Palmen

Palmen im Garten

Palmen stammen aus tropischen, subtropischen und mediterranen Gebieten unserer Welt. Möchte man Palmen über Jahre hinweg erfolgreich im Garten pflegen, sollte man die Ansprüche dieser Pflanzengruppe kennen und erfüllen. So vermeidet man unnötige Fehler und Schwierigkeiten. Besonders der Winter ist problematisch, die Palmen leiden schnell unter zu starkem Frost. Aus diesem Grund müssen geeignete Schutzmaßnahmen getroffen werden.

Man kann Palmen in verschiedene Gruppen einteilen. Man unterscheidet, je nach Blattform:

Die morphologischen Merkmale von Palmen werden weiter differenziert nach Stammform, Bewehrung, Blattstiel, Blütenstände usw.

Besonders wichtig für die Wahl der richtigen Garten-Palme ist jedoch die Einteilung nach Temperatur- und Lichtansprüchen.

Hier finden Sie eine Übersicht winterharter Palmen

Die richtige Kaufauswahl treffen

Palme zum sofortigen Einpflanzen in den Garten:

In diesem Fall achtet man bereits beim Kauf darauf, das größere Palmen unempfindlicher gegenüber Frost als kleine und junge Palmen sind. Die bei einer Palmengattung angegeben Frosthärte wird in der Regel nur bei größeren Palmen erreicht. Palmen, die man zum Einpflanzen in den Garten kauft, sollten ein Alter von mindestens 4 bis 5 Jahren haben und nach Möglichkeit nicht kleiner als 50 bis 60 cm sein. Je geringer die Frosthärte einer Palme ist, umso mehr Aufwand muss man betreiben, um sie ohne Schaden über den Winter zu bringen.

Im Handel sind zahlreiche kältetolerante Palmen erhältlich, die Frostverträglichkeit und die Pflegeansprüche sind jedoch recht unterschiedlich. Wir haben eine Übersicht von winterharten Palmen für Sie zusammengestellt, so können Sie sich bereits vor dem Kauf informieren und die für Sie richtige Palme auswählen. Generell gelten die in unserer Übersicht angegebenen Kältetoleranz-Werte für größere und ausgewachsene Exemplare ihrer jeweiligen Art und beziehen sich auf kurze Frostperioden.

Palme in Pflanzkübeln:

Junge, sehr kleine Palmen sollten besser in Kübeln gepflegt werden. Im Winter stellt man die Kübel an leicht temperierte (Garage, Wintergarten, etc.), nicht zu warme Plätze. Wenn die Palme nach einigen Jahren eine akzeptable Größe erreicht hat, pflanzt man sie in den Garten. Wer keine Geduld hat seine Palme vorzuziehen, sollt lieber direkt ein größeres Exemplar erwerben.

Hier finden Sie eine Übersicht winterharter Palmen für den Garten

Akklimatisieren vor dem Einpflanzen

Für das erfolgreiche Auspflanzen einer Palme in den Garten sollte man sich etwas Zeit nehmen. Die im Handel erwerblichen Palmen sind meist in Gewächshäusern gepflegt worden, und haben dann oftmals noch einige Zeit in lichtärmeren Geschäften oder Baumärkten gestanden. Wenn man eine solche Palme nun direkt nach dem Kauf an ihre vorgesehenen, möglichst sonnigen Platz in den Garten stellt oder gar pflanzt, so kann auch eine ansonsten recht robuste Palme einen Sonnenbrand bekommen. Obwohl eine Palme einen solchen Sonnenbrand überlebt, ist er nicht schön anzusehen und er beeinträchtigt zusätzlich den gesunden Wuchs der Palme in den nächsten Monaten.

Akklimatisieren vor dem Einpflanzen

Sonnenschutz nach dem Einpflanzen

Die frisch gekaufte Palme wird akklimatisiert, dafür wählt man einen windgeschützten und nur leicht sonnigen Ort. Ein wenig direkte Sonnenbestrahlung am Morgen oder Abend ist in dieser Zeit ausreichend. Auch der halbschattige Platz unter einem Baum kann während der Eingewöhnung als geeigneter Standplatz gewählt werden. Nach etwa ein bis zwei Wochen kann man die Palme dann an ihren endgültigen Platz stellen oder pflanzen.

In den kommenden 2 bis 3 Wochen sollte die Palme in der Mittagszeit, sofern die Sonne kräftig scheint, immer noch etwas beschattet werden. Ein gewöhnlicher Sonnenschirm kann dabei gute Dienste leisten.

Die Standortwahl

Das Einpflanzen einer Palme im Garten sollte generell nur im Frühjahr geschehen. Wenn die Nächte nicht mehr allzu kühl sind, ist der richtige Zeitpunkt für das Einpflanzen gekommen. Die Palme hat nun das ganze Jahr über Zeit, Wurzeln auszubilden und sich an das Klima zu gewöhnen.

Die Standortauswahl ist beim kultivieren von Palmen im Garten durchaus wichtig und nicht zu unterschätzen. Besonders für nicht ganz so winterharte Palmen sollte man eine möglichst windgeschützte, sonnige Südseite wählen.

Die im Winter einfallenden Sonnenstrahlen heizen den Boden und die Pflanze etwas auf. Dies hilft der Palme den Winter gesund zu überstehen. Falls nicht bereits ein Windschutz besteht, so kann man durch Schilfmatten oder vor Winden schützende Bepflanzungen (Thuja, etc.) Abhilfe schaffen.

Einpflanzen der Palmen im Garten

Die in den Garten zu pflanzende Palme sollte eine Höhe von mindestens 50 cm haben und nicht jünger als 4 Jahre alt sein. Die beste Auspflanzzeit ist von Mai bis Juni. Die Pflanzung einer Palme erfolgt wie bei anderen Bäumen oder Sträuchern.

In Gebieten, in denen starke Fröste zu erwarten sind, muss der Wurzelbereich gesondert geschützt werden. > Pflanzmaßnahmen bei kälteempfindlichen Palmen

Nachdem der passenden Standort für die Palme ausgewählt wurde, hebt man das Pflanzloch aus. Dieses sollte etwa 20 cm breiter und tiefer als der Wurzelballen sein. Man gibt etwa 15 cm hoch Palmenerde in das Pflanzloch.

Nun entfernt den Plastiktopf von dem Wurzelballen. Dies muss vorsichtig geschehen, damit der Ballen möglichst vollständig bleibt und nicht auseinanderfällt. Die Pfahlwurzel der Palme sollte senkrecht nach unten zeigen. Falls sich die Wurzel wegen Platzmangels bereits am Topfboden zusammengerollt hat, wird die Wurzel gekürzt damit sie senkrecht nach unten in den Garten einwachsen kann.

Die so vorbereitete Palme wird nun in das Pflanzloch gestellt. Den seitlichen Zwischenraum füllt man mit geeigneter Palmenerde auf und verdichtet diese, danach wird kräftig angegossen.

Wenn man alles richtig gemacht hat, sollte die oberste Schicht der Palmenerde nun etwa 3 bis 5 cm tiefer als der umgebende Garten liegen. Dies erleichtert im Sommer das Gießen der Palmen.

Organische Stoffe wie Kompost, Rindensubstrat werden nicht in das Substrat eingearbeitet, sondern besser jährlich als Mulchschicht aufgestreut. Besonders schwere Tonböden werden mit Sand und reichlich Perliten durchlässiger gemacht. Sehr sandige Böden können mit Lehm verbessert werden. Ein Boden ph-Wert zwischen 5,5 und 7,5 ist empfehlenswert.

Pflanzmaßnahmen bei kälteempfindlichen Palmen

Den Wurzelbereich der Palmen sollte man bereits beim auspflanzen auf stärkere Fröste vorbereiten. Der Aushub für die Palme wird quadratisch und etwa 30 cm breiter als der Wurzelballen der Palme gemacht. An die senkrechten Wände stellt man in der ganzen Höhe mindestens 5 cm starke Hartschaumplatten. Achtung, der Boden unterhalb des Wurzelballens darf dabei nicht mit Hartschaumplatten ausgelegt werden. Nun befestigt man spiralförmig ein Heizkabel für Dachrinnen innerhalb des entstanden Würfels und pflanzt die bedingt winterharte Palme in das Pflanzloch.

Im Winter deckt man die Oberfläche dieses eingelassenen Isolierkübels, rund um den Stamm der Palme, mit einer etwa 20 cm starken, isolierenden Schicht aus Rindenmulch, Stroh oder Tannenzweigen ab. Das Heizkabel ist nur für den Notfall gedacht und wird erst dann eingeschaltet, wenn die Gefahr besteht, das der Wurzelballen einfriert. Der Rindenmulch rund um den Stamm der Palme sollte nach spätestens einigen Wochen, auf jeden Fall aber an wärmeren Tagen entfernt werden. Das ist wichtig, so können die Wurzeln der Palme wieder ausreichend Luft bekommen und es bildet sich keine Fäulnis.

Frostschutz für Freiland-Palmen

Bei länger anhaltendem, intensivem Dauerfrost sind unbedingt Vorbeugemaßnahmen zum Schutz der Palmen zu treffen. Für jede winterharte Palme, auch innerhalb einer Gattung, gibt es keinen exakten Standartwert zur Frostbeständigkeit.

Palme vor leichtem Frost schützen

Palme vor leichtem Frost schützen

Die in den Beschreibungen angegeben Werte zur Frostbeständigkeit können bei jeder Palme individuell um einige Grade abweichen, es handelt sich immer um ungefähre Werte. Kurze Fröste die nur eine Nacht andauern, vertragen die in den Garten gepflanzten Palmen relativ gut. Langanhaltende Dauerfröste sind dagegen sehr problematisch, denn der Boden friert tief ein und die Palme ist dann nicht mehr in der Lage Feuchtigkeit aus dem Boden aufzunehmen.

Junge und kleine Palmen sind empfindlicher gegenüber Frost, dies gilt insbesondere für länger anhaltende starke Fröste. Die Wurzeln der kleinen Palmen reichen nicht so tief in das Erdreich und frieren deshalb schneller vollständig ein. Die Palme kann dann kein Wasser mehr transportieren und vertrocknet. Wichtig ist zu wissen, Palmen verdunsten ganzjährig Wasser über ihre Wedel und benötigen auch im Winter eine funktionierende Wasserzufuhr.

Am frostempfindlichsten sind bei einer Palme die Wurzeln, etwas mehr Frost verträgt der Stamm und am meisten Frost vertragen die Blätter. Es kommt durchaus immer wieder vor, dass einige Blätter im Winter absterben. Da sie aber jedes Jahr nachwachsen spielt das für das Überleben der Palme keine Rolle. Das Palmherz, der Vegetationspunkt der Palmen, muss bei einigen Palmen während der Frostperiode unbedingt vor Nässe geschützt werden, ansonsten überleben die Palmen die angegebenen Temperaturen nicht.

Palmen bei leichtem Frost schützen

Wenn sich die ersten, leichten Minusgrade ankündigen, wickelt man die Palme locker in eine Luftpolsterfolie oder in eine Schilf- oder Bambusmatte. Mit einer Schnur wird die Rolle zusammengebunden. Die Wicklung darf nicht zu stramm sein, da die Wedel sonst abknicken können. Sobald es wieder etwas wärmer wird muss der Frostschutz entfernt werden.

Palmen bei mittlerem Frost schützen

Bei mittleren Frösten deckt man die Oberfläche rund um den Stamm der Palme mit einer etwa 20 cm starken, isolierenden Schicht aus Rindenmulch, Stroh oder Tannenzweigen ab. Wer beim Einpflanzen bereits ein Heizkabel in das Pflanzloch eingegraben hat, kann die bei Bedarf einschalten. Die isolierenden Schicht aus Rindenmulch, Stroh oder Tannenzweigen rund um den Stamm der Palme sollte nach spätestens einigen Wochen, auf jeden Fall aber an wärmeren Tagen entfernt werden. Das ist wichtig, so können die Wurzeln der Palme wieder ausreichend Luft bekommen und es bildet sich keine Fäulnis.

Palmen - Schutz vor starkem Frost

Schutz vor starkem Frost

Palmen bei starkem Frost schützen

In Gegenden mit strengen Nachtfrösten sollte man bereits beim Einpflanzen unbedingt einen isolierenden und beheizbaren Isolierkübel rund um die Palme setzten. Zu Beginn der sehr kühlen Nächte bindet man die Wedel der Palme vorsichtig zusammen, und wickelt den Stamm und die zusammengebundenen Blätter in ein Jutetuch, einen alten Schlafsack oder eine Decke. Auch eine große Luftpolsterfolie, mehrere Male um die Palme gewickelt, leistet gute Dienste. Zusätzlich deckt man die Oberfläche rund um den Stamm der Palme mit einer etwa 20 cm starken, isolierenden Schicht aus Rindenmulch, Stroh oder Tannenzweigen ab.

Alternativ zum einfachen Einwickeln der Palme kann man auch ein Gestell aus Dachlatten um die Palme bauen und mit geeigneten Materialien wie z.B. Hartfaserplatten verkleiden. Bei diesem gesteigerten Schutz der Palmen vor starken Frösten sollte man aber immer auch auf eine ausreichende Belüftungsmöglichkeit der Schutzvorrichtung achten.

Frostschutz für Kübelpalmen

Wie bei den in das Freiland gepflanzten Palmen gilt auch für Palmen in Kübeln und Pflanztrögen: Kurze Fröste die nur eine Nacht andauern, vertragen alle winterharten Palmen sehr viel besser, als langanhaltende Dauerfröste. Dies gilt besonders für Palmen in Pflanzgefäßen und Kübeln. Am frostempfindlichsten sind bei einer im freien stehenden Palme die Wurzeln, etwas mehr verträgt der Stamm und am meisten Frost vertragen die Blätter. Es kommt durchaus immer wieder vor, dass einige Blätter im Winter absterben. Da sie aber jedes Jahr nachwachsen spielt das für das Überleben der Palme keine Rolle.

Temperaturschock vermeiden

Pflanzenfreunde, die ihre Palmen in der warmen Jahreszeit im Freien stehen haben, sollte diese Palmen im Winter nicht zu Zimmerpalmen machen. Die im freien gepflegten Palmen sind an den Temperaturwechsel von Tag und Nacht gewöhnt und der Übergang zu einer permanent geheizten Wohnung kann eine solche Palme dann durchaus in Schwierigkeiten bringen. Falls Sie Ihre Palme im Haus Überwintern möchten, sollte Sie die Palme bereits ins Innere holen, bevor die Nächte empfindlich kalt werden.

Schutz vor leichtem und mittlerem Frost

Nadelpalmen, Washingtonia und auch Hanfpalmen kann man in großen Kübeln auch bei leichtem Frost im Garten oder auf der Terrasse lassen, wenn man die Kübel gegen das Einfrieren schützt. Einen wirksamen Schutz, sofern die Kälteperiode nicht zu lange andauert, bietet das Umwickeln des Kübels / Pflanzgefäßes, inklusive des Stammes und der Wedel mit einer dicken Schicht Luftpolsterfolie. Sobald es wieder etwas wärmer wird muss der Frostschutz um den Stamm und die Wedel entfernt werden.

Schutz vor starkem Frost

Wenn eine längere strenge Frostperiode bevorsteht, sollte man die nicht ganz so winterharten Palmen in einen leicht wärmeren Raum stellen. Einige Grade über dem Gefrierpunkt sind dafür ausreichend. Zu vermeiden ist dabei ein plötzlicher Temperatursprung, eine Palme bei leichten Minusgraden direkt in die Wohnung zu stellen bedeutet ein schwer zu verkraftender Temperaturschock für die Pflanze.

Besser ist es eine leicht temperierte Zwischenstation zu wählen, eine unbeheizte Garage, ein nicht geheizter Kellerraum, ein kühler Wintergarten, ein Gewächshaus oder ein nicht ausgebauter und durch Dachfenster beleuchteter Dachboden kann dann ein geeigneter Ort für eine nicht ganz so winterharte Palme sein. Diesen Winterschutz für Palmen kann man natürlich nur bei Palmen in Pflanzgefäßen und Pflanzkübeln anwenden.

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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia - Palmengewächse, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5