Gewächshaus richtig bepflanzen – so geht's

Gewächshaus

Geht es um ein Gewächshaus im eigenen Garten, denken die meisten an tropische Pflanzen oder an Gemüse aus dem eigenen Anbau. Am liebsten wollen sie das ganze Jahr über vollen Nutzen aus dem Gartengewächshaus ziehen. Nicht nur auf den Typ kommt es dabei an, sondern auch darauf, wie man das Gewächshaus bepflanzt.

Welches Gewächshaus dient der Bepflanzung?

Bevor man sich mit der richtigen Bepflanzung beschäftigt, sollte man sich dessen bewusst sein, dass sich nicht jeder Gewächshaustyp für alle Pflanzen eignet.

Wer zum Beispiel auf eine schlichte Ausführung ohne Beheizung setzt, der kann darin Keimlinge aufziehen und den Platz für die Überwinterung oder den Regenschutz von Kübel- und Topfpflanzen nutzen. Ein solches frostfreies Kalthaus ist weniger kompliziert und lässt sich quasi nach Herzenslust gestalten, solange man nichts Anspruchsvolles pflanzt. Anders ist das beim temperierten Gewächshaus und beim Warmhaus bzw. Treibhaus. Hier handelt es sich um eine komplett geschlossene, abgedichtete und isolierte Konstruktion. Ein solches Gewächshaus wird das ganze Jahr hindurch beheizt und verfügt über eine hohe Wärmedämmung, sodass sich viele Möglichkeiten der Bepflanzung eröffnen.

Da Treibhäuser für den Garten so anspruchsvoll sind und ihre volle Funktionsfähigkeit von den Details abhängt, sollte man sich vorher über die richtige Bepflanzung des Gewächshauses informieren und systematisch vorgehen.

Gemüse zum richtigen Zeitpunkt anpflanzen

Will man das Hauptaugenmerk auf Gemüse im Gewächshaus legen, ist der Zyklus der Jahreszeiten samt der Wetterbedingungen zu beachten. Unterschieden wird in Vorkulturen, Hauptkulturen sowie Nachkulturen. Als Vorkultur gelten Gemüsesorten (und Obstsorten), die im Winter (des Vorjahres) gepflanzt werden, um sie im Frühjahr ernten zu können.

Eine Hauptkultur pflanzt man im Frühling an und fährt ab Mitte des Jahres beinahe bis in den Winter hinein Erträge ein. Das Pflanzen einer Nachkultur erfolgt zur Jahresmitte, während das Ernten in der Wintersaison möglich ist.

Hier sind einige Pflanzbeispiele für Gemüse, Salate und Kräuter:

Bepflanzung eines Gewächhauses

Manche Gemüsesorten kann man aber wahlweise auch zu einem anderen Zeitpunkt pflanzen und ernten. Wer auf kältetolerantes, schnellwüchsiges Frühgemüse setzt, vermag z. B. Spinat im März aussäen, um etwa zwei Monate später schon die Blätter zu verzehren. Empfehlenswert für das Pflanzen ab März oder April sind zudem Karotten. Sie passen gut zu Tomaten und dürfen sogar in einem gemeinsamen Beet ausgesät werden.

Was Strauchtomaten angeht, so eignen sie sich wunderbar als Schattenpflanzen, wenn andere Keimlinge nicht zu viel Sonnenlicht abbekommen sollten. Dafür benötigen sie jedoch ausreichend Platz nach oben, um ungestört zu wachsen – dasselbe gilt für Stangenbohnen.

Voraussetzungen fürs gute Gedeihen

Wichtig ist, dass das Gewächshaus frei von Frost ist und dass man für ausreichend Bewässerung und Beleuchtung sorgt. Verlässt man sich hingegen auf ein nicht beheiztes Kalthaus, ist das Bepflanzen erst ab April anzuraten, wenn durchgehend Temperaturen von über drei Grad herrschen.

Bevor man mit der Bepflanzung beginnt, sind wie bei herkömmlichen Beeten im Garten Vorarbeiten zu leisten. So geht es darum, Unkraut zu entfernen und den Erdboden aufzulockern. Je keimfreier, lockerer und luftiger die Erde (inklusive hinzugegebener Komposterde) ist, desto besser werden die Pflanzen gedeihen. Man überprüft zu Beginn des Jahres außerdem das Saatgut oder kauft neues.

Wurden die Gemüsepflanzen gesät, ist es wichtig, nicht alle gleich zu behandeln. Jedes Gewächs hat nämlich seine ganz eigenen Bedürfnisse. So hilft es, die Wurzeln von Tomaten feucht und warm zu halten, wohingegen sie Nässe an den Früchten, Stängeln und Blättern nicht vertragen. Bei Gurken ist genau das Gegenteil der Fall. Sucht man pflegeleichtes Gemüse, ist man mit Paprika gut bedient. Im folgenden Video gibt es Tipps zum Einpflanzen von Gurken, Tomaten und Zucchini.

Egal, was im Gewächshaus angepflanzt wird, eins gilt es zu berücksichtigen: Keine Pflanzen mögen Hitzestau, sodass die Belüftung eine wichtige Rolle spielt. Nur durch regelmäßiges Lüften bei Gewächshäusern mit Fenstern oder durch die Nutzung eines automatischen Belüftungssystems ist gewährleistet, dass die Pflanzen bestäubt werden und dass sich kein Mehltau oder Kondenswasser am Glas oder an der Kunststoffverkleidung bildet.

Die Pflege ist wichtig

In den meisten Fällen reicht es nicht aus, einfach zu säen oder Jungpflanzen einzusetzen. Neben dem richtigen Gießen in genau dem Maß, in dem die Pflanzen im Gewächshaus Wasser benötigen, ist es von Bedeutung, dass ein ungestörtes Wachsen möglich ist. Je nach Pflanze ist anders vorzugehen: Bei Spinat beispielsweise sind die Saatkörner 1 bis 2 cm tief in die Erde zu stecken, ohne festgedrückt zu werden. Ideal ist ein Reihenabstand von 15 cm. Mäßige Feuchtigkeit statt Nässe ist für das Wachstum von Vorteil.

Gewächshaus bepflanzen

Pflanzen einsetzen

© Alexander Raths - Fotolia.com

Bei Radieschensamen wird ein Mindestabstand von 5 cm empfohlen, damit die wachsenden Pflanzen später genügend Licht abbekommen. Das Saatgut wird höchstens 1 cm tief in den lockeren Boden eingedrückt. Pflanzt man Möhren, darf man dicht nebeneinander säen, sollte aber dabei zu viel Feuchtigkeit im Boden vermeiden. Wenn die Karottensamen an der Oberfläche aufkeimen, werden die Sämlinge pikiert. Wachsen die Möhrenpflanzen zu dicht aufeinander, können sie sich nicht zu voller Größe entfalten. Wildkraut im Beet hindert ebenfalls das Wachstum.

Sät man im Frühjahr Tomaten, setzt man die Dunkelkeimer in einem 3-cm-Abstand zueinander in die Erde und bedeckt sie mit 5 cm Erde. Das Pikieren steht an, wenn sich die ersten Blätter geformt haben. Das Düngen sollte man auf keinen Fall vergessen. Rückt die Erntezeit der Gewächshauspflanzen nahe, ist kräftiges Gießen – nicht mittags – vorteilhaft. Ab Herbst wird weniger gedüngt und gegossen. Man entfernt die Sommerkulturen und reinigt das Gewächshaus, um es winterfest zu machen.

Das Gewächshaus und seine Ausstattung

Wie zu Beginn bereits angesprochen, sind Gewächshaus und Bepflanzung eng miteinander verbunden. Es bietet sich daher an, beim Kauf darauf zu achten, den richtigen Typ (Kalthaus, Warmhaus, temperiert) zu wählen und auf eine entsprechende Ausstattung Wert zu legen.

Für die ganzjährige und beheizte Nutzung sind anspruchsvolle Modelle mit Aluminium-Rahmen und Stegdoppelplatten aus Polycarbonat oder Plexiglas ans Herz zu legen. Ideal isoliert und gedämmt sowie technisch ausgestattet bieten sie eine solide Grundlage für die Ganzjahresbepflanzung und Temperaturkontrolle. Sie sollten mit Fenstern und Ventilator, Anschlüssen für Strom und Wasser, Heizung, Arbeitstisch und Regalen versehen werden, damit man für alle Fälle gerüstet ist.

Siehe auch: Vorteile eines Gewächshauses im Garten »

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