Jackfruit-Baum mit braunen Blättern

  • Hallo liebes Forum,


    diesen Jackfruit-Baum habe ich aus einem Kern seit 8 Jahren gezogen. Bisher ohne Probleme.
    Jetzt entwickelt er diese komisch gefärbten Blätter, welche dann braun werden und abfallen.


    was könnte das sein? Ich habe schon umgetopft, gegen Trauermücken behandelt und gedüngt.


    freue mich über Hilfe und Ideen.


    beste Grüße

  • Hm. Ein Tip fürs nächste Mal: Eine Pflanze, die umgetopft wurde, wird nicht gedüngt die nächsten 6-8 Wochen. Erde ist meist extrem stark aufgedüngt und noch mehr Dünger ins Substrat erzeugen Potenzialgefälle usw, dh die Pflanze nimmt uU so starken Schaden, dass es nicht reparabel ist.


    Leider hast Du nichts zur bisherigen Pflege geschrieben, deswegen mal ein paar allgemeine Pflegehinweise:


    Die Pflanze ist tropisch und will eigentlich permanent um die 20-25 Grad bei sehr hoher Luftfeuchte und Sonne stehen. Die braucht auch immer ausreichend Wasser. Im Sommer mehr, im Winter wg Lichtmangels weniger, aber der Ballen sollte immer leicht feucht sein.
    Die Pflanze wird aller 2-4 Wochen leicht gedüngt und im Winter gar nicht, siehe Lichtmangel, keine Energie, kein Wachstum. Die Pflanze findet häufige Standortwechsel auch nicht so prall.


    Die Blätter geben leider ein diffuses Bild. Es sieht wie ein ursprünglicher Nährstoffmangel aus und zusätzlich vllt auch zu wenig Lich, falsche Bewässerung. Jedenfalls sieht es so aus, dass die Pflanze hier immer noch unter Mangel leidet, der aber eher auf ein zuviel zurückzuführen ist, wenn Du schreibst umtopfen+zusätzlich düngen. Die Pflanze verhungert, obwohl das Substrat voller Nährstoffe ist.
    Leider sind unsere Lichtverhältnisse für die Pflanze im Winter viel zu schlecht. Hier sollte zusätzlich beleuchtet werden oder mindestens ein Südfenster her. Aber auf Dauer ist das ohne Lampen doch zu wenig Licht.


    Die Pflanze noch mal raus dem Substrat und dann neu topfen,an das sonnigste Fenster stellen (Südseite), ordentlich angießen und bis zum Frühjahr das Substrat leicht feucht halten. Keinen kalten Luftzug und bis mindestens April warten, bevor man neu düngt. Sollte Neuaustrieb ersichtlich sein, kann man sehr wenig Dünger mitgießen im April und die Düngermenge dann etwas erhöhen, wenn es Richtung Juni geht.
    Die Luftfeuchte muss auch höher werden im Raum auf Dauer.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

  • Danke für die ausführliche Antwort und Hintergrundinformationen.
    Es kann sein, dass damals das Umtopfen und Düngen näher beineinander lag, als 8 Wochen.


    Dies ist bereits über ein halbes Jahr her. Lohnt sich trotzdem ein Umtopfen noch, oder schade ich dem geschwächten Baum zusätzlich?

  • Nja, es ist Winter und es ist sehr dunkel. Es gibt viel zu wenig Licht für die Pflanze.


    Die können in den ersten Jahren mit wenig Licht auskommen, das müssen sie sogar, sonst würden die in den unteren Vegetationsbereichen gar nicht wachsen können. Nach 8 Jahren sollte die Pflanze aber eine Höhe von über 2m aufweisen. Iwann ist das Energielevel so niedrig und es stellen sich eben Wachstumsstörungen ein. Hinzu kommt, dass die einen sehr tiefen Topf brauchen, weil die Wurzel mehrere Meter tief in den Boden wachsen will. Alternativ kann man einen großen Kübel anbieten. Ändert im Grunde aber nichts an der Licht-/Nährstoffproblematik.


    Wenn das Umtopfen und Düngen schon ein halbes Jahr zurückliegt, dann ist das für die Pflanze zu wenig an Nährstoffen. Die brauchen feuchte, nährstoffreiche Böden, die nicht zu sauer und nicht zu alkalisch sind. Mit normaler Erde bei pH-Wert von 6-7 kann man nichts falsch machen.


    Diese Chlorose (hellgelbe Blätter) kann unterschiedliche Ursachen haben. Im Grunde vermute ich hier eine Störung des Stoffwechsels aufgrund Magnesiummangels plus Eisen und Mangan. Hier sollte man einen Dünger nehmen, der nicht nur NPK beinhaltet, sondern auch alle anderen Mikronähstoffe, wie Fe, Mg, S, usw beinhaltet.
    Wenn das Düngen sehr lange zurückliegt, dann sollte man, beor die Pflanze ganz tot fällt, etwas düngen. Und nicht nur Stickstoff reinknallen (bringt ohne Licht eh nichts), sondern auch andere Nährstoffe. Es bietet sich hier ein handelsüblicher Dünger zb für Kakteen an, die haben relativ wenig Stickstoff drin und idR alle anderen Stoffe enthalten.
    Die Pflanze sollte nichts desto trotz dringend an einen sonnigen Platz. Südseite oder halt zusätzlich beleuchtet werden, wenn das nicht geht. Ansonsten wird das hier leider für das Bäumchen nicht weitergehen.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

  • Das ergibt Sinn. Danke für die tolle Erklärung.
    Ich bringe sie zu einem Freund mit Tropenhaus, da ich nicht denke, dass ich in der Wohnung v.a. den Licht-Bedürfnissen gerecht werde.

  • Nja, es ist ein Baum, der mindestens 10m hoch wird und der hat halt bestimmte Beürfnisse und in der Wohnung kaum zu pflegen ist.


    Man kann sich aber andere Pflanzen in die Wohnung stellen, die weniger Licht, Luftfeuchte brauchen und kleiner bleiben. Da gibt es eine riesige Auswahl.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!