Vallota / Zwiebelpflanzen pflegen
Feuerlilie, Georgslilie, Sommer-Amaryllis

Vallota gehören zu den zwiebelbildenden Pflanzen. Eine Vallota ist mit ihren 10 cm großen Blüten, in drei bis zehn Dolden pro Schaft, ein herrlicher Schmuck in einem sonnigen Fenster. Die Blütenfarben sind hellachsrosa, weiß und mittelscharlachrot.

Wissenschaftl. Name: Vallota speciosa (Cyrtanthus elatus)
Deutscher Name: Sommer-Amaryllis
Familie: Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae)
Wuchshöhe: 40 bis 70 cm
Verwendung: Blütenschmuckpflanze
Blütezeit: zwischen Mai und August
Schwierigkeit: mittelschwer

Beschreibung / Steckbrief

Die Gattung Vallota, eine nahe Verwandte der Hippeastrum, besitzt nur eine Art, Vallota speciosa. Einige Sorten haben Blüten, die leuchtend rot, orange, gelb oder gelegentlich rosa oder weiß sein können. Vallota blühen im Spätsommer oder Frühherbst.

Standort / Licht

Vallota benötigt einen hellen bis sonnigen Standort.

Eine Vallota benötigt während der Vegetationsperiode eine Beleuchtungsstärke von mindestens 1500 Lux.

Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke, angegeben in Lux, geben Auskunft ob der Standort hell genug ist. Pflanzen mit geringem Lichtbedarf benötigen immer noch mindestens 500 bis 600 Lux. Zimmerpflanzen für sehr helle Standorte brauchen 1600 Lux und mehr.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Verglasung und vor der Wohnung stehende Bäume und Büsche reduzieren die Lichtstärke schnell um 30 bis 70%. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es bereits zu dunkel für die meisten Topfpflanzen sein. Auch zu viel Licht ist für zahlreiche Zimmerpflanzen schlecht, es muss abgeschattet werden oder man ändert den Standort.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe
Standort finden

Sicherheit über die Lichtstärke erhält man nur mit einem Luxmeter. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Gießen / Wässern

Vallota speciosa

Cyrtanthus elatus, Syn. Vallota speciosa
Fernando Losada Rodríguez, CC BY-SA 4.0

Frisch eingetopfte Vallota Zwiebeln werden bis zur Ausbildung der Wurzeln, die durch einen gesunden, frischen Austrieb anzeigt werden, nur sparsam gegossen.

Sparsames Gießen

  1. Vor dem Gießen lässt man das Substrat zu ca. 2/3 abtrocknen und feuchtet es danach nur leicht an.
  2. Für die Wassergabe schüttet man etwas Wasser auf die Oberfläche des Topfballens und wartet bis dieses aufgesogen wurde.
  3. Mit einem Feuchtigkeitsmesser prüft man wie weit das Wasser eingedrungen ist. Findet man noch trockene Stellen in der Erde, so widerholt man den Vorgang nochmals. Beim sparsamen Gießen darf das Substrat nicht zu feucht werden. Wenn Wasser aus dem Abzugsloch fließt, so hat man bereits zu viel gegossen.

Wenn die Vallota dann etwa 20 bis 30 cm hoch ist, hält man die Erde durch mäßiges Gießen ständig leicht feucht.

Pflanzen mäßig gießen

Mäßiges Gießen

  1. Vor dem Gießen lässt man die oberste Schicht des Substrats, bis in eine Tiefe von ca. 2 cm, antrocknen. Die Fingerprobe funktioniert gut. Wenn sich die oberste Schicht des Substrats gut trocken anfühlt, wird gegossen. Im Inneren des Topfballens bleibt so eine leichte, gleichmäßige Feuchtigkeit bestehen. Das Substrat darf nicht durchtrocknen.
  2. Beim Gießen gibt man soviel Wasser, dass der Ballen gleichmäßig feucht aber nicht mit Wasser gesättigt ist.
  3. Sobald die ersten Tropfen Wasser aus dem Abzugsloch laufen gießt man nicht mehr weiter. Überschüssiges Wasser wird nach ca. 20 Minuten abgeschüttet.

Zum Ende der Blütezeit kann man noch eine Zeitlang weiter gießen, ab Mitte Herbst sollte man das Wässern dann langsam einstellen. So werden die Zwiebeln der Vallota zur Winterruhe gezwungen. Sobald nicht mehr gewässert wird, vergilben und verwelken die Blätter. Während der Ruhezeit, die bis zum Austriebsbeginn im Frühling dauert, wir die Erde vollständig trocken gehalten.

Wann, wie viel und wie oft gegossen wird kann nicht generell beantwortet werden. Das sorgt, besonders bei unerfahrenen Pflanzenfreunden für Unsicherheit. Man sollte es sich aber auch nicht zu schwer machen.

Grundsatz beim Gießen

Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man lieber etwas weniger als zu viel Gießen. Die wenigsten Zimmerpflanzen gehen an Trockenheit ein, meistens werden sie zu Tode gewässert.

Weshalb wird zu viel gewässert ?

Wenn eine Pflanze schlapp aussieht, greifen viele Hobbygärtner zuerst zur Gießkanne. Dies ist der mit Abstand häufigste Pflegefehler. Bei schlaffen Pflanzen sollte man nicht wässern ohne die Erde zu prüfen, denn sehr oft ist nicht der Wassermangel an einer siechenden Pflanzen schuld.

Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger oder dem Handrücken ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.

Große Pflanzgefäße erfordern einen Feuchtigkeitsmesser. Damit kann man in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und er gehört zu jeder Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Temperatur

Normal temperierte Standorte fördern ein schnelles Wachstum und eine zeitige Blüte der Vallota. Zu viel Wärme während der Blütezeit wiederum verkürzt die Haltbarkeit der Blüten. Um dies zu vermeiden, sollte während der Blütezeit die Temperatur von 18 °C möglichst nicht überschritten werden. Die Temperaturen zur Überwinterung sollten zwischen 6 °C und maximal 15 °C liegen.

Lesetipp: Informatives über Temperatur, Zugluft, Heizkörper und Kälteschock
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Vermehren

Vallota speciosa

Vallota speciosa, (Cyrtanthus elatus)
Auckland Museum, CC BY 4.0

An der Basis der Mutterzwiebel einer Vallota entwickeln sich kleine Brutzwiebeln. Diese können abgetrennt werden, sobald sie einen Durchmesser von 2-3 cm haben.

Man legt die Brutzwiebeln zunächst in kleine Töpfe und behandelt sie wie große Zwiebeln.

Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat

torffreie Bio Komposterde

Eine Vallota pflanzt man idealerweise in ein Substrat aus Blumenerde auf Kompostbasis, lehmhaltiger Ackererde und grobem Sand. Die Herstellung ist nicht schwierig. Als Belohnung erhält man eine dauerhaft gesunde und wüchsige, gegenüber Krankheiten und Schädlingen gut resistente Pflanze, vorausgesetzt die restlichen Pflegeanforderungen an Licht, Wasser, Temperatur und Nährstoffe werden ebenfalls erfüllt.

Als umweltverträgliche Substratgrundlage bietet sich torffreie Bio Komposterde an, z.B:

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Ein gutes Substrat

Das richtige Substrat-Gemisch gewährleistet einen guten Halt der Pflanze und eine gute Belüftung des Wurzelbereiches. Landerde stellt den pH-Wert ein und verbessert die Aufnahme- und Speicherfähigkeit für Wasser und Nährstoffe. Ein gutes Substrat verfügt über eine gute Puffereigenschaft und darf über einen längeren Zeitraum seine vorteilhaften Eigenschaften nicht verlieren.

Durch die Fremdstoffe Quarzsand, Bims-Kies, Lavalit, Lavagranulat und andere geeignete Zuschlagstoffe verändert man nicht nur die physikalischen sondern auch die chemischen Eigenschaften des Substrats. Kleine Kiesel, Styromull, Splitt und ähnliches verbessern den Wasserabzug nach dem Gießen. Dies hilft Staunässe und damit Wurzelfäulnis vorzubeugen.

Andere wichtige Eigenschaften für eine gute Topfpflanzenerde werden von den Herstellern aus finanziellen und Transportgründen unzureichend berücksichtigt. Dies betrifft die Speicherfähigkeit für Wasser und Nährstoffe, die Luftführung innerhalb des Substrats und die Standfestigkeit um ein zusammensacken und verdichten zu verhindern.

Pufferkraft des Substrats

Auch die Pufferkraft eines Substrats ist sehr wichtig, die Pufferkraft verhindert:

  • schnelles Austrocknen der Blumenerde
  • Versalzungen an den Wurzeln
  • Schwankungen im Nährstoffvorrat
  • schnelle Veränderungen des pH-Werts

Ausführliche Informationen, Substratrezepte und Bezugsquellen finden Sie hier: Erde oder Substrat ? - Die perfekte Mischung für alle Zimmerpflanzen

Substratmischung für eine Vallota

  • 2 Teile hochwertige Blumenerde
  • 1 Teil Ackererde mit Tonanteil
  • 1 Teil grobkörniger Sand

Alles muss gut miteinander vermischt werden.

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Quarzsand zur Auflockerung und für einen guten Wasserabzug
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Bims als Zuschlagstoff, verbessert den Luftgehalt, die Wasserspeicherfähigkeit und die Durchwurzelbarkeit, fördert die Wurzelentwicklung, Körnung 0-4 mm.
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Lavagranulat: Eifel-Lava, rein mineralisches Material. Körnung ca. 0-12 mm.
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Vermiculite oder Blähton: aufgeblähtes Tonmineral zur Substratverbesserung: Lockerung, großes Anlagerungsvermögen für Nährstoffe und Wasser.
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Landerde / Ackererde mit Tonanteil:
mit den Zuschlagsstoffen Sand und Humus aus Kompost. Mutterboden gesiebt 0-20 mm

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Lesetipp: Erde oder Substrat ? - Die perfekte Mischung für alle Zimmerpflanzen

Umtopfen / eintopfen

Neue gekaufte Zwiebeln werden einzeln in Pflanzgefäße gelegt, so dass der Hals und der obere Teil der Zwiebel aus der Erde herausschauen. Die Erde wird nun fest um die Zwiebeln und vorhandenen Wurzeln angedrückt.

Umzutopfen braucht man die Pflanzen nur alle 2 bis 3 Jahre. Man topft im allgemeinen nur um, wenn man die Vallota vermehren will und dafür Brutzwiebeln benötigt.

Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf

Sobald sich die Blätter der Vallota gut entwickelt haben, kann man alle 14 Tage mit einem kalireichen Flüssigdünger düngen. Zu Beginn der Blütezeit düngt man einmal pro Woche mit Blühdünger. Nach der Blüte, wenn die Blätter zu vergilben beginnen, wird die Düngung zusammen mit dem Wässern langsam eingestellt.

Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen
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Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise

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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia - Zwiebel, Wikipedia - Zwiebel- und Knollenpflanzen, Wikipedia - Pflanzenknolle, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5

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