Bauanleitung Insektenhotel

Insektenhotel

Insektenhotel von
M. Werner, CC BY-SA 3.0

Viele Insekten sind sehr nützlich für den Garten. Damit diese kleinen Helfer sich im Garten ansiedeln, bieten sich Insektenhotels an. Ein Insektenhotel lässt sich relativ einfach selbstbauen. Dabei können Größe und Form nach eigenen Wünschen gestaltet werden. Manchmal reicht auch schon ein einzelnes Element aus, um bestimmte Insekten in den Garten zu locken. Je nachdem welche Insekten angesiedelt werden sollen, muss das Insektenhotel oder das Bauteil entsprechend konzipiert sein.

Kleine Insektenhotels selberbauen

Ein kleines Insektenhotel lässt sich beispielsweise aus kurzen Holzbrettern bauen, die zu einem Rahmen verbunden werden. Ein Beispiel wäre ein dreieckiges Insektenhotel, das auf einem Holzpfahl befestigt wird. Das Innere des Insektenhotels wird mit unterschiedlichen Materialien befüllt. In ein quadratisches oder rechteckiges Insektenhotel können auch ein oder zwei Stege angebraucht werden, sodass die verschiedenen Elemente besseren Halt finden.

Größeres Insektenhotel bauen

Für größere Insektenhotels wird ebenfalls ein Rahmen gebaut, in den mehrere Fächer angelegt werden. Diese Fächer werden dann mit verschiedenen Materialien befüllt.

Eine weitere Variante ist ein Insektenhotel in Form eines Turms. Dazu wird ein rechteckiger Rahmen gebaut, der eine Rückwand erhält. Der Insektenturm wird aufrecht aufgestellt, sodass die längeren Seiten die Seitenwände darstellen. Nun werden Zwischenböden angebracht, sodass mehrere Fächer entstehen.

Tipp: Damit das Holz nicht platzt, sollten alle Bretter vorgebohrt werden.

Verschiedene Füllelemente für Insektenhotels

Das Insektenhotel kann mit verschiedenen Materialien bestückt werden, sodass für unterschiedliche Insekten Quartiere entstehen:

  • Lochziegel werden von vielen Insekten indirekt als Unterschlupf und Brutstelle angenommen. Die Löcher der Ziegel sollten mit Schilfrohr oder Bambus locker befüllt werden. Ziegelöffnungen ohne Füllmaterial werden nicht bewohnt.
  • Tontöpfe bieten Ohrwürmern ein Quartier. Die Töpfe werden mit Stroh gefüllt und mit der Öffnung nach unten in ein Fach des Insektenhotels gestellt. Die Öffnung muss zugänglich sein, sodass der Topf beispielsweise auf eine Holzlatte platziert wird. Eine andere Möglichkeit ist es, mehrere Tontöpfe in ein größeres Fach pyramidenförmig aufzuschichten.
  • Ein Fach könnte mit locker geschichteten Feldsteinen gefüllt werden.
  • Trockener Reisig ist ebenfalls ein gutes Füllmaterial, das gebündelt oder einzeln in das Insektenhotel integriert werden kann.

Sicherer Unterschlupf für verschiedene Insekten

Fächer, die mit Zapfen, Stroh, Holzwolle oder Heu befüllt werden, stellen einen sicheren Unterschlupf für Insekten dar. Damit diese Materialien nicht herausfallen, kann vor den Fächern ein Drahtgitter mit groben Maschen angebracht werden. Ohrwürmer und Marienkäfer schlüpfen besonders gerne in die mit Holzwolle, Heu oder Stroh gefüllten Fächer.

Quartier für Florfliegen

Für Florfliegen befüllt man ein Fach mit Heu, Stroh oder trockenem Schilfgras. Diese Fächer müssen dicht gefüllt sein. Um ein Herausfallen des Materials zu vermeiden, bringt man Querleisten lamellenartig an den Eingang des Fachs an.

Wildbienen-Quartier

Westliche Honigbienen Apis mellifera)

Honigbiene (Apis mellifera))
Waugsberg, CC BY-SA 3.0

Ein Fach für Wildbienen lässt sich aus Holzstücken und Schilfrohr herstellen. In die Holstücke bohrt man viele Löcher, die einen maximalen Durchmesser von zehn Millimeter haben sollten. Die Schilfrohre werden dem Fach entsprechend auf Länge geschnitten. Damit das Fach wettergeschützt ist, sollte eine Rückwand angebracht werden. Möchte man das Fach offen lassen, muss der Schnitt des Schilfrohres direkt hinter einem Knoten angesetzt werden, damit das Roh hinten verschlossen ist.  Schilfrohr und Holzstücke werden anschließend dicht in das Fach gestapelt.

Quartier für Schmetterlinge

Das Fach für Schmetterlinge wird locker mit Holzwolle, Heu oder Stroh gefüllt. Als Füllmaterial bieten sich ebenso trockene Blütenstände großer Gräser an. Außerdem sollten ein paar Holzstücke in das Fach gelegt werden. Diese werden von den Schmetterlingen als Sitzgelegenheit genutzt. Das Fach wird mit einem Holzbrett verschlossen, das mit breiteren, senkrechten Schlitzen versehen wird.

Schmetterlingskasten

Ein Schmetterlingskasten bietet den Faltern ein Quartier zum Überwintern. Dazu baut man einen Rahmen, der mit einer Rückwand versehen wird. Die Vorderseite wird mit einem Brett verschlossen, in das senkrechte Schlitze eingearbeitet werden. Durch diese Schlitze können die Schmetterlinge unbeschadet ins Quartier gelangen.

Als Füllmaterial eignen sich Stroh, Holzwolle oder Heu, das locker eingestreut wird. Dazwischen werden ein paar Holzstücke als Sitzgelegenheit für die Schmetterlinge eingelegt.

Der Schmetterlingskasten sollte an einen Platz aufgestellt werden, in dessen nächster Umgebung genügend Futterpflanzen wachsen. Die Schmetterlinge legen im Frühling ihre Eier an diesen Pflanzen ab. Gleichzeitig stellen die Pflanzen eine Nahrungsquelle für die Raupen der Schmetterlinge dar.

Andere Quartiere für Nützlinge im Garten

Für einige Nützlinge lassen sich auf ganz  einfachem Wege Quartiere errichten:

Unterschlupf für Marienkäfer

Ein Unterschlupf für Marienkäfer ist schnell hergestellt: Man nimmt ein paar dickere Äste, die ungefähr einen halben Meter lang sind. Diese werden mit tiefen und langen Einkerbungen versehen. Nun werden die vorbereiteten Äste an geschützten Plätzen im Garten aufgehängt.

Nisthilfen für Hummeln und Wildbienen

Wiesenhummel Bombus pratorum

Wiesenhummel (Bombus pratorum)
Ivar Leidus, CC BY-SA 4.0

Hummeln und Wildbienen können unterschiedliche Nisthilfen angeboten werden:

  • Man bindet größere Schilfrohrbündel zusammen und hängt diese an einen trockenen Platz auf.
  • Das Schilfrohr kann auch in Rohre gefüllt werden, die an einem Zaun befestigt werden.
  • Dickere Holzstücke oder Baumscheiben können ebenfalls zu Nisthilfen umfunktioniert werden: In die Baumscheiben oder Holzstücke werden viele Löcher gebohrt, die einen Durchmesser zwischen sechs und zehn Millimeter aufweisen sollten. Diese Nisthilfen stellt oder hängt man an windgeschützten Plätzen auf.
  • In eine Trockensteinmauer können Lochziegel eingebracht werden. Ebenso eignen sich Hohlblocksteine, die mit Lehm gefüllt werden.

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