Ein Leitfaden für Kakteenliebhaber und solche die es werden wollen
Achtung! Der Leitfaden wird von mir seit 2006 nicht mehr gepflegt oder aktualisiert !
Autor: Andreas Reh
4. Auflage, Stand 08.01.2010
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Aufgrund zahlreicher Wünsche ist der Kakteenleitfaden weiter online, allerdings wird er von mir nicht mehr gepflegt und erweitert.
Ich stelle den Leitfaden hier freiwillig, kostenlos und ohne irgendwelche Garantien aber hoffentlich nicht "umsonst" zur Verfügung. Mittlerweile beschäftige ich mich nicht mehr mit Kakteen, meine Sammlung wurde von mir bis auf wenige Exemplare komplett aufgelöst!
Ich bin seit Ende 2006 als freiberuflicher Fotodesigner mit eigenem Fotostudio in Giessen für die kanadische Bildagentur tätig.
Hallo, liebe Leserinnen und Leser, was ist das Besondere an den Kakteen ? Ist es die scheinbare Anspruchslosigkeit, der Hauch von Exotik, der sie umgibt ? Ist es das seltsame Aussehen oder Ihre Wehrhaftigkeit ? Ist es die kompakte Form der "üblichen Kakteen", die es uns erlaubt, sie auf engstem Raum zu sammeln und zu präsentieren. Wahrscheinlich ist es von jedem etwas, was die Liebenswürdigkeit dieser Pflanzenfamilie ausmacht. Auf jeden Fall haben die Kakteen überall auf der Welt ihre Anhänger gefunden, vom Gelegenheitsbesitzer bis zum Profi.
Zur letzteren Gruppe zähle ich mich nicht, was jene vielleicht schnell an meinen unkonventionellen Umgang mit der Nomenklatur feststellen werden. In den wenigen Jahren, in denen ich mich bisher mit Kakteen befasste, habe ich zwei Dinge gelernt.
Erstens: Es ist unmöglich, den Pflanzen in einer Sammlung den aktuellen und wissenschaftlich korrekten Namen zu verpassen, weil dieser sich schneller ändert, als Sie die Namensschilder schreiben können.
Zweitens: Kaufen Sie zehn Kakteenbücher und Sie erfahren die zehn verschiedenen Arten, wie Kakteen zu pflegen sind. Aufgrund dieser Tatsachen und natürlich auch jener, etwas eigenes auf die Beine zu stellen, habe ich diesen Leitfaden in Angriff genommen. Ich wende mich an all jene, die Ihren Kaktus daheim auf der Fensterbank stehen haben, und sich schon lange fragen, warum er den eigentlich nicht blüht, obwohl er doch regelmässig gegossen wird, und immer so schön warm steht (für alle die es nicht abwarten können, hier die Lösung). Und ich habe es für jene geschrieben, welche die elfte Art kennenlernen wollen, wie Kakteen zu pflegen sind .
In den folgenden Kapitel werde ich versuchen, meine Praxiserfahrungen im Umgang mit Kakteen darzulegen, auch wenn diese sich von der Lehrmeinung unterscheiden. Statt mir fremde Meinungen zu eigen zu machen, werde ich versuchen die Themen auszuklammern, mit denen ich keine Praxiserfahrungen habe. Meine Kapitel beziehen sich in puncto Pflege etc. auf die "klassischen Kakteen" der Halbwüsten Amerikas, nicht auf Waldkakteen oder Arten der feuchten Tropen. Bitte gehen Sie mit mir nachsichtig um, was die Namengebung der Pflanzen angeht, sie ist teilweise nicht auf dem neusten Stand, und Volksnamen, wie "Schwiegermuttersessel" treffen doch manchmal voll ins Schwarze, auch wenn sich bei solchen Namen die Gelehrten schütteln.
Ich möchte ausserdem noch darauf hinweisen, das auch ich nicht unfehlbar bin. Mein Leitfaden erheb keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit. Auch ersetzt er kein Buch. Vielmehr soll er Lust auf mehr machen und an das Hobby Kakteen heranführen.
Und nun kann ich Ihnen nur noch viel Spass beim schmökern der Lektüre wünschen !
Ihr Andreas Reh
Kakteen sind erdgeschichtlich gesehen eine junge Pflanzenfamilie, wahrscheinlich erst ein paar Millionen Jahre alt. Fossilien von Kakteen hat man bis heute noch keine gefunden. Kakteen sind also keine vorzeitlichen, sondern neuzeitliche hochentwickelte Pflanzen.
Mit der Entdeckung Amerikas im Jahre 1472 beginnt die Geschichtsschreibung der Kakteen. Sie wurden durch eine der vier Expeditionen des Christoph Kolumbus erstmals in Europa eingeführt. Es handelte sich damals um Melocacteen und Opuntien, die 1535 in dem Werk des Autor Franzisco Hernandez "DE HISTORIA PLANTARUM NOVAE HISPANIAE" eingehend beschrieben wurden. Die Melocacteen wachsen an Sandstränden, und die neuweltlichen Eroberer stolperten förmlich über die mit Dornen bewehrten und mit Borstenhäubchen gekrönten Melonen. Um 1700 waren dann schon Melonen -, Säulen-, Laub- und Feigenkakteen bekannt. 1753 beschrieb Carl von Linné schon 22 Arten unter dem Gattungsbegriff "Cactus". In der Zeit des Biedermeier brach eine wahre Kakteenbegeisterung aus, die aber ebenso schnell wieder einschlief. Ab 1892, in den Gründerjahren der Deutschen Kakteengesellschaft, fand man wieder Gefallen an den eigentümlichen Pflanzen. Nach und nach begann nun auch der Raubbau in der Natur. Gnadenlos wurden die natürlichen Standorte geplündert. Mangels Kenntnis über die Nachzucht von Kakteen musste die Nachfrage durch immer umfangreichere Importe gestillt werden. Erst in den letzten Jahrzehnten setzte sich die professionelle Anzucht immer mehr durch. Aber auch heute noch stellt das illegale Sammeln durch sogenannte "Kakteenliebhaber" neben der immer weiter fortschreitenden Zerstörung des natürlichen Lebensraumes ein grosses Problem dar. Inzwischen stehen leider auch einige Kakteen auf der "Roten Liste" der vom Aussterben bedrohten Pflanzen, wie zum Beispiel Pediokakteen oder verschiedene Echinocereusarten.
Die Heimat der Kakteen beschränkte sich ursprünglich nur auf den Amerikanischen Kontinent. Erst nach der Entdeckung Amerikas wurden die Kakteen weltweit verbreitet. Heute sind zum Beispiel die Opuntien aus den Mittelmeerländer gar nicht mehr wegzudenken. In Australien und Teilen Afrikas wurden Sie mangels natürlicher Regulatoren zur regelrechten Landplage. Überall auf der Welt, wo sie ausserhalb Amerikas heute ebenfalls "wild" wachsen, wurden sie ursprünglich von Menschenhand eingebürgert. Im Amerika besiedeln sie die unterschiedlichsten Lebensräume, von der Südspitze Südamerikas, vom Küstenstreifen bis auf 5000 Meter hoch in den Anden, im Norden bis zum Peace River Kanadas und in den Felswüsten der Rocky Mountains. Doch die grösste Kakteendichte findet man in Mexiko, den Südstaaten der USA, und rund um den südlichen Wendekreis, in Nordchile, Peru und Bolivien.
In ihrer Heimat gibt es einen ausgeprägten jahreszeitlichen Wechsel zwischen Regenperioden und Trockenzeiten, aber über eines muss man sich im klaren sein: auch Kakteen brauchen Wasser. In absoluten Wüstengebieten dieser Erde, wie zum Beispiel der Sahara, haben auch Kakteen keine Überlebenschance.
Es gibt zwar einige Kakteen Südamerikas an den Hanglagen der Anden, die völlig ohne Regenfälle auskommen, doch holen die sich die benötigte Feuchtigkeit durch Kondensation aus den täglich auftretenden Nebelschwaden.
Auf solche aussergewöhnliche Kakteen möchte ich hier nicht näher eingehen, es bedarf eines grossen Aufwandes und Fachwissens um sich solcher Kakteen anzunehmen. Wer einen ungefähren Eindruck davon haben will, wie schwierig die Nachbildung des zur Pflege benötigten Nebelwüstenklimas ist, sollte einmal den Palmengarten in Frankfurt am Main besuchen, dort hat man eine Nebelwüste eingerichtet.
Aber schauen wir uns einmal die Kakteenstandorte im Süden der USA, in Mexiko, der Andenregion Boliviens und die Standorte Brasiliens und Argentiniens näher an.USA / Arizona:
Das halbwüstenartige Klima hier wird geprägt durch sehr unterschiedliche Niederschläge. Bekannt wurde diese Landschaft durch die riesenhaften Kakteen der Gattung Carnegiea gigantea. Dieser Kaktus, auch Saguaro genannt bildet bis zu 18 Meter hohe Säulen und ist durch die Westernkulisse weltbekannt. Die Kakteen werden in den eigens dafür eingerichteten Nationalparks, wie dem "ORGAN PIPE NATIONAL MONUMENT", vor der Zerstörung durch den Menschen geschützt. Aber auch die bis zu 2 Meter grossen Ferokakteen und die sehr wiederspenstigen Opuntien fallen hier ins Auge und prägen die Landschaft. Daneben sind hier unter anderem auch die für Sammler interessanten kleinen Echinocereenarten beheimatet. Sie bilden oft grosse zusammenhängende Gruppen und sind gerade während der Blüte ein prachtvoller Anblick.
Mexiko:
Von hier stammen die allseits beliebten Mammillarien ( Muttertagskaktus ) und Astrophyten ( Bischofsmützen ). Aber auch Opuntia microdasys ( Teddybärkaktus ) ist hier beheimatet. Im Norden des Landes ist das Klima vor allem für kleinere Kakteen geeignet, da Regenfälle hier im Sommer nur sehr unregelmässig vorkommen und im Winter ganz ausbleiben. Die Kakteen wachsen zwischen Geröllhaufen und unter Dornengestrüpp. Da muss man schon genau hinschauen, um sie zu entdecken. Der Süden Mexikos wird auch von grösseren Kakteenarten besiedelt, wie die verschiedenen Cereusarten ( Säulenkakteen ) und Echinocacteen. Die Landschaft hier ist sehr abwechslungsreich. In den Gebirgszügen und Hochebenen, Tannen und Eichenwäldern, ist der Artenreichtum besonders hoch. Mit Frost ist in diesen Breitengraden nicht mehr zu rechnen, und so fühlen sich hier auch besonders die vielen verschiedenen Mammillarien wohl.
Die Andenregion Boliviens:
Hier im offenen und wüstenartigen Hochland Boliviens kommen die kleinen Kugelkakteen wie Echinopsis ( Bauernkaktus ), Lobivia, Parodia, Rebutia und Sulcorebutia vor. Diese Arten vertragen die hier auftretenden grossen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht. Die regelmässig auftretenden Fröste können ihnen dabei nichts anhaben.
Paraguay, Brasilien: Hier möchte ich auf Kakteenstandorte hinweisen, die schon Karl May in seinem Roman "In den Kordilleren" eingehen beschrieb. Es handelt sich um die Gebiete "Gran Chaco", "Mato Grosso" und "Rio Grande del Sul". Hier in den Campos sind die Niederschläge schon reichlicher und den auftretenden Arten, wie Notocactus, Gymnocalycium, Frailea und Echinopsis, die hier auf Stein - und Sandhügel und zwischen Fels und Gras wachsen, sagt man eine höheres Feuchtigkeitsbedürfnis nach.
Argentinien: Auch den hier wachsenden Arten ,wie Gymnocalycium und Echinopsis, steht relativ viel Feuchtigkeit zur Verfügung. Hier am Rande der Pampas, dem Grasland Argentiniens und Uruguays wachsen sie im Halbschatten zwischen den Gräsern und Büschen.
Peru/Chile: Hier findet man extrem Lebensfeindliche Gebiete in denen es nur alle 5-9 Jahre einmal regnet, wie die Atacama-Wüste (El Nino- Das Wetterphänomen stellt hier alles auf den Kopf). Spezialisten unter den Kakteen, Arten wie Capiapoa, Espostoa und Neoporteria wachsen hier. Charakteristisch sind die allmorgentlichen Küstennebel, aus deren Feuchtigkeit die Kakteen das lebensnotwendige Wasser ziehen.
Anhand der Körperform und Grösse kann man Kakteen nicht charakterisieren. Es gibt sie in Millimetergrösse bis zu Riesen von 18 Metern Höhe. Manche sind rund, andere schlank, einige haben Blätter, andere Dornen. Es gibt sie mit ohrenförmigen Gliedern oder mit fingerdicken meterlangen Trieben. Laien werfen Kakteen oft mit den afrikanischen Sukkulenten, wie Euphorbien in einen Topf, doch müssen wir hier wegen der unterschiedlichen Pflegeansprüche klar unterscheiden. Die "klassischen Kakteen" sind an Trockenzeiten angepasste Pflanzenkörper dessen Blätter sich in Dornen (Rosen haben Stacheln - zumindest Botanisch gesehen !) zurückgebildet haben, und dessen Körperzellen die Fähigkeit entwickelt haben, Wasser zu speichern. Um die Verdunstungsfläche möglichst gering zu halten, bilden sie im Idealfall eine Kugelform, die von allen Körperformen die geringste Oberfläche aufweist. Zudem können sich viele Kakteen durch ihr dichtes Woll- oder Dornenkleid vor intensiver Sonnenbestrahlung schützen. Einige Südamerikanische Hochlandkakteen bilden zudem gegen die starke Ultraviolette Strahlung eine dicke weisse Wachsschicht auf der Körperoberfläche aus. Um bei Trockenheit die Wasserverluste weiter einzuschränken, haben viele Kakteen die Fähigkeit entwickelt, ihre Körper einzuschrumpfen und sich nahezu vollständig unter die Erdoberfläche zurückzuziehen. Solche Arten haben oft rübenartig verdickte Wurzeln, in denen sie zusätzliches Wasser speichern können.
In den kargen Gebieten der Kakteenheimat erfüllen die Kakteendornen natürlich auch eine wichtige Schutzfunktion vor dem Gefressenwerden. Vielen Tieren käme so ein saftiger Kaktus als Frühstück gerade recht. Auch haben viele Gattungen ein perfektes Tarnkleid ausgebildet, durch dass sie sich kaum noch vom umgebenen Geröll unterscheiden. Es gibt Kakteen, die verschiedene Alkaloide ausbilden, wie etwa Lophophora williamsii oder Trichocereus panachoi. Das macht sie für den Verzehr im Sinne der Nahrungsaufnahme ungeniessbar, doch haben sich schon die Ureinwohner Amerikas deren berauschende Wirkung zunutze gemacht. Hier möchte ich nur anmerken: Der wahre Kakteenliebhaber isst seine Pflanzen nicht auf, was abgesehen davon auch nicht ungefährlich ist!
Um ihnen eine spätere Bestimmung Ihrer Kakteen zu ermöglichen, müssen wir uns jetzt aber noch etwas näher mit dem Pflanzenteilen und deren Namen befassen.
Die Wurzeln sind faserig fein bis rübenartig verdickt, mit allen Zwischenformen. Die Kakteen wurzeln von flach verbreitet bis pfahlartig in die Tiefe.
Der Kaktuskörper: Dieser Teil des Kaktus wird als Spross bezeichnet. Er kann scheibenförmig, kugelig, kurzsäulig, säulig, strauchig, baumartig, hängend gegliedert oder opuntienartig gegliedert sein. Die Ausbildung der Sprosse kann warzig, gerippt, höckerig - gerippt, fast ungerippt, kantig, blattartig, flachtriebig - scheibenartig oder sukkulent - beblättert sein. Besetzt sind diese Kaktuskörper in der Regel mit Dornen, die aus sogenannten Areolen spriessen. Das sind kleine, oft haarige Pölsterchen, fast wie winzige Nadelkissen. Hier liegt auch der Unterschied zu den afrikanische Sukkulenten. Ihre Dornen sitzen nie auf solchen "Areolen".
Die Dornen der verschiedenen Kakteen haben die unterschiedlichsten Formen und Farben, und dienen als wichtiges Unterscheidungsmerkmal.
Die Kakteenhaut besteht aus einen speziellen Zellgewebe mit Atemöffnungen, sogenannten Spaltöffnungen, die sich öffnen und schliessen können. Kakteen atmen in der kühlen Nacht, und verwerten die in chemischer Energie gespeicherte Sonnenenergie des vorhergehenden Tages.
Die Kaktusblüten: Auch hier kommen die unterschiedlichsten Farben und Formen vor, mit Ausnahme von reinem Blau. Die Farbe Blau ist im genetischen Programm der Kakteen nicht vorgesehen. Allerdings gibt es das Gerücht, es gäbe eine Gymnocalyciumzüchtung mit blauen Blüten. Das glaube ich aber erst, wenn ich es mit eigenen Augen gesehen habe. Am häufigsten sind Rot-, Gelb - und Lilatöne, oder Blüten in Weiss. Die Blütenröhre kann je nach Art nackt oder beschuppt, behaart, befiedert oder bestachelt sein.
Die Samen können von staubfein bis linsengross werden. Ihr Aufbau wird oft zur Systematik herangezogen. Ich werde hier aber nicht näher darauf eingehen.
Mit diesem Thema könnte man ein ganzes Kapitel füllen. Die Systematik im Bereich der Kakteen ist für den Kakteenliebhaber schlichtweg eine Katastrophe. Um eines kommen wir aber nicht herum, um die lateinische Bezeichnung für unsere Kakteen. Für 99,x % gibt es keine deutschen Namen, für populäre Kakteen gibt es derer gleich mehrere verschiedene. Aber leider ist die Kakteensystematik, und damit deren Namengebung bis heute nicht abgeschlossen. Sogenannten Kakteensysteme wurden erstellt, von berühmten Kakteenautoren wie Britton und Rose 1919-1923, Backeberg 1966, Buxbaum 1974 und zuletzt von Barthlott und Hunt 1993. Jeder dieser Autoren verwendete zur Klassifizierung einen gestimmten Schlüssel. Von deren Einordnung hängt letztendlich auch der Gattungsname jedes einzelnen Kaktus ab. Manche Spezialisten zogen äussere Merkmale zur Bestimmung heran, andere Verknüpften diese mit der geographischen Verbreitung, wieder andere fanden gar nicht gut, was Ihre Kollegen so taten und änderten die Namen ab. Dies wurde dann wiederum entweder bestätigt oder abgelehnt. Und jetzt, winken die ersten mit der Gentechnik. Und diese wird wieder alles auf den Kopf stellen. Da soll sich noch jemand auskennen. Da erfährt ein argloser Sammler plötzlich, das sein Notocactus ein ganz anderer ist, und dem entsprechen anders gepflegt werden sollte. Oder im neusten Kakteenbuch von XY findet man seinen altgeliebten Thelocactus nicht mehr. Und dann die "Neulinge" unter uns Liebhabern, versorgt mit den neusten Systemschlüsseln und mit neuster Literatur, schauen sie dir in die Augen, als wärst Du ein "Ewiggestriger" und betrachten ungläubig die Namenschildchen in deiner Sammlung.
Nun aber eine kurze Einweisung zur Namengebung anhand eines populären Beispiels. Wichtig ist für uns zuerst einmal der Gattungsname, das wäre hier "Echinocactus". Die Bezeichnung stammt vom griechischen Namen für Igel = echinos ab. Dann wird der lateinische Artname angehängt, hier "grusonii", und schliesslich kommen für diesen Kaktus noch die ebenso phantasievollen deutschen Bezeichnungen in Betracht, genannt "Schwiegermuttersessel", "Igelkaktus" oder "Goldkugelkaktus". Und schon hat unser Kaktus einen ( vorläufigen? ) Namen.
Ursprünglich sollte in diesem Leitfaden ein ganzes Kapitel dem Thema "Aktive Bestimmungshilfe" gewidmet werden. Damit habe ich mir leider aber etwas zuviel vorgenommen. Es erwies sich als sehr viel schwieriger und umfangreicher als ich zuerst dachte und hätte letztendlich meinen zur Verfügung stehenden Speicherplatz bei der Universität Giessen gesprengt.
Aber ich möchte hier doch auf ein Problem der Kakteenbestimmung etwas näher eingehen, dem vor allem die Anfänger unter den Kakteenfreunden schnell auf dem Leim gehen, nämlich der Verwechslungsgefahr mit den Euphorbien.
Sie sollten versuchen herauszufinden, ob es sich bei Ihrer Pflanze überhaupt um einen "gemeinen Kaktus" handelt. Wie ich im Kapitel "Pflanzenaufbau" schon kurz angesprochen habe, hat sich die Natur für uns eine Gemeinheit ausgedacht. Kakteen und Euphorbien sehen sich oft verblüffend ähnlich, haben aber sonst nichts weiter gemeinsam. Im Sinne optimalen der Pflege müssen wir allerdings klar zwischen den Pflanzengattungen unterscheiden. Wenn sie jetzt meinen, Ihnen könnte eine Verwechslung nicht passieren, dann schauen sie sich doch einmal das folgende Bild an und urteilen Sie selbst.
Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal stellen die Blüten dar. Bei den Euphorbien sind sie im Vergleich zur Pflanze winzig, die erst bei näherem Hinsehen als solche zu erkennen sind, siehe E. obesa und E. meloformis. Auch fehlen Ihnen oft die bei Kakteen immer vorhandenen Blütenblätter. Als zweites Merkmal Unterscheidung können wir noch die Dornen heranziehen. Bei Euphorbien entspringen sie oft aus einer Art Dornenleiste, die sich den Pflanzenkörper entlangzieht, hier andeutungsweise zu erkennen bei E. grandicornis. Aber wie uns E. resinifera zeigt, gibt es leider auch hier Ausnahmen. Dritter Unterschied ist der Pflanzensaft, bei den Euphorbien ist er milchfarben. Das ist bei Kakteen eher selten, einige Mammillarien z.B. haben Milchsaft. Ausserdem, wer schnippelt schon seine Pflanzen auf, um sie zu bestimmen, danach sind sie ganz sicher bestimmt - aber für den Kompost. Erst die Erfahrungen im Umgang mit Kakteen vermittelt Ihnen einen Blick für den kleinen Unterschied. Um Sie etwas zu trösten, die hier gezeigten Euphorbien gehören mit zu den gemeinsten, was das Tarnen und Täuschen angeht.
Wie bei allem, was in der Natur wächst und gedeiht hat sich der Mensch natürlich auch bei den Kakteen so seine Gedanken gemacht, wie man das stachelige Zeug den so verwenden könnte.
Aber wenden wir uns erstmal dem "technischen" Nutzen der Kakteen zu:
Da wäre als erstes mal die Verwendung von Säulenkakteen oder Opuntien als lebende Zäune. Von Peru über Mittelamerika, ja sogar in Nordafrika, nutzt man die Kakteen als undurchdringliche Heckenpflanzen zum umzäunen von Viehweiden oder Gehöften. Einzelne Dornen, wie die Hakendornen der Gattung Mammillaria, verwendeten die Ureinwohner Amerikas als natürliche Angelhaken oder als Nähnadeln. Und wer hat nicht schon einmal einen Bericht über den Galapagos- Kaktusfinken im Fernsehen gesehen. Dieser Vogel hat die langen Opuntiendornen als Werkzeug entdeckt, indem er sie als Verlängerung seinen Schnabels nutzt, um Würmer aus Spalten und Vertiefungen zu spiessen.
Die Wolle Cephalienbildender Säulenkakteen nutzte man zum Stopfen von Matrazen und das Holz toter Kakteen ist Bau- und Brennstoff zugleich. Die Herstellung von Souveniers aus Kakteenteilen darf bei dieser Aufzählung natürlich nicht fehlen. Und als Zierpflanzen sind sie natürlich auch in aller Welt beliebt.
Kakteen als Nahrungs -und Genussmittel:
Unsere Vorfahren hatten Glück, denn es gibt keine wirklich giftigen Kakteen ( im Gegensatz zu den Euphorbien), und so dürfte manch armer Vorkoster mit dem Leben davon gekommen sein, wenn es darum ging neue Nahrungsquellen zu erschliessen. Als erstes wären da die Glieder der Opuntienkakteen zu nennen, die, nachdem sie entdornt wurden, zu Salat zubereitet werden. So macht man es noch heute in Mexiko und selbst in der Pflanzenversuchsanstalt in Geisenheim experimentierte man mit neuen dornenlosen Opuntienzüchtungen, die als Salat und Gemüse zubereitet werden können. Die Früchte der Opuntien sind als sogenannt Opuntienfeigen oder Tunas im Handel zu kaufen. In Mexiko finden diese Früchte noch in weiteren Zubereitungsformen Verwendung als Nahrungsmittel. Auch die Früchte verschiedener Säulenkakteen wie z. B. die Pitayas der Saguaros sind essbar. Die Beerenfrüchte des Myrtillocactus geometrizans genannt Garumbullos werden als Obst verarbeitet. Echinocereusfrüchte werden in den USA als Marmelade verarbeitet (straw-berry-cactus). Die Früchte der Gattung Mila könnte man glatt mit unseren Stachelbeeren verwechseln. Zerkleinerte Ferokakteen und Echinokakteen werden in Amerika als kandierte Früchte (Candy Cactus) zubereitet. Diese Aufzählung könnte man sicher noch fortführen, so vielfältig ist die Verwendung von Kakteen.
Und da war doch noch was? Ach ja - Genussmittel. Da gibt es die sogenannten Rauchgiftkakteen. Das sind Pflanzen, denen die Natur Alkaloide wie das Mescalin als natürlichen Schutz gegen das Gefressenwerden mit auf den Weg gegeben hat. Es konnte ja damals noch keiner ahnen, dass der Mensch Spass daran hat, diese Kakteen zu essen um dann um das Feuer zu tanzen und zu singen. Der bekannteste Kaktus ist der sogenannte "Peyotl- Lophophora williamsii". In Mexiko wird er schon seit Jahrhunderten von bestimmten Indianerstämmen in rituellen Reisen gesammelt und in besonderen Zeremoniellen verzehrt. Und die Hippiegeneration der Sechziger Jahre hat den berauschenden Kaktus schnell für sich entdeckt. Die Auswirkungen des Rausches werden als LSD ähnlich beschrieben. Indianer sehen plötzlich blaue Hirsche, Hippies bunte Muster und Blitze, Behörden sehen nur Rot, und wenn man den Ärzten glauben schenkt ist das alles schrecklich ungesund. Und verboten ist es sowieso. Ich denke, hier ist es wie mit all solchem Problemkram: "Wer es am besten gebrauchen könnte, kann es am wenigsten gebrauchen". So ist es mit Alkohol, der kann auch aus zuckerhaltigen Kakteen gebraut werden, so ist es mit Nikotin, und so ist es mit Kakteen. Wirkliche Stärke zeigt sich darin, dass man so etwas eben nicht braucht! Soviel zum Peyotl- Im Internet gibt es noch eine ganze Menge spezialisierter Seiten zu diesem Thema.
Als weitere "Rauschkakteen" sind mir noch "Trichocereus panachoi", "Ariocarpus retusus" und "Epithelantha micromeris" bekannt. Aus der "Königin der Nacht- Selenicereus grandiflorus" stellt die Pharmaindustrie ein Herzmittel her und aus der Gattung Machaerocereus kann man Betäubungsmittel für Fische gewinnen.
Guten Appetit!
Winterharte Kakteen - gibt es das denn überhaupt, wird sich der eine oder andere von Ihnen fragen? Die kommen doch aus den warmen tropischen Ländern und Wüstengebieten unserer Erde? Aber das ist ein Irrglaube, Kakteen kommen keineswegs nur aus den warmen tropischen Ländern. Wenn man sich mal die Verbreitungsgebiete in Amerika näher anschaut, stellt man schnell fest, das sie in den Anden bis hinauf auf 4500m Höhe vorkommen, oder in den Nordamerikanischen Gebirgszügen bis in europäische Breitengrade. Und natürlich gibt es in solchen Gebieten auch strenge Fröste. Aber warum sind sie dann bei uns nicht heimisch geworden. Ganz einfach, Kakteen sind Sukkulenten, die sich auf das Speichern von Wasserreserven spezialisiert haben. Wer aber Europäische Winter kennt, weiss, das es hier in dieser Jahreszeit ungemütlich nasskalt wird. Und genau das vertragen die Kakteen am allerwenigsten.
Man muss also klar unterscheiden zwischen Frosthart und Winterhart. Frostharte Kakteen gibt es eine ganze Menge, die Südamerikanischen Hochgebirgsarten wie Oroya, Lobivia, Matucana, Oreocereus, Trichocereus oder Teprocacteen sind in der Lage niedrige Temperaturen zu verkraften, genauso wie die Nordamerikanischen Arten Opuntia oder verschiedene Echinocereen. Aber die meisten vertragen bei Temperaturen unter 10°C keine Feuchtigkeit, weder im Boden, noch als Luftfeuchte. In den Heimatgebieten der Anden zum Beispiel beträgt die Luftfeuchte meist unter 20%. Ich habe in den letzten Jahren viele Freilandversuche mit solchen frostharten Kakteen unternommen. Fazit: Selbst bei Regenschutz kümmern die meisten Arten in unserem Klima dahin, werden anfällig für Schadpilze und gehen schliesslich ein.
Aber unter den Frostharten Kakteen gibt es auch einige Arten, die man durchaus als Winterhart bezeichnen kann, das heißt, sie sind in mitteleuropäischem Winterklima bedingt überlebensfähig. Bedingt deshalb, weil auch sie in nassen Wintern etwas Regenschutz und eine besonders gute Drainage benötigen. Allen voran wären da zuerst einmal die kriechenden Nordamerikanischen Opuntienarten wie O.phaeacantha, O.polyacantha, O.fragilis, O.humifusa; O.hystricina oder O.rhodantha zu nennen. Als sehr winterhart hat sich bei mir auch Cylindropuntia imbracata und Corynopuntia clavata herausgestellt. Letztere Art wächst zwar unter diesen harten Bedingungen sehr langsam, kommt aber selbst mit strengen Frösten unter -20°C zurecht! Aber Cylindropuntia imbracata ist der wahre Star unter den winterharten Arten 1994 zog ich zwei Jungpflanzen aus Samen heran, wovon ich eine Pflanze normal kultivierte und den zweiten Sämling vom zweiten Jahr an im Freien, ausgepflanzt in einen Balkonkasten, heranzog. Jetzt, vier Jahre später hat die hart kultivierte Pflanze eine Höhe von 25 cm erreicht, die im Innenraum kultivierte Pflanze aber kümmert mit 5 cm regelrecht dahin. C.imbracata braucht also regelrecht Frost und grosse Temperaturschwankungen zum guten Gedeihen.
Nun fragt man sich, wie machen die Wasserhaltigen Kakteen das eigentlich, bei -25 °C nicht einzufrieren. Normalerweise würde bei solche Temperaturen das Wasser in den Pflanzenzellen gefrieren und dabei die Zellwände zerstören. Das passiert auch, wenn Kakteen sich nicht allmählich auf Frost vorbereiten können. Wenn sie zum Beispiel einen von mir als Winterhart bezeichneten Kaktus, der im Gewächshaus kultiviert wurde, im Herbst ins Freie stellen, wird er sicher erfrieren. Genaus wenig kann ich einen mitten im Wachstum stehenden Kaktus schnappen und im Gefrierschrank einem Härtetest unterziehen. Auch das geht Hundertprozentig schief. Vielmehr müssen sich Kakteen allmählich auf die kalte Jahreszeit vorbereiten können.
Dies geschieht durch eine Wasserreduktion: Durch die im Herbst fallenden Temperaturen ausgelöst, reduzieren die Pflanzen langsam den Wassergehalt in ihren Zellen, sie schrumpfen dadurch sichtbar ein, viele auf weniger als die Hälfte ihres ursprünglichen Volumens. Der in den Zellen verbleibende Flüssigkeitsrest ist von schleimig-klebriger Konsistens und stark mineralstoffhaltig, also eine Art natürliches Frostschutzmittel. Mit der Schrumpfung einher geht meistens eine Rotfärbung des Kakteenkörpers.
Die Kakteen bieten in diesem Stadium einen jämmerlichen Anblick, kaum einer, der sie so sieht, glaub daran, daß sie den nächsten Frühling noch erleben. Oft sind sie übersäht mit braunen und roten Flecken, graugrün oder braun verfärbt und zusammengekrümmt. Viele winterharte Opuntien legen ihre Glieder im Winter flach auf den Boden, ganz als wollten sie sich vor den drohenden Winterstürmen ducken. Manche Pediocacteen und Echinocereusarten schrumpfen derart, daß sie fast völlig in der Erde verschwinden. Aber gerade in solch einer Lage vertragen diese Arten überhaupt keine Nässe im Substrat. Bei all meinen Freilandversuchen hat sich einzig Echinocereus coccineus als sehr robust und winterhart herausgestellt. Er kommt auch mit mässiger Nässe zurecht, gute Drainage und ein Mineralsubstrat vorausgesetzt.
Sollten Sie also Interesse an Winterharten Kakteen haben, so wählen Sie einen Standort, der gut geschützt an der Südseite eines Gebäudes, idealerweise unter einem Dachvorstand liegt. Oder machen Sie es, wie ich: Nehmen sie einen Balkonkasten mit 5 cm Kies als Drainage unter dem eigentlichen Substrat. Den Kasten können sie, mit verschiedenen Winterharten Kakteen bepflanzt, den Sommer über im Freien ohne Regenschutz aufstellen, wo er noch nicht einmal gegossen werden muss. Im Spätherbst kommt er dann unter einen Dachvorstand, wo er bis Anfang April ohne jegliche Wassergaben bleibt. Leider sind im Handel so gut wie keine winterharten Kakteen erhältlich und man ist auf die eigene Anzucht aus Samen angewiesen. Die Sämlinge können sie dann ab dem Zweiten Jahr im Freien kultivieren. Bei einigen Samenversendern sind winterharten Arten speziell gekennzeichnet (z.B. bei Köhres als "WH", siehe Bezugsquellen). Auch gibt es verschiedene Staudenpflanzengärtnereien, die in ihrem Steingartensortiment hier und da winterharte Opuntien anbieten. Vor allem aber ist, wie überhaupt bei der Samenanzucht von Kakteen, viel Geduld von nöten. Bis das Kakteenbeet einigermassen atraktiv ausschaut, vergehen 4-5 Jahre. In dieser Zeit findet auch eine natürliche Auslese statt, viele Pflanzen überleben die ersten strengen Winter nicht. Ausfälle und Rückschläge sind unter solch harten Bedingungen vorprogrammiert. Aber gerade Winterharte Kakteen haben einen besonderen Reiz, nicht zuletzt, weil sie keinerlei Pflegemassnahmen bedürfen und sich selbst überlassen werden können.
Sind die Kakteen auch robust und anspruchslos, so heisst das jedoch nicht, dass man sie vernachlässigen kann. Deshalb ist eine Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Kakteenhaltung ein Mindestmass an Interesse, das sich nicht nur auf die wenigen Wochen der Blüte beschränken kann. Eine konsequente Beobachtung des Gesundheitszustandes Ihrer Pfleglinge über den ganzen Lauf des Jahres hinweg, das Beachten der Pflegehinweise, und der Erfolg ist Ihnen gewiss. Und mit dem Erfolg kommt die Freude und Begeisterung über das vollbrachte, und auf einmal erscheint alles ganz leicht. Kakteen können sehr alt werden, und je älter sie sind, desto wertvoller und seltener werden sie. So kann diese Begeisterung schliesslich ein ganzes Leben lang andauern. Aber natürlich müssen auch die physischen Bedingungen stimmen. Dazu mehr in den nachfolgenden Kapiteln.
Erwarten sie von Ihren Kakteen das Optimum von dem, wozu sie von Natur aus in der Lage sind, so müssen Sie ihnen auch einen optimale Standort bieten. So könnte man es kurz umschreiben, um den richtigen Standort zu definieren. Da aber die wenigsten von uns ins Land der Kakteen umziehen werden, um Ihren Pflanzen den richtigen Standort zu bieten, schauen wir uns einmal näher an, was wir ihnen bieten können. Ich gehe bei der Beschreibung von den klimatischen Voraussetzungen aus, wie sie in Deutschland vorherrschen. Grundsätzlich müssen wir zwischen dem Sommerquartier und dem Überwinterungsplatz unterscheiden. Dies ist sehr wichtig, wenn Ihre Kakteen blühen sollen!
Den nachfolgenden Standortbeschreibungen schliesst sich eine Lexikon der geeigneten Kakteensorten an.
Die Haltung in Innenräumen:
Eines haben unsere Innenräume mit der klassischen Kakteenheimat gemeinsam, die trockene Luft. Standorte mit feuchter Luft, wie Bäder, schaden den klassischen Kakteen auf Dauer. Da sind Sie mit den epiphytischen Tropenwaldkakteen, wie den Oster - und Weihnachstkakteen besser bedient.
Ich habe keinen Fensterplatz zu bieten ! - Dann vergessen Sie die Kakteen bitte ganz schnell, wie Sie es auch anstellen, es wird nichts werden. Kakteen sterben zwar sehr langsam (man kann dies in den fensterlosen Kaufhausabteilungen über Monate hinweg beobachten), aber ohne Tageslicht können Sie sich darauf verlassen.
Ich habe nur ein Nordfenster ! - Dann vergessen Sie die "klassischen Kakteen", sie werden dahinkümmern, vergeilen und was nicht noch alles, glauben Sie mir. Wenden Sie sich den Oster- und Weihnachtskakteen zu, die gedeihen an solchen Standorten ganz gut.
Ich habe ein Ost- oder Westfenster ! - Jetzt kommen wir der Sache schon näher. Sie gehören zu den glücklichen Personen, die sich die meisten Kakteen leisten können.
Ich habe ein Südfenster ! - Sie gehören, wie man eigentlich meinen sollte, zu den Gewinnern unter den Kakteenliebhabern. Aber Vorsicht, nur die wenigsten Kakteen halten die pralle Sonne direkt hinter einer Glasscheibe aus, ohne zu verbrennen! Haben sie keine Möglichkeit zur Schattierung, oder einen Ausweichplatz ins Freie, bleiben Ihnen im Sommer für diesen Standort nur Hitzespezialisten, wie z.B. Ferokakteen.
Die Haltung im Freien:
Ich habe einen regengeschützten Stellplatz im Freien ! - Und wenn der noch auf der Süd oder Westseite des Hauses liegt, dann haben Sie ihn, den optimalen Stellplatz für die meisten Kakteen. Das ungefilterte Sonnenlicht im Freien ist der Gesundheit und dem Habitus unserer Kakteen sehr zuträglich und durch nichts zu ersetzen.
Ich habe einen ungeschützten Stellplatz im Freien ! - In den Sommermonaten ist das für die meisten Kakteen kein Problem, sie vertragen in der Wachstumszeit viel Wasser. Aber Vorsicht bei nasskaltem Wetter, dass mehr als eine Woche andauert, dann empfiehlt es sich, die Pflanzen ins Trockene zu stellen. Und ansonsten achten Sie an ungeschützten Standorten auf einen guten Wasserabzug, Staunässe ist tödlich! Auch im zeitigen Frühjahr, nach dem "Auswintern" der Pflanzen, und im Herbst ist dieser Standort abzulehnen.
Der Überwinterungsplatz:
Kakteen brauchen zur Blütenbildung eine ausgesprochene Ruhezeit von mindestens 16 Wochen. In dieser Zeit möchten sie nicht wachsen. Damit sie das nicht tun, darf man sie in dieser Zeit nicht giessen. Das können wir aber nur mit ihnen machen, wenn sie bei einer Temperatur von 4°C bis höchstens 12°C untergebracht sind. Bei dieser Temperatur verdunsten sie fast kein Wasser. Versuchen Sie nicht, Ihre Kakteen in geheizten Wohnräumen zu überwintern, indem Sie einfach nicht giessen. Die Pflanzen werden ums Überleben kämpfen, und keine Möglichkeit zur Blütenbildung haben.
Das Licht ist meiner Erfahrung nach nicht ganz so wichtig, Sonnenlicht ist z.B. in der Ruhezeit gar nicht so zuträglich, weil es die Pflanzen viel zu sehr aufheizt. Zusammengefasst: Geeignet zum Überwintern sind frostsichere, ungeheizte Räume ( auch mit Nordfenster).
Ein kühler Kellerraum mit Leuchtstoffröhren, die 20 cm über den Pflanzen angebracht werden, gibt ein perfekter Überwinterungsraum ab. Ich überwintere so seit Jahren mit grossem Erfolg ca. 50 Pflanzen unter insgesamt 120 Watt Leuchtstofflampenlicht mit der Lichtfarbe hellweiss. Die dabei zwangsläufig anfallenden Stromkosten von ca.60 DM sind es mir wert. Ich werde jedes Jahr aufs neue mit einer unglaublichen Blütenpracht entlohnt.
Achtung wenn Sie Kakteen vom Winter- in das Sommerquartier umräumen, müssen viele Arten wieder langsam an das Sonnenlicht gewöhnt werden, am besten durch 2- wöchiges Schattieren mit einer dichten Gardinengaze etc. Besonders Sonnenbrandgefährdet sind "nackte" und grüne Arten wie zum Beispiel auch der "Schwiegermuttersessel" Echinocactus grusonii. Das Ausbilden eines Sonnenschutzes erkennt man bei vielen Kakteenarten an einer leichten Rotfärbung der Pflanzenoberfläche, die aber im Laufe des Sommers wieder verschwindet. Unempfindlich gegen Sonnenbrand sind dagegen die Blau oder Weiss bereiften Kakteen und die dicht bewollten Arten, die gar nicht genug Sonnenlicht bekommen können.
Sommerstandort: | Ruhequartier: | geeignete Arten: |
schattig, auch im Freien | hell bei 12-18°C | Rhipsalidopsis, Schlumberga, (Oster- und Weihnachtskakteen) |
halbschattig, Mai-Sept. auch im Freien | hell bei 5-12°C | Echinofossulocacteen, Gymnocalycium, Notocactus |
vollsonnig, Mai-Okt. auch im Freien | hell bei 2-10°C | Rebutia, Sulcorebutia, Parodia, Echinocereus, Lobivia, Echinopsis, Oroya, Weingartia, Coryphantha, Opuntia, einige Mammillarien |
vollsonnig, Juni-Sept. auch im Freien | hell bei 10-15°C | Mammillaria, Astrophytum, Thelocactus, Brasilopuntia, Ferocactus, Cleistocactus, Cereusarten |
sonnig und warm, feuchter als andere Arten | hell um 15-18°C | Discocactus, Melocactus |
Hier werden immer wieder viele Fehler gemacht. Als Substrat eignet sich keine übliche Blumenerde, sie ist meistens mit zuviel Stickstoffdünger angereichert, was bei Kakteen zu unnatürlichem Wachstum führt. Schauen wir uns einmal die im Handel erhältliche Kakteenerde an.
Meist besteht sie aus einer humosen Erdmischung mit Torf und Sandanteilen. Von Torf und Humus wissen wir aber, dass sie hervorragend Wasser speichern können, und das führt bei Kakteen mit dickeren, rübenartigen Wurzeln zu Problemen. Kakteen sind von Natur aus in der Lage, innerhalb kürzester Zeit grosse Mengen an Wasser aufzunehmen, und in ihren sukkulenten Körperzellen zu speichern. Eine feuchtigkeitspeichernde Erde ist also hier gar nicht so sehr erwünscht, ja sogar schädlich. Gerade bei unerfahrenen Kakteenbesitzern führt das oft dazu, dass die Erde gar nicht richtig abtrocknet. Schnell bildet sich Fäulnis und die Pflanzen gehen ein. Nur Kakteen mit feinem Wurzelwerk vertragen in der Wachstumszeit auch mehr Feuchtigkeit.
Abhilfe: Wir setzen die Wasserspeicherfähigkeit herab!Tip: Machen sie sich Ihre Erde selbst. Nehmen Sie eine handelsübliche Kakteenerde und mischen Sie noch etwa 25 % groben (Körnung 2-3mm) Aquariumsand hinzu (feiner Sand wird zu schnell ausgeschwemmt und hilft Ihnen dann auch nicht weiter). Bei Aquariumsand handelt es sich um Quarzsand, der sich in der Erde neutral verhält und die Wasserdurchlässigkeit erhöht. Nehmen sie bitte keinen Bausand oder ähnliches, er enthält den für die Pflanzen oft schädlichen Kalk.
Unsere so gewonnene Erdmischung eignet sich für einen Grossteil der Kakteen, aber da wir nicht alle in eine Topf werfen können, hier die Ausnahmen:
Es gibt Kakteen, die mögen eine leicht saure Erdmischung. Dazu gehören vor allem die Wiesenbewohner unter den Kakteen, die Gymnocalycien und Echinofossulocacteen (Lammellenkakteen). Um es Ihnen recht zu machen, mischen wir unserer Erdmischung einfach noch etwas von einer im Handel befindlichen Rhododendronerde hinzu (ca. 20%). Damit erhalten wir dann eine Erdmischung mit dem PH-Wert von 4,5-5. Hier tut zur Kontrolle ein Bodentestset aus dem Fachhandel gute Dienste.
Des weiteren gibt es noch eine Gruppe von Kakteen, die überhaupt keine, oder nur wenig Humusbestandteile im Substrat mögen. Darunter sind vor allem Arten aus den felsigen und steinigen Halbwüsten und Gebirgen der Heimatstandorte, wie die Echinocereusarten, Astrophytum (auch die bekannte Bischofsmütze), Lophophora, Thelocacteen und Ferocacteen. Für sie reduzieren wir den Anteil der humushaltigen Kakteenerde auf etwa 20% und ergänzen die fehlenden Anteile mit Aquariumsand, dem auch im Zoohandel erhältlichen Lavagruss auch Lavalit genannt und Lehmbeimischungen zu gleichen Teilen. Aber Vorsicht bei Lehm, ist er Tonhaltig, so wird er knochenhart und nimmt kein Wasser mehr auf. Im Zweifelsfall lieber weglassen!
Noch einmal alles zusammengefasst:
Für die "meisten Kakteen" = handelsübliche Kakteenerde + 25 % Aquariumsand.
Für die "sauerliebenden Kakteen" = handelsübliche Kakteenerde + 25 % Aquariumsand + 20% Rhododendronerde.
Für die "Mineralliebhaber unter den Kakteen" = 20% handelsübliche Kakteenerde + 45% Aquariumsand +20% Lavalit + 15% Lehm.
Feines Wurzelwerk = mehr Humusanteile.
Dicke Rübenartige Wurzeln = wenig Humus, viel Steine und Sand, gut wasserdurchlässig.
Und für Weihnachts- und Osterkakteen = 100% Rhododendronerde ganz locker aufgefüllt - Sie werden staunen, wie gut sie darin wachsen.
Hier stellt sich immer wieder die Frage: Tontöpfe oder Kunststofftöpfe. Ich empfehle den Unerfahrenen die Tontöpfe. In den Tongefässen nehmen es die Kakteen nicht so schnell übel, wenn sie einmal zu viel gegossen werden. Die Tontöpfe geben überschüssiges Wasser über ihre Aussenwände schneller wieder ab. Die Kakteen ertrinken nicht so leicht. Allerdings erfordern Tontöpfe in der Wachstumzeit mehr Aufmerksamkeit, da die Kakteen es während dieser Zeit nicht besonders mögen, wenn sie ganz austrocknen, was bei grosser Hitze schnell passiert ist. Aber eins sollten Sie unbedingt beherzigen, egal ob Sie Kunststoff oder Tontöpfe nehmen, bitte benutzen Sie keine Übertöpfe! Die Gefahr, dass sich darin unbemerkt Wasser sammelt, ist viel zu gross. Das ist der sichere Tod Ihres Kaktus. Statt dessen können Sie doch Ihre Töpfe hübsch bemalen, zum Beispiel mit Mexiko - Motiven!
Wählen Sie die Topfgrösse nicht zu klein, viele Kakteenwurzeln wollen sich gerne flach ausbreiten. Hier gilt: Mindestens 1 cm Platz zwischen dem Kaktuskörper und dem Topfrand. Oder wie wäre es denn mit Kakteenlandschaften in flachen Blumenschalen oder Balkonkästen. Hier können Sie Ihrer Phantasie freien Lauf lassen, indem Sie Kakteen mit ähnlichen Erd- und Pflegeansprüchen kombinieren. Sie können mit Lavabrocken eine kleine Steinwüste nachbilden und die Erdoberfläche zwischen den Kakteen mit gleichfarbigem Lavakies abdecken. Das hat den Vorteil, dass beim Giessen oder bei einem Platzregen keine Erde ausgeschwemmt wird. Aber Sie müssen bei so einer Kakteenlandschaft regelmässig unter der Abdeckung die Erdfeuchtigkeit mit dem Finger kontrollieren, da eine Sichtkontrolle nicht mehr möglich ist. Die grossen Gefässe halten die Feuchtigkeit oft über Wochen, obwohl die Oberfläche schon trocken ist. Denken Sie bitte auch daran, dass die Kakteen so frei ausgepflanzt sehr schnell grösser werden, lassen Sie zwischen den Pflanzen genug Freiraum. Eine Faustregel hierfür gibt es nicht, zu unterschiedlich ist das Wachstum der einzelnen Gattungen und Arten. Auch ich muss immer wieder Lehrgeld bezahlen, weil ich das Wachstum einzelner Pflanzen schlichtweg unterschätze.
Eine je nach Bedornung der Pflanzen oft sehr schmerzhafte Angelegenheit kann das Umtopfen werden. Hier empfehle ich den Pflanzenkörper dick mit Schaumgummi zu umwickeln, dann kann man ihn leidlich gut anpacken. Schwieriger wird es bei Kakteen mit Hakenstacheln, dann ist Schaumgummi ungeeignet, da die Stacheln darin hängenbleiben würden. Versuchen Sie es in dem Fall mit Papier von einer Küchenrolle. Eine gute Möglichkeit für Säulenkakteen bieten auch die im Laborhandel erhältlichen gepolsterten Reagenzglaszangen.
Wenn Sie den Pflanzenkörper in den Griff bekommen haben, lösen Sie ihn vorsichtig aus dem Topf, das geht am besten, wenn die Erde gut abgetrocknet ist. Sitzt der Kaktus in Gemeinschaft mit anderen, kann man die Erde auch gut mit einer Fleischgabel lockern und die Wurzeln freilegen. Haben Sie Ihren Kaktus ausgetopft, entfernen Sie die abgestorbene Wurzeln (hohle, korkige und verrottete Stücke) und kontrollieren Sie auf Befall mit Schädlingen. Wollige weisse Gespinste und Knötchen im Wurzelbereich deuten auf den Befall mit Wurzelläusen hin. In diesem Fall müssen Sie vor dem Eintopfen die Schädlinge erst bekämpfen (siehe Wurzelläuse). Bereiten Sie das neue Pflanzgefäss vor, indem Sie als unterste Schicht eine 2-3 cm dicke Drainageschicht aus Basaltsplit aufschichten. Der Basaltsplit wird bei Pflasterarbeiten im Strassen und Wegebau verwandt, und eignet sich für diesen Zweck hervorragend. Eine Drainageschicht empfehle ich immer, sie schützt die Kakteenwurzel vor Staunässe und macht unempfindlicher vor unüberlegtem Giessen. In das so vorbereitete Gefäss halten Sie dann Ihren Kaktus, während sie denn Freiraum mit neuer Erde auffüllen. Die Wurzeln sollten dabei schön nach unten hängen, sind sie zu lang, dann kürzen Sie diese vorher lieber noch etwas. Vorsicht bei rübenartigen Wurzeln, diese dürfen weder beschädigt noch gekürzt werden. Wenn dies doch einmal passiert, dann topfen Sie die Pflanze nicht gleich ein. Sie können die beschädigte Stelle mit Holzkohlepulver desinfizieren und die Pflanzen zum Abtrocknen der Wundstelle an einen nicht zu warmen, schattigen Ort legen, das schadet der Pflanze überhaupt nicht. Würden Sie sofort Eintopfen, führte das unweigerlich zu Fäulnis.
Ist die Pflanze dann eingetopft und hat sich die Erde durch rütteln, aufstossen und leichtes festdrücken gesetzt, können Sie leicht angiessen. Vorsicht, wer sicher gehen will das keine Fäulnis auftritt, wartet damit 1-2 Wochen. Da der Kaktus erst neue Wurzeln bilden muss, bevor er Wasser aufnehmen kann und das Umtopfen sowieso in das Ende der Ruhezeit fallen sollte, darf mit dem Giessen ohnehin nur sehr langsam und vorsichtig begonnen werden.Das Wichtigste zusammengefasst:
- Neu angeschaffte Pflanzen sofort Umtopfen, und dabei auf Schädlingsbefall kontrollieren.
- Kakteen nur alle 2-3 Jahre Umtopfen. Ausnahme: Schädlingsbefall im Substrat.
- Bei grossen Pflanzgefässen reicht es aus, eine Teil der Erde gegen frisches Substrat auszutauschen.
- Kakteen mit Rübenwurzeln brauchen schmale und tiefe Töpfe; Kakteen mit feinem Wurzelwerk freuen sich über flache breite Schalen, ihre Wurzeln laufen in der Natur oft meterlang dicht unter der Erdoberfläche entlang!
- Der beste Zeitpunkt zum Umtopfen ist das Ende der Ruhezeit von Anfang März bis Mai, bevor das Wachstum richtig eingesetzt hat, also vor oder direkt nach der Blüte.
- Wenn Sie vor der Blüte umtopfen, dann warten Sie mit dem Angiessen, bis die Blütenknospen gut ausgebildet sind, sonst können diese sich zurückbilden.
- Immer als unterste Schicht in die Pflanzgefässe ein Drainageschicht einfüllen.
- Beschädigte Wurzeln erst abtrocknen lassen.
Hier kommt es auf den richtigen Zeitpunkt an! Wie schon im Kapitel Standort unter Überwinterung beschrieben, haben Kakteen von Natur aus eine ausgeprägte Ruhezeit, die idealerweise in unsere lichtarme kühle Winterzeit fallen sollte. Für die Kakteen heisst Ruhezeit eine wasserarme Zeit, in der sie möglichst nicht gegossen werden sollten. Das sieht idealerweise so aus, dass die Pflanzen um 8 ° Celsius stehen und von November bis Mitte März, also etwa 4,5 Monate lang keinen Tropfen Wasser zu Gesicht bekommen. Diese wasserlose Zeit sollten Sie ab Oktober mit reduzierten Wassergaben langsam einleiten, und ab Ende März mit vorsichtigem Nebeln unter geringen, sich steigernden Wassergaben ausklingen lassen. Von Mitte Mai bis September wollen die meisten Kakteen gegossen werden, wie alle anderen Balkon- und Zimmerpflanzen auch. Ausnahmen bilden Kakteen mit Rübenwurzeln, die sollten Sie immer erst dann giessen, wenn die Erde völlig trocken ist.
Und jetzt kommt das gute an den Kakteen, Sie können das Giessen auch ruhig mal vergessen oder unbesorgt zwei, drei Wochen in den Urlaub fahren. Ihre Kakteen lassen den Kopf deswegen nicht hängen.
Welches Giesswasser soll ich nehmen?
Wenn Sie Ihre Kakteen regelmässig alle 1-2 Jahre umtofpen, können Sie ganz normales Leitungwasser verwenden.
Aber was hat den das Wasser mit dem Umtopfen zu tun?
Boden-Ph-Werte über 7,5 bekommt den Kakteen gar nicht gut. Bedanken Sie, dass sich der Ph-Wert des Pflanzsubstrates im Laufe der Jahre durch das Giessen mit kalkhaltigem Wasser nach oben bewegt. Wenn nun ein Kaktus über Jahre hinweg im gleichen Substrat sitzt, werden die Bedingungen um seine Wurzeln herum immer schlechter, bis diese schliesslich geschädigt werden und absterben. Die Pflanze bekommt ein fahlgelbes Aussehen und das Wachstum stockt. Dem können Sie durch leichtes Ansäuern des Giesswassers entgegenwirken, in dem Sie über Nacht ein Säckchen mit Torf hineinhängen. Eine weitere ungefährliche Möglichkeit zur Ansäuerung stellen die im Aquariumhandel erhältlichen "Schwarzwasser" oder Torfextrakte dar ( ToruMin etc.), die Sie einfach dem Giesswasser hinzufügen können. Kontrollieren Sie Anfangs die Ph-Werte ihres Giesswassers mit PH-Teststäbchen, um ein Gefühl für die Dosierung zu bekommen. Werte um PH 5,5-6 sind ideal. (Natürlich können Sie zum Ansäuern auch verschiedene Säuren verwenden, wie Zitronensäure, Oxalsäure, Phosphorsäure oder Salpetersäure. Bedenken Sie dabei aber die Gefährlichkeit dieser Stoffe.)
Hier gibt es eine einfache Faustregel. Je langsamer die Pflanzen wachsen, desto weniger Nährstoffe brauchen sie. Die meisten Kakteen gehören zu dieser Gruppe. Stickstoff ist der für das Wachstum von Pflanzen hauptsächlich benötigte Nährstoff, und Kakteen brauchen davon entsprechend wenig. Deshalb haben Kakteendünger einen geringen Stickstoffanteil und einen um das zweifache erhöhten Phosphor- und Kaliumgehalt. Achten Sie beim Kauf auf die Inhaltsangabe des Nährstoffverhältnisses zum Beispiel Stickstoff(N) = 1, Phosphor(P)= 2, Kalium(K)= 2 . Die Zahlen stehen für das Verhältnis der Nährstoffe zueinander. Gute Erfahrungen habe ich auch mit sogenanntem Blühpflanzendünger gemacht. Er ist wesentlich billiger als spezieller Kakteendünger und bietet oft das gleiche Nährstoffverhältnis. Verwenden Sie bitte keinen normalen Blumen oder Grünpflanzendünger für Ihre Kakteen, das führt zu unnatürlichem "mastigem" Wachstum, und kann die Pflanzen sogar zum Platzen bringen.
Gedüngt wird nur der Hauptwachstumszeit von Mai bis August, niemals in der Ruhezeit. Langsamwachsende Kakteen begnügen sich pro Jahr mit 2-3 Düngergaben im Abstand von 3 Wochen. Halten Sie sich beim Mischen des Düngers an die Packungsangaben, hier gilt lieber halbkonzentriert und doppelt so oft, als umgekehrt.
Januar | Februar | März | April | Mai | Juni |
Winterruhe: Auf Schädlingsbefall kontrollieren | Winterruhe: Auf Schädlingsbefall kontrollieren | Umtopfen, nebeln, langsam angiessen | angiessen, an die Sonne gewöhnen | in das Sommerquartier räumen, umtopfen, später düngen | normal giessen, düngen, über Blüten freuen |
Juli | August | September | Oktober | November | Dezember |
normal giessen, düngen, über Blüten freuen | normal giessen, düngen, über Blüten freuen | weniger giessen, Düngung einstellen, auf Schädlingsbefall kontrollieren | Kaum noch giessen, in Winterquartier räumen | Winterruhe: Auf Schädlingsbefall kontrollieren | Winterruhe: Auf Schädlingsbefall kontrollieren |
Sie haben Lust bekommen und wollen sich auch eine kleine Sammlung zulegen? Wahrscheinlich wird jeder erst einmal mit dem Kauf eines mehr oder wenig ausgewachsenen Kaktus beginnen. Das hat den Vorteil, dass man schnell und unkompliziert zu einen blühfähigen Exemplar kommt. Bei eigener Anzucht dauert dies schliesslich in der Regel zwischen 2 und 8 Jahren und wer möchte schon so lange darauf warten. Hier gibt es nun sehr vielfältige Möglichkeiten zum Erwerb von Kakteen. Man bekommt sie inzwischen überall angeboten, in Supermärkten, Baumärkten, in Kaufhäusern und natürlich in Gärtnereien, Kakteengärtnereien und im Spezialversandhandel. Aber sind die Kakteen in den Gross- und Baumärkten den überhaupt empfehlenswert? Unter bestimmten Voraussetzungen, Ja!
Uneingeschränkt empfehlenswert sind die Kakteen, die im Frühjahr (meist im April) mit einer frischen Lieferung auf grossen Rollwagen und Paletten eintreffen. Sie stammen aus spezialisierten Kakteengärtnereien sind von guter Qualität und erfreuen uns schnell mit schönen Blüten. Aber schauen Sie sich die Pflanzen genau an, oft werden "verkaufsfördernd" künstliche Blüten angeklebt. Auch sind die beigesteckten Namenschildchen oft vertauscht oder falsch. Auf das Erstehen artenreiner Pflanzen kann man hier auch nicht hoffen. Ablassen sollten sie auch von Kakteen, die schon über Monate hinweg in den Märkten herumstehen. Oft sind es Überbleibsel aus der Frühjahrslieferung, die nun schon viel zu lange mit viel zu wenig Licht, zu warm und schlecht gegossen herumstehen. Mit ihnen werden Sie keine Freude haben. Auch Pflanzen mit frischgrünen Neutrieben sollten Sie nicht kaufen. Kakteen, die unter diesen Verkaufsbedingungen austreiben, vergeilen oft und haben dann ein unnatürliches Wachstum.Hier noch einmal zusammengefasst die wichtigsten Punkte für dem Kauf in Märkten:
- Kaufen Sie nur im April und Mai die frisch eingetroffenen Pflanzen
- Schauen Sie sich die Pflanzen genau an! Stichworte: Schädlingsbefall, künstliche aufgeklebte Blüten, frischer Austrieb.
Eine weitere Möglichkeit bietet der Erwerb von Pflanzen in Kakteengärtnereien, über den Versandhandel, oder direkt vor Ort. Wenn Sie in Kakteengärtnereien Pflanzen erstehen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie artenreine und richtig gezogene Pflanzen bekommen, relativ gross. Das hat natürlich seinen Preis. Dafür ist die Auswahl der Gattungen und Arten in den Spezialgärtnereien reichhaltig und umfangreich. Mein Tip: Schauen Sie sich um, und vergleichen Sie. Mit der Zeit bekommen Sie ein Auge für gute Kakteenware. Kaufen Sie nicht blindlings, sondern überlegen Sie schon vor dem Kauf, auf welche Kakteengattungen Ihre Haltungsbedingungen zutreffen. Nehmen Sie ruhig ein Bestimmungsbüchlein mit in das Geschäft und wählen Sie gezielt aus, auch wenn manches exotische Angebot noch so verlockend ist.
Irgendwann kommt bestimmt in jedem einmal der Wunsch auf, aus Samen eigene Pflanzen heranzuziehen. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Einer der Hauptgründe ist sicher, dass Sie viele Kakteenarten käuflich gar nicht erwerben können, es gibt sie schlicht und einfach nicht im Handel. Es bleibt Ihnen also gar nichts anderes übrig, als die gewünschten Pflanzen selbst aus Samen heranzuziehen. Ein weiterer Grund für die eigene Anzucht ist natürlich die Freude, die damit verbunden ist. Der Salat aus dem eigenen Garten schmeckt immer noch am besten. So verhält es sich auch mit den selbstgezogenen Kakteen, ihre Blüten sind doppelt so schön und ein ganz besonderer Stolz verbindet uns mit diesen Pflanzen.
Haben Sie keine Angst vor der Aussaat von Kakteen, so schwierig wie es scheint, ist es gar nicht. Die Sache ist nur nicht, wie bei Salat, in drei Wochen vom Tisch. Ein bisschen mehr Geduld müssen Sie dafür schon aufbringen.
Voraussetzungen für die erfolgreiche Aussaat:
Das Saatgut:
Am Anfang steht erst einmal die Beschaffung des geeigneten Samens. Hier bieten die "Kakteensamenversandhändler" die beste Möglichkeit. Für wenige Mark können Sie sich Ihre gewünschten Samen zuschicken lassen ( z. B. 25 Korn Echinocactus grusonii = 80 Pfennige + Versandkosten 3 DM = 3,80 DM). Diese sind schon aussaatfertig geputzt und vorbereitet. Und das Angebot der vorrätigen Sorten ist riesig, nahezu alle bekannten Gattungen und Arten sind erhältlich.
Kaufen sie aber keine der Samenmischungen aus normalen Samenhandlungen. Nicht das diese nicht keimen würden, aber Sie wissen über Jahre hinweg nicht, was daraus entsteht, denn solche Mischungen bestehen oft aus "Verpackungsabfällen" und sind wild zusammengekehrt.
Natürlich haben Sie auch noch die Möglichkeit, sich die Samen über andere Kakteenfreunde zu besorgen, aber das wird wohl kaum billiger oder besser sein als im spezialisierten Versandhandel. Schliesslich gibt es noch die Möglichkeit, eigene Samen zu ernten, wenn Ihre verblühten Kakteen welchen ausgebildet haben, was gar nicht so selbstverständlich ist. Aber den so gewonnenen Samen muss man gegebenenfalls noch für die Aussaat vorbereiten. Eventuell anhaftende Fruchtfleischreste führen sonst zur Fäulnis bei der Aussaat. Und das Putzen oder Beizen der oft staubfeinen Samen ist bestimmt nicht jedermanns Sache. Ich werde hier nicht näher darauf eingehen und gehe in der folgenden Aussaatbeschreibung davon aus, das Sie den einfachsten und sichersten Weg gewählt haben, und sich den Samen im Versandhandel besorgten.
Zeitpunkt:
Sind Sie im Besitz von technischen Hilfsmitteln, wie beheizbare Aussaatschalen und Zusatzbeleuchtung, dann können Sie das ganze Jahr über aussähen. Haben Sie keine Hilfsmittel zu Verfügung, dann sähen Sie am besten im Frühjahr und Frühsommer, in der Zeit von Mai bis Juli aus.
Aussaatgefässe:
Geeignet ist so ziemlich alles, was man mit einer Klarsichtfolie, einer Glasscheibe oder einem durchsichtigen Deckel abdecken kann, nur ein Wasserabzugsloch sollte vorhanden sein, das auch zur späteren Bewässerung dienen kann.
Standort:
Stellen die Aussaatgefässe an einen um 25° C warmen hellen Ort, aber vermeiden Sie direktes Sonnenlicht. Achtung, auf Steinfensterbänken sollten Sie die Bodenkälte durch eine Styroporunterlage abschirmen.
Die Erde:
Sie können ganz normale Anzuchtserde nehmen, die Sie noch mit etwa 25% Quarzsand vermischen. Es geht auch mit normaler handelsüblicher Kakteenerde.
So wird es gemacht:
Bereiten sie die Aussaatgefässe vor, indem Sie diese gründlich reinigen. Die Erde sollten Sie vor dem Einfüllen von groben Bestandteilen befreien, z.B. durch das Sieben in einem Drahtgitter. Man kann diese im Gartenfachhandel bekommen. Füllen sie dann das Aussaatgefäss bis etwa 1 cm unter den Rand mit Erde auf und drücken Sie diese leicht an, damit eine gerade gleichmässige Fläche entsteht. Ein flaches Holzstückchen oder ähnliches tut hier gute Dienste. Auf die so vorbereitete Fläche streuen Sie den Kakteensamen. Diesen drücken Sie nun mit der Erde gut an. Decken Sie ihn aber nicht mit Erde ab, Kakteensamen braucht Licht zum keimen! Nehmen Sie für jede Sorte ein eigenes Aussaatgefäss, sonst haben sie spätestens nach dem ersten Giessen ein heilloses Durcheinander. Jetzt ist es wichtig, die Erde gut zu durchfeuchten, am besten man stellt die Aussaatgefässe in eine Schale mit Wasser, dann kann die Erde sich durch die Wasserabzugslöcher richtig vollsaugen. Nun brauchen wir die Gefässe nur noch mit durchsichtigem Material abdecken und an ihrem vorgesehenen Standort plazieren.
Die Keimphase:
Nun heisst es warten. Die ersten Keimlinge können sich schon nach 48 Stunden zeigen und innerhalb von 10 Tagen keimen die meisten Kakteensamen. Ausnahmen bilden hier z. B. Opuntiensamen, sie brauchen oft 4 Wochen und länger, um zu keimen. Sehr wichtig ist es, dass in dieser Zeit die Saat nicht austrocknet. Wird aufgequollener Samen trocken, so stirbt er unwiederbringlich ab. Die Keimfähigkeit von Kakteensamen ist sehr unterschiedlich und variiert stark von Gattung zu Gattung. Viele Kakteensamen keimen erst gut, wenn sie ausgereift sind und über Monate hinweg abgelagert wurden. Andere, wie zum Beispiel die Samen von Rebutia und Sulcorebutia keimen frisch am besten. Ganz besonders gilt dies für die Samen von Lophophora wiliamsii, hier gilt, je frischer desto besser, am besten direkt von der Pflanze in die Erde.
Probleme:
Wenn bisher alles gut gegangen ist, haben Sie jetzt eine Menge von Kakteenkeimlingen vor sich, die so gar nicht wie Kakteen aussehen. Die nächsten 2-3 Wochen bis zur Bildung von winzigen Dornen im Scheitelpunkt der Sämlinge sind die schwierigste Zeit. In dieser Zeit müssen Sie darauf achten, dass Sie die Saat immer etwas feucht halten, andererseits nicht zu feucht, damit sich keine Pilze und Algen bilden. Die Glasabdeckung sollten Sie möglichst früh von den Gefässen entfernen, schon 3-4 Tage nach Aufgehen der Saat. Das ganze gleicht immer wieder einem Drahtseilakt, denn der Feind Nummer 1 ist der sogenannte Vermehrungspilz. Anfangs zeigen sich nur sehr feine weisse Pilzfäden auf der Erdoberfläche, aber sobald diese die Sämlinge erreichen, vernichten sie in wenigen Stunden eine ganze Aussaat. Die Sämlinge werden glasig, fallen in sich zusammen und verschwinden spurlos. Tritt dieser Pilz bei Ihnen auf, müssen Sie die betroffenen Gefässe sofort von den anderen trennen, um eine Verbreitung über die gesamte Aussaat zu verhindern. Aber auch ohne Pilzprobleme wird der eine oder andere Keimling ohne erkennbaren Grund sterben. Das ist ganz natürlich, und Sie sollten sich nicht scheuen, dahinkümmernde Sämlinge zu entfernen.
Die Aufzucht:
Haben die Sämlinge die nächsten Wochen schadlos überstanden und zeigen sich die ersten feinen Dornen ( eigentlich sind es ja erst einmal nur feine Härchen ), so sollten wir die Erde vor dem nächsten Giessen immer regelmässig abtrocknen lassen. Das verhindert die Ausbreitung von Algen und Pilzen. Auch kann man die Sämlinge in diesem Stadium schon Umpflanzen, wenn dies durch grün veralgte Erde oder Pilzinfektionen nötig werden sollte. Dazu nehmen Sie die Pflänzchen vorsichtig mit einer Pinzette aus der Erde, ohne Druck auf die Pflanzenkörper auszuüben. Setzen Sie diese in frische Erde in dafür vorbereitete Pflanzlöcher. Das alles erfordert sehr grosse Vorsicht, die Kakteensämlinge sind in diesem Entwicklungsstadium noch sehr empfindlich gegen Verletzungen.
Ist alles gelungen, werden Sie staunen, wie schnell die Winzlinge in frischer Erde weiterwachsen. Die Sämlinge sind nun ausser Gefahr. Je grösser Sie werden, desto robuster kann man Sie behandeln. In den ersten ein bis zwei Jahren sollte man die kleinen Pflanzen aber in der Winterruhe nicht völlig trocken halten, sie können noch nicht genug Wasser in ihren kleinen Körpern speichern, um das zu überstehen.
Die Selbstaussaat:
Hier möchte ich auf eine Besonderheit vieler Rebutien, Sulcorebutien und Mammilarien noch etwas näher eingehen. Bei diesen Kakteensorten kommt es häufig vor, dass sie sich ohne unser zutun, ganz von alleine durch Samen weitervermehren. Meist noch im Jahr der Blüte kann man bei genauerem hinsehen rund um die Kakteenkörper viele kleine Kakteensämlinge entdecken. Diese gedeihen überall dort, wo die Sonne nicht direkt hinkommt, und sich die Feuchtigkeit etwas länger halten konnte. Dadurch entstehen in wenigen Jahren oft ganze Gruppen von Kakteen, ganz wie an den natürlichen Standorten der Kakteenheimatgebiete. Wir können aber nicht davon ausgehen, dass es sich bei den so vermehrten Pflanzen um sortenreine Arten handelt. Oft entstehen durch die wilde und unkontrollierte Bestäubung der Blüten Hybriden, denn viele Kakteen lassen sich untereinander sehr leicht kreuzen.
Eine weitere Möglichkeit, um schnell blühfähige Kakteen zu bekommen, ist die vegitative Vermehrung, also die Vermehrung durch Seiten- oder Wurzelsprosse und Stecklinge. Aber vor allen Dingen ist dies eine Möglichkeit, vorhandene Merkmale von Pflanzen, besonders von Hybriden, auf die Nachkommen zu übertragen. Und viele Kakteen, wie zum Beispiel die Echinopsisarten oder Sulcorebutien, machen es uns sehr einfach. Sie bilden häufig Seitensprosse aus, sogenannte Kindel, die schon an der Mutterpflanze Wurzeln ausbilden. Man braucht diese Sprosse, wenn sie nicht schon von selber abfallen, nur durch eine vorsichtige Drehbewegung abzunehmen und in die Erde zu stecken. Auch Kakteen mit einzeln ausgebildeten Gliedern, wie Opuntien oder Weihnachtskakteen sind auf diese Art einfach zu vermehren.
Müssen wir aber Stecklinge von der Mutterpflanze abschneiden, so ist einiges zu beachten. Vor allem ist der richtige Zeitpunkt für eine Vermehrung durch Stecklinge ausserordentlich wichtig. Aussicht auf Erfolg hat man nur während der Wachstumszeit der Pflanzen. Muss man in der Ruhezeit Stecklinge schneiden, sollte man diese anschliessend lieber bis zum Beginn der Wachstumsperiode kühl und trocken aufbewahren. So können Sie zum Beispiel erkrankte Pflanzen retten, indem Sie von noch nicht betroffenen gesunden Pflanzenteilen Stecklinge schneiden. Achten Sie dabei auf genügend Abstand zu den erkrankten Stellen ! Aber auch für zu gross geratene Säulenkakteen stellt das Schneiden von Stecklingen eine gute Möglichkeit zur Verjüngung dar.
Und so wird es gemacht:
Trennen Sie die Pflanzenteile durch einen scharfen, glatten Schnitt von der Mutterpflanze und achten Sie dabei besonders auf Sauberkeit. Nun sollten Sie den Steckling an der Schnittstelle etwas zuspitzen. So verhindern Sie, dass die Aussenhaut der Pflanze über die Schnittstelle schrumpft. Ausserdem fördert das eine bessere Wurzelbildung im Bereich des Leitbündels (das ist eine ringförmige Nervenbahn im Pflanzenkörper, die dem Transport von in Flüssigkeiten gelösten Nährstoffen dient). Der so geschnittene Steckling darf aber keinesfalls sofort Eingepflanzt werden. Die Schnittstelle muss jetzt erst gründlich abtrocknen, je nach Saftgehalt der Pflanze zwischen 2 Wochen und mehreren Monaten. Ungeduld ist hier völlig fehl am Platze. Warten Sie, bis sich eine Schutzhaut über der Schnittstelle gebildet hat, die resistent genug ist und so Schutz gegen Fäulnis bieten kann.
Lagern sie den Steckling während den Trocknes kühl und hell, aber keinesfalls sonnig.
Achten Sie darauf, dass die Pflanze in der späteren Wachstumsposition gelagert wird, da sich oft schon während des Trocknens Wurzeln am tiefsten Punkt der Pflanze ausbilden.
Den so vorbereiteten Steckling können Sie nun in nährstoffarmes Substrat (z.B. Quarzsand) einpflanzen. Hierfür eignet sich alles, was gut wasserdurchlässig ist. Mit dem Giessen müssen Sie nun äusserst vorsichtig sein. Bedenken Sie, dass die Pflanze ohne Wurzelwerk kein Wasser aufnehmen kann und überschüssiges Wasser schnell zu Fäulnis führt. Bis zum endgültigen Ausbilden von Wurzeln darf das Substrat also nicht gewässert, sondern nur ganz leicht angefeuchtet werden.
Haben sich die ersten Wurzeln ausgebildet, können Sie die Pflanzen in normales Substrat umtopfen. Aber auch hier gilt: nährstoffarmes Substrat fördert die weitere Wurzelbildung erheblich, denn so wird die Pflanze gezwungen, durch das Ausbilden neuer Wurzeln auf "Nährstoffsuche" zu gehen. Das die Wurzelneubildung erfolgreich war erkennen Sie daran, dass sich frischer Neutrieb an den Pflanzen zeigt. Das ist ein untrügliches Zeichen dafür, dass sich Wurzeln ausgebildet haben. Bei manchen Kakteen dauert das sehr lange, 12 Monate sind da keine Seltenheit.
Das Pfropfen gehört eigentlich nicht in die Rubrik Vermehrung. Vielmehr handelt es sich um eine Art Umgestaltung von Pflanzen. Dabei machen wir uns das nahe Verwandschaftsverhältnis von Kakteen zunutze. Angewandt wird diese Technik in erster Linie bei Kakteen, die auf Ihren Orginalwurzeln schlecht oder langsam wachsen. Wie bei Obstbäumen bekannt, vereinigt man verschiedene Kakteen auf Schnittstellen miteinander, und macht sich so zum Beispiel das starke Wachstum von Säulenkakteen zunutze, indem man diese als Pfropfunterlage nimmt. Erwerbsgärtnereien kommen so schnell zu verkaufsfertigen Pflanzen.
Auch kennt jeder bestimmt die farbenfrohen Kakteenzüchtungen, deren rote, orangefarbene, gelbe oder violette Körper ohne die grüne Pfropfunterlage nicht überlebensfähig wären.
Das Thema Pfropfen spaltet die Kakteenliebhaber in zwei Lager. Ich gehöre zu jenen Anhängern von "wurzelecht gehaltenen Pflanzen", die von dieser Intensivmedizin für Kakteen nichts halten. Für mich stellt das Pfropfen einen Eingriff in die Natur dar. So manipulierte Pflanzen haben nichts mehr mit Ihren natürlichen Vorbildern gemein. Die Freude darüber, dass meine Pediokakteen seit vielen Jahren auch wurzelecht prächtig gedeihen, entschädigt mich dafür tausendfach. Deshalb lasse ich mich nicht weiter über dieses Thema aus, und verweise hier die Anhänger von Frankenstein und Co. auf meine weiterführenden Literaturhinweise am Ende des Leitfadens.
Wo Licht ist fällt auch Schatten. So könnte man dieses Kapitel hier bezeichnen. Auch Kakteen bleiben von Krankheiten nicht verschont, und genauso wie bei uns Menschen spielt dabei die körperliche Verfassung eine grosse Rolle. Werden Kakteen vorbildlich gepflegt, bieten sie kaum Angriffsflächen für die vielen verschiedenen Pilzsporen in ihrer Umgebung. Haben diese aber doch einmal Fuss gefasst, so erkennen Sie das schnell an einer braunen oder schwarzen Verfärbung der befallenen Stellen mit gleichzeitig einhergehender Schrumpfung oder dem Umfallen der Pflanze. Auch sind diese Stellen oft weich oder matschig und je nach Pilzerreger von glasigem Aussehen. Beobachten Sie solche Symptome an einer Ihrer Pflanzen, so isolieren Sie diese sofort von den anderen um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Verwechseln sie aber nicht die langsam einhergehende Verkorkung (hellbraune Verfärbung) mancher Kakteen mit den Pilzerkrankungen. Hier handelt sich um eine Veränderung und Verhärtung der Pflanzenhaut, unter anderem hervorgerufen durch unregelmässige Wassergaben. Dies ist lediglich ein harmloser Schönheitsfehler und gehört bei vielen Kakteen wie Ferrokakteen oder Echinopsisarten auch zur natürlichen Alterserscheinungen.
Aber zurück zu den Pilzen, die ja bekanntlich Feuchtigkeit brauchen, um zu gedeihen! Mit diesem Wissen ausgestattet haben wir schon eine wirksame Waffe gegen sie. Aber Sie dürfen sich keine allzu grossen Hoffnungen machen. Einmal befallene Pflanzen sind in der Regel nicht mehr zu retten (nur bei genügend vorhandenem gesunden Gewebe können Sie einen Stecklingsschnitt versuchen). Auch rate ich dringend vom Einsatz chemischer Bekämpfungsmitteln ab. Ihre Wirkung ist zweifelhaft und der Schaden den Sie anrichten ist oft grösser als ihr Nutzen. Vorbeugung ist hier besser als Heilung.
- Vermeiden Sie Feuchtigkeit in Verbindung mit kühlen Temperaturen !
- Achten Sie auf eine gute Belüftung Ihrer Kakteenstandorte, feuchtes Treibhausklima bietet einen guten Nährboden für Pilzerkrankungen !
Verwenden Sie keine Komposterde ! Diese hat oft einen viel zu grossen Anteil an unverrotteten Bestandteilen und ist mit Pilzsporen verseucht.
- Vermeiden sie Verletzungen des Pflanzenkörpers ! Diese bieten eine willkommene Angriffsfläche für Pilzsporen. Sollte der Kaktus doch einmal beschädigt werden, lassen Sie die Stelle vor dem Einpflanzen mehrere Wochen abtrocknen.
Zu den Viren- und Bakterienerkrankungen gibt es nicht viel zu sagen. Hier steckt die Forschung noch in den Kinderschuhen. Manche Wucherungen bei weichfleischigen Kakteen wie Mammillarien führt man auf diese Ursachen zurück. Auch ich habe schon mit plötzlichen mysteriösen Erkrankungen in meiner Sammlung zu tun gehabt, die keinem bekannten Krankheitsbild zuzuordnen waren. Ich glaube hier gibt es vorerst nur eine sinnvolle Massnahme: die befallene Pflanze entsorgen (nicht kompostieren!) und anschliessend für die anderen beten. Und im übrigen sind Sie mit dem Grundsatz der guten Haltungsbedingungen auch hier gut gerüstet.
Ja, ja die kleinen Plagegeister. In der natürlichen Umgebung sind sie kein Problem, da hält sich ihre Population durch Fressfeinde im Gleichgewicht, und die befallenen Pflanzen werden selten in Ihrer Existenz gefährdet. Sie werden in den nachfolgenden Zeilen vergeblich einen Hinweis auf chemische Bekämpfungsmittel suchen. Ich habe persönlich mit verheerenden Unverträglichkeitsreaktionen bei den meisten Kakteenarten Bekanntschaft gemacht und möchte Ihnen diese schmerzvolle Erfahrung ersparen. Selbst relativ harmlose Mittel wie Mineralöllösungen rufen bei Kakteen schnell Schädigungen hervor. Aber auch aus Umweltgesichtspunkten fällt mir der Verzicht auf die chemische Keule leicht. Machen Sie es doch der Natur gleich und setzen Sie die heute schon zahlreich im Versandhandel erhältlichen Nützlinge ein. Diese rotten zwar die Schädlinge nie ganz aus, aber sie leisten durch Ihre Gefrässigkeit eine gute Vorarbeit. Den Rest können Sie durch manuelles Ablesen oder Abwaschen mit etwas Geduld selbst erledigen.
Hier nun eine Auswahl der häufigsten Schädlinge:
Zuerst schauen wir uns einmal die sogenannten Woll- oder Schmierläuse an. Sie zählen zu den häufigsten Schädlingen im Reich der Kakteen und wurden aus deren Heimat bei uns eingeschleppt. Diese kleinen Tierchen schützen sich durch Wachsausscheidungen auf ihrer Haut vor Feuchtigkeit und legen ihre Brut in kleinen Wachskokons an. Die 2-4 Millimeter grossen watteähnlichen Gespinste findet man bei genauerem Hinsehen vor allem an geschützten Stellen zwischen den Rippen, Warzen und Dornen unserer Kakteen. Das erschwert die mechanische Beseitigung ungemein. Gerade bei Wolläusen sind wir aber auf diese Art der Bekämpfung angewiesen, denn chemische Schädlingsbekämpfungsmittel kommen durch die besagte Wachsschicht erst gar nicht an die Schädlinge heran und sind somit fast wirkungslos. Sind nur einzelne Pflanzen befallen, hilft das genaue Absuchen mit Lupe und Pinzette und eine mehrmalige Nachkontrolle in den darauffolgenden Wochen, um die Schädlinge loszuwerden. Bei Wollausbefall in grösseren Sammlungen können wir uns die Gefrässigkeit des Australischen Marienkäfers oder der Florfliegenlarve zunutze machen, die wir als sogenannten Nützlinge kaufen können. Diese nehmen uns die Hauptarbeit auf umweltfreundliche Weise ab. Das macht aber wirklich nur bei umfangreichen Sammlungen zum Beispiel in Gewächshäusern Sinn, denn erstens sind solche Nützlinge zum Teil recht teuer und zweitens will wahrscheinlich keiner von uns die nützlichen Tierchen in der guten Stube haben.
Viel gefährlicher als die Wolläuse, und zudem schwerer zu entdecken, sind die winzig kleinen Spinnmilben. Die gelblich bis rotbraunen Schädlinge werden nur bis 0.5 Millimeter gross und sind deshalb mit dem blossen Auge kaum noch auszumachen. Viel eher sehen wir die Schädigungen, die sie an unseren Kakteen verursachen. Durch das Anstechen vieler einzelner Pflanzenzellen erscheinen die Kakteen zuerst blass und bei fortschreitendem Befall gelblich-braun verfärbt. Betrachten wir diese Stellen aufmerksam mit der Lupe, so können wir die Spinnmilben auf der Oberfläche unserer Pflanzen entdecken. Bei starker Vergrösserung erkennen wir auch die frisch ausgesaugten Pflanzenzellen, die dann silbrig schimmern.
Spinnmilben können in hoher Luftfeuchtigkeit nicht lange überleben. Diese Tatsache können wir uns bei der Bekämpfung zunutze machen. Benebeln Sie die befallenen Pflanzen ausgiebig mit Wasser und stellen Sie diese dann mitsamt Pflanzgefäss in einen luftdichten Plastikeutel, die Sie oben fest verschliessen. Drei Tage später können Sie den Beutel wieder entfernen. Damit dürften Sie die meisten Spinnmilben erledigt haben. Eine weitere Bekämpfungsmöglichkeit ist das Einsprühen der Kakteen mit verdünnter Neutralseifenlösung. Dazu lösen Sie etwas Flüssigseife (1 Esslöffel) in 1 Liter Wasser auf und benetzen mit einer Blumenspritze die gesamte Pflanzenoberfläche. Nach mehrstündigen Einwirken der Lösung waschen Sie die Pflanze mit klarem Wasser wieder ab. Allerdings müssen Sie diese Prozedur nach einer Woche noch einmal wiederholen, um auch die 2. Generation der Milben zu erwischen. Achten Sie dabei aber immer darauf, das nicht zuviel Seifenlösung in das Erdreich gelangt, sonst war alle Mühe umsonst. Da wir diese Methoden in grossen Sammlungen nicht anwenden können, setzen wir hier sogenannte Raubmilben als Nützlinge ein.
Ebenfalls schwer zu entdecken sind die Wurzelläuse. Sie tun ihr Werk, wie der Name schon sagt, im Verborgenen, also im Substrat unserer Kakteentöpfe und Beete. Deshalb Augen auf beim Umtopfen der Pflanzen! Achten Sie auf weissliche Gespinste und Kokons, ähnlich denen der Wolläuse, zwischen den Wurzeln Ihrer Kakteen. Beim leisesten Verdacht hilft nur eines. Entfernen Sie gründlich die gesamte Erde und waschen sie die Wurzeln dann gut ab. Da die Wachsausscheidungen der Wurzelläuse wasserabweisend sind und gut haften, sollten Sie dabei nicht zu oberflächlich vorgehen.
Die gleiche Vorgehensweise gilt auch für den Befall mit Nematoden ,den Sie durch knöllchenartige Verdickungen an den Wurzeln erkennen können. Diese Wucherungen werden von den sogenannten Wurzelählchen verursacht und sollten bei der Reinigungsprozedur mit entfernt werden.
Weniger Sorgen machen müssen Sie sich beim Auftreten von Schildläusen. Man findet sie manchmal an Opuntien und Blattkakteen. Sie kommen aber bei anderen Kakteen eher selten vor. Auch vermehren sie sich nicht so schnell und wir können ihnen durch mehrmaliges Ablesen den Garaus machen.
Die Blattläuse befallen manchmal die jungen Glieder von Opuntien, aber mit einem scharfen Wasserstrahl aus der Blumenspritze lassen sie sich leicht entfernen.
In Frühbeeten und Freilandsammlungen richten Schnecken oft grössere Schäden an den Jungtrieben unserer Kakteen an. Man kann sie in der Dunkelheit mit einer Taschenlampe ablesen, oder wir fangen sie mit bis zum Rand ins Erdreich eingelassene Gläser, die mit Bier gefüllt sind.Erwähnen möchte ich hier auch noch die Ohrwürmer und Asseln. Sie nehmen eine Sonderstellung ein, gehören sie doch eigentlich zu den Nützlingen, da Sie viele andere Schädlinge fressen. Aber aus leidvoller Erfahrung weiss ich, dass sie sich mangels Schädlingen nur allzu gerne an den jungen Blütenknospen zu schaffen machen. Hier sollte man abwägen und die Tierchen gegebenenfalls umquartieren, um schlimmeres zu verhindern. Einfangen kann man sie leicht durch das Auslegen ausgehöhlter Kartoffelhälften, unter denen sie dann gerne tagsüber Schutz suchen. Spendieren Sie ihnen doch einen Freiflug in Nachbar´s Garten.
Hier möchte ich zuerst auf ein modernes und ansprechendes Buch hinweisen. Das Werk heisst "Kakteen", geschrieben von den Autoren Erich Götz und Gerhard Gröner und ist im Eugen Ulmer Verlag erschienen.
Für die Anhänger von Kugelkakteen ist der "Kakteen Atlas" von Rod & Ken Preston - Mafham ebenfalls im Ulmer Verlag erschienen. Es bietet 1094 Fotografien und Kurzbeschreibungen von allen bekannten Kugelkakteen und Echinocereen, und ist eine wertvolle Bestimmungshilfe.
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Literaturquellen:
"Kakteen", Götz/Gröner, Ulmer Verlag1996;
"Kakteen an ihren Standorten", Werner Rauh, Parey Verlag 1979;
"KakteenAtlas", Preston- Mafham, Ulmer Verlag 1992;
"Kakteen", Becherer, GU-Pflanzenratgeberreihe;
"Kakteen und andere Sukkulenten", Andersohn, Buch und Zeit Verlag 1991;
"Kakteen und Sukkulenten, Gratias, Brio Verlag Praha / Karl Müller Verlag 1995;
"Kakteen und Sukkulenten", March, Unipart Verlag 1988;
"Kakteen und Sukkulenten", Haage, Quelle und Meyer Verlag 1988;
"Kakteen", Dopp, Ulmer Verlag 1994;
"Erfog mit Kakteen", Haude/Kündiger, Urania Verlag 1990;
"Kakteen", Bechtel, Gondrom Verlag 1993;
"Freihlandsukkulenten", Köhlein, Ulmer Verlag 1984;
"Schädlinge an Zimmerpflanzen", Flora Extra 9/92;
"Zimmerpflanzen", Herwig, BLV Verlag 1991;
"Kakteen", Moewig Verlag 1990;
"Kakteen- Die blühende Wüste", Parkland Verlag 1995;
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Andreas Reh, 10.07.2001