Flamingoblume in Not

  • Hallo liebe Community. Ich habe seit April 2021 eine Flamingoblume. Ich habe sie vor kurzem umgetopft und das Substrat ist nun aus Orchideenerde. Seit ein paar Wochen habe ich sie beobachtet und folgendes gemerkt: die Blätter hängen ein wenig nach unten, sie zeigen schwarze Flecken und die Blüten trocknen aus. Außerdem zeigen die Spitzen gelbe Flecken die brauner werden. Ich vermute es handelt sich hier sowohl um Spinnmilben als auch Blattfleckenkrankheit, kann das sein? Vor diesem Befall leidet sie unter Thrips :S . Bilder vom aktuellen Befall habe ich hochgeladen. Aus diesem Grund habe ich ein Fungizid und Schädlingsfrei Spray gekauft und seit Dienstag habe ich sie schon zweimal besprüht. Sie steht ca. 150 cm vom Fenster und Heizung entfernt. Weitere Pflanzen in der Wohnung sind Orchideen, Drachenbaum (der eigentlich bereits mit einer Blattfleckenkrankheit kam :( ) Alpenveilchen, Aloe Vera und Dieffenbachia, welche auch krank mit schlaff hängende und gelbe Blätter ;( Ich habe keine Ahnung was ich falsch mache und würde gerne Ratschläge von Euch bekommen. Vielen Dank im Voraus. :blush:


    Liebe Grüße
    Jessi

  • Alles auf Anfang..... wenn sowas nach umtopfen anfängt, dann ist das keine Blattfleckenkrankheit, sondern eine Reaktion auf das Ereignis.
    Substrat für Orchideen hat kaum eine Wasserhaltefähigkeit und trocknet schnell aus. Dünger kann sich nicht anlagern, die Wurzeln finden keinen gescheiten Halt.


    Ich würde wieder umtopfen. Durchaus gemischt mit den Stückchen für Orchideen, aber nicht pur.


    Damit hören die Probleme gleich wieder auf.


    Zusammengefasst: die Pflanze leidet unter ihrer Wohnsituation. Was anderes spielt da keine Rolle.

  • Ich kann mich da nur anschließen.
    Viele Anthurien wachsen als Epiphyt, also auf Bäumen oä, aber im Winter ist in der Wohnung die Luftfeuchte durch trockene Heizungluft einfach zu niedrig. Die Luftwurzeln der Anthurie trocknen zu sehr aus, man kann die Feuchte im Orchideensubstrat schlecht halten. Anthurien sind an sich zwar schwach sukkulent, aber die Wurzeln brauchen halt immer eine hohe Luftfeuchte.


    Ich nutze eine Mischung aus Pinienrinde, Lava, Kokos und Tongranulat für Anthurien. Gießen muss ich ca aller 2 bis 4 Tage. Man kann zb Sphagnum hinzugeben, damit Wasser besser gehalten wird, wenn die Luftfeuchte in der Wohnung zwischen 60 bis 70% liegt.
    Ich würde auch wegen der trockenen Luft raten, ein Gemisch aus dem Orchideensubstrat und humoser Erde zu mischen und das zu nutzen. Es muss halt wirklich Luft an die Wurzeln lassen und darf nicht zu viel Wasser speichern.


    Ich würde versuchen die Pflanze auch ans Fenster zu stellen. So weit im Raum, scheint mir das für eine sehr lichtliebende Pflanze gerade viel zu wenig Licht.



    Zu den anderen Pflanzen: Ich weiß nicht, welche Art von Drachenbaum Du hast, aber selbst die tropischen Arten brauchen einen Platz am Fenster. Solltest Du eine Art der Suptropen haben, dann brauchen die gerade eine Trockenphase und auch kühle Temperaturen, sonst wird da nichts besser. Blattfleckenkrankheit oä tritt häufig auf, wenn Pflanzen geschwächt sind.


    Die Dieffenbachie braucht gerade wenig Wasser und viel Licht. Schlaffe Blätter sind vermutlich ein Anzeichen von zu viel Gießen, trockener Luft und zu wenig Licht.


    Das Alpenveilchen gehört in ein Kalthaus oder ins Freie und fühlt sich in einem beheizten Wohnraum einfach auf Dauer nicht wohl. Meine Alpenveilchen sind gerade im Knollenstadium und treiben logischerweise nach dem Winter wieder aus. Diebrauchen einfach Kälte und müssen einziehen.


    Eine Aloe hängt nur die Blätter, wenn sie übergossen wird oder zu warm steht im Winter. Auch hier eher kühl stellen, gar nicht mehr gießen.



    Es bietet sich an zu den Pflanzen eine Pflegeanleitung durchzulesen, was die brauchen. Schädlingsbefall udn Krankheiten sind meist die Folge schlechter Pflege.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

  • Vielen lieben Dank für die ausführliche und schnelle Rückmeldung. Zu der Flamingoblume war das Umtopfen notwendig da der Topf durchgewurzelt war und die Blume bereits vor dem Umtopfen einige Zeichen gegeben hat, wie gelbe Spitzen, die danach braun wurden, nach unten hängenden Blätter und dann hatte ich winzige Pünktchen und einen klebrigen Film auf der Blattunterseite gesehen. Rasch hatte sich weiter verbreitet und jetzt sieht die Pflanze so aus. Zum Substrat wollte ich fragen, ob man normale Blumenerde und Orchideenerde für die Flamingoblume mischen kann?


    Der Drachenbaum ist bicolor (dracaena marginata). Als ich sie zum ersten Mal geholt habe war die Erde sehr feucht und ein paar Tage später habe ich eine weiße Schicht festgestellt...die Erde schimmelt. Als die Erde etwas abgetrocknet war, habe ich sie wieder gegossen aber die roten Punkten (Blattfleckenkrankheit) waren dann zu sehen.

  • Man muss unterscheiden zwischen physiologischen Schäden und solchen durch Erreger.


    Wird zu viel gegossen, so können die Zellen platzen und die Stellen sind dann sichtbar. Kippt das Topfklima und der pH-Wert dreht sich in den alkalischen Bereich, dann werden verschiedene Elemente geblockt und sind für die Pflanze nicht mehr erreichbar.


    Klassisches Beispiel sind der Eisenmangel an Azaleen und Rhododendren. Blattadern grün, der Rest wird gelb. Abhilfe hierbei sind weiches Gießwasser, saures Substrat.


    Die Anthurium wird sich durch die Durchwurzelung schon überfordert gefühlt haben, plus den Umständen von Wasser und Nährstoffen. Daraus ergibt sich das Bild. Nicht an einer nicht existenten Blattfleckenkrankheit, die durch Erreger verursacht wird.


    Ja, man kann Orchideensubstrat mit Pflanzsubstrat mischen. Es lassen sich viele Komponenten verwenden, das lässt sich nicht dogmatisch definieren. Es kommt auf das Ergebnis an.


    Hört sich schwierig an, ist es aber nicht ;)

  • D. marginata ist eine Pflanze, die gerne mal trocken fallen möchte. Die vertragen ständige Nässe im Topf nicht. Schimmel ist ein gutes Indiz, das man viel zu viel gießt. Im Winter sollten sie kühl und trocken stehen.


    Und die braunen oder roten Flecken mit/ohne gelben Rändern kommen von zuviel Wasser.


    Ich lege noch mal nahe, sich mit der Pflege den einzelnen Pflanzen zu beschäftigen. Vor Allem das Gießen scheint hier nicht gut abgestimmt auf die Bedürfnisse vor Allem in den Ruhephasen der Pflanzen.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

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