Bonsai wächst dort wo er nicht soll

  • Hallo zusammen,
    ich habe diesen Bonsai und an einer Stelle schießt er mir in die Höhe. Im unteren Bereich hat er seine Blätter verloren und es kommen keine mehr nach.


    Ich müsste ihn wahrscheinlich beschneiden. Bin mir aber unsicher wo und auf was ich achten muss.


    Freue mich über eure Tips und Rückmeldungen.


    Beste Grüße

  • Hallo


    Ein Rückschnitt löst das Problem nicht wirklich, die Pflanze braucht erstmal einen passenden Standort (vor allem viel mehr Licht) und gute Wachstumsbedingungen insgesamt. Bevor man schneidet, sollte er sich erholen und wachsen. Abgestorbene Triebe sollten aber entfernt werden. Ein Bonsai ist ist so ein ‚Ginseng‘ nicht.

  • Die Kultur von Bonsai ist eine echte Aufgabe, bei der permanent ein Auge drauf und der jeweilige Schnitt fundiert sein muss.


    Mit "beschneiden" verbinden die Leute einmal ein Massaker im Kreis, das keine Rücksicht auf den Habitus und auch nicht auf den Aufbau als solchen legt. Damit ist sowas ganz simpel nicht zu machen und das Ergebnis zeigt sich so wie auf den Fotos.


    Ich würde das Thema ganz einfach beenden und aus nicht ausführbar begraben.


    Das Totholz abschneiden, die Grüntriebe lassen wie sie sind und alles ans Fenster stellen. Dann sich Seiten über Schnitt anschauen und wie es richtig geht. Daran scheitert es regelmäßig. Einfach irgendwas abzwicken ist ein Schuss ins Knie. Die Pflanze zeigt das.

  • Es gehört ja auch die Wurzelpflege dazu, dh hier muss auf 5 bis 7 cm Wurzelhöhe geschnitten werden, so dass es eher eine Wurzelmatte ergibt. Der Topf ist einfach nicht geeignet, die Pflanze ist kein Habitus. Ich rate auch eher an, die Pflanze so wachsen zu lassen. Ein Bonsai wird die nur noch mit jahrelanger Arbeit.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

  • Hallo


    Ein Rückschnitt löst das Problem nicht wirklich, die Pflanze braucht erstmal einen passenden Standort (vor allem viel mehr Licht) und gute Wachstumsbedingungen insgesamt. Bevor man schneidet, sollte er sich erholen und wachsen. Abgestorbene Triebe sollten aber entfernt werden. Ein Bonsai ist ist so ein ‚Ginseng‘ nicht.


    Danke erstmal für die Tips. Wegen Lichtmangels habe ich ein UV-Lampe die 8h am Tag brennt. Kann man ein wenig auf den Fotos erkennen. Und seit ich diese habe sprießt auch der eine Zweig und alle Blätter an diesem. Bloß halt alle anderen Zweige wenig bis gar nicht.


    War das jetzt zu spät und daher sprießen die abgestorbenen Zweige nicht mehr?


    Zum Thema Topf. Was wäre denn ein geeigneter Top? Ich wollte einen Lechuzsa-Top mit Pon verwenden.

  • War das jetzt zu spät und daher sprießen die abgestorbenen Zweige nicht mehr?


    Zum Thema Topf. Was wäre denn ein geeigneter Top? Ich wollte einen Lechuzsa-Top mit Pon verwenden.


    Totholz ist tot. Da kann nix mehr wachsen.


    Die Pflanze kämpft mehr oder weniger ums Überleben. Da würde ich die Spielereien mit Lechuza und Konsorten lassen. Das kann nochmal mehr Probleme machen und ist mehr oder weniger unsinnig.

  • Zu spät? Ja! Wenn die Pflanze die meisten Blätter wirft und schließlich Äste absterben hat sie jetzt vielleicht durch die Zusatzbeleuchtung überlebt, aber abgestorbene Triebe / Äste werden nicht mehr austreiben.
    Die Leuchte habe ich nicht wirklich wahrgenommen, sie steht jetzt aber etwas tief für den neuen Austrieb, oder? Ist sie hell genug? Die Lichtfarbe ist auch nicht ganz unwichtig.
    Ficus-Arten sind tropische Lichtbäume, Ficus elastica, benjamini, binnendijkii sind noch tolerant, andere weniger. Falls solche Bäumchen eine, ich nenne es mal ‚Bonsai-ähnliche‘ Wuchsform zeigen sollen, brauchen sie bestes Licht, da sie eher gedrungen, keinesfalls vergeilt wachsen sollen.


    Da ich noch hingerotzt habe, das es sich nicht um einen Bonsai handelt, noch ein Wort zur Pflanze und dem Thema Bonsai. Dieser ‚Ginseng‘ ist ein Kassenschlager und auch ein Mysterium. Nicht gegen diese Pflanze, aber mit echter Bonsai-Kultur hat sie nun einfach mal wenig zu tun, wie so viele andere ‚Baumarkt-Bonsai‘ auch. Um welche Ficus-Art es sich handelt und ob, zumindest ein Teil dieser Ginsengs gepfropft sind, darüber wird viel gestritten. Ficus retusa, Ficus panda, microcarpa., etc. ….
    Letzterer Artname ist vielleicht korrekt, aber es scheint, dass es gepfropfte und nicht gepfropfte Exemplare gibt. Die Luftwurzeln sind keine solchen, sondern freigelegte Wurzeln.


    Zu deiner Pflanze und Situation: Lechuza ist im Prinzip ok. Aber ich würde jetzt weder schneiden noch umtopfen, bzw. einen Substratwechsel machen., die Pflanze muss sich erholen, neue Blätter bilden , Fotosynthese betreiben …
    Der Neutrieb sieht ein bisschen doof aus, ok, vielleicht kann man im Sommer etwas kürzen. Wenn du ein Südfenster hast, stell ihn da hin. Vor dem Gießen abtrocknen lassen, nicht staubtrocken, aber tabaktrocken. Meinetwegen auch bügelfeucht, wenn du Nichtraucher bist ;o)



    Schöne Woche

  • Danke @cicero für den Beitrag. :)


    F. retusa ist einfach nur ein Synonym für F. microcarpa und ich denke, die Pflanze hier, ist ein solcher.
    Wobei micorcarpa tatsächlich mit der Zeit und Alter Luftwurzeln ausbildet, wie es für viele Ficus-Arten typisch ist, zB die Banyan-Feige (F. benghalensis) oder Geigenfeige (F. lyrata).
    Das liegt daran, dass viele Ficusarten als Epiphyt bzw Würgefeige wachsen können. Je luftfeuchter, desto Luftwurzel.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

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