Gemüse im Gewächshaus anbauen: so klappt’s

Ein eigenes Gewächshaus bietet zahlreiche Vorteile: Hier können Sie fast das ganze Jahr über schmackhaftes Gemüse und würzige Kräuter anpflanzen. Zudem wissen Sie genau, woher Ihre Lebensmittel kommen und wie sie behandelt wurden. Damit der Gemüseanbau im Gewächshaus auch gelingt, haben wir in diesem Beitrag wertvolle Tipps für Sie gesammelt und verraten, worauf Sie beim Bepflanzen achten sollten.

Klassisches Gewächshaus

Richtigen Gewächshaus-Typ wählen

Bevor Sie sich um die Bepflanzung kümmern, sollten Sie sich folgende Frage stellen: Wie möchte ich das Gewächshaus nutzen? Denn nicht jedes Gewächshaus ist für alle Pflanzen gleichermaßen geeignet. Man unterscheidet zwischen unbeheizten und beheizbaren Systemen. Während sich unbeheizte Gewächshäuser für den Gemüseanbau von Frühjahr bis Herbst eignen, können beheizbare Warm- oder Treibhäuser das ganze Jahr über zum Gärtnern genutzt werden.

Gewächshaus bio-varis

Gewächshaus "bio-varis" von Hoklartherm

  • Unbeheiztes Gewächshaus (Kalthaus): Dieses bietet im Sommer Schutz vor Regen und kühlen Temperaturen. Im Winter ist das Kalthaus eher zum Frostschutz und dem Überwintern von Topf- und Kübelpflanzen geeignet.
  • Beheizbares Warm- oder Treibhaus: Durch die geschlossene, komplett isolierte Konstruktion ist das Gewächshaus auch im Winter frostfrei. So können Sie das ganze Jahr über Gemüse und Kräuter anbauen oder sich an der Pracht exotischer Pflanzen erfreuen.

Passenden Standort finden

Nachdem Sie sich für ein geeignetes Gewächshaus entschieden haben, können Sie dieses entweder vorgefertigt kaufen oder mit der passenden Gewächshaus-Bauanleitung auch selbst errichten. Wichtig dabei ist, einen geeigneten Standort in Ihrem Garten auszuwählen. Denn nur so können Sie optimale Bedingungen für erfolgreiches Pflanzenwachstum schaffen. Auf folgenden Faktoren sollten Sie bei der Wahl des Standortes achten:

Standortfaktoren für Gewächshäuser

Wichtige Faktoren für den Standort Ihres Gewächshauses. (© ws-onlineshop.de)

  • genügend Sonneneinstrahlung: Damit Ihre Pflanzen gut gedeihen, benötigen sie ausreichend Licht. Deshalb empfiehlt es sich, das Gewächshaus an einem möglichst sonnigen Plätzchen zu positionieren, so dass die Pflanzen zu jeder Jahreszeit genügend Sonnenlicht erhalten.
  • Schutz vor Wind: Regelmäßige Windböen können dazu führen, dass die Wärmeisolation in Ihrem Gewächshaus nicht mehr gegeben ist. Achten Sie deshalb darauf, dass der Standort auch windgeschützt ist.
  • sichere Entfernung zu Bäumen: Um unliebsamen Schatten und Beschädigungen durch herabfällende Äste zu vermeiden, sollten Sie das Gewächshaus außer Reichweite von größeren Bäumen aufstellen.

Boden vorbereiten und pflegen

Kompostbehälter im Garten

Für ein gesundes Pflanzenwachstum ist die Qualität des Bodens entscheidend. Bevor Sie also mit der Bepflanzung beginnen, sollten Sie den Boden zuerst von Unkraut befreien, auflockern und richtig düngen. Als natürliche Düngemittel eignen sich beispielsweise Kompost, Pferdemist oder Brennnesseljauche.

Durch die intensive Nutzung wird der Boden im Gewächshaus stärker beansprucht als im Freiland. Das warme Klima trägt dazu bei, dass die Pflanzen schneller wachsen und dementsprechend auch mehr Nährstoffe benötigen. Aus diesem Grund sind eine gute Wasserversorgung sowie regelmäßiges Düngen besonders wichtig. Zudem empfiehlt es sich, den Boden alle drei Jahre komplett auszutauschen.

Platzbedarf und Pflegebedürfnisse beachten

Damit sich die Pflanzen im Laufe ihres Wachstums voll entfalten können, benötigen sie ausreichend Platz. Achten Sie also darauf, Ihr Gemüse entsprechend weit auseinander anzubauen und eine zu enge Bepflanzung zu vermeiden.

Zudem ist es wichtig, die jeweiligen Nachbarn mit Bedacht zu wählen. Denn jede Pflanze benötigt unterschiedliche Bedingungen, um Gedeihen zu können. So sollten z. B. Gemüsesorten, die Trockenheit und Schatten bevorzugen, nicht neben Gewächsen stehen, die es lieber feucht und sonnig haben. Werden die jeweiligen Pflegebedürfnisse nicht berücksichtigt, kann es zu Konkurrenzkampf, Pilzbefall sowie einer ungerechten Wasser- und Nährstoffverteilung kommen.

Belüftung integrieren

Gewächshaus

Ebenfalls wichtig bei der Anzucht im Gewächshaus ist eine ausreichende Belüftung. Denn die isolierte Konstruktion bietet zwar Schutz vor Witterungen, allerdings weht hier auch kein Wind. Vor allem in den warmen Sommermonaten kann es deshalb schnell zu hoher Luftfeuchtigkeit und Hitzestau kommen. Solche ungünstigen klimatischen Bedingungen erhöhen wiederum das Risiko für Pilzkrankheiten. Durch ein richtiges Belüftungssystem können Sie wärmebedingten Pflanzenschäden vorbeugen.

Aussaatkalender berücksichtigen

Für den erfolgreichen Gemüseanbau spielt auch das Timing eine wichtige Rolle. Das bedeutet, die Pflanzen sollten zum jeweils richtigen Zeitpunkt eingesetzt werden. Man unterscheidet hier zwischen Frühjahrs-, Sommer- und Herbstkulturen. Im Folgenden finden Sie ein Beispiel für einen allgemeinen Aussaatkalender. Natürlich kann dieser je nach Vorlieben und Gewächshausart individuell angepasst werden.

  • Frühjahr: Rettich, Spinat, Kohlrabi, Paprika, Auberginen, Blumenkohl
  • Sommer: Pflücksalat, Zwiebel, Gurken, Radieschen, Winterendivien, Basilikum
  • Herbst: Karotten, Petersilie, Feldsalat, Mangold, Salatrauke, Zuckerhut

Hier sind weitere Pflanzbeispiele für Gemüse, Salate und Kräuter:

Bepflanzung eines Gewächhauses

Fazit

Ein eigenes Gewächshaus ist ideal für alle, die gerne ihr eigenes Gemüse anbauen und dabei die Erntezeit verlängern möchten. Wichtig zu beachten sind dabei unter anderem ein geeigneter Standort, die Pflege des Bodens sowie der passende Zeitpunkt zur Aussaat. Wenn Sie die oben angeführten Tipps beherzigen, kann bei der Bepflanzung Ihres Gewächshauses nichts mehr schiefgehen und Sie können sich schon bald über frisches, schmackhaftes Gemüse freuen!

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