Glückskastanie wurzelt nicht

  • Hallo zusammen,


    Meine Glückskastanie ist über die Monate recht merkwürdig gewachsen – in der Mitte ordentlich Blätter, dann nach oben hin ein langer Stamm ohne Blätter und nur ganz oben ein paar. Höhe insgesamt so ca. 1,80m. Ich gieße wöchentlich und dünge etwas ungefähr alle 3 Wochen. Die Kastanie steht direkt vor ein paar Fenstern und bekommt gut Sonne von frühem Mittag bis Abend.


    Die wenigen Blätter oben sehen nun etwas welk aus, so dass ich mir dachte, dass es das Wasser durch den Stamm vielleicht nicht nach ganz oben schafft. Also habe ich den Stamm über der buschigen Mitte abgeschnitten und dieses Stück zum Wurzeln ins Wasser gestellt.


    Da steht der Stamm nun so ca. 5 Wochen, aber es bilden sich leider keine Wurzeln. Jetzt bin ich mir unsicher, ob die Glückskastanie überhaupt auf diese Art Wurzeln bilden kann, ob es vielleicht wirklich sehr lange dauert oder ob sich doch gerade Wurzeln bilden.


    Ich habe mal ein Foto beigefügt, auf dem zu sehen ist, dass am Stammende kleine hellbraune Auswüchse zu sehen sind. Bilden sich da vielleicht doch Wurzeln?


    Oder wie könnte man ansonsten die Wurzelbildung anregen?


    Könnte folgender Umstand sich negativ auswirken? Das Stämmchen steht in einem Glasgefäß mit Wasser und ist dem Tageslicht ausgesetzt. Hab mal gelesen, dass Wurzeln kein Licht mögen…


    Hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.


    LG
    dayware

  • Die wenigen Blätter oben sehen nun etwas welk aus, so dass ich mir dachte, dass es das Wasser durch den Stamm vielleicht nicht nach ganz oben schafft.


    Das dürfte so nicht gewesen sein ;) Weil, wenn in die Höhe gewachsen wird, dann ist das alles auch versorgt. Sonst gäbe es das Wachstum überhaupt nicht.


    Ich würde den Dünger reduzieren, weil wir Herbst haben und da wächst es sich nicht mehr so wild und vielleicht hat die Dame auch langsam eine Pause verdient. Daher kanns kommen. Oder/und wegen herbstlichem weniger Licht.


    Das Holz im Wasserglas treibt an. Die weissen Stellen im unteren Bereich bilden sich als Wurzeln weiter. Also Geduld, das wird schon.

  • Nicht bei jedem Steckling bilden sich innerhalb einer Woche Wurzeln. Manche brauchen da Zeit und die Glückskastanie braucht viel Zeit. 5 Wochen sind da noch zu früh. Bei dir haben sich ja Wurzelansätze gebildet und in zwei, drei Wochen sind die Wurzeln auch deutlich sichtbar.


    Wenn du die Möglichkeit hast, setze sie in Substrat, anstatt im Wasser zu belassen. Ist für die Wurzeln besser. Sie werden besser ausgebildet, das anschließende Eintopfen und Verletzen der Wurzeln entfällt und die Pflanze muss sich nicht umgewöhnen von Wasser auf Erde.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

  • Wie man es bei den meisten anderen Pflanzen auch machen würde: Anzuchterde.


    Wenig Nährstoffe fördert Wurzelbildung, Sand/Perlite sorgen für lockeren Boden.


    Einfach reinstecken mit den Wachstumspunkten (Wurzelanätze), gießen und danach nur feucht halten bis ein oberirdischer neuer Austrieb erkennbar ist. Dann nächstes Frühjahr in Substrat mit mehr Nährstoffen umtopfen oder Anzuchtsubstrat beibehalten. Ist eigentlich egal von der Struktur. Muss man halt etwas aufdüngen nach ein paar Wochen.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

  • Hallo,


    Glückskastanie kann man auch gut bewurzeln lassen, wenn man ein Blatt mit Stiel nimmt, dafür den Stiel nah am Stamm abmachen. Die Knubbel sind Kallus, daraus bilden sich Wurzeln.


    Die Glückskastanie speichert Wasser im Stamm, das sollte man für die Gießfrequenz beachten. Ich gieße sie nicht so oft, das hängt aber natürlich von mehreren Faktoren ab. Sie mögen/brauchen eine höhere Luftfeuchtigkeit.


    Hast du nur einen Stamm von der Hauptpflanze? Oft sind die ja mehrere zusammen geflochten, das habe ich bei meiner gelockert und sie auch umgetopft, weil sie auch unter der Erde zusammen gebunden waren und das hatte alles abgeschnürrt. Seitdem geht es ihr besser

  • Oh, sehr interessant, vielen Dank!


    Meine Kastanie hat nur einen Stamm und teilt sich von da aus dann in zwei Hauptäste. Sie ist bestimmt schon 20 Jahre alt und wächst so einigermaßen.


    Leider habe ich überhaupt keinen "grünen Daumen" - vermutlich gieße ich sie zu viel (wöchentlich und ordentlich) und sie hat letzten Winter viele Blätter verloren, vermutlich wegen Zugluft.
    Umtopfen werde ich sie demnächst wohl auch mal wieder und mit neuer Erde versehen. Schätze das tut ihr gut.


    Allerdings bilden sich gelegentlich auch mal neue Triebe, also mache ich wahrscheinlich nicht alles ganz so falsch :)

  • Bitte nicht mehr umtopfen. Es ist Herbst und es wird sich nicht mehr viel tun, weil die Tage kürzer und die Sonneneinstrahlung weniger werden.


    Frisches Pflanzsubstrat ist aufgedüngt und das muss jetzt nicht mehr sein. Die Pflanzen reduzieren ihren Stoffwechsel und stellen sich auf eine Ruhephase ein. Da ist ein Turbo mit Dünger kontraproduktiv.


    Im Frühjahr ist das sicher eine gute Idee. Aktuell aber nicht.


    Heller Stand, keine trockene Heizungsluft, kein gekipptes Fenster, nur gleichbleibend warmes Klima und das wars dann auch schon.

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