Heilpflanzen - dekorativer als ihr Ruf

Zugegeben, irgendwie hatten es Heilpflanzen nie leicht. War man einst der Wirkungen von Heilpflanzen kundig, so wurde man im schlimmsten Fall als Hexe oder Magier angeprangert. Spätestens mit dem Zeitalter der westlichen Schulmedizin war dann weitgehend das Ende der Heilpflanzen besiegelt. Altes Wissen um die Fundorte und die Zubereitung von Tinkturen wurden zwar noch weitergegeben, aber spätestens im 21. Jahrhundert weiß kaum jemand mehr, welche Heilkräfte einem am Wegesrand begegnen können.

Langsam werden nun Stimme lauter, die fordern, dass die Medizin wieder mehr das Augenmerk auf die Heilkräfte aus der Natur legt. Wer sich nun die Frage stellt, ob es denn nicht ohnehin schon genug Heilpraktiker und Alternativmediziner gibt, der gibt mit dieser Frage zu, dass die Heilpflanzen ins Abseits gestellt wurden und mit dem Alltag in einer Praxis oder in einer Klinik kaum mehr etwas zu tun haben.

Selbst anerkannte Mediziner fordern, dass die Bevölkerung wieder einen engeren Kontakt zu den Pflanzen der umgebenden Natur bekommen soll. Schulen sollen den Kindern wieder zeigen, welche Pflanzen von Bedeutung sind und wie diese aus historischer Sicht zur Linderung von Beschwerden genutzt wurden. Im Idealfall reichert sich der Wissensschatz somit wieder automatisch in der Bevölkerung an und es entsteht ein neues Verständnis gegenüber den Heilmitteln aus der Natur. Datenbanken für Heilpflanzen sind ein guter Start und eine hervorragende Möglichkeit, um das verlorengeglaubte Wissen zu sammeln.

Nicht nur heilsam, sondern auch schmückend

Bei Heilpflanzen handelt es sich um langweilige Kräuter und unscheinbare Farne - zugegeben, das glauben wahrscheinlich die meisten Leser. Dass es sich bei so mancher Heilpflanze um eine wahre Schönheit handelt, das wissen die wenigsten. Ein Beispiel ist der Waldehrenpreis. Diese Pflanze regt den Appetit an und fördert die innere Balance. Im Garten macht sie sich hervorragend als Bodendecker. Wer alte Heilpflanzen heranzieht, der kann garantiert bald einen Garten vorzeigen, den es in der Nachbarschaft so oder ähnlich kein zweites Mal gibt. In Pflanzsäulen in verschiedenen Varianten kommen bildhübsche Blumen am besten zur Geltung. Die Kombination aus Pflanzsäule und der Pflanze lässt ein Spiel aus Farben und Stilen zu. Der eine mag es etwas antiker, während ein anderer wiederum seinen Garten am liebsten so minimalistisch wie sein neues Haus hätte.

Der Garten wird beim Einsatz von Heilpflanzen nicht nur zu einer sinnbildlichen Leinwand, die sich voll und ganz nach den eigenen Vorstellungen gestalten lässt, sondern auch zu einer Art Hausapotheke, die zur Stelle ist, wenn es kleinere Wehwehchen zu lindern gilt. Wer den Garten nicht nur als Ort der Ruhe und der Entspannung nutzt, sondern dort auch etwas für seine Gesundheit tun möchte, der sollte sich ein persönliches Fitnessprogramm zurechtlegen, bei dem der Sport im Garten ein fester Bestandteil ist.

Wer sich bei einem Work-out verausgabt hat, der kann sich im Anschluss im eigenen Garten die Kräuter und Pflanzen zusammensuchen, die einen zur Ruhe kommen lassen oder bei der Regeneration unterstützen können. Welchen Stellenwert der Garten, der sich als mehr als nur ein dekorativer Ort nutzen lässt, tatsächlich für einen hat, wenn dort Heilpflanzen, intensive Kräuter und gesundes Gemüse angebaut werden, das muss jeder für sich selbst herausfinden.

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Quellen

Geheimnisse und Heilkräfte der Pflanzen. Verlag Das Beste, ISBN-10: ‎ 3716600261, Der Kosmos Heilpflanzenführer: Über 600 Heil- und Giftpflanzen Europas, Franckh Kosmos Verlag, ISBN-10: 3440162680, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia - Heilpflanze, Wikipedia - Liste von Heilpflanzen, Das große Lexikon der Heilpflanzen: 550 Pflanzen und ihre Anwendungen, ‎ Dorling Kindersley Verlag GmbH, ISBN 3831032327

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