Gartenteich: Die kleine Oase im Garten
Wasser ist das Lebenselixier auf der Erde. Ohne Wasser würde es keine Lebewesen geben und auch der Mensch besteht durchschnittlich zu 65 Prozent aus Wasser – kein Wunder, dass man sich von diesem Element magisch angezogen fühlt.
In Naturlandschaften empfindet man Seen und Flussläufe als eine ansprechende Bereicherung der Landschaft. Eine stille, spiegelnde Wasserfläche übt eine beruhigende Wirkung aus. Ein murmelndes Bächlein im Garten lenkt von schweren Gedanken oder auch nur von den Ereignissen im Nachbargarten ab, das Geräusch eines langsam fließenden, rieselndes Gewässers wird von den meisten Menschen als angenehm empfunden.
Mit einem Gartenteich schafft man sich eine kleine Oase, die Raum für Pflanzen und Tiere bietet und für den Menschen einen beruhigenden Platz zum Entspannen darstellt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten einen Gartenteich zu gestalten und selbst auf dem Balkon lässt sich ein Mini-Wassergarten unterbringen.
Die für den Teich entstehenden Kosten sind entscheidend von der Größe und der Nutzung des Teiches abhängig. Schwimmteiche sind aufwendiger zu erstellen und bei gleicher Wasserfläche wird der Schwimmteich teurer als ein normaler Gartenteich werden. Relativ gesehen sind kleiner Teiche teurer als große Teiche. Verzehnfacht man die Wasserfläche, so steigen die Kosten etwa um das dreifache. Man sollte nicht an der falschen Stelle sparen. Unter der Bezeichnung Teichfolie werden im Handel so alle möglichen Folien und Stärken angeboten. Legen Sie bei der Abdichtung Wert auf Qualität, so verlängern Sie die Haltbarkeit ihres Garten- oder Schwimmteiches deutlich.
Wasser bietet aber auch eine großartige Gestaltungs- und Entfaltungsmöglichkeit. Eine reichhaltige und eine sich vom restlichen Garten stark unterscheidende Flora und Fauna bilden Blickfänge und Kontraste. Auch das repräsentative Aussehen eines Gartenteiches spielt in unserer modernen Gesellschaft sicherlich eine nicht ganz geringe Rolle.
Zusätzlich bieten naturnah angelegte Teiche einen Erlebnis- und noch wichtiger, einen nicht zu unterschätzenden Erholungswert. Neben dem eigenen Gartenteich mit Bachlauf und Wasserfall auszuspannen und die Seele baumeln zu lassen oder gedanklich in angenehme Phantasiewelten abzuschweifen ist eine Wohltat für jeden Menschen. Naturfreunde sind sensibel für die Probleme einer bedrohten Flora und Fauna. Der Wassergarten bietet hier zahlreiche Entfaltungsmöglichkeiten für eigene Initiativen.
Leise gluckernde Wasserläufe oder gar ein kleiner Wasserfall sind belebende Elemente für einen ansonsten eher statischen Garten zudem ist das bewegte Wasser äußerst dekorativ. Neben dem eigentlichen Gartenteich machen sie unseren Garten zu einer bezaubernden Wasserlandschaft mit zahlreichen schönen Pflanzen. Eine wunderbare Wasserlandschaft lässt sich auch in kleinen Gärten mit einem beengten Platzangebot realisieren.
Auch für den Frühling lassen sich neue Bewegungen prognostizieren, welche absolut prägend für die weitere Entwicklung sein könnten.
Tipps zum passenden Standort für den Gartenteich
Um den richtigen Standort für den zukünftigen Teich festzulegen bieten sich die Sommermonate an, da dann alle Sträucher und Bäume belaubt sind. So lässt es sich leichter beurteilen, wie Schatten und Licht verteilt sind.
Ein gern gewählter Standort ist der direkt angrenzend an die Terrasse oder an einen anderen Sitzplatz. So lässt sich der Teich samt Pflanzen und Bewohner bestens beobachten. Da bei sehr vielen Wasserpflanzen die Pflanzteile bei Wind abknicken, die sich außerhalb des Wassers befinden, sollte ein windgeschützter Platz gewählt werden.
Der Standort des Teiches sollte sich täglich mindestens fünf Stunden in der vollen Sonne befinden. Scheint den ganzen Tag die Sonne auf den Teich, erwärmt sich das Wasser im Sommer zu sehr, sodass es zur erhöhten Algenbildung kommt. Wer zudem Fische im Wassergarten hält, bekommt mit einem vollsinnigen Platz während der Sommerzeit Probleme, wenn der Teich keine Bereiche mit einer Tiefe von mindestens achtzig Zentimeter vorweist.
Ebenso problematisch ist es, wenn der Teich gar kein Sonnenlicht erhält und sich im Schatten befindet. Die Pflanzen entwickeln sich später und meistens auch eher spärlich. Ideal ist somit ein Standort im Halbschatten mit täglicher Sonneneinstrahlung von fünf bis sechs Stunden.
Befinden sich in unmittelbarer Nähe zum Teich Bäume, muss im Frühling durch das herabfallende Laub mit zusätzlicher Arbeit gerechnet werden, um das Laub aus dem Wasser herauszuholen.
Unterschiedliche Formen und Größen
Bei der Größe sollte man gut überlegen, ob tatsächlich ein kleiner Teich ausreicht. Zum einen stellt sich das beruhigende Gefühl von Wasser erst bei einer gewissen Größe ein und zum anderen ist die Wasserfläche schnell von Pflanzen bedeckt. Als Beispiel: Setzt man drei Seerosen in den Teich und wählt man als Beipflanzung Rohrkolben, Tannenwedel und Sumpfiris, nehmen diese Pflanzen schon nach etwa zwei Jahren eine Fläche von ungefähr 4 Meter x 2,50 Meter in Anspruch. Zwei Drittel des Teiches sollten freie Fläche bleiben.
Bei der Wahl der Teichform sind der eigene Gartenstil und die Gartengröße ausschlaggebend. In kleinere Gärten passen eher geometrische Formen. Meist entscheidet man sich in diesem Fall für einen rechteckigen Teich. Am besten malt man sich eine Skizze des Gartens und überlegt, welche Teichform sich Idealerweise anbieten würde. Auch hierbei sollte wieder der richtige Standort beachtet werden.
Wie tief soll ein Gartenteich sein?
Sollen im Teich keine Fische leben, sondern der Wassergarten lediglich bepflanz werden, reicht eine Tiefe zwischen 40cm und 60cm aus. Sobald aber Fische im Wasser leben, die den Winter unbeschädigt überstehen sollen, müssen zumindest Teilbereiches des Teiches 80cm tief sein, besser wäre eine Tiefe von 1,20 Meter. In diese tieferen Bereiche können sich die Fische im Winter zurückziehen. Bekommt der Teich einen vollsonnigen Platz, sollte er ebenfalls mindestens 80cm tief sein.
Wie soll der Teichgrund beschaffen sein?
Nach dem Ausheben der Teichgrube muss der Boden befestigt werden. Der Untergrund sollte nicht nachgeben. Am besten rüttelt man auf der Teichsohle eine Sandschicht ab, die rund zehn Zentimeter dick ist. Der Vorteil von Sand ist, dass er bei Frost weniger arbeitet als Erde. Eine andere Option ist Magerbeton als Untergrund zu wählen.
Bei Fertigbecken muss genau eingepasst werden. Dazu hebt man eine größere Grube aus, als notwendig wäre, um nach dem Einsetzen des Beckens die Feinabstimmung vorzunehmen: In die Hohlräume wird Sand eingeschlämmt.
Um die Teichhaut zu schützen bietet es sich an, die im Handel erhältlichen Vliese unter die Folie auszulegen. Diese weichen Textilmatten verrotten nicht und beugen Verletzungen der Teichfolie vor. Damit es im Winter keine Probleme mit Eisbildung gibt achtet man darauf, dass der Grundwasserspiegel unter der tiefsten Stelle des Gartenteiches bleibt. Zudem kann man eine Dränage aus Kies unter die Teichhaut legen, die ungefähr zwanzig Zentimeter dick sein sollte.
Möchte man Wasserpflanzen in den Teich setzen, kann mitunter die Erde des Aushubs verwendet werden. Humusarme und mineralische Erde bietet sich als Untergrund an. Der Boden kann ruhig lehmig sein, aber die Erde darf weder Mist noch Pflanzenteile enthalten. Generell sollte die Erdschicht für Wasserpflanzen rund fünfzehn Zentimeter betragen. Seerosen benötigen eine dickere Erdschicht von etwa zwanzig Zentimeter.
Möchte man den Teich als Schwimmteich nutzen, lässt man die Erdschicht für Wasserpflanzen weg und stellt die Pflanzen in Töpfen oder Körben ins Wasser.
Bepflanzung des Wassergartens
Schilf, Seerosen, Sumpf-Schwertlilien und andere Pflanzen, die stark wuchern, stellt man am besten in Körbe oder Töpfe in den Teich. Das Wachstum dieser Pflanzen muss kontrollierbar sein, denn ansonsten ist der Teich schnell mit Pflanzen überwuchert. Die Töpfe oder Körbe werden mit einer fertigen Teicherde oder mit einer lehmigen Erde gefüllt. Auf mineralische Dünger, die sich direkt im Wasser lösen, sollte verzichtet werden. Diese fördern die Bildung von Algen. Empfehlenswert sind Depotdünger oder Langzeitdünger, die die Nährstoffe nach und nach abgeben.
Man beginnt mit der Bepflanzung des Teiches an der tiefsten Stelle und arbeitet sich dann bis ans Ufer vor. Wichtig ist darauf zu achten, dass die Pflanzen stets Halt finden können. So legt man die Pflanzstellen terrassenförmig an und vermeidet steile Uferhänge.
Die Teichfolie kann am Uferrand steil nach oben geführt werden. Dadurch bleibt das Wasser im Teich und es gibt keine Landbrücke, sodass der Teich seltener mit Wasser nachgefüllt werden muss. Möchte man ein Sumpfbeet anlegen, wird die Folie mit Erde abgedeckt. Somit wird das Beet vor dem Austrocknen geschützt.
Blanke Folienränder können mit Böschungsmatten verschönert werden. Diese Jutesack ähnlichen Matten werden mit Haken am Ufer befestigt. Dann füllt man sie mit Erde und bepflanzt sie. Der Rand wird nach einigen Monaten nicht mehr sichtbar sein.
Tipps zur Wasserreinigung
Vor dem Winter oder im Frühling wird eine Reinigung vorgenommen. Dazu bietet sich eine Schlammpumpe an. Möchte man den Teich völlig entleeren, muss eine Extratiefe von 10 bis 15 Zentimeter eingerichtet werden, die den Saugkorb der Pumpe aufnehmen kann.
Falls sich am Teich kein Stromanschluss befindet, kann ein Ablauf eingebaut werden, bestenfalls in Kombination mit einem Standrohr als Überlauf. Man baut den Ablauf an der tiefsten Stelle des Gartenteichs ein und entleert über ein Rohr entweder in eine Sickergrube oder in das Abwassersystem des Hauses.
Eine andere Möglichkeit eines Ablaufes ist das Niederdrücken oder Einschneiden des Teichrandes. An dieser Stelle befestigt man ein Ablaufrohr oder man schließt an diese Stelle eine Sickergrube, ein Wasserlauf oder ein Sumpfbeet an.
So lassen sich Winterschäden vermeiden
Bei Frost dehnt sich Wasser aus und somit können Schäden an Becken entstehen, die gemauert oder betoniert sind. Dieses Risiko besteht besonders bei Wänden, die steil konstruiert wurden. Elastisch und deshalb weniger problematisch zeigen sich Folienteiche oder –becken aus Polyesterharz oder PVC.
Leben Fische im Teich, muss zumindest ein Bereich des Teiches 80 bis 120 Zentimeter tief sein. Die Eisdecke wird meistens maximal 60 Zentimeter dick. Somit haben die Fische einen Rückzugsort mit einer Wassertemperatur von plus 4 Grad. Um Sauerstoffmangel zu vermeiden, sollten ein feinporiger Luftausströmerstein und eine Belüftungspumpe eingesetzt werden.
Hinweis: Im Winter halten sich Fische am Teichgrund auf. Ihr Kreislauf ist dann stark reduziert. Betritt man nun die Eisfläche des Teiches, schreckt man die Fische auf und im schlimmsten Fall platzen ihre Schwimmblasen!
Gräser sollten erst im Frühjahr geschnitten werden, denn durch die Halme gelangt Sauerstoff in den Teich und es kann Methangas entweichen, das sich durch die Umwandlung von Pflanzenteilen oder Laub entwickelt.
Empfehlenswert ist der Einsatz eines schwimmenden Eisfreihalters, der im Handel zu bekommen ist. Manche Modelle sind mit einem Niedervoltstrommotor ausgestattet. Mit diesen Eisfreihaltern wird das Wasser in Bewegung gehalten. Andere Modelle arbeiten mit Unterdruck und benötigen somit keine Energie.
Mit einer lichtdurchlässigen, schwimmenden Luftpolsterfolie kann vermieden werden, dass die Wasseroberfläche stark durchfriert. Ebenso können Styroporplatten oder Styroporkugeln auf den Teich gelegt werden. Diese halten das Wasser offen.
Vorschriften seitens der Behörden
Normalerweise ist für einen kleinen Teich keine Genehmigung erforderlich. Bei größeren Teichen ab 100 m³ ist man jedoch zur Anzeige verpflichtet oder man muss sich eine Genehmigung einholen. Um sicher zu gehen sollte beim Bauamt nachgefragt werden. Soll natürliches Gewässer angezapft werden, ist eine Anfrage bei der Wasserbehörde ratsam.
Quelle der Fotografien: 1. von Matthias Wilke CC BY-SA 3.0, 2. von Brewbooks, CC BY-SA 2.0, 3. von Gilles San Martin, CC BY-SA 3.0, alle von Wikimedia