Ananas / Bromelien pflegen
Ananas comosus (L.)

Ananas mit Früchten

Ananas mit Früchten, Foto: MrToto, CC BY-SA 2.0 DE

Deutscher Name: Ananas, Zier-Ananas
Wissenschaftl. Name: Ananas comosus (L.) Mill. (Ananas sativus)
Familie: Bromeliengewächse (Bromeliaceae)
Wuchshöhe: bis 60 cm
Blütezeit: Mai bis Oktober
Verwendung: Blattschmuckpflanze
Schwierigkeit: pflegeleicht, für Anfänger geeignet

Arten / Sorten - Steckbrief

Zu der Gattung der Ananas gehören nicht nur die Pflanzen mit den uns bekannten, essbaren Früchten, sondern auch einige wegen ihrer sehr dekorativen Blätter im Zimmer kultivierte Formen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Bromelien gehört die Ananas nicht zu den Epiphyten.

Ananas mit Blüte

Ananas mit Blüte, Foto: Esskay, CC BY-SA 3.0

Die schmalen, langen und bei den meisten Formen mit Stacheln besetzte Blätter dieser Bromelien bilden eine Rosette. Der Blütenschaft einer Ananas verdickt sich nach der Blüte zu einer Frucht.

Nach 6 bis 8 Monaten ist die typische Ananasform zu erkennen. Die von den Zimmerpflanzen ausgebildeten Früchte sind meist nicht genießbar. Alle Ananaspflanzen wachsen recht langsam und legen keine jährliche Ruhepause ein.

Ananas comosus

Ananas comosus, die uns bekannte essbare Ananas, eignet sich nicht für die Pflege in Wohnräumen, weil die Pflanze zu groß wird. Es gibt jedoch eine sehr dekorative, für Wohnräume geeignete Sorte, Ananas comosus 'Variegatus', mit stacheligen kräftig gefärbten Blättern. Diese sind grün mit elfenbeinfarbenen Rändern. Bekommen die Pflanzen viel Sonnenlicht, so färben sich die Ränder rosa. Ab einem Alter von sechs Jahren kann die Ananaspflanze Blüten ansetzen, denen eine kleine Frucht an der Spitze des Schafts folgt. Die Ausbildung von Blüten und Frucht geschieht jedoch nur, wenn die Ananas unter idealen Kulturbedingungen aufwächst.

Standort / Licht in Lux

Die Ananas pflegt man an einem hellen bis halbsonnigen Standort. Je heller der Standort einer Ananas ist, um so kräftiger werden die Farben der Blätter.

Info: Wie misst man die Beleuchtung am Standort ?
Standort finden

Licht ist für Pflanzen wie Nahrung. Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke in Lux zeigen, ob der Standort hell genug ist. Schattenliebende Pflanzen brauchen mindestens 500 bis 600 Lux, während sonnenliebende Geranien oder Sukkulenten 2000 Lux und mehr benötigen.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Art der Verglasung und umgebende Bäume und Büsche beeinflussen die Lichtmenge schnell um 30 bis 70 %.

Ein Nordfenster lässt deutlich weniger Licht herein als ein Südfenster.

Auch der Abstand zu einem Fenster ist wichtig. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es zu dunkel sein.

Zu viel Licht ist auch schädlich und erfordert eine Abschattung oder einen Standortwechsel.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe

Luxmessung: Mit einem Luxmeter können Sie die Lichtstärke an verschiedenen Standorten messen. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
Einkaufstipp: Pflanzlampen u. Beleuchtungssysteme für dunkle Standorte, denn lichtarme Ecken in der Wohnung kann man mit einer modernen Beleuchtung und attraktiven Zimmerpflanzen zu einem Blickfang aufwerten.

Gießen / Wässern

Die Ananas wird mäßig gegossen, die Erde sollte immer gleichmäßig feucht gehalten werden, darf aber nicht vernässen.

Pflanzen mäßig gießen

Mäßiges Gießen

  1. Vor dem Gießen lässt man die oberste Schicht des Substrats, bis in eine Tiefe von ca. 2 cm antrocknen. Die Fingerprobe funktioniert gut. Wenn sich die oberste Schicht des Substrats gut trocken anfühlt, wird gegossen. Im Inneren des Topfballens bleibt eine leichte, gleichmäßige Feuchtigkeit bestehen, das Substrat darf nicht durchtrocknen.
  2. Beim Gießen gibt man soviel Wasser, dass der Ballen gleichmäßig feucht aber nicht mit Wasser gesättigt ist.
  3. Sobald die ersten Tropfen Wasser aus dem Abzugsloch laufen gießt man nicht mehr weiter. Überschüssiges Wasser wird nach ca. 20 Minuten abgeschüttet.

 

+ Weitere Info über den Wasserbedarf anzeigen

Die richtige Bewässerung ist für das Gedeihen von Zimmerpflanzen essentiell. Doch wann, wie viel und wie oft gießt man richtig? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da der Wasserbedarf von Pflanze zu Pflanze stark variiert. Gerade Anfänger tun sich oft schwer damit, die Bedürfnisse ihrer grünen Freunde zu erkennen.

Grundsatz beim Gießen

Weniger ist mehr! Dies ist die goldene Regel beim Gießen von Zimmerpflanzen. Die meisten Pflanzen vertragen Trockenheit besser als Staunässe, die zu Wurzelfäule und Schimmelbildung führen kann. Ist man sich also unsicher, lieber etwas weniger gießen als zu viel.

Anzeichen für Überwässerung:

  • Schlaffe Blätter: Oftmals wird bei schlappen Blättern reflexartig zur Gießkanne gegriffen. Doch bevor Sie gießen, sollten Sie die Erde kontrollieren. Handelt es sich nicht um Wassermangel, kann Überwässerung die Ursache sein.
  • Gelbe Blätter: Vergilbte Blätter können ebenfalls ein Hinweis auf zu viel Wasser sein.
  • Faulige Wurzeln: Im schlimmsten Fall führt Staunässe zu faulen Wurzeln, die die Pflanze nicht mehr versorgen können.

Richtig gießen:

  • Fühlen Sie die Erde: Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger ca. zwei Zentimeter tief ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Fühlt sie sich feucht an, warten Sie mit dem Gießen, bis die Erde etwas angetrocknet ist. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.
  • Gießen Sie gründlich: Wenn gegossen wird, sollte das Wasser bis aus den Drainagelöchern fließen. So wird sichergestellt, dass der gesamte Wurzelballen durchfeuchtet wird.
  • Vermeiden Sie Gießwasser im Untersetzer: Gießwasser im Untersetzer kann zur Wurzelfäule führen. Gießen Sie daher lieber direkt in den Topf und kippen Sie überschüssiges Wasser nach einigen Minuten weg.
  • Die richtige Wassermenge: Die Menge des benötigten Wassers hängt von Pflanzenart, Topfgröße und Jahreszeit ab. Als Faustregel gilt: Je größer der Topf und je wärmer die Umgebung, desto mehr Wasser wird benötigt.
  • Das richtige Wasser: Verwenden Sie zum Gießen am besten Zimmerwarmes, abgestandenes Leitungswasser. Kaltes Wasser kann die Pflanzen schocken, während chlorhaltiges Leitungswasser den Pflanzen schaden kann.

Zusatztipps:

  • Gießen Sie nach Bedarf: Achten Sie auf die individuellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen und gießen Sie diese nach Bedarf, anstatt nach einem festen Zeitplan.
  • Verschiedene Pflanzenarten: Informieren Sie sich über die speziellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen, da der Wasserbedarf von Sukkulenten beispielsweise deutlich geringer ist als der von Blattpflanzen.
  • Investieren Sie in einen Feuchtigkeitsmesser: Dieses praktische Tool hilft Ihnen, den Feuchtigkeitsgehalt der Erde zu ermitteln. Mit einem Feuchtigkeitsmesser kann man auch in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und es gehört zur Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Temperatur

Ananaspflanzen lieben die Wärme. Am besten gedeihen die Pflanzen bei hoher Luftfeuchtigkeit und Temperaturen zwischen 18 und 20 °C. Ein kühler Standort ist für eine Ananas ungeeignet. Die Temperaturen dürfen ganzjährig nicht unter 16 °C fallen.

Vermehren der Ananas

Ananas mit Früchten

Ananasblüte, Ananas comosus
Foto: H. Zell
Bestimmte Rechte vorbehalten

Eine Ananas vermehrt man am leichtesten durch Seitensprosse.

Man trennt einen 10 bis 15 cm langen jungen Trieb mit einem Messer von der Basis der Mutterpflanze ab. Dann pflanzt man den Spross in einen 10-cm-Topf mit einem Gemisch aus gleichen Teilen feuchtem Torf und Sand. Über den Topf stülpt man eine Plastikhaube.

Der frisch eingesetzte Spross bekommt einen ca. 25 °C warmen, leicht schattigen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Nach 8 bis 10 Wochen bildet der Schössling Wurzeln.

Bis zu diesem Zeitpunkt braucht man die junge Ananas nur sehr selten zu gießen. Nach dem Anwurzeln der Pflanze entfernt man die Haube und gießt die junge Pflanze nur mäßig. Die Anzuchterde soll gerade etwas feucht sein. Sobald die Wurzeln der Ananas den Ballen gänzlich durchzogen haben, kann man etwas reichlicher gießen. Nun wird die junge Ananas wie eine ausgewachsene Pflanze weiterkultiviert.

Eine weitere Möglichkeit der Vermehrung besteht darin, dass man den Blattschopf und ein Stück der Ananasfrucht abschneidet und in oben beschriebenem Substrat anwurzeln lässt. Vor dem Einsetzen lässt man die Schnittstelle leicht antrocknen. Die ideale Bewurzelungstemperatur liegt zwischen 23 und 25 °C. Da diese Methode Idealbedingungen für das Anwurzeln erfordert, ist sie nicht immer erfolgreich.

Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Substrat / ph-Wert / Erde

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torffreie Spezialerde

Die Ananas ist eine Erdbromelie die vorzüglich in lockeren, groben Blumenerde mit einem ph-Wert von 5,5 bis 6,5 gedeiht. Bromelien benötigen eine kalkfreie Erde. Ananasgewächse wachsen in dem für Bromelien empfohlenen Erdgemisch aus jeweils gleichen Teilen Torf und Lauberde. Der Torf kann auch durch kalkfreie mineralische Erde auf Kompostbasis ersetzt werden.

Als Substratgrundlage bietet sich torffreie Spezialerde an, z.B:

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Düngen / Nährstoffbedarf

Der Nährstoffbedarf einer Ananas ist mäßig bis gering. Die Ananas düngt man ganzjährig alle zwei bis 4 Wochen mit einem handelsüblichen Flüssigdünger.

Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen

Blumendünger

Bezugsquellen für richtige Düngemittel finden Sie hier:
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Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise

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Unter schlechten Kulturbedingungen ist die Ananas anfällig für einen Befall mit Schildläusen. Diese erkennt man bei genauem Hinsehen leicht an den hoch gewölbten, festen Rückenschildern. Da Schildläuse aufgrund ihrer Färbung jedoch gut getarnt sind, werden sie schnell übersehen. Man sollte seine Ananaspflanze deshalb regelmäßig und sorgfältig untersuchen.

Wollläuse können bei zu niedriger Luftfeuchtigkeit, zu starker Zugluft oder anderen Pflegefehlern an den Pflanzen auftreten. Das kleine, weiße, an Wattebäusche erinnernde Gespinst der Läuse ist gut auf den Blättern der befallenen Pflanzen zu erkennen. > Wollläuse, Schmierläuse bekämpfen / Symptome erkennen

Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.

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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia - Bromeliengewächse, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5

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