Frage zu Heizsystem: Wieviel kostet ungefähr eine neue Wärmepumpe?

  • Hallo miteinander, ich habe eine befreundete Familie in meinem nahen Umfeld, die sich den Traum vom Eigenheim erfüllt. Der Familienvater ist ein genauso leidenschaftlicher Gärtner, wie ich es bin und da ist ein eigener Garten natürlich ideal, um dem Hobby nachzugehen. Auch für die Kinder ist es super zum Spielen im Freien. Also die vier gewinnen ordentlich an Lebensqualität hinzu. Sie bauen ganz neu, also bisher haben sie nur das Grundstück, das heißt, es steht noch ganz schön viel Arbeit an. Mit der Planung wollen sie dann schon bald beginnen und je nachdem, was die Baufirma sagt, werden sie dann irgendwann nächstes Jahr, den Spatenstich setzen. Ich freue mich sehr, dass sie da etwas gefunden haben, was zu ihnen passt. Nun ist noch die Frage offen, welches Heizsystem sie letztendlich einbauen, also da ist jetzt mal die Rede von einer Wärmepumpe. Wäre das zu empfehlen? Wir haben gestern erst wieder darüber gesprochen, allerdings bin ich nicht so eine große Hilfe, weil ich mich selbst nicht so besonders gut auskenne. Ich habe aber versprochen, mich umzuhören und nach Erfahrungen zu fragen. Vielleicht kann mir ja hier jemand weiterhelfen. Zahlt sich eine solche Pumpe aus und vor allem, mit welchen Kosten ist zu rechnen. Beziehungsweise, wovon sind die Kosten eigentlich letztendlich abhängig? Wäre super, wenn sich hierzu ein paar Antworten zusammenfinden. Danke schon mal! :)

  • Hallo. :)


    Also diese Fragen kann dir explizit nur ein Fachmann beantworten. Es gibt unterschiedliche Wärmepumpensysteme, je nachdem, wie der Boden beschaffen ist, Grundwasserspiegel liegt, Bohrgenehmigungen vorliegen etc pp wird da eine individuelle Lösung gefunden werden müssen.
    Wie groß wird die Heizfläche, wie viel Geld soll ausgegeben werden, wie groß sind die staatlichen Zuschüsse usw müssen dann in der Planung des Hauses mit einfließen und mit einem Betrieb besprochen werden. Bauamt, Wasseramt, etc müssen in diese Entscheidungen mit einbezogen werden und behördliche Genehmigungen natürlich eingeholt werden. Die Planungsphasen sind entsprechend der Genehmigungszeiten lang.


    Die Kosten sind abhängig von: Größe der Heizfläche, Art der Pumpe (Erd, Wasser, Luft), Art der Installation, soll noch eine PV-Anlage verbaut werden, wie wird die Pumpe betrieben, gibt es noch Speicheranlagen, muss ein Brunnen gebohrt werden (Wasser-Wärme-Pumpe) etc pp. Über den sehr groben Daumen gepeilt 20.000€ plus 5.000 bis 10.000€ bei Wasser bzw Erd-Wärmepumpen.


    Es ist zu erwarten, dass sich die Kosten für Arbeitsstunden und Material in den nächsten Monaten weiter erhöhen. Dh wenn es heute 20.000€ kosten würde, wird das im nächsten Jahr 25.000€ werden oder noch mehr.
    Letztes Jahr das Dach neu gedeckt mit Fassadenarbeiten (Mehrfamilienhaus). Kosten ursprünglich 30.000, wurde dann mit Verzögerung wegen Denkmalschutz an die 50.000. Hätte ich das in diesem Jahr machen lassen, wäre ich mit 60 - 70.000 dabei gewesen. Alles schön privat, kann man ja nicht auf Miete umlegen. Deswegen auch beim Vertrag aufpassen, ob Kostendynamik drin ist.


    Dein Bekannter soll sich von verschiedenen Heizungsinstallateuren Angebote einholen und dann vergleichen und für die Anträge und Behördengänge sollte man sich Hilfe holen bzw wäre es optimal, wenn der Planer bzw Installateur das gleich mit erledigt.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

  • Bin da ganz bei Caleb - wäre wohl gut sich an einen Fachmann zu wenden. Ein bisschen Ahnung habe ich schon weil bei und auch viele eine Wärmepumpe haben aber da gibt es eben viel zu beachten. Als Außenstehender hat man auch nicht überall den Einblick. Das Haus gibt ja auch viel vor bzw. hängt die Entscheidung auch von den eigenen Vorstellungen ab.


    Die Angebote einholen kommen für mich aber noch etwas zu früh. Ich würde mal zu einem großen Hersteller a la Vaillant gehen und mir dort alle unterschiedlichen Systeme zeigen und erklären lassen. Bis man einen Typ ausgewählt hat. Dann kann man wohl besser vergleichen sonst vergleicht man letztlich Äpfel mit Birnen. Eine Erdwärmepumpe kostet eben bei der Anschaffung mehr als eine Luft-Wasserwärmepumpe. Dafür sind dann halt die laufenden Kosten geringer. Also nicht nur auf die Anschaffungskosten achten sondern alles im Blick behalten.

  • Mit Angebote einholen meine ich, sich auf eine Art der Heizung festzulegen, nachdem man sich ausführlich beraten lässt und den Installateur mit ins Boot zu holen, weil der Bau des Hauses evtl an die Art der Heizung angepasst werden muss. Ansonsten entstehen nachträglich vermeidbare Kosten.


    Die Bau-/Wasserämter etc müssen schließlich auch beteiligt werden, ansonsten steht man doof da, wenn man sich für ne Wasser-Wärme-Pumpe entschieden hat und dann keine Bohrgenehmigung erteilt wird aus Gründen.


    Und ja klar, die Betriebs-/Wartungskosten sind auch verschieden. Ist ja auch die Frage, ob eine Photovoltaik mit verbaut wird, Speichermodule, etc pp.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

  • @Caleb, vielen dank für die ausführliche antwort! also es ist so, dass sich diese befreundete familie ein paar herstellerfirmen angesehen haben und inzwischen haben sie sich auch schon ganz gut beraten lassen. soweit ich weiß, konnten sie nun auch bereits was in die wege leiten. ihnen wurde das auch in etwa so erklärt, dass der preis keinesfalls verallgemeinert werden kann, weil ja erst geschaut werden muss, welche variante für welche gegebenheiten am geeignetsten ist. das mit den kosten für die arbeitsstunden schreckt mich allerdings sehr. =O gibt es einen grund dafür, dass das im darauffolgenden jahr so stark ansteigt? ínflation?


    Topferle: ja, das wird tatsächlich mal ein guter schritt sein, sich die verschiedenen typen erklären zu lassen und zu schauen, was für das haus am passendsten ist. wie war das denn bei eurer wärmepumpe, als ihr die angeschafft habt? war euch das gleich einmal klar, welches modell euch zusagt?

  • Weltmarktpreise, Produktion kommt nicht hinterher, steigende Löhne als Ausgleich zur Inflation, hohe Nachfrage hohe Preise etc pp. Gibt einige Gründe, die da mit einspielen.


    Bei den Leuten in NRW und RPfalz kommt man mit den normalen Heizungen schon nicht hinterher. Dh einige bis recht viele Leute sitzen ohne Heizung in ihren Häusern. Die Firmen haben übervolle Auftragsbücher, bestellte Heizungen können erst nach Monaten geliefert werden.


    Bei einigen Gewerken ist es so eklatant, dass da ohne Vitamin B fast nichts geht. Dachdecker und Ofenbauer sind reinste Mangelware. Unser Ofensetzer ist knapp 80 und macht bei uns noch aus der Rente heraus Instanthaltung. Beim anderen bekannten Bauer kann man 2023 mal nach nen Termin fragen. Keine Ahnung, wie das dann in 5 bis 10 Jahren aussehen soll. :huh:

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

  • Wir haben noch keine Wärmepumpe, noch läuft unsere alte Heizung einwandfrei. Bin aber schon sehr dafür, dass wir uns da jetzt schon informieren bzw. halt zumindest mal uns bei Freunden und Verwandten umhören was die so gemacht haben damit wir dann nicht vollkommen ahnungslos dastehen.


    Kann sicherlich noch schlimmer werden. Habe aber eher das Gefühl, dass sich das wieder bessern wird. Wenn man jetzt sieht wie gefragt das ist und man eher keinen Job mehr mit seinem BWL Studium bekommt, dann überlegt man sich das eventuell auch mal und lernt eben ein Handwerk. Ganz abgesehen von den ganzen Möglichkeiten. Man kann selbst etwas schaffen und es so machen wie man es gerne hätte. Der Jugend müsste man eventuell auch klar machen, dass man so auch einiges zum Umweltschutz beitragen könnte. Für die Solaranlagen, Windkraftwerke usw. braucht es nämlich auch Handwerker.

  • Weltmarktpreise, Produktion kommt nicht hinterher, steigende Löhne als Ausgleich zur Inflation, hohe Nachfrage hohe Preise etc pp. Gibt einige Gründe, die da mit einspielen.


    Bei den Leuten in NRW und RPfalz kommt man mit den normalen Heizungen schon nicht hinterher. Dh einige bis recht viele Leute sitzen ohne Heizung in ihren Häusern. Die Firmen haben übervolle Auftragsbücher, bestellte Heizungen können erst nach Monaten geliefert werden.


    Bei einigen Gewerken ist es so eklatant, dass da ohne Vitamin B fast nichts geht. Dachdecker und Ofenbauer sind reinste Mangelware. Unser Ofensetzer ist knapp 80 und macht bei uns noch aus der Rente heraus Instanthaltung. Beim anderen bekannten Bauer kann man 2023 mal nach nen Termin fragen. Keine Ahnung, wie das dann in 5 bis 10 Jahren aussehen soll. :huh:

    ja, es wird alles teurer, das ist ein wahnsinn... aber andererseits auch positiv, dass die löhne im ausgleich zur inflation steigen.
    schlimm, dass die heizungen auf sich warten lassen müssen, gerade die sind ja ein wichtiges Gut in der kalten Jahreszeit...

    Wir haben noch keine Wärmepumpe, noch läuft unsere alte Heizung einwandfrei. Bin aber schon sehr dafür, dass wir uns da jetzt schon informieren bzw. halt zumindest mal uns bei Freunden und Verwandten umhören was die so gemacht haben damit wir dann nicht vollkommen ahnungslos dastehen.


    Kann sicherlich noch schlimmer werden. Habe aber eher das Gefühl, dass sich das wieder bessern wird. Wenn man jetzt sieht wie gefragt das ist und man eher keinen Job mehr mit seinem BWL Studium bekommt, dann überlegt man sich das eventuell auch mal und lernt eben ein Handwerk. Ganz abgesehen von den ganzen Möglichkeiten. Man kann selbst etwas schaffen und es so machen wie man es gerne hätte. Der Jugend müsste man eventuell auch klar machen, dass man so auch einiges zum Umweltschutz beitragen könnte. Für die Solaranlagen, Windkraftwerke usw. braucht es nämlich auch Handwerker.

    achso, ihr habt also noch keine wärmepumpe. aber ja, wenn ihr euch auch dafür interessiert, ist es sicherlich klug, sich vorher schon einmal umzuhören und sich schlau zu machen. dann kann man mit erfahrungswerten arbeiten.
    freut mich, dass du in der hinsicht optimistisch bist. handwerksberufe sind jobs, die zukunft haben, damit lässt sich gut verdienen und man kann sich auch was aufbauen. vorallem: sie werden immer gefragt sein. leute werden immer leute brauchen, die ihnen heizsysteme, sanitäranlagen, elektroleitungen einbauen, das auto reparieren oder die haare schneiden.

  • ja, es wird alles teurer, das ist ein wahnsinn... aber andererseits auch positiv, dass die löhne im ausgleich zur inflation steigen.

    Was halt dann leider wieder zu mehr Inflation führt und so sich die Spirale weiterdreht:)


    achso, ihr habt also noch keine wärmepumpe. aber ja, wenn ihr euch auch dafür interessiert, ist es sicherlich klug, sich vorher schon einmal umzuhören und sich schlau zu machen. dann kann man mit erfahrungswerten arbeiten.
    freut mich, dass du in der hinsicht optimistisch bist. handwerksberufe sind jobs, die zukunft haben, damit lässt sich gut verdienen und man kann sich auch was aufbauen. vorallem: sie werden immer gefragt sein. leute werden immer leute brauchen, die ihnen heizsysteme, sanitäranlagen, elektroleitungen einbauen, das auto reparieren oder die haare schneiden

    Vorsichtshalber bzw. auch Interessenhalber schnappe ich in die Richtung alle sauf und behalte sie mir im Hinterkopf oder schreibe mir auch einige Infos zusammen. Eine Wärmepumpe ist definitiv auch etwas für uns, nur werde ich jetzt nicht eine funktionierende Heizung ausbauen und eine neue Einbauen. Solange es da keine Probleme gibt, bleiben wir bei unserer Variante. Aber falls dann mal was sein sollte oder ich gezwungen bin meine Heizung auszutauschen, fange ich wenigstens nicht von Null an.


    Wenn man merkt, es gibt wirklich Bedarf an einem Beruf, werden das auch mehr Leute machen. Noch dazu wenn man auch sieht, mit den handwerksberufen kann man auch etwas verdienen. Sicherlich nicht jeder und überall aber wohl besser als in der Pflege usw. Also da bekommt man dann sicherlich mehr junge Leute zu einer Lehre.

  • Was halt dann leider wieder zu mehr Inflation führt und so sich die Spirale weiterdreht:)

    Vorsichtshalber bzw. auch Interessenhalber schnappe ich in die Richtung alle sauf und behalte sie mir im Hinterkopf oder schreibe mir auch einige Infos zusammen. Eine Wärmepumpe ist definitiv auch etwas für uns, nur werde ich jetzt nicht eine funktionierende Heizung ausbauen und eine neue Einbauen. Solange es da keine Probleme gibt, bleiben wir bei unserer Variante. Aber falls dann mal was sein sollte oder ich gezwungen bin meine Heizung auszutauschen, fange ich wenigstens nicht von Null an.
    Wenn man merkt, es gibt wirklich Bedarf an einem Beruf, werden das auch mehr Leute machen. Noch dazu wenn man auch sieht, mit den handwerksberufen kann man auch etwas verdienen. Sicherlich nicht jeder und überall aber wohl besser als in der Pflege usw. Also da bekommt man dann sicherlich mehr junge Leute zu einer Lehre.

    wäre es demnach besser, wenn die löhne gleich niedrig bleiben, trotz inflation? wieso führt das denn zu mehr inflation wenn die löhne im ausgleich dazu steigen? wobei ausgleich ja großzügig gewählt ist, ich denke nicht, dass das wirklich zusammenpasst.


    achso, also sammelst du einfach informationen, ist dann wahrscheinlich irgendwann mal nützlich. ist sicherlich ganz gut, da auf dem laufenden zu bleiben. eh verständlich, dass man nicht einfach ein funktionierendes system ausbaut. ist ja auch alles eine kostenfrage. ich weiß, dass das nicht immer in den lebensabschnitt passt. umso besser, wenn man dann für den passenden moment mehr oder weniger gerüstet ist mit informationen.


    ja ich weiß nicht, ob der bedarf alleine leute dazu bewegt einen bestimmten beruf zu machen. sieht man ja jetzt am pflegekräftemangel. das liegt halt einfach an den schlechten arbeitsbedingungen für zu wenig entlohnung. und ein streik ist moralisch nicht wirklich vertretbar, weil davon ja menschenleben abhängen, so kann auch nicht wirklich druck ausgeübt werden... aber ja, wenn die jobs gut bezahlt werden, dann ist das natürlich attraktiv. oder wenn es gute und sichere arbeitsplätze gibt, dann kann das schon auch ein ansport sein. gerade berufe in der metallbranche sind ja gut bezahlt und haben eine starke gewerkschaft.

  • Ich weiß jetzt nicht ab welcher Inflationsquote ein Anstieg der Löhne negative Folgen auf die Inflation hat, habe aber darüber gelesen, dass es ab einem gewissen Zeitpunkt negativ ist und die Inflation anheizt.
    Also im Grunde müsste man dann eher in Zeiten niedriger Inflation, höhere Gehaltsanpassungen haben. Dafür dann eben in Zeiten hoher Inflation, niedrige Abschlüsse. Wichtig ist halt über eine gewisse Zeit (5 oder 10 Jahre) gut auszusteigen.


    Ja, ich schnapp halt alles auf und versuch es irgendwo abzuspeichern:) manches schreibe ich mir aus, manchmal setzte ich mir einen Link, manches versuche ich mir zu merken für den Zeitpunkt, wenn ich es brauche.


    Natürlich müssen auch die finanziellen Aspekte passen, auf ein gesamtes Berufsleben besehen, wird es aber wichtiger sein seinen Job zu mögen. Sofern man eben halbwegs von seinem Lohn leben kann. Nicht jeden Tag frustriert ins Büro zu müssen, wäre mir auch einiges wert:)

  • ok danke für die info zu der inflation! interessant, bei gelegenheit werde ich mir das vielleicht mal noch genauer zu gemüte führen.
    ja, dein vorgehen ist sicherlich hilfreich, das bringt dich wahrscheinlich gut weiter. hat vorteile in jeglichen lebensbereichen, wenn man sich infos zusammensucht und darauf bei bedarf dann auch zurückgreifen kann.
    einen job den man mag, wirkt sich positiv auf die lebensqualität aus. immerhin verbringt man ja die meiste zeit des tages damit. wäre ja schön traurig wenn man den großteil des tages mit etwas verbringt, das man einfach nicht gerne macht.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!