Wandelröschen pflegen

Wandelröschen Royale lantana orange rose

Deutscher Name: Wandelröschen
Wissenschaftl. Name: Lantana
Familie: Eisenkrautgewächse (Verbenaceae)
Verwendung: Blütenschmuckpflanze
Schwierigkeit: mittelschwer

Steckbrief / Beschreibung

Die Pflanzen der Gattung Lantana (Wandelröschen) gehören zu den niedrig wachsenden Sträuchern, die man besonders wegen ihrer kleinen, duftenden und hübschen Blüten schätzt. Der Gattung Lantana sind viele Arten, zugehörig, in Wohnungskultur blühen jedoch nur die Lantana camara Hybriden. Bei regelmäßigem Rückschnitt und der richtigen Pflege kann man die Wandelröschen über mehrere Jahre hinweg kultivieren. In unseren gemäßigten Klimabereichen eignen sich die Wandelröschen auch gut für Terrassen oder Balkonkästen.

Standort / Licht

Der Standort eines Wandelröschen sollte hell und mit täglich mindestens drei Stunden direkter Sonneneinstrahlung sein. Wandelröschen, die zu wenig Sonnenlicht bekommen, bilden keine Blüten aus.

Info: Wie misst man die Beleuchtung am Standort ?
Standort finden

Licht ist für Pflanzen wie Nahrung. Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke in Lux zeigen, ob der Standort hell genug ist. Schattenliebende Pflanzen brauchen mindestens 500 bis 600 Lux, während sonnenliebende Geranien oder Sukkulenten 2000 Lux und mehr benötigen.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Art der Verglasung und umgebende Bäume und Büsche beeinflussen die Lichtmenge schnell um 30 bis 70 %.

Ein Nordfenster lässt deutlich weniger Licht herein als ein Südfenster.

Auch der Abstand zu einem Fenster ist wichtig. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es zu dunkel sein.

Zu viel Licht ist auch schädlich und erfordert eine Abschattung oder einen Standortwechsel.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe

Luxmessung: Mit einem Luxmeter können Sie die Lichtstärke an verschiedenen Standorten messen. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
Einkaufstipp: Pflanzlampen u. Beleuchtungssysteme für dunkle Standorte, denn lichtarme Ecken in der Wohnung kann man mit einer modernen Beleuchtung und attraktiven Zimmerpflanzen zu einem Blickfang aufwerten.

Gießen / Wässern

Vom Frühling bis zum Herbst gießt man die Wandelröschen reichlich. Man achte aber darauf, dass die Erde nicht total vernässt. Während der Ruhezeit gibt man den Wandelröschen gerade so viel Wasser, dass die Erde nicht vollständig austrocknet.

+ Weitere Info über den Wasserbedarf anzeigen

Die richtige Bewässerung ist für das Gedeihen von Zimmerpflanzen essentiell. Doch wann, wie viel und wie oft gießt man richtig? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da der Wasserbedarf von Pflanze zu Pflanze stark variiert. Gerade Anfänger tun sich oft schwer damit, die Bedürfnisse ihrer grünen Freunde zu erkennen.

Grundsatz beim Gießen

Weniger ist mehr! Dies ist die goldene Regel beim Gießen von Zimmerpflanzen. Die meisten Pflanzen vertragen Trockenheit besser als Staunässe, die zu Wurzelfäule und Schimmelbildung führen kann. Ist man sich also unsicher, lieber etwas weniger gießen als zu viel.

Anzeichen für Überwässerung:

  • Schlaffe Blätter: Oftmals wird bei schlappen Blättern reflexartig zur Gießkanne gegriffen. Doch bevor Sie gießen, sollten Sie die Erde kontrollieren. Handelt es sich nicht um Wassermangel, kann Überwässerung die Ursache sein.
  • Gelbe Blätter: Vergilbte Blätter können ebenfalls ein Hinweis auf zu viel Wasser sein.
  • Faulige Wurzeln: Im schlimmsten Fall führt Staunässe zu faulen Wurzeln, die die Pflanze nicht mehr versorgen können.

Richtig gießen:

  • Fühlen Sie die Erde: Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger ca. zwei Zentimeter tief ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Fühlt sie sich feucht an, warten Sie mit dem Gießen, bis die Erde etwas angetrocknet ist. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.
  • Gießen Sie gründlich: Wenn gegossen wird, sollte das Wasser bis aus den Drainagelöchern fließen. So wird sichergestellt, dass der gesamte Wurzelballen durchfeuchtet wird.
  • Vermeiden Sie Gießwasser im Untersetzer: Gießwasser im Untersetzer kann zur Wurzelfäule führen. Gießen Sie daher lieber direkt in den Topf und kippen Sie überschüssiges Wasser nach einigen Minuten weg.
  • Die richtige Wassermenge: Die Menge des benötigten Wassers hängt von Pflanzenart, Topfgröße und Jahreszeit ab. Als Faustregel gilt: Je größer der Topf und je wärmer die Umgebung, desto mehr Wasser wird benötigt.
  • Das richtige Wasser: Verwenden Sie zum Gießen am besten Zimmerwarmes, abgestandenes Leitungswasser. Kaltes Wasser kann die Pflanzen schocken, während chlorhaltiges Leitungswasser den Pflanzen schaden kann.

Zusatztipps:

  • Gießen Sie nach Bedarf: Achten Sie auf die individuellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen und gießen Sie diese nach Bedarf, anstatt nach einem festen Zeitplan.
  • Verschiedene Pflanzenarten: Informieren Sie sich über die speziellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen, da der Wasserbedarf von Sukkulenten beispielsweise deutlich geringer ist als der von Blattpflanzen.
  • Investieren Sie in einen Feuchtigkeitsmesser: Dieses praktische Tool hilft Ihnen, den Feuchtigkeitsgehalt der Erde zu ermitteln. Mit einem Feuchtigkeitsmesser kann man auch in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und es gehört zur Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Überwintern / Ruheperiode

Für die Zeit der Winterruhe von Oktober bis März stellt man die Wandelröschen an einen etwas kühleren Ort bei etwa 10 °C. Während dieser Zeit wird nur sehr sparsam gegossen und nicht gedüngt.

Standort im Sommer

Die Wandelröschen vertragen ohne Probleme auch die pralle Sonne, in Balkonkästen und Pflanzschalen im Freien fühlt sich die Pflanze richtig wohl.

Temperatur

Während der Hauptwachstumsphase kann die Pflanze bei normalen Wohnungstemperaturen oder aber auch im Freien gepflegt werden.

Wandelröschen vermehren

Im zeitigen Frühjahr kann man die Wandelröschen mit etwa 7 cm langen Kopfstecklinge vermehren. Man schneidet einen Steckling direkt unterhalb eines Blattknotens ab, entfernt dann die unteren Blätter und betupft die Schnittstelle mit einem Bewurzelungshormon. Den so vorbereiteten Steckling setzt man in ein Gemisch aus gleichen Teilen Torf und Sand. Über das Pflanzgefäß stülpt man einen Plastikbeutel oder man stellt es in einen Vermehrungskasten an einen nicht sonnigen aber hellen Platz. Das Substrat wird bis zur Bewurzelung nur schwach gegossen, die Anzuchterde sollte nur leicht feucht sein.

Nachdem sich die Stecklinge in zwei bis drei Wochen bewurzelt haben, deckt man sie auf, gießt die jungen Pflanzen vorsichtig und gibt ihnen alle zwei Wochen einen Flüssigdünger in schwacher Konzentration. Sobald der neue Austrieb etwa 5 cm lang ist, stellt man die Pflanzen in die direkte Sonne. In diesem Stadium werden nun alle Triebe entspitzt, um die Wandelröschen zu einem buschigem Wachstum anzuregen. Im zeitigen Frühjahr des nächsten Jahres versetzt man die Jungpflanzen in größere Töpfe mit Komposterde und behandelt sie wie ausgewachsene Exemplare.

Recht einfach ist auch die Vermehrung der Wandelröschen durch Aussaat im zeitigen Frühjahr, doch erhält man dann keine in Farbe und Form einheitlichen Nachkommen.

Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat

Man verwendet eine lockere Erde auf Kompostbasis.

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Wandelröschen umtopfen

Sobald die Wurzeln der Wandelröschen durch das Wasserabzugsloch wachsen oder an der Erdoberfläche erscheinen, topft man die Wandelröschen in größere Pflanzgefäße um. Generell sollte man die Topfgröße klein halten, die Wandelröschen blühen am besten in einem Topf, der eher etwas zu klein erscheint.

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Düngen / Nährstoffbedarf

Während der Hauptwachstumszeit verabreicht man alle zwei Wochen einen handelsüblichen Flüssigdünger.

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Kürzen / schneiden der Wandelröschen

Junge, aus Stecklingen herangezogene Wandelröschen blühen meist reicher als bereits ältere Pflanzen. Aber auch die älteren Pflanzen behalten ihre Form und ihre Blühfreude, wenn man die Triebe der Pflanzen im späten Winter oder zeitigen Frühjahr bis auf eine Länge von etwa 10 cm zurückschneidet.

Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise

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Das Wandelröschen wird gerne von weißer Fliege befallen, die in großer Zahl an den Blättern auftreten. Die ausgewachsenen Tiere und die Larven der weißen Fliege saugen Pflanzensaft aus den Blättern, überwiegend sind sie auf den Blattunterseiten zu finden.

Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.

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Wandelröschen Bilder 

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Wandelröschen Lantana camara

Wandelröschen

Lantana camara
Foto: Alves Gaspar
Lizenz: GFDL

Wandelröschen Lantana montevidensis

Wandelröschen

Lantana montevidensis
Foto: Elucidate
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Wandelröschen Lantana camara

Wandelröschen

Lantana camara
Foto: Alves Gaspar
Lizenz: GFDL

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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5