Zecken: Achtung im heimischen Garten

Zusammen mit den Temperaturen steigt für alle Naturfreunde auch 2015 wieder das Risiko von Zeckenstichen – und damit die Gefahr einer Ansteckung mit den gefährlichen Krankheiten FSME und Borreliose. Während die meisten Menschen um das Risiko eines Zeckenstichs beim Ausflug in den Wald wissen, ist vielen nicht bewusst, dass auch im heimischen Garten Zecken lauern können. Diese werden häufig von Kleintieren, beispielsweise Igeln, in den Garten eingeschleppt. Glücklicherweise gibt es jedoch einige Schutzmaßnahmen gegen Zeckenstiche, die Sie ergreifen können.

Zecke

Zecke

von Thomas Bresson
Lizenz: CC BY 2.0 über Wikimedia

Zecken lauern auch im Garten

Zecken leben bevorzugt in Gebüschen, im hohen Gras und am Boden und mögen eine hohe Luftfeuchtigkeit. Das heißt, dass sie sich nicht nur in Laub- und Mischwäldern, sondern auch in so manchem Garten wohl fühlen. Das Robert-Koch-Institut hat in einer Studie herausgefunden, dass die Gefahr durch Zecken im Garten unterschätzt wird: Menschen, die häufig im Garten arbeiten und dabei Büsche, Sträucher und Gras berühren, haben ein höheres Risiko, an Lyme-Borreliose zu erkranken.

Wie schütze ich mich gegen Zeckenstiche?

Bei der Gartenarbeit sollten Sie daher, wie auch beim Ausflug in den Wald, geeignete Schutzmaßnahmen gegen Zeckenstiche ergreifen. Geschlossene Kleidung, also feste Schuhe, lange Hosen und langärmelige Oberteile, hilft, den Zecken die Suche nach einer geeigneten Hautstelle zu erschweren. Auf diese Weise dauert es länger, bis die Zecke einen geeigneten Platz für ihre Mahlzeit findet. Idealer Weise entdeckt man eine Zecke bereits in dieser „Suchphase“, also bevor sie überhaupt zugestochen hat. Suchen Sie sich daher nach der Gartenarbeit möglichst zeitnah gründlich nach Zecken ab, insbesondere an geschützten Stellen mit dünner Haut wie zum Beispiel Hals, Achseln, Bauchnabel, Genitalbereich oder Kniekehlen – dort stechen Zecken bevorzugt. Am Besten tragen Sie helle Kleidung, denn auf dem hellen Stoff sind Zecken besser zu erkennen.

Auch Ihren Garten können Sie „zeckenfest“ machen. Es gibt zwar keine chemischen oder pflanzlichen Mittel, die Zecken aus Ihrem Garten fern halten. Sie können Ihren Garten jedoch so gestalten, dass er Zecken keinen angenehmen Lebensraum bietet. Zecken bevorzugen schattige Stellen und brauchen zum Überleben eine hohe Luftfeuchtigkeit. Schneiden Sie also Bäume und Sträucher so zurück, dass mehr Sonne auf den Boden fällt. Entfernen Sie nach Möglichkeit Laubhaufen und Moos, mähen Sie regelmäßig das Gras möglichst kurz und verzichten Sie auf Rasensprenger - dann wird es der Zecke zu heiß und trocken in Ihrem Garten.

Wie entferne ich eine Zecke?

Sollten Sie trotz aller Schutzmaßnahmen doch einmal einen Zeckenstich entdecken, ist es wichtig, erst einmal Ruhe zu bewahren. Die Zecke sollte zwar so schnell wie möglich herausgezogen werden (das erhöht die Chance, dass die Zecke noch keine Krankheitserreger übertragen hat), dabei müssen jedoch alle Teile der Zecke entfernt werden, um eine Entzündung zu vermeiden. Warten Sie also mit der Entfernung, bis Sie ein geeignetes Werkzeug zur Hand haben, etwa eine Pinzette oder ein spezielles Instrument zur Zeckenentfernung. Setzen Sie direkt an der Hautoberfläche an (also an den Mundwerkzeugen des Tiers, nicht am vollgesogenen Körper) und ziehen Sie die Zecke langsam und gerade aus der Haut, ohne sie zu drehen. Verzichten Sie in jedem Fall auf Hausmittelchen, etwa das Beträufeln mit Öl oder Klebstoff. Der zusätzliche Stress kann die Zecke dazu veranlassen, mehr Speichel und damit möglicherweise mehr Krankheitserreger abzugeben. Desinfizieren Sie im Anschluss die Wunde sorgfältig.

Wenn sich um die Einstichstelle ein roter Ring entwickelt oder Sie innerhalb der nächsten Wochen grippeähnliche Symptome haben, gehen Sie unbedingt zum Arzt. Dabei könnte es sich um die ersten Anzeichen einer durch Zecken übertragenen Infektionskrankheit handeln.

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