Verholzte Rose schneiden oder zu spät dafür?

  • Hallo :)


    War dabei bei meinem Vater im Garten seine Rosen zu schneiden. Bei einer bestehen jedoch verholzte Zweige. Also es sind keine toten Zweige (weiter oben treiben sie ja grün aus), sondern die Rinde ist einfach nicht mehr grün sondern braun. Ich vermute dass es sich dabei einfach um vieljährige Triebe handelt, da die Rose die letzten Jahre kaum einen ordentlichen Frühjahrsrückschnitt erhalten hat.
    Meine Frage: Darf ich nun die Rose mal radikal abschneiden und die braunen Triebe bis zum dritten bis fünften Auge zurückschneiden oder ist es dafür zu spät und ich muss mich auf die grünen Triebe beschränken?
    Habe gelesen, dass wenn die Rose nicht regelmäßig geschnitten wird, sie unten kahl wird (was wohl bei mir der Fall ist) und dadurch auch keine so reichhaltige Blüte zu erwarten ist, weil Rosen an den diesjährigen Trieben blühen!?
    Vermutlich handelt es sich bei meiner um eine Edelrose.
    Links bei den grünen dünnen Zweigen handelt es sich um Triebe vom letzten Jahr, die ich gerne lassen würde, da die Rose bisher sehr einseitig gewachsen ist.
    Was könnt ihr mir empfehlen, um aus der Rose eine schön wachsende und blühende Rose zu machen?
    LG

  • Rigoros schneiden tun gerne die ganz Verzweifelten :)
    Es hilft der Rose nicht, die geht nur massiv in den Wuchs und bildet Unmengen an Trieben. Ein schönes und gleichmäßiges Bild kriegt man so nicht.
    Es sind Wildtriebe zu sehen (die hellgrünen, die in die Pflanze wachsen), die können als ganzes entfernt werden. Also ein Schnitt und der Wurmfortsatz ist weg.
    Auch entfernt werden kann das uralte Holz, sichtbar auf Bild 2, das schon komplett aufgehellt ist. Da wird nicht mehr viel passieren.
    Den Rest auf aussenliegende Augen reduzieren und durchaus in der Höhe lassen. Nur so ergibt das auf Dauer ein Bild.
    Die Veredlungsstelle evtl. anhäufeln, die sollte sich nicht so massiv in die Höhe arbeiten.
    Bei Fragen gerne melden und den Schnitt nochmal mit Fotos dokumentieren. So lässt sich ein ordentlicher Feinschliff basteln.

  • Danke, das ist eine gute Idee. Habe jetzt die zwei dicken hellgrünen Triebe unten weggeschnitten (Foto 2). Soll ich den dicken, alten Trieb wirklich wegschneiden? Obwohl er aufgehellt ist, entstehen an ihm fünf junge Triebe!? (Foto 3)
    Soll ich auf dem vorletzten Foto den linken langen Trieb und auf dem letzten Foto den langen Trieb abschneiden? Beide haben unten keine Blätter, aber oben stark bewachsen (weswegen es mir schon leid tut das abzuschneiden; aber wenn es gut für den Wuchs wäre...)

  • Also dann ins Gefecht :)
    Foto 2: Das scheint mir ein Austrieb unterhalb der Veredlungsstelle zu sein und damit kann der ganze Strang weg. Das bringt nur heftig wachsende Triebe und sonst nix.
    Auf dem letzten Foto ist ein Dreispitz zu sehen. Ich würde den mittleren Zipfel entfernen und die restlichen 2 anpassen. Den oberen Trieb im Verhältnis zum unteren länger lassen.
    Es sollte immer passend zur Austriebshöhe angeglichen werden. Der höchste angesetzte Trieb bleibt der höchste. Nummer 2 wird entsprechend reduziert.
    Treibt der von mir angesprochene Altholztrieb noch kräftiges junges Material, dann bitte lassen. Einen nach aussen wachsenden Trieb wählen und fertig.

  • Dankeschön :)
    Also werde ich das komplette Wurzelstück, was man auf Foto 2 vorne sieht, abhacken und den alten Trieb stehen lassen.
    Soll ich auf Foto 1 die rechten Triebe so groß lassen oder auf die Höhe von den linken dünnen Trieben anpassen, damit es gleichmäßig ist?
    Dreispitz verstehe ich schon richtig, dass das die Spitze auf dem langen Trieb auf dem letzten Foto sein soll? Das ist der gleiche wie auf dem vorletzten Foto in der rechten oberen Ecke. Will auf Nummer sicher gehen, nicht dass ich was falsch mache ...


    Wenn ich dann ganz fertig bin mit schneiden, werde ich unten mit Erde anhäufen in der Hoffnung, dass nur noch die richtigen Triebe wachsen...

  • Genau den Trieb hab ich gemeint.
    Dünne Triebe kann man kräftiger zurückschneiden, die bringen nicht viel. Für die Optik, grad wenn sonst nicht viel Rose da ist, lass ich sie stehen.
    Die Pflanzen treiben jetzt an, der Schnitt tut nicht weh und es verwächst sich alles.
    Ich wünsche viel Erfolg :)


  • So nachdem der kurze Wintereinbruch wieder vorbei ist und hoffentlich mit keinem Frost mehr zu rechnen ist, habe ich endlich die Rose fertig geschnitten.
    Hab nun den mittleren Trieb entfernt (Foto 2) und allgemein bisschen eingekürzt. Zwecks dem Austrieb mit den kleinen Trieben habe ich mal genauer geschaut: Die dünnen (Foto 4) haben sieben Blätter pro Zweig und die Edelrose 5 (Foto 3). Deswegen gehe ich davon aus, dass die dünnen Zweige Wildtriebe sind. Auch sehen die Blätter von der Größe ganz anders aus (letztes Foto). Auch sehe ich bei Foto 1 keine Verbindung bei der Veredelungsstelle. Deswegen wird die Wurzel von den dünnen Trieben wohl tatsächlich, wie oben vermutet, unter der Erde unter der Veredelungsstelle entstanden sein. Das heißt ich kann sie endgültig abhacken und mit Erde auffüllen, damit nur nach das wächst was soll, auch wenn die Rose dann sehr einseitig ist...
    Vielen Dank für die konkreten Tipps! :)

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