Baumbewässerung - Tipps zum richtigen Gießen von Bäumen

Größere Bäume müssen im Normalfall kaum bewässert werden, da sie mit ihren Wurzeln bei längeren Trockenperioden noch aus tieferen Erdschichten Wasser ziehen können.

Bewässerung

Bewässerung von Wiesen und Bäumen, Roland Zumbuehl, CC BY-SA 4.0

Angesichts des Klimawandels, der zunehmenden Trockenheit und sinkender Grundwasserspiegel wird es jedoch immer häufiger notwendig, auch tief verwurzelte Bäume zu gießen.

Diese Bäume sind auf die Grundwasserreserven angewiesen. Die zunehmende Versiegelung des Bodens und die Austrocknung lassen nicht einmal starken Regen in die Tiefe sickern, dorthin, wo das Wasser dringend gebraucht wird. Der Wasserbedarf der Bäume ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Es gibt mehrere Methoden zur Bewässerung der Bäume.

Wann sollte ein Baum gegossen werden?

Kleine Bäume, kleine Gießkanne

Kleine Bäume, kleine Gießkanne
von Atarom., Public Domain

Nicht nur bei jungen Bäumen, die noch nicht tief verwurzelt sind, ist die Bewässerung wichtig. Da die Natur infolge des Klimawandels und der Trockenheit an chronischem Wassermangel leidet, müssen auch ältere Bäume bewässert werden. Diese Bäume sind zwar tief im Erdreich verwurzelt und können aus tieferen Erdschichten Nährstoffe ziehen, doch sind sie auf die Grundwasserreserven als Nahrungsquelle angewiesen. Solche Reserven gehen aufgrund der trockenen Sommer in den letzten Jahren immer weiter zur Neige. Auch die zunehmende Versiegelung des Bodens führt dazu, dass den Bäumen immer weniger Wasser zur Verfügung steht. Selbst ein starker und länger anhaltender Regen kann nicht mehr tief zu den Wurzeln vordringen. Bäume gießen ist daher unabhängig von der Jahreszeit wichtig, um deren Überleben zu sichern. Das betrifft die Obst- und Zierbäume im Garten genauso wie die Bäume in der Stadt. Am stärksten leiden junge Bäume und Flachwurzler unter längeren Trockenphasen. Sie sind auf Regenwasser angewiesen, da sie mit ihren Wurzeln nicht an das tiefer liegende Grundwasser gelangen. Vor allem in der ersten Jahreshälfte benötigen Bäume viel Wasser, damit sie neue Triebe und Blätter ausbilden können. Auch in der zweiten Jahreshälfte sind sie auf Wasser angewiesen, um Reserven an Nährstoffen zu bilden und einzulagern.

Anzeichen, dass Bäume Wasser benötigen

Spätestens dann, wenn die Bäume Anzeichen von Wassermangel zeigen, wird es Zeit, sie zu gießen. Die Bäume reagieren auf einen Wassermangel langfristig mit einem gestauchten Wachstum. Sie bilden nur kurze Triebe aus, da Energie und Nährstoffe für ein kräftigeres Wachstum nicht mehr ausreichen.

Bewässerungsbecken

Bewässerungsbecken
von Sebastianjude, CC BY-SA 3.0

Trockenstress kann sich auch schon bei längeren Trockenperioden im Sommer zeigen. Bäume reagieren mit hängenden und gelben Blättern auf längere Trockenperioden. Es kommt zum Laubfall, der selbst für größere Bäume gefährlich werden kann. Um Energie zu sparen, werfen die Bäume ihr Laub ab.

Wie viel Wasser benötigt ein Baum?

Der Wasserbedarf eines Baums hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Alter und Größe des Baumes
  • Art des Baums
  • Standort und Bodenbeschaffenheit
  • Witterungsverhältnisse mit längeren Regen- oder Trockenperioden.

Ist der Boden versiegelt, beispielsweise in der Stadt, benötigen Bäume deutlich mehr Wasser. Jungbäume benötigen im Schnitt pro Gießgang 75 bis 100 Liter Wasser. Ein älterer Baum braucht pro Gießgang bereits die doppelte Menge, also 150 bis 200 Liter Wasser.

Wie oft sollte ein Baum gegossen werden?

Wer Bäume richtig gießen will, sollte beachten, dass es nicht sinnvoll ist, jeden Tag nur wenige Liter Wasser zu gießen. Das Wasser sickert dann nicht tief genug in den Boden. Irgendwann verlässt sich der Baum auf diese Regelmäßigkeit und reagiert empfindlich, sobald er weniger Wasser bekommt. Effizienter ist es, wenn die Bäume nicht jeden Tag, dafür aber intensiv gegossen werden. Die Häufigkeit des Gießens ist abhängig von der Witterungsperiode und der Trockenheit. Die Bäume sollten jeden zweiten oder dritten Tag eine größere Wassermenge erhalten.

Bei längeren Regenperioden mit ergiebigen Regenfällen und bei unversiegeltem Boden sind zusätzliche Wassergaben nicht jede Woche erforderlich. Bei der Effizienz des Gießens kommt es nicht nur darauf an, wie oft, sondern auch wann die Bäume gegossen werden. In der prallen Mittagssonne verdunstet ein großer Teil des Wassers, sodass das Gießen dann nicht effektiv ist

Schlauchwagen

Schlauchwagen
von Hedwig Storch, CC BY-SA 3.0

Auch am Abend ist die Verdunstung an heißen Tagen noch hoch, da der Boden dann noch aufgeheizt ist. Die beste Zeit zum Gießen ist der Morgen. Nach der kühlen Nacht ist der Boden am aufnahmefähigsten. Alternativ dazu ist auch der späte Abend zum Gießen geeignet.

Verschiedene Gießmethoden mit ihren Vor- und Nachteilen

Wer Bäume gießen möchte, kann verschiedene Gießmethoden anwenden. Die einzelnen Methoden haben Vor- und Nachteile.

Gießkanne

Das Gießen mit der Gießkanne ist kaum effizient, da der Baum viele Kannen Wasser benötigt. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass das Wasser an der Oberfläche schnell verdunstet oder abläuft. Um das zu vermeiden, kann ein Gießrand angelegt werden. Damit das Wasser vom Baum besser aufgenommen wird, sollten die oberen Bodenschichten aufgelockert werden. Das wirkt der Verdichtung des Bodens entgegen.

Gartenschlauch

Die Bewässerung der Bäume mit dem Gartenschlauch ist effizienter als mit der Gießkanne, doch auch hier besteht der Nachteil im oberflächlich ablaufenden und verdunstenden Wasser. Mit einem Gießrand und der Auflockerung des Bodens lassen sich diese Nachteile zumindest teilweise kompensieren.

Baumbewässerungssack

Wassersack zur Baumbewässerung

Wassersack zur Baumbewässerung
von Nightflyer, CC BY 4.0

Eine noch ziemlich neuartige Methode zum Bewässern von Bäumen sind Baumbewässerungssäcke. Sie eignen sich hervorragend bei stark verdichteten Böden, da sie mit Wasser befüllt werden und das Wasser langsam an die Wurzeln abgeben. Ein Bewässerungssack verfügt über eine Öffnung oben zum Befüllen und zwei Öffnungen unten zur Abgabe des Wassers an den Baum. Mit einem Gartenschlauch kann der Bewässerungssack zügig befüllt werden. Ein Bewässerungssack eignet sich für Bäume mit einem Stammumfang bis 30 Zentimeter. Für größere Bäume können mehrere Bewässerungsbeutel verwendet werden. Ein Bewässerungsbeutel funktioniert nach dem Prinzip der Tropfbewässerung. Er gibt den Inhalt innerhalb von sechs bis neun Stunden tröpfchenweise an den Baum ab.

Wasser aus dem Haushalt sammeln und Gießgruppen gründen

Um das Trinkwasserreservoir zu schonen, kann es in den Städten sinnvoll sein, Gießgruppen für die Bäume zu gründen. Wasser aus dem Haushalt, beispielsweise vom Waschen von Gemüse, abgestandenes Wasser aus Wasserhahn oder Dusche, aber auch Kochwasser und überschüssiges Wasser vom Blumengießen kann gesammelt werden. Es ist für die Bäume noch hervorragend geeignet.

Fazit:

Jede Form der Bewässerung hilft den Bäumen und ist auch für ältere Bäume wichtig. Optimal ist eine Tröpfchenbewässerung mit Bewässerungssäcken, da das Wasser langsam abgegeben wird und direkt dorthin gelangt, wo es gebraucht wird.

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