Haemanthus / Zwiebelpflanzen pflegen
Elefantenohr, Blutblumen
Haemanthus, auch Elefantenohr oder Blutblume genannt, sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae). Die etwa 22 Elefantenohr Arten sind vor allem in Südafrika verbreitet. Elefantenohren sind meist laubabwerfende, seltener immergrüne, ausdauernde krautige Pflanzen.

Blutblume, Haemanthus albiflos
Von Michael Wolf, CC BY 2.5
Deutscher Name: Elefantenohr, Blutblumen
Wissenschaftl. Name: Haemanthus
Familie: Amaryllidaceae
Wuchshöhe: 20 bis 30 cm
Blütezeit: Juli bis Oktober
Verwendung: Blüten- und Fruchtschmuckpflanze
Schwierigkeit: pflegeleicht bis mittelschwer
Beschreibung / Steckbrief

Haemanthus coccineus
Von Stan Shebs, CC BY-SA 3.0
Pflanzen der Gattung Haemanthus gehören zu den Zwiebelpflanzen mit in Größe und Farbe unterschiedlichen und sehr kurzlebigen prächtigen Blüten. Bei laubabwerfenden Arten müssen die Zwiebeln während der Ruheperiode für zwei bis drei Monate nahezu trocken gehalten werden. Einige Arten kommen mit einer kurzen Ruheperiode aus; diese Arten behalten während dieser Zeit ihre Blätter. Wenn das Substrat während der heißen Sommerwochen gelegentlich austrocknet, kann sich das positiv auf die Blütenbildung auswirken.
Die als Zimmerpflanzen gepflegte Art Haemanthus albiflos ist eine immergrüne Pflanze mit breiten, dickfleischigen Blättern. Die Basis der Haemanthus albiflos ist eine zwiebelähnliche Verdickung.
Auf einem kurzen Schaft bildet Haemanthus albiflos eine weiß gefärbte Blütendolde mit langen, grazilen, dicht gestellten Staubfäden.
Standort / Licht in Lux
Elefantenohren wachsen am besten an einem hellen bis vollsonnigen Standort mit ein wenig täglicher Sonneneinstrahlung während der Morgen- oder Abendstunden. Während der Ruhezeit sind die Lichtverhältnisse nicht wichtig.
Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Gießen / Wässern
Blutblumen werden während der Wachstumsphase mäßig aber gleichmäßig gegossen, vor der jeweils nächsten Wassergabe lässt man die Erde an der Oberfläche leicht antrocknen. Zu Beginn der Ruheperiode, wenn die Blätter beginnen sich gelb zu färben, verringert man langsam die Wassermengen und bewahrt die ruhende Pflanze dann nur noch vor dem austrocknen.

Mäßiges Gießen
- Vor dem Gießen lässt man die oberste Schicht des Substrats, bis in eine Tiefe von ca. 2 cm, antrocknen. Die Fingerprobe funktioniert gut. Wenn sich die oberste Schicht des Substrats gut trocken anfühlt, wird gegossen. Im Inneren des Topfballens bleibt so eine leichte, gleichmäßige Feuchtigkeit bestehen. Das Substrat darf nicht durchtrocknen.
- Beim Gießen gibt man soviel Wasser, dass der Ballen gleichmäßig feucht aber nicht mit Wasser gesättigt ist.
- Sobald die ersten Tropfen Wasser aus dem Abzugsloch laufen gießt man nicht mehr weiter. Überschüssiges Wasser wird nach ca. 20 Minuten abgeschüttet.
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Temperatur
Elefantenohren pflegt man bei Temperaturen zwischen 15 und 25 °C. Die Temperatur zur Überwinterung sollten zwischen 12 °C und maximal 15 °C liegen.
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Vermehren
Blutblumen Arten, die keine Seitensprossen bilden, können nur durch Samen vermehrt werden. Einige Arten, wie z.B. Haemanthus albiflos bilden seitliche Brutpflanzen, die man im Frühling von der Mutterpflanze trennt und gesondert einsetzt.
Vermehrung durch Aussaat


Haemanthus coccineus
Von Stan Shebs, CC BY-SA 3.0
- Auf den Boden der Saatschale gibt man eine etwa 2 cm hohe Schicht feinen Kies oder Sand, so wird stauende Nässe verhindert. Über diese Drainageschicht verteilt man die feine Aussaaterde.
- Um die Samen nicht zu dicht auszusäen, drückt man flache Saatrillen in die Erde. Die Kante eines Lineals eignet sich gut für diese Arbeit.
- Man schüttet die Samen in eine geeignete Dose und verteilt mit den Fingern eine kleine Menge entlang der Saatrillen. Die Samen werden dünn mit Erde bedeckt.
- Damit die Samen nicht weggeschwemmt werden, feuchtet man die Oberfläche mit dem fein zerstäubten Wasser einer Blumenspritze an. Gießen mit einer Kanne schwemmt die feinen Samen weg und ist deshalb ungeeignet. Nach dem Anfeuchten deckt man die Schale mit einer Glasscheibe oder Plastikfolie ab und stellt sie an einen mäßig warmen (16 bis 20 C°) Ort.
Bis zum Beginn der Keimung benötigt der Samen kein Licht. Da jedoch nie alle Samen gleichzeitig keimen, ist es besser das Anzuchtgefäß gleich an einen hellen Platz zu stellen. Wenn die Bedingungen stimmen, geht die Saat innerhalb von 4 bis 6 Wochen auf.
Sobald die ersten Sämlinge keimen, lässt man die Abdeckung etwas geöffnet. So wird den Sämlingen die dringend benötigte Luft zugeführt. Die empfindlichen Sämlinge sollten hell stehen, dürfen jedoch niemals der direkten Sonnenbestrahlung ausgesetzt werden.
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Erde / Substrat
Ideal für die Pflege der Elefantenohren ist ein Substrat mit einem schwach saurem Boden pH-Wert von 6,0 bis 6,8. Bei falschem pH-Wert wird sich eine Blutblume nicht gesund entwickeln.
Wenn man eine Blutblume in gut abgestimmtes Substrat pflanzen möchte, mischt man sich dieses selber. Die Herstellung ist nicht schwierig. Als Belohnung erhält man eine dauerhaft gesunde und wüchsige, gegenüber Krankheiten und Schädlingen gut resistente Pflanze, vorausgesetzt die restlichen Pflegeanforderungen an Licht, Wasser, Temperatur und Nährstoffe werden ebenfalls erfüllt.
Substratmischung für Blutblumen
Elefantenohren pflanzt man in ein humoses Substrat mit einem Zusatz von Landerde. Zusätzlich verwendet man etwas groben Sand oder Perlite.
- 5 Anteile Humussubstrat
- 2 Anteile Landerde mit Tonanteil
- 1 Anteil Bims-Kies, Lavalit, gober Sand oder Lavagranulat
Alles muss gut miteinander vermischt werden.
Der Boden pH-Wert wird mit der Zugabe von mehr oder weniger Landerde eingestellt. Wichtig dafür ist das Mischungsverhältnis von Landerde zu Humussubstrat (Verpackungsaufdruck pH-Wert beachten).
Alles muss gut miteinander vermischt werden. Mit einem pH-Meter oder mit Indikatorstreifen kann man den pH-Werteinem pH-Meter oder mit Indikatorstreifen kann man den pH-Wert der fertigen Mischung ermitteln und gegebenenfalls korrigieren.
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Umtopfen / eintopfen
Blutblumen werden jährlich vor dem Beginn des neuen Austriebs umgetopft. Man sollte die Pflanzgefäße nicht zu groß wählen, 3 bis 4 cm Abstand von der Zwiebel bis zum Gefäßrand sind ausreichend.
Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf
Während der Wachstumsphase gießt man eine Blutblume alle zwei Wochen mit einem kalireichen Flüssigdünger.
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Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise
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Elefantenohren sind nicht besonders anfällig für einen Befall durch Schädlinge. Nur bei zu großer Nässe reagieren Elefantenohren schnell mit Wurzelfäule.