Tiere und Pflanzen im naturnahen Garten

Bei der Pflanzenauswahl für den naturnahen Garten sollte der Großteil aus heimischen Pflanzen bestehen.

Naturnaher Garten

Naturnaher Garten von R-E-AL, CC BY-SA 3.0

Der ein oder andere Exot darf aber selbstverständlich seinen Platz im Garten bekommen. Tiere siedeln sich von selbst im Garten an, doch mit manchen Maßnahmen unterstützt und fördert man die Vielfalt der tierischen Gartenbewohner.

Ein besonderer Blickfang und Lebensraum ist eine Bienenweide auf dem Dach. Wählt man besonders bienenfreundliche Pflanzen, hilft man den wichtigen Insekten, die fast 80 % aller Nutz- und Wildpflanzen bestäuben.

Vielfältige Bepflanzung des naturnahen Gartens

Um sich die Gartenarbeit zu erleichtern und den Garten an die heimische Natur anzupassen, sollte die Bepflanzung den Gegebenheiten der natürlichen Umgebung entsprechen. Die Pflanzenauswahl geschieht somit standortgerecht. Das bedeutet: Liegt der Garten in einer Gegend mit kalkhaltigem Boden, werden die Pflanzen dementsprechend ausgesucht.

Bei einem gewachsenen Grundstück mit älteren Beständen fügt man Pflanzen und bauliche Elemente zu, sodass ein naturnaher Garten mit vielen Lebensräumen für verschiedene Pflanzen und Tiere entsteht.

Schwieriger ist die Gestaltung eines kleinen Gartens in einer Reihenhaussiedlung. Hier findet sich in der Regel kein Platz, um einen Miniaturwald nachzubauen. Dennoch muss auch dieser Gartenbesitzer nicht auf einen naturnahen Garten verzichten.

Man kann beispielsweise an die Bepflanzung des Nachbargartens anlehnen. Oftmals wird eine Art Sichtschutz aus Hecken, Sträuchern oder Bäumen gepflanzt. Diese Zaunbegrenzung ist somit als Waldrand anzusehen und im eigenen Garten pflanzt man dort Kräuter, Gräser und Stauden an.

Eine Trockenmauer könnte gleichzeitig als Beet dienen, wenn der Zwischenraum der Mauerwände mit Erde aufgefüllt wird. Falls kein Platz für ein Feuchtbiotop zur Verfügung steht, könnte stattdessen ein schmaler Wassergraben gezogen werden.

Nützlinge in den naturnahen Garten holen

Nützlinge lassen sich durch simple Maßnahmen in den Garten holen:

  • Schlupfwespen, Solitärbienen, Schwebfliegen – Diese Nützlinge verwenden die von Holzwürmern geschaffenen Gänge für ihre Eiablage. Solche Gänge sind in der Natur in toten Baumstämmen zu finden. Für den Garten nimmt man ein Stück Buchenholz oder Eichenholz und versieht dieses Holz an einer Seite mit vielen Löchern. Die Löcher werden leicht schräg gebohrt, damit später kein Regenwasser in diese Eiablageplätze gelangen kann. Ebenso können Gitterziegel in die Trockenmauer integriert werden. Oder man häckselt Stroh, weicht es rund dreißig Minuten in Wasser ein und vermischt dieses mit Lehm (ein Teil Stroh, drei Teile Lehm). Diese Mischung wird in feuchtem Zustand in eine Holzkiste gepresst. Nun wird die Oberfläche geglättet und dort hinein sticht man mit Nägeln unterschiedlicher Größe Löcher hinein. Wenn diese Nisthilfe getrocknet ist, wird die Kiste senkrecht aufgestellt.
  • Ohrwürmer – Diese Käfer sind für die Bekämpfung von Blattläusen wichtig. Eine Nisthilfe wird aus einem Blumentopf aus Ton hergestellt: Ein Draht wird durch das Abzugsloch gezogen. Im Topfinnern wird an dem Draht ein Querholz befestigt. Nun füllt man den Blumentopf mit Stroh, Holzwolle oder Heu. Damit diese Materialien nicht aus dem Topf fallen, wird ein großmaschiger Draht darüber gespannt. Der Blumentopf wird nun mit der Öffnung nach unten in einen Baum gehängt.
  • Florfliegen – Im Handel sind fertige Kästen für Florfliegen zu bekommen. Diese Kästen werden an Pfählen aufgehängt. Mit etwas handwerklichem Geschick können die Kästen selbstgebaut werden. Die Front es Kasten besteht aus Lamellen, die als Eingang für die Florfliegen dienen. Diese Kästen werden mit Stroh befüllt. Hummeln – Hummeln werden durch Wildpflanzen angezogen. Zum Nisten nutzen sie Erdlöcher oder Baumhöhlen. Im Garten kann man ihnen aber auch eine Nisthöhle bauen: Dazu wird ein Blumentopf aus Ton gebraucht, bei dem das Abzugsloch einen Durchmesser von fünfzehn Millimeter haben muss. Der Topf wird mit trockenem Moos befüllt und mit dem Abzugsloch nach oben in die Erde eingegraben. Der Topfboden ragt nur ein paar Millimeter über der Erdoberfläche hinaus.
  • Bienen – Bienen haben immer weniger Lebensraum zur Verfügung. Man kann diesen äußerst nützlichen und für alle auf der Erde wohnenden Lebewesen essentiellen Tieren Lebensraum bieten, indem man einen Bienenstock aufstellt. Ein Imker wird gerne beratend und helfend zur Seite stehen und ebenfalls erklären, wie der Honig zu ernten ist.

Nistgelegenheiten für Vögel schaffen

Auch für Vögel wurde der Lebensraum und somit die Möglichkeiten zum Nisten knapp. Im naturnahen Garten sollten somit verschiedene Nistkästen angebracht werden. Dabei orientiert man sich an den Vögeln, die in der Umgebung des Gartens vorkommen. Entsprechend der Vogelarten werden die passenden Kästen gebaut oder im Handel eingekauft.

Winterunterschlupf für Igel

Igel benötigen für die kalte Jahreszeit einen Unterschlupf. Im Garten oder in der Natur finden sie diese im Heuhaufen, unter Hecken oder unter einem Reisighaufen. Man kann für diese Stacheltiere aber auch einen Unterschlupf bauen. Dazu können Feldsteine oder Ziegelsteine aufgeschichtet werden oder man baut eine Kiste aus Holz. Die Grundfläche für einen Igelunterschlupf sollte rund 30 cm x 26 cm betragen. Die Höhe beträgt 25cm bis 30cm, wobei ein angeschrägtes Dach wichtig ist. Das Schlupfloch wird 10 cm x 10 cm groß gemacht. Der Unterschlupf wird mit Heu oder Stroh ausgelegt. Das Innere dieses Unterschlupfes muss unbedingt trockenbleiben. Notfalls zieht man einen kleinen Graben um diesen Unterschlupf.

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