Zamioculcas - Auf einmal viele gelb verfärbte Blätter

  • Hallo zusammen,


    meiner Zamioculcas, der es bisher immer ausgezeichnet ergangen ist (saftig grüne Blätter und neue Triebe), fängt auf einmal zum Schwächeln an und bekommt gleichzeitig an mehreren Stielen gelbe Blätter, die so langsam braun werden. Fotos dazu sind angehängt.


    • Die Raumtemperatur liegt konstant zwischen 22 und 23 °C und die Luftfeuchtigkeit liegt bei 60 bis 70 %, die Pflanze steht am Südfenster, das allerdings automatisch mit Jalousien beschattet wird, wenn es draußen zu warm wird. Diese ist allerdings so eingestellt, dass die Lamellen noch möglichst viel Licht hereinlassen, nur keine direkte Sonnenstrahlung.
    • Staunässe kann ich ziemlich sicher ausschließen, da ich die Pflanze nur selten, dafür aber reichlich gieße. Das überschüssige Wasser lasse ich komplett abfließen, bevor es wieder in den Übertopf geht.
    • Es wird regelmäßig ca. einmal pro Monat gedüngt.
    • Nach Ungeziefer habe ich ebenfalls schon geschaut, allerdings nichts entdecken können.
    • Der vorherige Erdwurzelballen steht seit ca. einem dreiviertel Jahr in Seramis.

    Die einzige Veränderung wäre also die automatische Beschattung, nur kenne ich die Zamioculcas nicht als so derart sonnenhungrig. Habt ihr eine Idee, was der guten fehlen könnte bzw. wie ich dagegen steuern könnte? Der Zustand der Stiele wird nämlich wöchentlich schlechter :-/


    Vielen Dank für eure Hilfe! :)

  • Veränderungen können sich erst später bei Pflanzen zeigen,dh evtl war das Seramis der Auslöser. Es kann hier evtl zu viel Feuchte im Innern des Topfes sein, auch wenn man seltener giesst.
    Zamis vertragen im Zimmer pralle Sonne, auch mittags, wenn sie daran gewöhnt sind, da Fenster viel filtern. Dh die Beschattung ist evtl unnötig. Die Pflanze ist uU auch durch die ständig veränderten Lichtverhältnisse gestresst. Dh sie ist auf mehr Licht geeicht, bekommt dann aber bei Wärme weniger durch diese Jalousie.
    Ich würde die Düngung erst mal aussetzen, wenn die Pflanze viele Blätter verliert, um zu vermeiden, dass durch Dünger hier mehr Schaden ensteht.
    Nur weil man keine Tiere sieht, heisst es nicht, dass es keine gibt. Viele sind ohne Lupe kaum sichtbar.


    Das sind so die Punkte, die aus der Ferne als Ursachen in Frage kommen.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

  • Hallo und danke für deinen Rat,


    der Wurzelballen an sich ist noch in seinem alten Substrat, ich habe nur außen- und untenrum mit Seramis aufgefüllt. Aber ausschließen kann ich es natürlich nicht.


    Die Beschattung ist nicht wegen den Pflanzen, sondern damit die Wohnung nicht zu heiß wird :) Könnte also durchaus sein, dass der viele Hell-Dunkel-Wechsel zu stressig ist, leider habe ich aber keinen besseren Platz für die Pflanze.


    Und Ungeziefer suche ich immer stichprobenartig mit der Lupe, um böse Überraschungen zu vermeiden.


    Bleibt mir also erst mal nur weiter zu beobachten und nicht zu düngen. Die sich so langsam braun färbenden Triebe muss ich wohl leider abschreiben :-/

  • Ja, die Triebe kann man nicht retten.


    Hier sollte jedenfalls beobachtet werden, was der Auslöser ist. Wenn zu hohe Feuchte im Topf herrscht, ist ein Wurzelschaden nicht so gut.
    Wenn es mit der Beschattung nicht anders geht, sollte man evtl mal schauen, ob man der Pflanze einen anderen Platz gibt. Mir scheint das dann auf Dauer auch zu dunkel. Selbst wenn fürs Auge viel Licht durchkommt.


    Beobachten im Sinne: Die pflanze hat ja was und braucht halt Abhilfe. Hier ist dann das übliche den Topf zu kontrollieren, dh nach Nässe zu schauen etc pp, dann kann man mal den Standort überprüfen usw.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

  • Jetzt ist es soweit, dass die gelb/braunen Blätter bei Berührung abfallen. Habe jetzt also mehrere kahle, aber noch grüne Stiele ohne Blätter. Kommen dort neue Blätter nach oder kann man die Stiele abschneiden?


    Einen anderen und besseren Platz habe ich leider nicht, weil es ohne Beschattung in jedem hellen Raum zu warm werden würde. Gemessen habe ich jedenfalls über 1500 Lux an der Pflanze, wenn die Jalousien verschatten und es draußen sehr sonnig ist.


    Am Wochenende schaue ich mal, dass ich die Wurzeln kontrolliere. Was mir noch aufgefallen ist: Der Pflanztopf ist schon ziemlich prall, ein Umtopfen würde also schon mal per se nicht schaden. Kann zu wenig Platz für die Pflanze auch ein möglicher Grund für solche Veränderungen sein oder käme es da nur zu verlangsamten Wachstum?


    Bilder von vor sechs Tagen habe ich angehängt.

  • An den Stängeln wachsen keine neuen Blätter nach.


    Es sollte dringend auf Nässe kontrolliert werden. Die Pflanze kann auch sofort aus diesem Untertopf raus. Der macht nur Luftstau, Hitze und bietet keinen Vorteil für die Pflanze. Luft kann so jedenfalls nicjt zirkulieren.
    Wenn der Pflanztopf sehr eng ist, ist das kein Problem, weil die Pflanze eh aus dem Topf raus muss, um Wurzeln zu kontrollieren. Die kann dann in einen grösseren Topf mit geeignetem Substrat.


    Falls 1500Lux tatsächlich stimmt, dann passt das so, falls es halt nicht längere Zeit deutlich darunter liegt.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

  • Hi,


    was meinst du mit folgendem Satz: "Die Pflanze kann auch sofort aus diesem Untertopf raus. Der macht nur Luftstau, Hitze und bietet keinen Vorteil für die Pflanze."? Was für einen Untertopf würdest du alternativ empfehlen?


    Ansonsten habe ich die Pflanze jetzt ausgetopft und es sieht folgendermaßen aus (Fotos sind angehängt):

    • Vom Platz her wäre der Pflanztopf noch OK, es ist noch lange nicht alles durchwurzelt.
    • Die Wurzeln an sich sehen OK aus.
    • Es ist kein Ungeziefer erkennbar.
    • Am betroffenen Trieb (also dort, wo alle Blätter abgefallen sind) haben die Wurzeln direkt am Substratansatz jedoch faulige, feuchte und schleimige Stellen. Nach unten hin sind die Wurzeln wieder OK, wobei die guten Wurzeln natürlich auch irgendwann absterben werden.
    • Alle toten Wurzeln, zukünftig toten Wurzeln und weiche/faulige Stellen (es sind nicht viele) habe ich mit einer desinfizierten Schere entfernt.
    • Den betroffenen Trieb habe ich herausgelöst und möchte den in einen eigenen kleineren Topf einpflanzen, damit sich nichts überträgt.
    • Ich werde jetzt noch versuchen, die Wurzeln vorsichtig freizuspülen und dann wird alles in ein Kokohum-Gemisch gesetzt.


    Meine Vermutungen:

    • Von unten her gab es keine Staunässe, eher konnte das Gießwasser teilweise von oben her gar nicht erst nach unten abfließen, da die "Knolle/Zwiebel" sowie das obere Wurzelwerk sehr dicht stehen und die verwendete Erde auch eher batzig/dicht ist.
    • Oder ich habe mit meinem Feuchtemesser leider irgendwo eingestochen, sodass es von hier aus angefault ist :-/ Auf dem Foto a sieht man Löcher in einer der Knollen (diese ist jedoch nicht gefault).


    Meine Frage:

    • Was könnte ich noch weiteres tun und was mache ich mit dem schleimigen (aber noch festen) Wurzelansatz (Foto b)? Der lässt sich ja nicht einfach entfernen, da sonst der komplette Trieb beschädigt wird.


    Auf jeden Fall warst du mit deiner Vermutung goldrichtig, vielen Dank für die bisherige Hilfe!

  • Mit Übertopf meinte ich: Keinen Übertopf. Pflanztopf mit Löchern und eine flache Schale/ Untersetzer.


    Die fauligen bzw schleimigen Stellen sollten mit einem desinfizierten Messer abgeschnitten bzw herausgeschnitten werden. Sollten weiche, faulige Stellen unter den Schnitten tiefer gehen, bis ins gesunde Gewebe schneiden. Es darf hier nichts von dem krankem Gewebe übrig bleiben.


    Die Pflanze kann dann ein, zwei Tage an den Schnittstellen abtrocknen an der Luft (an einem schattigen Platz), zur zusätzlichen Desinfektion kann man auf die Schnittstellen Zimt streuen.


    Wenn das alles gut abgetrocknet ist, nichts fauliges, totes usw im Wurzelbereich bzw an den Sängeln ist, dann kann die Pflanze in einen grösseren Topf (mehr Umfang), am Besten in ein Erde-Mineral-Gemisch. Angiessen und an einem schattigen bis halbschattigen Platz sich zwei Wochen erholen lassen und dann an den alten Ort.


    Sollten sich weitere Triebe derart verändern, dann muss die Pflanze noch mal aus dem Topf und alles wiederholt werden.


    Ich drücke die Daumen, dass hier eine OP reicht.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

  • Na dann hoffe ich, dass es jetzt gut ist. Gießen Sie die Pflanze nicht zu oft, da sonst wieder Nässeschaden droht. Die sind an Trockenzeiten bis 3,4 Monate gut angepasst.


    Ich habe vor ein paar Tagen eine Knolle in einem kleinen Topf gefunden, den ich wochenlang nicht gegossen habe (dachte der Topf wäre leer) und die Knolle hatte schon zum Wurzelaustrieb angesetzt in der staubtrockenen Erde. Also an Wassermangel zu sterben, ist hier echt ne Kunst.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

  • Ich werde sie auf jeden Fall noch etwas spärlicher gießen als vorher!
    Eine Rückfrage hätte ich noch dazu: "Angiessen und an einem schattigen bis halbschattigen Platz sich zwei Wochen erholen lassen und dann an den alten Ort."


    Ist damit ein Standort draußen oder in der Wohnung gemeint? Draußen schwanken die Temperaturen ziemlich. Wenn drinnen gemeint ist, dann würde der alte Standort diese Voraussetzungen durch die Beschattung bereits erfüllen: Keine direkte Sonnenbestrahlung und um die Mittagszeit bei Sonnenschein trotzdem 2000 bis 4000 Lux (habe es nochmals nachgemessen).


    Viele Grüße

  • Und es geht leider wieder von vorne los :-/



    Am größten Trieb hat sich die durchlöcherte Knolle leider komplett in Schleim verwandelt, da ist nichts mehr zu machen:



    An den anderen war sonst nichts schleimiges oder angefaultes zu sehen. Mir ist nur aufgefallen, dass diverse feine aber auch dicke Wurzelspitzeln verfault sind, obwohl es keine Staunässe im Topf gegeben hat. Die Feuchtigkeit im Topf allgemein hat sich allerdings seit dem Eingießen bis jetzt gehalten. Sie wurde zwar weniger, aber die Pflanze hat es nicht geschafft, die Feuchtigkeit seit Anfang Juli komplett aufzunehmen.


    Jetzt lasse ich die guten Triebe wieder trocknen, brauche aber einen guten Plan für danach, damit ich keine angefaulten Wurzelspitzen mehr habe. Das Substrat bestand zu je einem Volumendrittel aus Kokohum, Perlite und Pinienrinde, sodass es immer locker und durchlässig war. Im Topf unten hatte ich eine Drainageschicht aus Blähton eingebaut.


    Mir scheint es so, als dass die Pflanze nicht mit so gut speicherfähigem Substrat wie dem Kokohum klarkommt.

    1. Würde es etwas bringen, wenn ich nochmal zur Hälfte Seramis einmische? Das speichert nämlich eher schlecht Wasser und bringt noch etwas Durchlüftung ins Substrat.
    2. Kann ich die Wurzeln vor dem Eintopfen noch irgendwie mit Wasserstoffperoxid oder ähnlichem desinfzieren? Hätte eine 13 %-ige Lösung parat.

    Das Substrat + Blähton wird zudem noch im Backofen sterilisiert.
    Und hier noch der diesmalige Ausschuss, der mir in der Seele wehtut:



    Vielen Dank! :)

  • Mir scheint es so, als dass die Pflanze nicht mit so gut speicherfähigem Substrat wie dem Kokohum klarkommt.............


    Das Zeug ist eher ein Zuschlagstoff und taugt nicht in nennenswerter Beimischung. Es sorgt für Verklumpungen und in trockenem Zustand ist es kaum mehr feucht zu kriegen.


    Wenns um die Kontrolle über die Feuchtigkeit/Trockenheit im Topf geht, dann würde ich nicht Seramis verwenden. Das lässt eine genaue Übersicht über den Zustand im Topfballen nicht zu = stochern im Nebel.


    Für die Rettungsaktion halte ich Kakteensubstrat für eine Variante.

  • Sehr speicherfähiges Substrat ist in der Tat ungeeignet. Man kann hier auf vorwiegend mineralisches Substrat mit Beimengung von Kokohum bzw Humus oä zuzückgreifen.
    Zamis brauchen nur wenig Wasser und wollen eher in trockenem/leicht feuchten Substrat stehen, das aber auch nach dem Gießen gut abtrocknet.


    Meine stehen zB in Sand-Lava-Pinien-Erde Mix und ich gieße relativ selten. Es wäre auch denkbar die Pflanze jetzt erstmal nur leicht anzugießen und dann 4 Wochen nicht zu gießen und zu schauen, wie sie sich entwickelt. Die können Monate ohne Wasser auskommen, wenn nicht sogar länger.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

  • Danke euch!
    @Caleb Welches Mischungsverhältnis nutzt du ungefähr bei dem Sand-Lava-Pinien-Erde-Mix? Und ist die Lava ähnlich wie Blähton von den Eigenschaften?


    Ohne Einkaufen gehen zu müssen, hätte ich folgendes für einen neuen Mix zur Verfügung:


    • reinen Sand
    • Sand-/Kiesgemisch
    • normale Gartenerde aus dem Beet
    • vollständig zersetzte Komposterde
    • Seramis
    • große Blähtonkugeln
    • Kokohum
    • Perlite

    Lässt sich damit etwas geeignetes zusammenmischen?


    Für Kakteenerde habe ich z. B. folgendes Rezept gefunden:


    50 Prozent Blumenerde oder Anzuchterde
    20 Prozent Quarzsand
    15 Prozent Bims
    15 Prozent Blähton- oder Lavabruch


    Vielen Dank für eure Hilfe

  • Also das (universal) Kakteensubstrat ist so okay, wobei es noch sehr viel organische Komponenten enthält und evtl nicht für jede Pflanze (Kaktus) optimal, aber wurscht. Für die Glücksfeder kann man das so nehmen.


    Gartenerde würde ich nicht nehmen. Bei Sand muss man halt schauen, dass es sich um Quarzsand handelt. Spielsand, Bausand oä sind nicht geeignet. Beim Bims ist die Herkunft wichtig, denn den griechischen gibts in alkalisch, den aus der Eifel in schwach sauer. Lava(lit) kommt hier meist aus der Eifel.


    Also 2 Teile leicht saure Erde (Anzuchterde) mit einem Teil Lavalit bzw Bims (bis 8mm Korngröße) und einem Teil Quarze (Sand 0,4mm bis Kiesel 8mm). Lavalit speichert nicht so viel Wasser wie Blähton und trocknet relativ schnell ab. Auf Rinde usw kannst Du verzichten, die brauchts nicht unbedingt.
    Du kannst auch etwas Seramis beimischen bzw Perlit, um etwas grobe Struktur reinzubekommen. Würde da von denen aber nicht mehr als 0,5 nehmen und dann Erde auf 1,5 reduzieren. Die Quarze sind völlig neutral, sorgen für grobe Struktur und können helfen, dass einfach nicht so viel Wasser im Substrat ist. Wenn man eher zur Fraktion Vielgießer gehört, dann Quarzsand/-kiesel ins Substrat.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

  • Dankeschön! Quarzsand nehme ich mir aus der Arbeit mit, der ist schon fertig gesiebt ohne Feinanteile. Könnte ich das hier für das Lavalith/Bims verwenden? https://www.dehner.de/produkte…-pflanz-granulat-2920593/ Davon hätte ich nämlich noch einen Sack von meinen allerersten Pflanzen und das enthält Bims, Lava, Zeolith und Blähton in nicht bekannter Mischung.
    Oder besser darauf verzichten, weil es nicht definiert genug ist?

  • Das kann man sicherlich nehmen. Ne leicht saure Erde dazu, dann geht das schon.


    Abseits der Substratfrage ist es trotzdem wichtig, das angegossen wird, wenn man die paar Triebe neu eintopft. Es sollte jedenfalls nicht so lange Wasser speichern wie der Kokohum und ich denke, wenn man die Pflanze jede Woche etwas gießt, reicht das erstmal.
    Sollte das gar nict helfen, kann man auch aus Blättern neue Pflanzen ziehen. Das dauert zwar ewig lange (so 1-2 Jahre), aber für den Notfall, falls die Fäule wiederkommt.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

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