Heizsysteme für das Gewächshaus

Die Winter werden in unseren Breitengraden immer kürzer und immer wärmer. Allerdings brauchen die meisten Nutzpflanzen in der kalten Jahreszeit ein geschütztes Plätzchen. Das Gewächshaus allein reicht da nicht – es sollte schon auch beheizt werden. Wir stellen die gängigsten Gewächshausheizungen vor.

Obstsorten, Zucchini, Tomaten, Küchenkräuter oder, die im Freien nicht unbedingt bei uns gedeihen: in einem Gewächshaus sprießen vom Frühjahr bis zum Herbst die vielfältigsten Nutzpflanzen. Und während draußen Frost und Schnee dann doch ab und an den Garten erstarren lassen, sind die Pflanzen im Gewächshaus ja geschützt – oder? Pustekuchen. Während der Schnee zwar abgehalten wird, findet das Eis im Winter einen Weg.

Ein im Winter beheiztes Gewächshaus

Foto von substack lizenziert unter CC BY-SA 2.0

Doch dazu muss es nicht kommen. Denn wenn das Glashäuschen hinreichend isoliert ist, kann sich eine Gewächshausheizung durchaus lohnen. Es werden unterschiedliche  angeboten. Zwar hält die Wintersonne deutlich weniger Sonnenstunden und damit Energie für die Pflanzen bereit, doch immerhin gibt es einige Obst- und Gemüsesorten, die kaum Sonne brauchen und denen die künstliche Wärme der Gewächshausheizung im Winter genügt, um zu wachsen und Früchte zu tragen. Aber welche Heizungsart ist für welchen Typus Gewächshaus überhaupt geeignet?

Kein Stromanschluss im Gewächshaus? Kein Problem

Wer sich ein Gewächshaus zulegt, tut dies in der Regel, um hobbymäßig zu gärtnern und dabei gleichzeitig einen besseren Ernteertrag zu generieren. Zumeist begnügt man sich um ein einfaches Gewächshaus ohne Stromanschluss. Wer das Gärtnern im Laufe der Zeit intensiviert, wird irgendwann feststellen, dass er diesem Hobby auch gern im Winter nachgehen würde – und bei der Errichtung des Glashauses nicht an die Stromversorgung gedacht hat, um eine elektrische Heizung betreiben zu können. Was nun? Kein Problem, es gibt für alle Fragen auch Lösungen. In diesem Fall könnte das die Gasheizung sein. Denn diese lässt sich völlig ohne Elektrizität betreiben, notwendig ist neben der Heizung selbst nur noch eine Propangasflasche, wenn kein Gasanschluss gelegt wurde. Der Nachteil einer Gasheizung: die permanente Kontrolle, ob die Flasche noch genug Gas enthält. Der Vorteil: auch größere Gewächshäuser lassen sich damit effizient beheizen, 25 Quadratmeter Fläche und ein bisschen mehr sind für eine Gasheizung unproblematisch. Außerdem werden annähernd 100 Prozent der Energie, die durch das Gas zugeführt wird, in Wärme verwandelt.

Es geht auch mit Paraffin oder Petroleum

Sollte das Gewächshaus relativ klein sein und weder einen Anschluss für Strom noch für Gas besitzen, ist es eine Überlegung wert, ob man sich womöglich für eine Paraffin- bzw. Petroleumheizung zulegt. Der Vorteil, der dabei entsteht, ist, dass nicht ständig leere Gasflaschen gegen volle ausgetauscht werden müssen. Natürlich müssen die Behälter auch in diesem Fall gewechselt werden, allerdings lang nicht so häufig wie bei einer Gasheizung. Die Brenndauer von Petroleum und Paraffin ist ganz einfach länger.

Wie schon erwähnt: Eine Heizung dieses Typs lohnt sich nur, wenn das Gewächshaus tatsächlich klein ist. Sind es nur ein paar Quadratmeter Fläche, dann tut es womöglich sogar ein einfacher Teelichtofen, der den Vorteil hat, dass man ihn selbst aus Blumentöpfen und ein paar anderen, gewöhnlichen Materialien basteln kann. Die Teelichter selbst gibt es bekanntermaßen zu Spottpreisen an jeder Ecke. Teelichtöfen strahlen sehr viel Wärme ab, der Nachteil ist natürlich, dass ein Teelicht binnen zwei Stunden heruntergebrannt ist.

Der Klassiker: die elektrische Heizung für das Gewächshaus

Wer beim Bau des Gewächshauses daran gedacht hat, einen Stromanschluss zu installieren, greift in der Regel auf die einfachste Methode zurück, das Glashäuschen im Winter beheizen zu können – auf die elektrische Heizung. Denn die Inbetriebnahme ist mehr als einfach: Kabel in die Steckdose einführen, Heizgerät einschalten und das war’s. Praktischer geht es nicht, und im Vergleich zur Beheizung mit Petroleum, Paraffin und Gas entstehen auch keine Abgase. Die Pflanzen im Gewächshaus kommen so nicht mit schädlichen Stoffen in Berührung. Und doch weist auch eine Stromheizung einen Nachteil auf.

Dieser Nachteil ist finanzieller Natur, denn neben den Anschaffungskosten verbraucht die Elektroheizung im laufenden Betrieb schließlich Strom und damit auch bares Geld. Ins Bockshorn jagen lassen sollte man sich davon aber nicht. Denn auf der anderen Seite gibt es bei elektrischen Heizungen einen unschätzbaren Vorteil, den weder die Gas- noch die Paraffin- bzw. Petroleumheizung bietet. Wer nämlich elektrisch beheizt, schützt die Pflanzen im Gewächshaus davor, dass der Luft zu viel Sauerstoff entzogen wird – die elektrischen Heizungen benötigen zur Verbrennung nämlich keinen Sauerstoff.

Zusammenfassung

Jede Art von Heizung für ein Gewächshaus hat natürlich ihre Daseinsberechtigung und ihre Vorzüge. Die Entscheidung für eine Gewächshausheizung hängt in der Regel von mehreren Faktoren ab. Zum einen gilt es zu berücksichtigen, welche Größe das Glashäuschen hat, das im Winter mit Wärme versorgt werden soll. Hier lautet die Grundregel: Kleines Gewächshaus – Petroleum- oder Paraffinöfen; großes Gewächshaus – Elektro- oder Gasradiatoren. Doch ist die Frage nach der Quadratmeterzahl nicht die einzige Variable in diesem Zusammenhang. Wenn im Gewächshaus etwa schon ein Strom- oder Gasanschluss liegt, so ist es natürlich nicht besonders sinnvoll, sich eine Paraffin- oder Petroleumheizung zu kaufen. In jedem Fall verheißt eine Gewächshausheizung das Ende der monatelangen Gärtner-Pause.

Siehe auch: Vorteile eines Gewächshauses im Garten »

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