Begonia maculata (Forellenbegonie) wirft Blätter ab und hat Braune Stiele

  • Hallo zusammen,


    da mir im letzten Thread zur Dieffenbachia so nett geholfen wurde, möchte ich gleich mein nächstes Sorgenkind vorstellen: Eine Begonia Maculata. Der ging es die ersten vier Monate nach dem Kauf sehr gut, ist gewachsen wie wild und regelmäßig und sehr viele Blüten. Aber auf einmal (noch während der Blütezeit gegen Ende des Sommers), sind immer wieder einzelne Blätter abgefallen, wenn man nur leicht dagegen gekommen ist. Hier das Elend chronologisch bebildert:


    Juli:



    Die Blätter haben immer mal wieder trockene und brüchige Stellen:



    August:




    Oktober:




    Ab hier ist mir das erste mal bewusst aufgefallen, dass die Stiele stellenweise eine gewisse bräunliche Färbung haben. Die Stellen sind aber nicht weich, sondern normal fest, weswegen ich Fäulnis ausgeschlossen habe. Die Pflanze verliert aber trotzdem regelmäßig einzelne Blätter, sodass der erste Stiel schon komplett ohne Blätter da steht. Die abgefallenen Blätter sehen aber nicht wirklich krank aus und es fallen auch komplett gesunde und schöne Blätter ab.



    Immer mehr Blätter bekommen solche kaputte Stellen.



    Es lässt sich gut vorhersagen, welche Blätter als nächstes abfallen werden: Dort, wo sich die Blattachsel immer mehr braun verfärbt, bis das Blatt nicht mehr hält.



    Zuletzt fangen auch die Stiele ohne Blätter an, von oben her zu verschrumpeln und auszudörren.


    Standort:


    Das gute Stück steht an einem hellen, bodentiefen Südfenster. Direkte Sonne habe ich immer mit den Jalousien abgefangen. Es kann sein, dass irgendwann mal starkes direktes Sonnenlicht auf die Pflanze getroffen ist. Das dann aber wirklich nur für kurze Zeit. Zugluft ist auch kein Thema und die Temperatur war im Sommer bei relativ konstanten 23 °C und jetzt bei ca. 20 °C.


    Gießen:


    Gegossen habe ich regelmäßig und ohne Staunässe. Vergossen wurde mit destilliertem Wasser vermischtes Leitungswasser in Zimmertemperatur.


    Substrat:


    Der Wurzelballen sitzt im ursprünglichen Substrat, beim Umtopfen habe ich rundum mit Granulat aufgefüllt.


    Düngen:


    Regelmäßig in geringer Dosis.


    Ungeziefer:


    Ist nichts zu sehen. Habe schon mehrmals die ganze Pflanze abgesucht.


    Was ist da passiert und kann ich da noch gegensteuern?


    Vielen Dank für eure Hilfe!

  • Was ist das für ein Granulat?


    Ich würde aufhören zu düngen. Gut möglich, dass durch ein hohes Angebot bei nachlassendem Licht und damit nicht mehr die Lebensqualität für einen zügigen Wuchs sorgt, dafür verantwortlich ist.


    Begonien wollen nicht mit Dünger erschlagen werden. Ein Übermaß an Licht bedeutet auch Stress. Kann sie an einen anderen Platz in der Saison von Frühjahr bis Herbst?


    Bei Fragen bitte fragen :)

  • Begonien sind jetzt nicht gerade die Pflanzen, die gerne in Granulat stehen, die wollen schon einen humosen Boden. Sie brauchen es ziemllich feucht und auch mal sonnig. Bei mir stehen die mitunter in der prallen Sonne (draußen) und zur Überwinterung stehen die halt auch maximal sonnig.
    Im Zimmer können die ganzjährig auch am Südfenster stehen, das schadet nicht. Draußen sollten die jedoch nicht 12h der prallen Sonne ausgesetzt sein, vor Allem nicht zur Mittagszeit. Zwischen Zimmer (hinter einem Fenster) und dem Draußen sind erhebliche Unterschiede in der Strahlungsintensität.


    Ich weiß nicht, wie der Verkäufer die Pflanze zusätzlich behandelt hat (Hemmstoffe etc).
    Die neigen zu Blattwurf, wenn Veränderungen zu abrupt sind bei Licht, Temperatur, Luftfeuchte, kalter Zugluft, trockenes Substrat und dann drauf gießen, etc. Gedüngt werden müssen die in der Tat gerade nicht mehr.


    Ich würde hier allerdings nicht nur zu Pflegefehler tendieren, das sieht zusätzlich nach einer Pilzerkrankung (evtl Phytophthora) aus. Falls Du die Möglichkeit hast, die Wurzeln zu betrachten, würde das sehr hilfreich sein. Ich vermute hier, sehr bräunliche Verfärbungen und einen sehr ausgedünnten, teildegenerierten Wurzelballen.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

  • Ist das nicht gewagt mit Phytophtora? Nirgends Sporen zu sehen, kein weiches Gewebe.

    Nja, die beiden letzten Bilder sehen schon danach aus. Ich sage ja nicht, es ist so, sondern es sieht einfach danach aus. Ob es nun dieser Pilz ist, ist auch nur eine Vermutung. Deshalb sollte man sich mal die Wurzel betrachten. Die Pflanze wird vermutlich bald kahl sein und die ganzen Verfärbungen sehen nicht gut aus.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

  • Hallo, hier mal noch, wie es letztendlich ausgegangen ist.
    Die Pflanze hat nach und nach alle Blätter verloren:



    Gestern habe ich sie entnommen und den Wurzelballen angeschaut, alles schwarz/braun:





    War das Wurzelfäulnis? Vertrocknen als Todesursache halte ich für ausgeschlossen, mir ist nämlich irgendwann aufgefallen, dass das Wasser im Topf nur noch sehr langsam verbraucht wird, die Wurzeln also nicht mehr viel aufgenommen haben.

  • Da kann nix faulen, weil es dazu Feuchtigkeit braucht und im Wurzelballen ist kein Tropfen davon zu finden.


    Zusätzlich ist kalte Novemberluft Gift für eine wärmeliebende Pflanze.


    Blattwurf kommt von Trockenheit, Wasserüberschuss, Überdüngung und Kälte.


    Was dafür jetzt zuständig war, keine Ahnung.


    Ich würds in die Biotonne stopfen und sein lassen :(

  • Bei einer Pflanze, wo man sich über die Pflege nicht auskennt, empfiehlt sich für den Anfang immer eine Recherche: https://en.wikipedia.org/wiki/Begonia_maculata


    Wenn da zu finden ist: https://en.wikipedia.org/wiki/Atlantic_Forest , dann hat man schon einen genauen Hinweis was geht und was nicht.


    Trockenheit und Kälte fallen dann weg, Luftfeuchte und Wärme müssen sein. Es ist keine Raketenwisschenschaft sich da einzulesen und eben nicht so als Hoppala kahle Stengel zu haben. Das muss nicht sein und zeugt auch nicht von einem Gefühl für lebendige Materie.


    Trocknet ein Substrat dann auch noch gründlichst aus, dann dauert die Wasseraufnahme ewig. Dazu lässt sich die Physik bemühen, auch da kann man sich einlesen.

  • Ich habe mich sogar sehr gut eingelesen und für alle gekauften Pflanzen Steckbriefe mit ihren Bedürfnissen erstellt, was die ersten Monate auch sehr gut funktioniert hat - bis eben die Blätter abgefallen sind. Den belehrenden Ton finde ich daher nicht angebracht.


    Die letzten Blätter sind vor einem guten Monat abgefallen, erst seitdem habe ich nicht mehr gegossen, weil sich die Pflanze meiner Meinung nach nicht mehr erholt hätte. Wollte hier nur noch einen abschließenden Post schreiben, weil ich es versprochen hatte.

  • Manches liest sich belehrend, weil das Gegenüber eben ohne Mimik und Gestik auskommen muss und das immer wieder zu Verstimmungen führt.


    Es gibt Begonien, die ihre Hauptaktivität im Winter haben. Will man da erfolgreich sein, dann braucht es hierbei eine effektive Zusatzbeleuchtung.


    Grundsätzlich legt man Bewohner von luftfeuchten Gebieten nicht trocken, man schafft ein tropisches Warmklima und spart ganz sicher nicht am Wasser.


    Wird eine solche Begonie dann ganz simpel schlecht gepflegt, ich nehme mir durchaus das Recht darauf entsetzt zu reagieren. Weil, wären die Pflegehinweise angekommen und verinnerlicht worden, das Ergebnisse wäre ein anderes gewesen.


    Der Blattwurf dürfte mit dem Sommerende zusammenhängen, das Licht wird zu gering, das Wasser fehlt und schon geht das Drama los. Danach folgt der Rattenschwanz an noch weniger brauchbaren Kulturbedingungen und das Ende heisst Biotonne.


    Ich sitze regelmäßig lange an der Recherche zu Pflanzen. Wer braucht was wie lange in welcher Art und was geht gar nicht. Allwissend ist niemand und manchmal braucht es einfach Sitzfleisch. Es geht hier um Lebewesen, die kommen optimiert gepäppelt millionenfach aus den Gärtnereien und sind immer wieder nach wenigen Wochen tot. Weil sich eben keiner ernsthaft drum kümmert und trotzdem genau das Gegenteil verkündet wird, man hätte alles erdenkliche getan.


    Mein Verständnis hält sich da doch arg in Grenzen.

  • Blattwurf zum Ende des Sommers sind bei Forellenbegonien aber auch recht untypisch.
    Meine wächst und blüht gerade üppig. Klar gehen auch mal Blätter verlustig, aber es kommen ja ständig neue nach. Ist der Topf und die Erde nicht optimal, dann fangen schon die Probleme an, und dann multiplizieren sie sich, weil ja meist der Rest (Wasser, Licht, Temperatur, Dünger) auch nicht ganz optimal ist.


    Also hier sollte man sich bei Begonien noch mal einlesen und nicht die 08/15 Pflegeseiten von "mein schöner Garten" oder "plantura" etc vertrauen. Da steht oft viel Unsinn.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

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