Weihnachsstern vertrocknet - bitte um ratschläge

  • Hallo liebes Forum,
    ich habe eine Frage - mein Weihnachtsstern (ist 5 jahre alt) - ist seit einer woche ziemlich "kaputt". ER steht unverändert an der selben stelle. Dass ich ihn habe austrocknen lasse oder übergossen habe glaube ich eigentlich nicht (grundsätzlich normales giessverhalten, wie er das von mir seit jahren gewohnt ist), aber er wird immer schlimmer. der topf hat große löcher und ist unten mit diesem leichtgranulat gefüllt, grundsätzlich sollte er eigentlich nicht "ertrinken". Als es anfing mit den hängenden blättern (vor 6 tagen) habe ich ihn natürlich gut gegossen, da die erde da recht trocken war. aber es wird nicht besser, die blätter sterben alle. einzig ein kleiner bereich (links unten) schaut noch gut aus, aber seit heute morgen wird das auch schlimmer (die fotos sind heute und vor 2 tagen aufgenommen worden). das einzige was gewesen sein kann: vor 2 wochen habe ich meine fenster in der wohnung offen gelassen, da hat er sicher zug bekommen - vielleicht war es das (wir haben hier ja momentan eher <10grad).
    meine frage: was soll ich tun? warten? umtopfen? schneiden? düngen? ich will ihn nicht noch mehr stressen, aber habe sorge, dass er stirbt.
    danke für eure hilfe,
    julia

  • Das wird wohl wirklich der Temperaturschock gewesen. Das Ergebnis kann dann so ausschauen.


    Ich würde nicht schneiden. Hilft nicht weiter und beruhigt nur das Auge.


    Lassen wie es ist, nicht lüften und das in der Nähe davon überhaupt nicht über den Winter, abwarten, bangen und hoffen.


    Das Laub wird fallen, das kann man nicht ändern. Allerdings besteht die Hoffnung, dass nochmal angetrieben wird und deswegen schadet das Volumen nicht. Sollte es Totmaterial geben, so kann man das im Frühjahr (wenns fix tot sein sollte) schneiden. Nicht andersrum, es fehlt sonst wertvolles Material.


    Das ist natürlich eine traurige Geschichte, aber schlimmer machen muss nicht sein.


    Gutes Gelingen ;)

  • Ich würde mir hier keine Sorgen machen.


    In seiner Heimat verliert der Weihnachtsstern jedes Jahr fast alle Blätter und treibt zur Regenzeit wieder neu aus. Periodische Trockenheit wird sehr gut vertragen und auch benötigt.
    Was er eben nicht gut verträgt sind zu kühle Temperaturen und kalter Zug. Da wird idR alles abgeworfen, dann steht er ein paar Wochen kahl rum und wird wieder austreiben.


    Bitte aber nicht mit Wasser oder Dünger töten. Leicht gießen, für eine leichte Feuchte sorgen und in ein paar Wochen dürfte ein neuer Austrieb kommen.
    Unsere Laubbäume sterben ja im Winter auch nicht ohne Blätter, so verhält es sich hier. Es ist eher untypisch dass er langjährig Laub trägt, aber ist halt der Zimmerpflege geschuldet, dass man ihm keine Trocken-/Ruhezeit gönnt.


    Auf Dauer schwächt das die Pflanze, weil ganzjährig ein Wachstum bzw Lauberhalt stattfindet. Da leidet dann die Robustheit und schon bei kleinen Unsimmigkeiten erfolgen heftie Reaktionen.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

  • Danke für die Antworten, also irgend eine Fäule oder einen grauen befall unten am stammanfang habe ich nicht gesehen, der Stamm ist auch nicht matschig und die rinde ist auch nicht feucht, siehe foto anbei. allerdings fühlt es sich unten so an, als ob unter der rinde eine Luftschicht ist? da weiss ich nciht, ob das vorher auch so war, ich hab das erst gestern zum ersten mal gefühlt.

  • Nicht aufregen :)


    Einfach ignorieren. Es ist noch nix passiert und es wird deswegen jetzt nicht der Grauschimmel ausbrechen und alles implodieren lassen.


    Das ist eine ältere Pflanze, da findet sich nicht mehr nur Jungholz und damit ist Stufe 2 erreicht. Soll heissen, durchatmen, den Weihnachsstern in Ruhe lassen und selber nicht rotieren anfangen.


    Hell und warm stellen, keine Kaltluft, mäßig giessen und wenn sich was regen sollte, dann kann vorsichtig ein Hauch von Dünger gegeben werden. Aber dann auch nicht übertreiben. Nach dem Schock sollte Wellness passieren und nicht eine Rosskur mit allem was geht.


    Das wird schon wieder ;)

  • Hallo!
    Leider wird es überhaupt nicht besser, mittlerweile ist die ganze pflanze richtig am vertrocknen, ich hab auch wirklcih das gefühlt, sie vertrocknet. und die rinde löst sich wie beschrieben vom stamm unten und ist brüchig. hat jemand irgend einen ratschlag? immer noch warten? umtopfen probieren und zurückschneiden? antifungizid? welches? wenn irgendjemand eine idee hat was das sein könnte und ob ich irgend etwas tun kann um den stern zu retten wäre ich sehr dankbar.
    liebe grüße
    julia

  • Besser werden kann das im Moment so nicht. Das Laub ist komplett hinüber und wird fallen. Das ist die Reaktion auf den Schock.


    Ich würde mir die rechte Seite anschauen und mit einem scharfen Messer von oben nach unten an verschiedenen Stellen das Holz ankratzen. Ist es braun und trocken, abschneiden. Das dann bis zum Bereich, an dem grünes Holz zu finden ist. Das ist dann der lebende Bereich.


    Ich sehe auf dem Foto mittig eine Stelle, an der ein zarter und kaum sichtbarer Trieb schiebt. Auf die kommt es in nächster Zukunft an. Sie werden die Pflanze wieder ins Leben holen.


    Zur Beruhigung also: grünes Holz suchen und hoffen, dass es davon jede Menge gibt. Nur totes Material schneiden und die Jungtriebe nicht mit entfernen.


    Das ist jetzt sicher die nächsten Wochen Stress, für alle Beteiligten, aber auch die Zeit der Freude, wenn sich da mehr und mehr Grün bildet.


    Ist der Zustand da, dann gehts schnell. Also nicht in Tränen ausbrechen :)

  • Den Neuaustrieb sieht man auf dem zweiten Bild.
    Falls es hilft, eine zweite Meinung zu haben: Keine Panik und Geduld.


    Ich würde hier wirklich nichts machen, außer für eine leichte Feuchte zu sorgen. Um die 20 Grad am Fenster stehen lassen und warten. Unter der sich lösenden Rinde sollte neue Rinde kommen.


    Es werden, wie bereits erwähnt, alle Blätter fallen. Das ist auch mal gut für die Pflanze, dass das passiert.
    In ein paar Wochen wird sich mehr getan haben und nächstes Frühjahr sieht man dann, wo noch Leben drin ist. Ich sehe keinen Grund, warum hier nicht wieder eine komplette Regeneration stattfinden sollte.


    Hier musst du wirklich bis nächstes Frühjahr durchhalten und der Pflanze etwas Vertrauen schenken.
    Der Anblick ist nur fürs Auge unangenehm.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

  • Hallo und danke für Eure tips.
    Dann werde ich ihn also nicht umtopfen, wenn euch euch richtig verstehe. und kontrollieren welche triebe bereits abgestorben sind und die entfernen. naja dann ;) danke für eure tips! falls jemanden noch was einfällt, gerne her damit!
    lg
    julia

  • Ich würde in der kritischen Situation momentan nicht umtopfen.


    Die Pflanze muss sich einrichten und da ist ein Düngerschub durch neues Substrat nicht hilfreich, weil ein solcher Beschleuniger in Richtung Winter nix nutzt und eher nach hinten losgeht.


    Deswegen, so wie und wo sie steht kultivieren, warm, keine Zugluft, dezent giessen und damit durch den Winter.


    Zeigt sie dann irgendwann einen kräftigen Wuchs, dann kann milde gedüngt werden. Halbe/viertel Dosis auf noch feuchten Topfballen und es dürfte nix mehr an Drama passieren.

  • Hallo,
    danke euch. ich werde mich gedulden und nicht umtopfen - mein optimismus schwindet allerdings :(
    habe gestern an zwei stellen einen zweig/Ast abgeschnitten und es ist nicht (wie normalerweise) die milch rausgequollen, sondern die äste sind zwar noch feucht, aber hohl und ohne saft. es war zwar jetzt weiter oben, ganz unten habe ich nicht geschnitten, aber bin dennoch sketptisch. er wirkt einfach so als ob er austrocknen würde. ich habe keine ahnung ob er sich wieder erholt. auch die ganzen kleinen grünen frischen knospen entwickelt sich nciht weiter (die gibt es vermutlich schon länger, aber es tut sich nix)
    :((((

  • Aber, aber, nicht den Kopf hängen lassen.


    Das war ein böser Temperaturschock und das ist nicht gleich wieder behoben. Wo es grün im Holz gibt, da gibt es auch Leben. Also, nochmal, bitte warten und gedulden.


    Wir haben November, da wird Wachstum eher weniger und nicht unbedingt mehr. Da dauert es halt länger mit Wachstum und Gesundung.


    Finger weg von der Patientin und nur durch Wohlwollen glänzen, nix mehr bearbeiten, wegschneiden, hin und her, einfach nur warten.


    Der Stern macht das schon ;)

  • Bitte nicht an der Pflanze herum schneiden. Durch die offenen Wunden können Keime, Sporen etc eindringen und das könnte nach hinten losgehen. Es schwächt die Pflanze einfach nur zusätzlich.


    Bitte wirklich Geduld haben.


    Ich habe zum Beispiel seit einem Jahr ein Einblatt in Pflege. Das wurde vom Vorbesitzer zu Tode gegossen. Letzten November sind alle Blätter verdorrt und seit dem stand ein blanker Topf Erde rum. Im Sommer gabs dann etwas Freilandhaltung und es passiert nichts. Es war ein Topf mit Erde und ab und an gabs etwas Wasser. Seit 3 Monaten allerdings kommen ganz kleine Blätter aus einem Teil Wurzel, der noch lebt und mittlerweile haben sich 6,7 Blättchen entwickelt.
    Was ich damit sagen möchte: Pflanzen können sich regenerieren, auch wenn es tot aussieht. So lange die Wurzel noch einige intakte Zellen hat und weiter beharrlich gepflegt wird, ohne in Panik zu verfallen, wird das wieder.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

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