• Hey.


    Was haltet ihr von meinem Düngplan:
    In Wachstumsphase bekommen alle Zimmerpflanzen (Efeu, Knollenbegonien, Strelitzie, Grünlilie, Schwertfarn, Anthurie, Scheidenblatt, Dracaena) 1 mal pro Woche die Hälfte der angegebenen Portion eines Stinknormalen Zimmerpflanzendüngers.


    Küchenkräuter und blaue Hortensien bekommen das auch und einmal im Monat zusätzlich etwas Kaffeesatz.


    Kakteen und Sukkulenten bekommen 1 mal die Woche Kakteen und Sukkulentendünger.Die Dosis wird halbiert. Aloen bekommen einmal im Monat Kalkwasser.


    Ist das zuviel oder zuwenig? Was ist wenn ich mit Brennesseljauche zur Stärkung arbeiten möchte? Soll ich dann den normalen Dünger weglassen oder reduzieren?


    Liebe Grüße
    Begonia

  • Hey.


    Was haltet ihr von meinem Düngplan:
    In Wachstumsphase bekommen alle Zimmerpflanzen (Efeu, Knollenbegonien, Strelitzie, Grünlilie, Schwertfarn, Anthurie, Scheidenblatt, Dracaena) 1 mal pro Woche die Hälfte der angegebenen Portion eines Stinknormalen Zimmerpflanzendüngers.

    Beim Farn, der Anthurie, Grünlilie, Strelitzie könnte auch im 2-3 Wochen Rhythmus gedüngt werden. Der Efeu kann auch monatlich gedüngt werden, der braucht wirklich nicht viel.
    Die Strelitzie kann gerne Dünger bekommen mit weniger Stickstoff drin, was dann auch für Sukkuelenten, Kakteen, Anthurien, Farn usw idR gilt.


    Bei der Dracaena, keine Ahnung, kommt auf die Art an. IdR reichen hier aller 2 Wochen aber auch geringe Düngemengen aus. Falls es ein Kanare ist, reicht auch monatlich.


    Küchenkräuter und blaue Hortensien bekommen das auch und einmal im Monat zusätzlich etwas Kaffeesatz.

    Kommt auf die Kräuter an... Kaffeesatz ist eigentlich nur Stickstoff in geringer Menge. Unterdrückt zT Pflanzenwachstum (Inhaltsstoffe der Kaffeepflanze, die konkurrierende Pflanzen hemmen), wirkt antibakteriell (negativ für Bodenfauna), pH-Wert liegt bei über 6,5 und müsste erst mal kompostiert werden. Um einen sauren Boden zu erhalten kann man Eichenlaub verotten lassen, was gleich noch düngt.

    Kakteen und Sukkulenten bekommen 1 mal die Woche Kakteen und Sukkulentendünger.Die Dosis wird halbiert. Aloen bekommen einmal im Monat Kalkwasser.

    Kommt mir sehr viel vor 1 Mal pro Woche. Hängt aber auch von der Art usw ab. Blattkakteen brauchen idR etwas mehr. Ich dünge Blattkakteen oder Feigenkakteen ca aller 2-3 Wochen, Sukkulenten je nach Art aller 2 Wochen bis monatlich/vierteljährlich oder nie. Das hängt aber auch vom Standort ab. Freigänger dünge ich nicht.


    Brennnesseljauche nutze ich ab und zu für Gemüsepflanzen. In Topfkultur habe ich noch nicht so die Vorteile erkennen können. Manche Studien raten explizit davon ab, da als Alleindünger ungeeignet. Somit als Beigabe möglich, aber da man ja eh normal düngen muss, ist es dann eher überflüssig. Es braucht Mikroorgnismen, um die Stoffe zu erschließen, daher mehr im Freiland geeignet als Zusatz und im Topf nja, sammelt sich das dann an.


    Düngen ist ein leidiges Thema. Bis auf wenige Ausnahmen sollten alle Pflanzen gedüngt werden. Düngt man zu wenig, passiert über der Erde wenig, unter der Erde wurzeln die Pflanzen dann wie blöd. Bei einigen Pflanzen bietet sich eine stickstoffreduzierte Düngung an, da kann man zB zu einem "Blütendünger" greifen. Insgesamt ist es allerdings wichtig, dass alle Nährstoffe enthalten sind, also nicht nur NPK+S+Mg.


    Orgenische Dünger sollten eher im Freiland genutzt werden, weil wie oben erwähnt eine gewisse Bodenfauna vorhanden sein muss, die das (langsam) abbaut und so für Pflanzen verfügbar macht.Gibts die nicht, baut sich nichts ab, die Stoffe verweilen unaufgespalten im Boden/Topf. Hauptsächlich wird hier Stickstoff freigesetzt, weswegen ein Mix aus org+mineral Düngung im Topf besser ist.
    Mineraldünger können bei zu großen Mengen auch im Topf verweilen, aber dann durch die unmittelbare Versalzung der Pflanze schaden.


    Wie gesagt, leidiges, schwieriges Thema. Aber ich denke, mit einem "guten" Dünger (mit allen Nährstoffen) und regelmäßiger, moderater (gemäßigter Stickstoff) Düngung bzw bei Blüten/Früchten entsprechender KP-Anpassung, ist man eigentlich relativ save. Was halt ein deutliches Plus ist, ist Regenwasser, auch wenn das lokal sehr unterschiedlich ausfallen kann. Hier ist zb schon Nitrit bzw Nitrat in unterschiedlichen Mengen enthalten, weswegen man übermäßige S-Düngung im Topf auch bei Regenwasser nicht machen sollte.


    Sry für den Roman.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

  • sorry? Danke für den Roman :)


    Dann werde ich mit Zimmerpflanzendünger etwas weniger werden und mit der Jauche würde ich vielleicht 2 mal wöchentlich die Blätter besprühen zur Prävention vor Schädlinge und vielleicht nehmen sie es über die Blätter gut auf. Was denkst du?


    Gruss
    Begonia

  • Prinzipiell können fast alle Pflanzen Nährsalze über die Blätter, Stängel usw aufnehmen. Hauptsächlich geschieht das durch im Regen gelöste Stoffe.


    In Zimmerkultur ist da einiges zu beachten: Die Düngerlösung sollte nur sehr, sehr gering sein, da sich sonst die Salze ablagern (der Transport ins Innere kann mehrere Tage dauern) und dieselben Reaktion wie bei Überdüngung im Boden zeigen. Keine direkte Sonne und es braucht erhöhte Luftfeuchten, damit die Zellen quellen können und so der Transport ins Innere stattfinden kann.


    Brennnesseljauche sprühen: Durch die Gärung wird zb Stickstoff ins Wasser abgeben. Weitere Stoffe wie Kalium, Kieselsäure werden auch frei. Kieselsäure ist jedoch in der Zimmerkultur nicht unbedingt nötig. Es kommt auf die Pflanzen an, wie lange die brauchen, um die sehr stark verdünnte Jauche auf dem Blatt zu verarbeiten. Würde da mit wenigestens 1:40 rangehen und das als Additiv machen.
    Nicht unter Luftabschluss gären lassen und wenigstens 2 Wochen an einem dunklen (unsonnigen), luftigen Ort vor sich hingären lassen und ab und zu mal umrühren.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

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