei mir brachte dieser Versuch nur Misserfolge. Ein ehemaliger Direktor eines bekannten deutschen botanischen Gartnens empfahl mir die kultur in Styropore-Spaghetti Schnipseln. Bei ihm standen die Cattleyen darin wie eine "1".
    Ich hingegen raffte 100 Pflanzen hin und zwar in sehr kurzer Zeit. Am Anfang toll..dann Flopp!


    Deshalb glaube ich: "Es gibt kein Dogma" für "D I E " Kultur. Es gibt Grundregeln aber die Spielregeln innerhalb jeder Kultur können verschieden erfolgreich sein


    Grüsse aus Frankreich


    grischa-france


    1.Bilder der Bulbophyllen auf Kork und Vergleich Tonröhren
    2. Bilder von aufgebundenen Ceologynen (div Spec) welche mir noch vor 8 Monaten vertrocknet und verhungert gebracht wurden. Sie treiben wieder. Jedoch sind die anderen in Töpfen genauso weit gediehen.


    grischa-france

  • @ grischa_france
    danke dir fuer das einstellen der bilder. das verdeutlicht auch, dass wir von ganz verschiedenen ton-medien sprechen.
    die tonstuecke, die wir hier verwenden, sind an der oberflaeche der naturrinde ( orchideen sind zu einem riesigen % satz epiphyten) nachgebildet. sie besitzen daher auch eine excellente drainage faehigkeit. es gibt keine wasserauffangbehaelter - wie auf deiner roehre zu sehen.
    - die pflanze waechst gut an
    - es gibt nie zusaetzliche verdampfungungsmoeglichkeiten.
    - medium und pflanze regeln alles alleine.
    ich kenne auch einige der "propheten", die ueber die messen ziehen und fachberichte zitierend gegen tonmontagen wettern. ich habe immer sehr geduldig zugehoert, aber habe auch heraus gefunden, dass diese selber nur erfahrungen mit bestimmten tonroehren hatten. eine verallgemeinerung verbot sich daher.
    ich gebe dir recht:
    es gibt grundregeln fuer jede kulter in jedem umfeld. diese muss man kennen - nichts anderes.
    deswegen rate ich jedem, bei neuen medien, immer erst behutsam zu probieren( man kann ruhig einen zentner rinde kaufen, denn das ist sicher oekonomisch, aber erfahrung sammeln tut man erst mit einem topf ( sprich: ca 500gr rinde ) dann erst steigt man im groesseren masse, aber immer noch behutsam, um. vielleicht nach zwei blueteperioden ist man sicher die grundregeln im eigenen umfeld, und damit die spielregeln, zu kennen.


    gruesse aus chiangmai
    wolfgang

  • Hallo Wolfgang


    Es handelt sich NICHT wie man beim ersten Blick auf das Foto vermutet um ein "Wasser-Auffangbehälter" sondern lediglich um einen Standfuss!!
    Das Wasser wird NICHT darin gehalten!
    Der Fuss dient dazu die Röhren statt zu hängen auch stellen zu können. Daher der "Fuss"
    Die Röhren werden normal gegossen und zwar von aussen. Dabei kommt natürlich Wasser in den Innenraum, welches aber durch den porös gebrannten Ton in spätestens 30 Minuten abfliesst. Der Ton jedoch bleibt eine Zit feucht. Genug Zeit, dass sich die Wurzeln vollsaugen. Wie es Lithophyten mögen.


    Ich zähle mich nicht zu den Anti-Propheten welche gegen Tonröhren wettern, denn ich habe sogar vereinzelt gute Erfahrung mit Ton. Kann aber durchaus nachvollziehen, dass es Leute gibt welche ihre negative Erfahrung weitergeben wollen.


    Bi mir gibt es ganz bestimmte Kleinstorchideen (Lithophyten) welche darauf wie Kraut wachsen, - besser als auf Kork- , so, dass Du von der Tonröhre nichts mehr siehst. Uebrigens sind auch Farne bestens geeignet auf Röhren zu kultivieren. Da muss der Ton etwas fester gebrannt werden.


    Aber, wenn ich generell meine Kulturen vergleiche stelle ich fest, dass es für meine Temperaturen, Feuchtigkeit, Licht, Luft und Giessverhalten sowie die entsprechenden Gattungen erfolgreichere Kulturverfahren gibt.
    Bei Lithophyten finde ich Ton geeignet, jedoch bei reinen Ephyphyten ziehe ich auf jeden Fall anderer Verfahren vor.


    Gruss nach Chiangmai


    grischa France

  • @ grischa_france
    danke fuer die erlaeuterung, denn es sah auf dem foto wirklich wie ein aufangbehaelter auf.
    ich habe bisher noch nie lithophyten auf ton versucht. alle meine paph. z.b. sind in einer spez. mischung, die zu 60% aus kieselsteinen, 20% aus styropurkugeln und 20% aus rinde besteht.
    ich habe u.a. phalaenopsis, einige dendrobien, ascocentrum, bulbo und einige kleinorchideen ( alles aber epiphyten ) auf diesen tonscheiben - mit erfolg - montiert.
    eine phal. cornu-cervi, fma. "chattaladae" habe ich gerade vor ca 5 wochen aus dem aufzuchttopf genommen , das sphagnum entfernt, und sie pflanze auf ton montiert. die wurzelspitzen werden frisch gruen, was auf wachstum deutet.
    ich habe bulbo auch auf kokosfasern gesetzt. die wurzelbildung geht relativ schnell. aber nach drei jahren muss das medium ausgetauscht werden.
    bei ton dauert es laenger, ich brauche das medium, wie eine teakholzwurzel, auf die ich auch moniert habe, nie mehr auszutauschen. c'est la difference !
    gruesse aus chiangmai
    wolfgang



  • @ grischa_france
    hier ein beispiel der Phal. cornu-cervi fma. "Chattaladae", die ich aus dem aufzuchttopf auf ton umgepflanzt habe, man erkennt deutlich die hellgruenen wurzelspitzen - die pflanze waechst also wunderbar. die kokosreste an den altwurzeln habe ich absichtlich nicht entfernt. sie werden von selber abffallen, denn aus ihnen bezieht die pflanze ueber die altwrzeln noch naehrstoffe. die neuen sptzen sind ca 0,5 cm von der tonscheibe entfernt.
    ich habe uebrigens an den sockelfuss der pflanze nur einen hauch von sphagnum gelegt, weil die "spielregeln" hier andere sind. die grundregeln bleiben, hier wie in europa, unveraendert.

  • hallo ihr beiden,


    das hört sich alles sehr interessant an und ich bin wirklich sehr gespannt, wie es mir mit meiner kleinen dendro. king. geht, die ich in kürze auf ton aufbinden möchte. ich werde euch berichten :wink:
    ich denke auch, dass man experimentieren muss, denn bei jedem von uns herrschen doch andere verhältnisse: licht ist nicht gleich licht, und wasser nicht gleich wasser.
    ach da fällt mir was ein: ich habe gelesen, dass orchideen nicht so gerne wasser haben, welches vorher durch eine enthärteranlage mittels salz gelaufen ist. da wir das hier im haus aber haben, komme ich nicht umhin, aber dieses doch zu nehmen. ich lasse es aber immer lange stehen, bevor ich es verwende. habt ihr damit erfahrungen gemacht oder mal etwas in diese richtung gehört?


    meine nachbarin hat sehr viele und verschiedene orchideen, aber ich denke wegen dem wasser ist ihr noch keine eingegangen, genau das wurde aber in einem buch als ev. gefahr genannt, wenn man solches wasser ausschließlich verwendet, wegen dem natrium!!


    also ich bin gespannt auf eure antworten! :)
    liebe grüße
    orchi

  • hallo orchi,
    leider kann ich dir nicht wirklich helfen da ich keine chemikerin bin und kenne mich mit solchen anlagen überhaupt nicht aus.
    aber ich könnte mir vorstellen das es auf dauer nicht gut sein kann.
    oder hat deine nachbarin zusätzlich eine filteranlage ?
    du könntest den leitwert in einem zoogeschäft bestimmen lassen. so hast du die genauen werte, und unsere spezialisten im forum können dir genau sagen ob das wasser wirklich für deine orchideen optimal ist.


    LG Lena

  • hallo orchi,,
    ich habe hier zum waessern grundwasser, also ganz weiches und ph neutrales wasser, absolut rein, reiner als regenwasser.
    salz, oder kochsalze im wasser sind schaedlich fuer die pflanze.
    ich habe hier auch einen dreifachfilter fuer das trinkwasser, ueber das das grundwasser laeuft. erst laeuft das wasser ueber einen aktivkohlefilter, im zweiten filterteil sind acrylharze und kochsalz zusammen, von dort geht das wasser ueber einen keramikfilter ins leitungssystem. ob dieses wasser allerdings fuer die orchideen ausreichend ist, habe ich noch nie ausprobiert.
    da wuerde wohl nur eine wasseranalyse helfen.
    http://www.lenntech.de/pse/wasser/natriu...-und-wasser.htm
    sorry, dass ich dir da nicht praktisch weiterhelfen kann.
    wir haben aber einen chemieexperten im forum, den werde ich mal auf dieses thema aufmerksam machen.
    liebe gruesse
    wolfgang

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