Faule Wurzeln, eingerollte Blätter, volle Blühte

  • Hallo nochmal!


    Andere Pflanze, andere Frage :)
    Auch hier habe ich vor einer Weile umgetopft, weil die Wurzeln im alten Topf keinen Platz mehr gefunden haben. Die Pflanze hat es nicht gut überstanden und fast alle Wurzeln wurden braun und faul. Trotzdem hat die Pflanze wie verrückt angefangen zu treiben und zu blühen. Nun habe ich zwar einen riesengroßen Blumenstrauss, den ich mit zwei Händen fast nicht tragen kann, aber die Blätter haben sich verdreht und sind gelblich (wenn auch noch kräftig) geworden.


    Mir wäre lieber, die Pflanze würde mehr Energie in Ihre Wurzeln und Blätter investieren, als wie verrückt zu blühen :hmm:


    Was soll ich tun? Umtopfen und die faulen Wurzeln entfernen möchte ich aufgrund der starken Blühte nicht gerne... wenn es geht, warte ich auf die "Ruhezeit"


    Anbei Fotos von der Pflanze.



    Beste Grüße
    Veronika


  • Hallo Veronika,


    dass Du gerne warten möchtest bis zur Ruhezeit ist bei diesem Blütentraum nur zu verständlich. Aber bis dahin ist die Pflanze womöglich hinüber. Ansonsten gilt das gleiche wie bei Deiner anderen Orchidee. Aber entscheiden muß man selbst !!! :)


    LG Mia

  • Hallo Veronika


    die Beschreibung und Diagnose sieht ganz und gar nicht gut aus. Erst einmal, - und jetzt sofort: Blütenstengel abschneiden! Und zwar ganz unten ab an der Basis. Kein Knoten lassen, damit sie dort austreibt wie manchmal empfohlen! Die Pflanze braucht Kraft für sich selbst und nicht für die Blüten.
    Das ist übrigens ein Fehler bei der Phal. Kultur. Ueberall wird das empfohlen mit dem Ergebnis, dass sich diese "gedopten" Pflanzen zu Tode blühen!
    Pflanzen sind auch nur Me....sorry, ..Pflanzen!


    Dann, genau wie Mia das beschrieben hat verfahren, jedoch mit einer kleinen Zusatzbemerkung:
    Auf keinen Fall in diesem Zustand Substrat von Baumärkten (auch wenn sie "gebranded sind) kaufen welche bereits Dünger beinhalten. Die Pflanze kann in diesem Zustand überhaupt keine Dünger gebrauchen oder aufnehmen. Sie verbrennt innerlich. Nur Regenwasser.
    Das Substrat (neu) muss jetzt sehr luftdurchlässig sein. Rindensubstrat.
    Und, weg von der Sonne! Phalaenopsis brauchen Licht. Aber sie gehören auf keinen Fall an ein Sonnenfenster! Licht und Sonne sind zweierlei!


    Die Wahrscheinlichkeit, dass Du sie retten kannst liegt (bei Fensterbankhaltung) bei max.ca 5 %!


    Eine bessere Alternative ( 20% Rettungs-Wahrscheinlichkeit)t:
    Raus aus dem Topf. Wurzeln reinigen, Alte Wurzeln schneiden. Auf Kork aufbinden mit Spaghmum, wobei die Blätter leicht nach unten kippen um Nässe in den Blattachseln zu vermeiden, täglich tauchen,(am Morgen, keine Nässr nachts auf dem Blatt lassen), viel Licht Licht (keine Sonne s.v.p., )
    Frischluft, 22 Grad, 75% Feuchtigkeit.
    Nach 4 Wochen wird sie Blätter machen, aber die alten, schrumpligen kannst Du vergessen. Und die Blüten für ca 1 jahr ebenfalls.


    Uebrigens: In diesem Zustand wie auf dem Bild, könnte es gut möglich sein, dass sie Besucher hat, welche sich unter den Blättern lustig lieben und vermehren. Schau doch mal bitte in den Blattachseln und unter den Blättern (blattspitzen ) nach. Ich könnte mir vorstellen.....dass da kleine Woll-Läuse am Werk sein könnten..??????
    RSVP.....!?



    Trotzdem viel Glück.
    Nach dem Topf zu urteilen (Form und Transparenz) handelt es sich um eine Baumarktpflanze aus holländischer Produktion. Ich habe meine differenzierte Meinung zu den in kurzer Zeit hochgedopten Pflanzen dazu schon zu oft geäussert und möchte niemanden langweilen!!!!!!!


    Also, versuch e etwas. Was auch immer Du entscheidest (Zitat Mia)
    ! Das ist sie doch Wert. Und gib uns hoffentlich bald ein positives erfeuliches Feedback!


    grischa-France

  • Hallo Mia, hallo gritscha-France!


    Ich bin schockiert. Habe mir nicht gedacht, dass es sooo schlecht aussieht. ;(
    Ich habe heute beide Pflanzen umgetopft (allerdings bevor ich deinen Beitrag gelesen habe, gritscha-France). Habe zwar kein Seramis bekommen, dafür hatte ich noch eine Substratpackung mit schon "vorgedüngter" Erde. Habe alle abgestorbenen Teile entfernt, die restlichen Wurzeln waren gelblich, halbfest und hatten teilweise braune Flecken (Fäulnis?). Alles, was nicht tot war, habe ich drangelassen - sonst wäre nix mehr übriggeblieben!! :wow:


    Ok, ich habe also anscheinend einige Fehler gleichzeitig gemacht - zu viel gegossen (substrat war beim umtopfen feucht obwohl sie 2 wochen kein wasser mehr bekam) und die Sonne. Und ich hab mir schon eingebildet, dass ich ein gutes Händchen für die Pflanzen habe, weil sie mich mit sooo vielen Blühten belohnen ;(
    Also schön, Schluss mit Selbstmitleid.


    Ich denke, ich atme tief durch und schneide die Blühten ab. *heul* Da freuen sich einige Bekannte auf einen Blumenstrauss! Allein bei der Weißen sind es bestimmt über 50! Aber du hast sicher recht, wenn du sagst, dass die Pflanze Kraft für sich selbst braucht.


    Auf Besuchertierchen habe ich alle Pflanzen genauestens untersucht, nichts! Das, was du auf den Fotos gesehen hast, sind Verfärbungen oder "Narben".


    Von Aufbinden habe ich leider Gottes absolut keine Ahnung! Bin da totale Anfängerin! Kann mir aber schon vorstellen, dass das das Beste wäre. So bekämen die Wurzeln "Luft" und die Gefahr wäre kleiner, dass die in der Erde weiterfaulen. Kann man das einfach so im Wohnzimmer machen? Wo hänge ich die Pflanze auf? Bin ein wenig verwirrt, sorry.. Habe kein Gewächshaus oder Ähnliches.


    Was soll ich jetzt tun? Ich denke, ich schneide die Blühten ab, verzichte in nächster Zeit auf jedes Tauchen und Gießen (??), besprühe aber die Luftwurzeln und Blätter jeden Morgen, stelle die Pflanzen auf die Fensterbank nebenan (Nordfenster, sehr hell aber garantiert keine Sonne) und warte ab?? Oder nochmal raus aus dem Topf und in ein reines Rindensubstrat?


    Ich danke für eure Hilfe!
    Beste Grüße
    Veronika

  • Hallo liebe Orchideenfreunde,
    anbei nochmal zwei Fotos von meinem Sorgenkind!
    Ihr könnt euch vorstellen, wie ungern ich die Blühten abschneide, die Pflanze ist an die 80cm groß!
    Veronika

  • Hallo Veronica


    ist etwas schwierig über Distance eine Analyse abzugeben und das zu erklären. Deine Rückantwort und emotionale Beschreibung bewegt mich allerdings !
    Ich fühle , dass Du wirklich an Deinen Pflanzen hängst. Das ist schon die beste Basis.


    Zum Substrat mit Dünger:
    Die Substrate mit Dünger enthalten sogenannte Langzeitdünger. Diese geben ihre Inhaltstoffe ( anders als bei Chelat-Dünger) unkontrolliert ab und zwar abhängig von Temperatur/Licht und Feuchtigkeit. Du selbst hast also 0 Einfluss auf wann( Zeitpunkt) , die Menge und die jeweilige Konzentration


    Bei den Schäden welche Du hast, bitte auf keinen Fall in Substrat planzen, dessen Düngerkonzentration und Zusammensetzung Du nicht kennst. Niemals in diesem Zustand.!!
    Wenn das ein Orch.Gärtner macht: OK! Aber der kennt was da drinnen ist und kann die Kultur entsprechend anpassen. Aber ein Verkäufer/in im Baumarkt oder Garterncenter?? Und dann noch zusätzlich düngen? Na da habe ich grosse Zweifel!! Auch Menschen können sogar im Champagner ersaufen, nicht wahr? Also, alles zu seiner Zeit.


    Ich könnte das überdüngen und versalzen erklären, aber es würde hier zu umfangreich und theoretisch werden, was ich lieber vermeide.
    Zunächst:
    Ich würde einmal das Wasser mit dem Du giesst kontrollieren (lassen), und zwar auf
    a) Salzgehalt (Härte)
    b) Leitfähigkeit ( wer das wohl kann in der Nähe..? Wenn Du kein Gerät hast bei wenigen Orchideen,...
    geh zu einem Meerwasser-Aquarium Fan..der kann das..)


    c) PH Wert des Wassers.


    Substrat: Was ist denn da drin in der Mischung vom Markt/Center? Traue nie den "Fach"-.Laien in den Fachmärkten ( Bau + Garten) !!! Es gibt Zig Tausend Arten von Orchideen und es ist wie bei uns Menschen. Alle sind Individien und wollen und brauchen eine spezielle, individuelle Behandlung


    Man düngt ja auch nicht eine Konifere oder ein Rhododendron wie eine Rose oder eine Weinrebe. Jeder und jede Pflanze und Orchidee hat andere Ansprüche. Also, Finger weg vom Standard-Brei und hin zur individuellen Versorgung der jeweiligen Art!!!!!
    Blüten abscheiden ist in jedem Fallk ein MUSS. Wir kultivieren Orchideen Pflanzen! Die Blüten sind nur das Ergebnis einer gelungenen Kultur! OK?


    Ich weiss,
    einfacher wird es jetzt nicht, Im Gegenteil.
    aber wie Mia sagte
    " DU musst die Entscheidung für Deine Pflanzen tragen"


    Eine gute Entscheidung und wirklich von Herzen viel Glück für die Kleine Schöne!
    wünscht
    grischa-France

  • Veronika


    Du musst eines wissen:
    Es gibt Pflanzen und Blüten. Beides gehört zusammen, wird aber oft in unseren Köpfen getrennt.



    Wenn Du die Blüten bewahren willst, dann OK, - freue Dich an dem Blumenstrauss.
    Ob beim Dinner ,oder .... beim Abschied für immer......


    Für vielleicht max. 1o Tage. Dann ist die Pracht vorbei.


    Aber. wenn Du eine Orchideen-Liebhaberin bist, dann freust Du Dich, dass Du die Pflanze (gesund) erhälst., die Blätter satt grün sind, die Struktur fest und hart, die Wurzeln dick und grün, und sie immer wieder einen Trieb bildet. Dass sie lebt! Auch wenn wir nicht unbedingt Bedingungen haben welche der Art entsprechen!!!


    Sie wird es Dir danken. Mit Blüten....
    Also scheue Dich nicht. Pflanzen brauchen Kraft! Man kann auch nicht dauernd schwanger sein ohne Kraftverlust, oder? Die Blüten kommen (wennb die Pflanze gesund bleibt...) wieder. Die Pflanze nicht unbedingt.
    Leider sind holländischen Massenwaren eben genau auf dieses Ziel gezüchtet. Schade!


    Also , Mut


    grischa-france

  • hallo veronika,
    hier kann ich grisch_france wirklich nur zustimmen. radikal operation:


    die pflanze gut abduschen, danz den bluetenaustrieb dierekt am herzel abschneiden. dann wuerde uch prophylaktisch die pflanze in ein breitbandfungizid tauchen ( verfaulte wurzeln sind ein indiz fuer moeglichen bakterienbefall ).
    diese schnittstelle dann versiegeln und trocknen lassen, ca 24 std. zur versiegelung kannst du aus zimt oder zerstossener holzkohle eine zaehe paste herstellen, auf die schnittstelle streichen.
    auch der topf, in den du die pflanze einsetzen willst, sollte, falls er nich neu ist, gereinigt und desinfiziert werden. ich buerste ihn unter einem wasserstrahl aus, spruehe dann ethanol alk, 70%. auf die innenwandung, gut trocknen lassen.
    achtung: vor dem abschneiden und nach dem abschneiden - also vor jedem schnitt, die schere oder klinge imer wieder dezinfizieren.
    ich habe ihier fuer meine phalaenopsis ein "neutrales" substrat gewaehlt: neuseeland pinienrinde. es gibt in europa sicher auch pinienrinde aus anderen laendern, sie sollte aber steril behandelt worden sein. ( falls nicht: nimm mit wasser versetzte chlorbleiche und lasse die rinde dort ca 24 std drin liegen, nachdem du sie gruendlich ausgewaschen hast.)
    du solltest rindensubstrat sowieso 24 std vor der verwenden in wasser legen, damit es sich voll saugen kann.
    vor dem einsetzen ins neue substrat lege ich die pflanze fuer ca 10 bis 15 minuten in eine vitamin b1 loesung. das forciert den neuwurzelaustrieb.
    auf den boden des gefaesses fuelle ich dann zu etwa 1/3 des topfvolumens styropur. das sorgt fuer sehr gute drainage ( kein stauwasser). darauf setze ich dann die pflanze und fuelle runherum das substrat an, dann dieses leicht andruecken, damit die pflanze fest sitzt.
    erst nach einer woche fange ich mit dem duengen an ( 16-21-27 ) der hoehere kaliumanteil ( 27 ) hilft der entwicklung der pflanze ( wachstum der blaetter und des herzels ).
    ih duenge hier woechentlich, du solltest es erstmals im zweiwochenrythmus versuchen. versuche es auch erst mal mit einer 50% konzentration. steigern kann man immer noch.


    das alles klingt sehr aufwendig, aber dir liegt ja scheinbar sehr viel an deiner pflanze ( ich finde diese einstellung sehr schoen ), die sich sicher in ca 6 monaten erholen wird.
    liebe gruesse aus chiangmai
    wolfgang

  • hallo veronika,
    ich kann dir nur den einen rat geben, höre auf die ratschläge, auch wenn es weh tut. augen zu und durch!!
    am anfang hatte ich auch mal solch ein problem, nur weiß ich jetzt erst durch grischas erklärung warum. meine phal. hat sich nie wieder erholt.
    du musst das so sehen wenn sie wieder gesund ist, wird sie auch wieder blühen.
    die wasserwerte kannst du auch bei deinem wasserwerk erfahren viele bieten auch die analysen auf deren homepage an.
    viel erfolg und mut beim abschneiden!


    LG Lena

  • Zitat von hallodu

    Von Aufbinden habe ich leider Gottes absolut keine Ahnung! Bin da totale Anfängerin! Kann mir aber schon vorstellen, dass das das Beste wäre. So bekämen die Wurzeln "Luft" und die Gefahr wäre kleiner, dass die in der Erde weiterfaulen. Kann man das einfach so im Wohnzimmer machen? Wo hänge ich die Pflanze auf? Bin ein wenig verwirrt, sorry.. Habe kein Gewächshaus oder Ähnliches.


    wenn du sie aufbinden möchtest, musst du die wand schützen!!
    ich fing damals so an:
    dünne folie die man zum tapezieren braucht, mit malerkrepp befestigt.
    die paar orchideen die ich noch hatte, habe ich auf korkeiche mit sphagnum moos gebunden.
    nur ich hatte zu viel moos genommen, erst durch wolfgang habe ich gelernt das man auch damit vorsichtig sein muss.
    mittlerweile habe ich die zwei wände mit holz verkleidet, mit klarlack gestrichen. so schütze ich die wand und es sieht schöner aus.
    wenn du sie aufbinden willst, muss aber auch das licht stimmen, ich habe zusätzlich ein kunstlicht.


    einige orchideen habe ich in unglasierte tontöpfe, substrate sind so wie ich es hier im forum gelernt habe.
    tontöpfe haben den vorteil das der luftaustausch besser ist als bei kunststofftöpfe (ich habe die erfahrung gemacht)
    das ergebnis ist genauso gut wie bei den aufgebundenen.


    meine erfahrungen mit diesen fertigen substraten, erschreckend! grischa hat das toll erklärt.



    LG Lena

  • @ lena und veronika


    aufbinden geht auch bei phalaenopsis gut. alle meine phal spezies sind aufgebunden. man kann kork dazu verwenden. ich persoenlich ziehe unbehandelten, nur gebrannten, ton vor. ton ist ein intekkigentes medium. es saugt die fluessigkeit beim eintauchen ins wasser schnell auf. gibt diese aber nach aussen ab, so wie die aussenschicht abtrocknet.
    wichtig ist aber zunaechst, dass die pflanze gesund ist.. also: den patienten erst operieren und gesund pflegen.
    unter das herzel legst du beim aufbinden ein wenig sphagnum, vielleicht daumennagelgroesse.
    l.g. aus chiangmai
    wolfgang

  • hallo wolfgang,
    ja, da hast du allerdings recht, das die pflanze erst wieder gesund sein muss.
    da wir gerade beim ton sind, den tipp mit dem ton hast du mir ja vor einiger zeit gesagt, ich wollte mir schon etwas vorbereiten für meine neuen kleinen dinger die ich bald bekomme. nur eine frage habe ich dazu, wie bekommt man in den ton löcher gebohrt ohne das es zerbricht? ich brauche ja ein loch zum aufhängen.


    LG Lena

  • hallo lena,
    das ist eine berechtigte frage. ich kaufe mir die tostuecke hier von einer toepferei. vor dem brennen machen sie die loecher, so wie ich es wuensche, herein.
    die stuecke sind von 9 cm bis 30 cm lang, ca 8 cm breit.

  • hallo wolfgang,
    so, und nu sitze ich hier und bin ratlos :biggrin: ich habe leider keine töpferei in der nähe. da muss ich wohl googeln.
    denn ich kann mir das wirklich gut vorstellen das es für die orchideen noch besser ist als korkeichenrinde.


    LG Lena

  • Hallo Wolfgang/Veronica/Lena


    die Anmerkungen von Wolfgang re Substrat / Vitamin etc etc. teile ich total.
    Eine Sache würde ich allerdings- zumindest in Europa - nicht unbedingt nachvollziehen: " Das Behandeln des Substrates mit Chlorbleiche".
    Warum? Hier heisst Chlorbleiche " L'eau de Javel". Wenn ich Chlorbleiche sehr stark verdünne, also 1% zBsp. und dann den PH Wert Messe, steigt der PH Wert signifikant nach oben. Nun, wenn das Substrat sich in dieser " Lauge" vollsaugt , wird die Pinienrinde, welche eigentlich leicht sauer ist und einen PH von 5.8 hat den PH Wert nach oben schiessen lassen. Auch eine sehr geringe Menge der Chlorbleiche hat schon einen Einfluss.Ich finde Chlorbleiche sehr gut um Töpfe zu reinigen, welche man danach gut spülen sollte.
    Die Rinde aus Neuseeland oder Asien kenne ich nicht, da ich meist nur Coconut, Spagmum etc in den Kulturen sah. Vielleicht braucht es da wirklich so harte Geschütze?!?!


    Hier kommt die "gute" und gereinigte Pinienrinde zu 90% aus Südfrankreich. Die Pinienrinde vom Baumarkt, ist nur zur Moorbeet-Abdeckung geeignet, da sie von der 2. Schälung des Stammes kommt und diese Stücke (ganz verschiedene Grössen) zersetzen das Substrat in Kombination von Düngesalzen in kürzester Zeit.
    Nur Fachgärtnereien verkaufen gesäuberte schöne reine Pinienrinde der ersten sog. "Virgin-Schälung" in verschiedenen Kalibern.


    Wenn man die Tropen kennt, erinnert man sich, dass man bei bereits 23 Grad immer einen leichten feuchten Film auf der Haut verspürt.( Macht schön, smile)
    Dieser Film liegt auch ständig auf den Blättern der Pflanzen, was ihnen bestens bekommt und da erholen sie sich auch schneller als auf den Fensterbänken.
    Ich finde die Anleitungen von Lena, mit dem Plastik an der Wand und dem Licht für die Pflanzen sehr gut. Da entsteht ein ähnlicher Effekt. Frischluft dazu und es ist perfekt.
    Ueber den aesthetischen Aspekt reden wir hier ja nicht.(Smile)


    Und zum Topf:
    1. Weiche transparente Plastiktöpfe welche man leicht zerquetschen kann bitte gleich weg schmeissen (Holland)
    2. Leicht gerillt milchig semi-transparente und härtere Kunststofftöpfe sind sehr gut. Vorteil: Wurzeln haften sich nicht fest. Leichteres Umtopfen ohne Verletzung
    3. Tontöpfe (flach) sind eigentlich ideal für Feuchtigkeitsregelung und Standhaftigkeit. Nachteil ist allerdings das Festwachsen der Wurzeln , - gerade bei Cattleyen. Da heisst es immer Topf wegwerfen. Dies auch wegen dem Ansammeln und Kummulieren von Salzen! Kann man fast nicht reinigen.


    Zum Lochen der Tontöpfe für lena:
    Du musst mit einem Körner den Ton leicht anspitzen, und dann mit¨kleinen Steinbohrern vorsichtig anbohren. Dann immer grössere Bohrer nehmen.
    Und, nicht ins' hohle bohren, sondern innen mit Holz dagegen halten. Dann sollte es gehen. Mit Verlusten muss man rechnen.
    Wenn man wie Wolfgang die Gelegenheit hat sich die Töpfe herstellen zu lassen, dann sollte man aber nicht nur Löcher zum Aufhängen vorsehen, sondern mehrere Löcher im Boden und einige 1.5 cm auf der Seite machen lassen. Da können Wurzeln schön herauswachsen (zur Kontrolle) und haben viel Frischluft. Und, die Töpfe ja nicht zu hoch machen, sonst braucht es am Boden zu viel Styropur/Drainage.


    L/G grischa-France

  • @gritscha: oh ja, ich habe im Laufe der bald 2 Jahre eine Leidenschaft für Orchideen entwickelt, mein Freund hat schon gesagt, ich kümmere mich mehr um das "Grünzeug" als um ihn. :tounge:
    - Zu den Wasserwerten: die messe ich in den kommenden Tagen, habe glücklicherweise einen guten Bekannten der das kann :) Im Moment weiß ich, dass die Wasserhärte 10°d beträgt. Das Wasser ist übrigens köstliches Trinkwasser! Ich hoffe, die Pflanzen sehen das genauso :D
    - Zum verwendeten Substrat: wenn du es ganz genau wissen willst, auf der Substrat-Packung steht: Pinienrinde, Hochmoortorf und Nährstoffgehalte: 180mg/l Stickstoff, 180mg/l Phosphat, 250mg/l Kalium, PH-Wert 6,0, Salzgehalt 1,5g/l
    Ich habe mir vorgenommen, morgen bei einer Orchideengärtnerei nach reiner Pinienrinde nachzufragen, ohne zusätzliche Nährstoffe. Dann werde ich die beiden Pflanzen nochmals umtopfen.
    Vielen Dank für deine vielen guten Ratschläge!


    Wolfgang: vielen herzlichen Dank für deine vielen Tipps, und dafür dass du hier deine Erfahrungen mitteilst! Ich werde den Rat mit Styropor als Basis umsetzen, ebenfalls das Eintauchen des Substrats vor dem Verwenden. Habe die Schnittstellen schon mit Zimtpaste versiegelt. Aber wo kriege ich eine Vitamin B1 Lösung her? Und gibt es spezielle Breitbandfungizide? Hab davon leider noch sehr wenig Ahnung.


    Lena: jawohl, es war hart, aber ich habs geschafft! Hab zwar die gute Pflanze innerlich weinen gehört, aber es ist sicher das Beste! nun kann sie sich wieder aufs Gesundwerden konzentrieren! Zum Aufbinden: gibts da Anleitungen oder Fotos, wie sowas aussehen könnte? Ich kann mir vorstellen, dass man hier sehr was schönes draus machen kann. Zu den Kunststofftöpfen kann ich dir nur beipflichten, allerdings ist so ein transparenter Topf eben doch praktisch, um die Wurzeln anzuschauen, und zu sehen ob die Wasser brauchen. Vielen Dank für deine Tipps!


    Dann sollte ich meine andere Pflanze (siehe vorheriges Thema) wohl auch blühtenfrei machen? Hier hängen die Blätter schon recht schlaff herunter.
    Ich melde mich auf jeden Fall wenn es (hoffentlich Gutes) Neues zu Berichten gibt.


    Ich bedanke mich nochmals bei euch allen für euren tollen Tipps und Kommentare, ohne die meine Pflanzen wohl immer kümmerlicher geworden wären! Schauen wir mal, wie sie sich entwickeln!
    Bis bald


    Veronika

  • hallo grischa,
    siehste da hatte ich damals als ich anfing die orchideen auf kork zubinden unbewusst richtig gemacht. an die luftfeuchtigkeit habe ich nicht gedacht. mir ging es nur um die wand zu schützen :biggrin: es konnte ja sein das das gar nicht funktioniert, und wer will schon eine dreckige wand im wohnzimmer.
    zur chlorbleiche kann ich nichts sagen, da ich von diesem zeug asthmaanfälle bekomme, die letzte korkeichenrinde die ich gekauft habe, habe ich mit 6%igem wasserstoffperoxid behandelt.
    so eine schöne pinenrinde bekomme ich hier nirgendwo, ich muss die im internet bestellen. aber du hast recht, für orchideen eignet sich die baumarkt/gartencenter rinde nicht. ich hab die mal gekauft und nach kurzer zeit roch es muffig aus dem topf.


    tontöpfe reinige mit apfelessig, die sehen dann wieder aus wie neu. es sei denn ich muss sie kaputt deppert wenn die wurzeln fest gewachsen sind :biggrin:


    anritzen und mit einem ganz kleinen steinbohrer hab ich gemacht, nur was ich nicht gemacht habe, ich habe kein holz hinter gelegt, ist ja eigentlich logisch :D
    danke grischa für den tipp, werde ich in den nächsten tagen ausprobieren und berichten.


    LG Lena

  • hallo veronika,
    man, da warst du aber mutig :yes: klasse!!!
    ich glaube die pflanze hat nicht geweint, sie ist wohl froh das sie sich jetzt erholen kann :) sie wird es dir wieder mit schönen blüten danken.
    wegen dem aufbinden da kann ich dir weiterhelfen, ich werde dir was raus suchen. du musst nur wissen das es etwas mehr an arbeit ist, es reicht nicht einmal in der woche tauchen wie du es mit den orchideen machst die du in töpfen pflegst. ich tauche ein-zweimal in der woche und sonst bekommen sie jeden morgen eine gute dusche (wurzeln und blätter) mit einer pumpflasche die ganz fein das regenwasser verteilt (komm jetzt gerade nicht auf den namen) :biggrin:


    aus meiner eigenen erfahrung, wenn du die pinienrinde kaufst, lass dir nichts anderes andrehen, nur weil die das nicht im sortiment haben. auch in gartencenter musst du aufpassen. ich habe das pech das es in meiner ganzen umgebung die richtige pinienrinde nicht gibt. also bestelle ich im internet.


    LG Lena

  • @Veronika: gratuliere, dass Du Dich getraut hast. Die Pflanze wird jetzt alles in die Blätter stecken. Denke immer an die Pflanze zuerst. Die Blüten sind "nur" das Dankeschön. In diesem Sinne kultiviere! Dann hast Du Erfolg.


    Lena: Mit den Töpfen habe ich Dich ganz verunsichert. Sorry. War nur ein genereller Hinweis. Lass Deine Pflanzen aufgebunden. Wenn Du Zeit hast zur Pflege und die richtigen Bedingungen schaffst ist das das Beste. Wechsele jetzt bloss nicht! - auf eine andere Kulturmethode, nur...weil wir diese hier zufällig besprechen. Das Forum ist da um viele Erfahrungen zu sammeln und abzuwegen welche Möglichkeiten jeder Einzelne hat.


    Wolfgang kultiviert anders als ich. Du anders als Mia, Veronika, Du Lena und die anderen. Und selbst die Kultivateure in verschiedenen Ländern haben andere Bedingungen. Es kommt auch darauf an wie und wann Du giesst, düngst, auf die Lichtverhältnisse , Frischluft, Feuchtigkeit etc. etc. Also nicht verzweifeln. Alles ist interdependent!


    "Viele Wege führen nach Rom." Du musst für Dich die beste Kultivierungsmethode suchen, welche Du bieten kannst bezüglich Deinem Umfeld/Zeit/Platz/ und andere Faktoren.
    Und dann entscheidest Du und stehst das durch. Und lässt Dich erst einmal eine Zeit nicht beeinflussen. Sagte das nicht Mia?


    Und wenn man Neues ausprobiert, dann erst einmal mit 2-3 Pflanzen. Ich habe in früheren Jahren auf Grund guter Ratschläge ganze Orchideen Kulturen umgestellt. Ich habe auf dipl Biologen gehört. Und, ...ich habe dabei ca 300 Pflanzen verloren. Aber nicht etwa weil die Biologen und "Kenner" im Unrecht waren, sondern weil die gesamten Faktoren (Luft/Feuchtigkeit/ PH/Sauerstoff/ Nährstoffe/ Düngung/ Licht/ Ruhezeit/Substrat/mineralien/Temperatur/ Absenkung Temperatur)) nicht die gleichen waren wie in den Laboratorien der besagten Universitäten.


    Also, wenn Du aufbindest und Erfolg hast,und Zeit hast zu tauchen dann mache es . Das ist meiner Meinung nach die BESTE METHODE weil die Wurzeln a) Luft haben, b) nicht verzalzen und C) Du die beste Kontrolle wann sie ein kleines Tauchvergnügen benötigen.


    Ich mache es nur zTeil, da ich für die über 900 Orchideen die Zeit nicht aufbringen kann (Habe noch 500 Rosen und anderes zu pflegen)
    aber,
    @Veronika


    ich werde ein paar Fotos von Aufgebundenen machen/in den nächsten Tagen um Dir zu zeigen wie., OK? Das wolltest Du doch! Oder?


    Allen L/G


    grischa-France

  • Hallo grischa,


    das tut natürlich weh, wenn man so viele Pflanzen (ca. 300) verliert. ;( Aber Du hast vollkommen recht: in jedem Haus, in jedem Zimmer, auf jeder Fensterbank und an jedem Standort sind die Bedingungen anders. Frischluft, Luftfeuchtigkeit, Sauerstoff und vor allem Lichteinfall, Temperatur und all die anderen Faktoren, die Du aufgezählt hast, spiielen oft eine entscheidende Rolle! :yes: Darum ist beobachten und immer wieder beobachten sehr wichtig.
    Bei meiner sehr blühfreudigen Phal. equestris habe ich ganz schnell festgestellt, dass sie nur die Hälfte der Düngerkonzentration verträgt, mit der ich meine anderen Phal. Hybriden und einige andere Orchideen dünge. Sie blüht inzwischen an 5 BT's (insgesamt 6 Blütenrispen) und treibt gerade zusätzlich 3 neue BT's. Sie scheint sich wohlzufühlen. :)
    Das ist der schönste Dank an uns Orchideenfreunde, wenn es den Pflanzen gut geht und sie wieder zur Blüte kommen. :sun: :sun:


    LG Mia

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