Dipladenia pflegen

Dipladenia

Deutscher Name: Dipladenie, Chilenischer Jasmin
Wissenschaftl. Name: Mandevilla sanderi, syn. Dipladenia sanderi
Wuchshöhe: mit Kletterhilfe bis 3 m
Blütezeit: Mai - Oktober
Verwendung: Blatt- und Blütenschmuckpflanze
Schwierigkeit: mittelschwer

Steckbrief / Beschreibung

Die ursprünglichen Sorten der Dipladenia sind im Handel fast nicht anzutreffen. Kultiviert werden überwiegend nur Hybriden der Mandevilla sanderi, syn. Dipladenia sanderi. Dipladenia-Hybriden wachsen als Sträucher oder Halbsträucher mit sich windenden Trieben. Die prunkvollen Blüten treten an den Pflanzen vom späten Frühjahr bis zum zeitigen Herbst in endständigen Trauben auf. Die einzelnen Blüten sind trichterartig geformt, fünfblättrig, in den Farben rosarot bis purpurn mit einem orange-rot gefärbtem Schlund. Die in gegenständigen Paaren wachsenden glänzenden, grünen und leicht ledrigen Blätter sind länglich ovalen und zum Ende hin spitz zulaufend.

Die Dipladenia setzt bereits im jungem Stadium, ab einer Wuchshöhe von etwa 30 cm, Blüten an. Durch regelmäßigen Rückschnitt kann man die Pflanzen kleinwüchsig und buschig halten. Alternativ kann man die Pflanze auch an einem Spalier als Kletterpflanze kultivieren.

Standort / Licht

Eine Dipladenia pflegt man an einem hellen Standort ohne direkte Sonnenbestrahlung während der Mittagsstunden. Etwas Sonne während der Morgen-, Nachmittags oder Abendstunden fördert die Blütenbildung der Dipladenia. An Standorten mit unzureichendem Lichteinfall bildet die Pflanze keine Blüten aus.

Info: Wie misst man die Beleuchtung am Standort ?
Standort finden

Licht ist für Pflanzen wie Nahrung. Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke in Lux zeigen, ob der Standort hell genug ist. Schattenliebende Pflanzen brauchen mindestens 500 bis 600 Lux, während sonnenliebende Geranien oder Sukkulenten 2000 Lux und mehr benötigen.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Art der Verglasung und umgebende Bäume und Büsche beeinflussen die Lichtmenge schnell um 30 bis 70 %.

Ein Nordfenster lässt deutlich weniger Licht herein als ein Südfenster.

Auch der Abstand zu einem Fenster ist wichtig. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es zu dunkel sein.

Zu viel Licht ist auch schädlich und erfordert eine Abschattung oder einen Standortwechsel.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe

Luxmessung: Mit einem Luxmeter können Sie die Lichtstärke an verschiedenen Standorten messen. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Gießen / Wässern

In der Zeit des Hauptwachstums wird der Topfballen der Pflanze durch mäßiges Gießen feucht, aber nicht zu nass gehalten. Vor der jeweils nächsten Wassergabe lässt man die oberste Schicht der Erde leicht abtrocknen.

+ Weitere Info über den Wasserbedarf anzeigen

Die richtige Bewässerung ist für das Gedeihen von Zimmerpflanzen essentiell. Doch wann, wie viel und wie oft gießt man richtig? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da der Wasserbedarf von Pflanze zu Pflanze stark variiert. Gerade Anfänger tun sich oft schwer damit, die Bedürfnisse ihrer grünen Freunde zu erkennen.

Grundsatz beim Gießen

Weniger ist mehr! Dies ist die goldene Regel beim Gießen von Zimmerpflanzen. Die meisten Pflanzen vertragen Trockenheit besser als Staunässe, die zu Wurzelfäule und Schimmelbildung führen kann. Ist man sich also unsicher, lieber etwas weniger gießen als zu viel.

Anzeichen für Überwässerung:

  • Schlaffe Blätter: Oftmals wird bei schlappen Blättern reflexartig zur Gießkanne gegriffen. Doch bevor Sie gießen, sollten Sie die Erde kontrollieren. Handelt es sich nicht um Wassermangel, kann Überwässerung die Ursache sein.
  • Gelbe Blätter: Vergilbte Blätter können ebenfalls ein Hinweis auf zu viel Wasser sein.
  • Faulige Wurzeln: Im schlimmsten Fall führt Staunässe zu faulen Wurzeln, die die Pflanze nicht mehr versorgen können.

Richtig gießen:

  • Fühlen Sie die Erde: Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger ca. zwei Zentimeter tief ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Fühlt sie sich feucht an, warten Sie mit dem Gießen, bis die Erde etwas angetrocknet ist. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.
  • Gießen Sie gründlich: Wenn gegossen wird, sollte das Wasser bis aus den Drainagelöchern fließen. So wird sichergestellt, dass der gesamte Wurzelballen durchfeuchtet wird.
  • Vermeiden Sie Gießwasser im Untersetzer: Gießwasser im Untersetzer kann zur Wurzelfäule führen. Gießen Sie daher lieber direkt in den Topf und kippen Sie überschüssiges Wasser nach einigen Minuten weg.
  • Die richtige Wassermenge: Die Menge des benötigten Wassers hängt von Pflanzenart, Topfgröße und Jahreszeit ab. Als Faustregel gilt: Je größer der Topf und je wärmer die Umgebung, desto mehr Wasser wird benötigt.
  • Das richtige Wasser: Verwenden Sie zum Gießen am besten Zimmerwarmes, abgestandenes Leitungswasser. Kaltes Wasser kann die Pflanzen schocken, während chlorhaltiges Leitungswasser den Pflanzen schaden kann.

Zusatztipps:

  • Gießen Sie nach Bedarf: Achten Sie auf die individuellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen und gießen Sie diese nach Bedarf, anstatt nach einem festen Zeitplan.
  • Verschiedene Pflanzenarten: Informieren Sie sich über die speziellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen, da der Wasserbedarf von Sukkulenten beispielsweise deutlich geringer ist als der von Blattpflanzen.
  • Investieren Sie in einen Feuchtigkeitsmesser: Dieses praktische Tool hilft Ihnen, den Feuchtigkeitsgehalt der Erde zu ermitteln. Mit einem Feuchtigkeitsmesser kann man auch in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und es gehört zur Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Überwintern / Ruheperiode

In der Zeit der Ruheperiode, vom Spätherbst bis zum Frühling, wird eine Dipladenia nur wenig gegossen und nicht gedüngt. Man achte nur darauf, dass die Erde nicht ganz austrocknet. Während der Ruheperiode sollten die Temperaturen bei etwa 13 °C liegen.

Temperatur

Zur Hauptwachstumszeit pflegt man  die Dipladenia bei normalen Wohnungstemperaturen. Zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit stellt man die Pflanzgefäße in wassergefüllte Schalen auf Kieselsteine.

Vermehren der Dipladenia

Im Frühjahr kann man die Dipladenia durch 7 bis 10 cm langen Kopfstecklinge vermehren. Man schneidet einen Steckling direkt unterhalb eines Blattknotens von einem jungen Trieb ab und entfernt dann die unteren Blätter. Den so vorbereiteten Steckling setzt man in ein Gemisch aus gleichen Teilen Torf und Sand. Über das Pflanzgefäß stülpt man einen Plastikbeutel oder man stellt es in einen Anzuchtkasten an einen nicht sonnigen aber hellen Platz.

Zur Bewurzelung benötigen die Dipladenien eine Mindesttemperatur von 23 bis 27 °C. Das Substrat wird bis zur Bewurzelung, die sich durch den ersten neuen Austrieb zeigt, nur schwach gegossen, die Anzuchterde sollte nur leicht feucht sein.

Man wartet bis die Pflanze sich kräftig bewurzelt hat und topft den Steckling dann in ein größeres Pflanzgefäß mit Blumenerde auf Kompostbasis um.

Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
Einkaufstipp: Aufzucht-, Anzucht u. Gewächshäuser zur Vermehrung

Erde / Substrat

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Man verwendet für die Dipladenien Blumenerde auf Kompostbasis. Für einen besseren Wasserabzug, zur Vermeidung von Staunässe, legt man eine 1-2 cm dicke Schicht Tonscherben auf den Boden des Topfes.

Umtopfen der Dipladenia

Der beste Zeitpunkt für das Umtopfen einer Dipladenia ist der zeitige Frühling. Meist ist ein Umtopfen nur alle 2 bis 3 Jahre notwendig. Spätestens wenn das Substrat zusammengesackt oder wenn die Dipladenia zu groß für ihren Topf geworden ist, tauscht man die Erde und das Pflanzgefäß.

Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf

Die Dipladenia werden während des Wachstums alle 14 Tage mit Flüssigdünger in mäßiger Konzentration gedüngt. Vom Herbst bis zum zeitigen Frühling stellt man das Düngen vollständig ein.

Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen

Blumendünger

Bezugsquellen für richtige Düngemittel finden Sie hier:
Dünger für Topfpflanzen, Zierpflanzen und Zimmerpflanzen

Kürzen / Schneiden der Dipladenia

Um ein sparriges Wachstum der Dipladenia zu vermeiden, sollte man zu lang wachsende Triebe stutzen.

Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise

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Die Dipladenia bildet nur an den jungen Trieben des jeweiligen Jahres Blüten. Nach dem Verblühen im Herbst werden die einjährigen Triebe zu 2/3 zurückgeschnitten. Nur durch diesen drastischen Rückschnitt wird das Wachstum blühfähiger Triebe im nächsten Frühjahr gewährleistet.

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Bilder der Dipladenia

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Dipladenia (Mandevilla suaveolens)

Dipladenia

Dipladenia mandevilla
Foto: Svast
Lizenz: GFDL

Dipladenia

Dipladenia

Foto: Bouba
Lizenz: GFDL

Dipladenia

Dipladenia

Foto: Bot Bln
Lizenz: GFDL

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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5