Acorus pflegen

Acorus calamus

Acorus

Acorus calamus
Urheber: Franz Eugen Köhler
Lizenz: Public Domain

Deutsche Namen: Kalmus
Wissenschaftl. Name: Acorus
Familie: Acoraceae
Wuchshöhe: 10 bis 40 cm
Schwierigkeit: pflegeleicht
Blattschmuck: Grasartige Blattschmuckpflanze mit gestreiften Blättern

Steckbrief / Beschreibung

Pflanzen der Gattung Acorus wachsen mit etwa 45 cm langen, schmalen und in dichten Büscheln wachsenden Blättern. Diese Blätter entspringen der Kalmus aus dünnen, flach unter der Erdoberfläche liegenden Rhizomen. Die Acorus wachsen bei geeigneten Bedingungen das ganze Jahr hindurch und bilden unscheinbare grüne Blütenscheiden. Trotz der Ähnlichkeit der Acorus mit einer Graspflanze, gehören die Acorus botanisch zur Familie der Aronstabgewächse.

Standort / Licht

Acorus wächst im Halbschatten, aber auch ein Standort mit etwas Sonnenlicht wird von diesen Sumpfpflanzen gut vertragen. Während der wärmeren Jahreszeiten kann man die Acorus auch ins Freie stellen. Ein heller bis halbschattiger Platz ist der beste Standort für diese Pflanze. Im freien sollte der Acorus aber vor der prallen Mittagssonne geschützt werden.

Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke, angegeben in Lux, geben Auskunft ob der Standort hell genug ist. Pflanzen mit geringem Lichtbedarf benötigen immer noch mindestens 500 bis 600 Lux. Zimmerpflanzen für sehr helle Standorte brauchen 1600 Lux und mehr.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Verglasung und vor der Wohnung stehende Bäume und Büsche reduzieren die Lichtstärke schnell um 30 bis 70%. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es bereits zu dunkel für die meisten Topfpflanzen sein. Auch zu viel Licht ist für zahlreiche Zimmerpflanzen schlecht, es muss abgeschattet werden oder man ändert den Standort.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe
Standort finden

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Gießen / Wässern

Pflanzen der Gattung Acorus benötigen als Sumpfpflanzen permanent feuchte Erde. Das Austrocknen der Wurzeln wird von diesen Pflanzen nicht vertragen. Man gießt diese Sumpfpflanzen reichlich und häufig, um die Erde vor dem An- oder Austrocknen zu bewahren. Man kann diese Pflanzen auch gut in mit Kiesel und Wasser gefüllte Untersetzer stellen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Pflanzen darf das Wasser ruhig so hoch stehen, dass die Erde feucht bleibt und die Sumpfpflanze ständig mit dem notwendigem Wasser versorgt wird.

Wann, wie viel und wie oft gegossen wird kann nicht generell beantwortet werden. Das sorgt, besonders bei unerfahrenen Pflanzenfreunden für Unsicherheit. Man sollte es sich aber auch nicht zu schwer machen.

Grundsatz beim Gießen

Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man lieber etwas weniger als zu viel Gießen. Die wenigsten Zimmerpflanzen gehen an Trockenheit ein, meistens werden sie zu Tode gewässert.

Weshalb wird zu viel gewässert ?

Wenn eine Pflanze schlapp aussieht, greifen viele Hobbygärtner zuerst zur Gießkanne. Dies ist der mit Abstand häufigste Pflegefehler. Bei schlaffen Pflanzen sollte man nicht wässern ohne die Erde zu prüfen, denn sehr oft ist nicht der Wassermangel an einer siechenden Pflanzen schuld.

Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger oder dem Handrücken ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.

Große Pflanzgefäße erfordern einen Feuchtigkeitsmesser. Damit kann man in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und er gehört zu jeder Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Temperatur

Die Acorus wächst problemlos mit normalen Zimmertemperaturen Fällt die Temperatur unter 5 °C stellt der Acorus das Wachstum ein. Da die Acorus eine hohe Luftfeuchtigkeit liebt, sollte man die Pflanze zumindest im Sommer regelmäßig mit zimmerwarmem, weichem Wasser besprühen. Die grünblättrigen Sorten des Acorus sind begrenzt winterhart, die gelbunten und weiß-gestreiften Acorus Sorten müssen frostfrei überwintern.

Vermehren der Pflanze

Die Acorus wird sehr einfach durch Teilung vermehrt. Man nimmt die Pflanze aus ihrem Gefäß und zieht die Wurzelstöcke vorsichtig auseinander.

Bei der Teilung achtet man darauf, dass jedes Teilstück ober- und unterirdische Rhizomteile besitzt. Die geteilten Acorus setzt man dann in separate Töpfe und behandelt diese wie ausgewachsene Pflanzen.

Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat

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Die Acorus gedeihen gut in Erde auf Kompostbasis. Der ph-Wert sollte zwischen 6 und 7 liegen.

Umtopfen

Bei Bedarf topft man den Acorus im März oder April um. Beim Einsetzen in das neue Substrat achtet man auch die Wuchsrichtung der Rhizome, damit diese nicht zu schnell an den Topfrand stoßen.

Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf

Die Acorus werden während vom Frühjahr bis zum Spätsommer alle 4 Wochen mit Flüssigdünger in mäßiger Konzentration gedüngt.  Der Nährstoffbedarf der Acorus ist mäßig bis gering.

Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen

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Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise

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Die gemeine Spinnmilbe kann an dem Acorus auftreten. Die Spinnweben sind besonders gut zu erkennen. Durch Einsprühen mit Wasser werden die Gespinste besonders deutlich sichtbar.

Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.

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Bilder der Acorus

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Acorus

Acorus

Foto: Bernd Rother

Acorus calamus

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 Acorus calamus
Foto: Jeffdelonge
Lizenz: GFDL

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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5