Alles Wissenswerte über Gewächshäuser

Klassisches Gewächshaus

Einige Pflanzen benötigen besondere Pflege- und Anzuchtbedingungen, die die Nutzung eines Gewächshauses notwendig machen. Frostempfindlichkeit, regulierbare Kulturbedingungen, besserer Schutz vor Schädlingen, sind da nur einige Beispiele. Doch auch die Möglichkeit das ganze Jahr über zu gärtnern, ist für viele Pflanzenliebhaber ein auschlaggebendes Argument. Dabei ist es erst einmal unerheblich, ob das Gewächshaus zum Anbau von Gemüse oder zur Kultivierung exotischer Pflanzen wie beispielsweise Orchideen oder Kakteen verwendet werden soll.

Grundlegende Eigenschaften für das Gewächshaus

Je nachdem wie viel Platz im eigenen Garten vorhanden ist und für welchen Zweck das Gewächshaus angedacht ist, sollte sich für die optimale Gewächshaus-Art entschieden werden. Einige Eckpfeiler bei der Beschaffung sollten jedoch unabhängig von der Art bedacht werden. So sollte die Mindestgröße für ein Gewächshaus 5 Quadratmeter betragen. First- und Seitenhöhe sollten groß genug sein, um eine gute Begehbarkeit zu ermöglichen.

Während bei kleineren Pflanzenliebhabern eine Seitenhöhe von 1,50 m ausreichend sein sollte, sollten sich größere Personen eine entsprechend höhere Variante zulegen. So bleibt gewährleistet, dass das Gärtnern mit Spaß und Freude verbunden bleibt und nicht auf Dauer zu Rückenschmerzen und Haltungsschäden führt. Ebenso ist die Türbreite zu berücksichtigen. Im Idealfall sollte es möglich sein, Pflanzen mit einer Schubkarre oder bequem auch größere Pflanzenschalen hineinzutransportieren. Es sollte sich somit bei den Türen an einer Mindestbreite von 70 cm orientiert werden.

Klassisches Gewächshaus

Bei einigen Herstellern, wie bei GFP-international, sind auch Doppelschiebetüren in Gewächshäusern gängig. Dadurch wird nicht nur der Zugang zum Gewächshaus vereinfacht, sondern der Schiebemechanismus verhindert auf elegante Art und Weise, dass die offenstehende Tür im Weg steht oder durch einen Windstoß wieder zustößt.

Ein weiterer wichtiger Aspekt richtet sich auf das Thema Stabilität. Konstruktion und Material sollten zu einem standsicheren und stabilem Objekt führen. Ebenso sollte das Material wetterbeständig sein. Oftmals scheitert eine dauerhafte Wetterbeständigkeit an Kleinigkeiten, wie verwendeten Schrauben, die nicht rostfrei sind. Auch bei dem verwendetem Kunststoff oder Glas sollte auf einen ausreichenden Durchmesser zwecks Stabilität geachtet werden.

Sinnvoll ist es zudem beim Gewächshaus auch auf Lüftungsmöglichkeiten wie kleine Seiten- oder Dachfenster zu achten. An besonders warmen Tagen kann die Hitze so besser entweichen und für ein optimales Klima gesorgt werden.

Die Gewächshaus-Arten

Je nach Nutzung eignet sich eine bestimmte Gewächshaus-Art mehr als die andere für den eigenen Gebrauch. Die gängigsten Gewächshaus-Arten, die sich für die ganzjährige Anzucht von Gemüse- und Zierpflanzen eignen und auch genügend Raum zum Überwintern von Kübelpflanzen bietet ist das klassische Gewächshaus. Darüber hinaus gibt es auch noch Foliengewächshäuser, Tomatengewächshäuser und Frühbeete. Alle haben ihre eigenen Vor- und Nachteile:

Klassisches Gewächshaus

Die klassischen Gewächshäuser eignen sich ideal zur Vorzucht von Pflanzen, zum Anbau von Gemüse, zum Überwintern frostempfindlicher oder zur Zucht exotischer, wärmeliebender Pflanzen. In der Ausgestaltung sind sie variabel: Als viereckige Gewächshäuser in verschiedenen Längen und Größen, als Anlehn-Gewächshäuser direkt neben einem Gartenhaus oder als Rundgewächshaus, das an einen Gartenpavillion erinnert. Extras wie Schiebetüren, Dachfenster, Beleuchtung, Beheizung und Bewässerung sind je nach eigenen Bedürfnissen optional erhältlich.

Foliengewächshaus

Foliengewächshäuser sind oftmals sehr viel günstiger als klassische Gewächshäuser. Allerdings ist ihre Haltbarkeit auf wenige Jahre begrenzt und das Material empfindlicher gegen Wind und Wetter sowie mechanische Beanspruchung.

Foliengewächshaus

Ebenso gibt es Nachteile in der Belüftung. Sie heizen in der Sonne sehr schnell auf, und geben gespeicherte Wärme sehr schnell wieder ab. Die Temperaturschwankungen sind somit bei Foliengewächshäusern wesentlich stärker als bei normalen Gewächshäuern. Zudem ist nur eine Querlüftung durch die Türen gegeben, was eine erhöhte Zugluftgefahr mit sich bringt.

Tomatengewächshaus

Bei Tomatengewächshäusern handelt es sich um relativ offene Gewächshäuser. Sie bieten vor allem Schutz von oben und von den Seiten, damit die Pflanzen vor zu viel Wind und Regen geschützt sind. Damit sich nicht zu viel Hitze anstauen kann und eine zu hohe Luftfeuchtigkeit entsteht, ist mindestens eine Seite des Gewächshauses komplett offen. Die offene Seite darf jedoch nicht zur Schlecht-Wetter-Seite hin ausgerichtet werden. Überwiegend wird diese Gewächshaus Art für Tomaten verwendet, kann jedoch auch für andere Pflanzen genommen werden, die empfindlich auf zu viel Wind und Regen reagieren.

Frühbeet

Das Frühbeet ist besonders für die Anzucht von Sämlingen geeignet oder auch zur Kultivierung niedrig wachsender Blattgemüse wie verschiedener Salatsorten.

Frühbeet

Die Luftzufuhr und Temperatur kann über die Öffnung der Dachklappe variiert werden. Die Handhabung ist sehr einfach und unkompliziert. Ein Nachteil jedoch ist, dass nur wenig Platz für den Pflanzenanbau vorhanden ist, da die Größe in der Regel nur ein bis zwei Quadratmeter beträgt.

Der richtige Standort

Um das Klima im Gewächshaus optimal zu halten gibt es verschiedene Herangehensweisen. Als erstes sollte unmittelbar beim Aufstellen des Gewächshauses die Himmelsrichtung beachtet werden. Bei längeren Gewächshäusern sowie bei der überwiegend geplanten Anzucht von Blumen und Gemüse, ist eine Nord-Süd-Ausrichtung der Längsachse zu empfehlen. Wird das Gewächshaus jedoch überwiegend zur Pflanzenanzucht im Frühjahr genutzt, sollte eine Ost-West-Ausrichtung gewählt werden.

Dadurch kann in den Morgen- und Abendstunde das noch tiefstehende Sonnenlicht besser eingefangen und genutzt werden. Es sollte auch darüber nachgedacht werden, ob es nicht möglich ist den Ort des Aufbaus so zu wählen, dass das Gewächshaus zeitweise überschattet wird. Ein Baum in der Nähe wirkt sich im Sommer meist sehr positiv auf die Pflanzen im Gewächshaus aus, da dieser an heißen Sommertage durch seinen Schatten das Aufheizen des Gewächshauses abmildert. Jedoch sollte das Gewächshaus die meiste Zeit nicht zu sehr im Schatten stehen.

Teilweise offene Gewächshäuser wie Tomaten-Gewächshäuser sollten mit ihrer offenen Seite stehen. Da Tomatenpflanzen möglichst viel Sonne benötigen, eignen sich vor allem Stellen an Südmauern, die tagsüber genügend Sonnenlicht abbekommen. Für Folien-Gewächshäuser gilt, dass sie zwar möglichst hell, aber dennoch unter Vorhandensein einer Beschattungsmöglichkeit aufgestellt werden sollten, da sie unter der Sonneneinstrahlung sonst sehr schnell aufheizen.

Bildquelle absteigend: ©unsplash, © Nippelsn, © juergen64, ©titosoft, alle mit CC0-Lizenz von Pixabay.com

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