Zimmereiche - Nicodemia diversifolia, syn. Buddleja indica

Zimmereiche

Zimmereiche von Salicyna, CC BY-SA 4.0

Name: Zimmereiche
Wissenschaftl. Name: Buddleja indica, syn. Nicodemia diversifolia
Familie: Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae)
Wuchshöhe: 80 cm, bis 4 m im Habitat
Verwendung: Blattschmuckpflanze, Solitärpflanze
Schwierigkeit: pflegeleicht

Die Zimmereiche (Nicodemia diversifolia, syn. Buddleja indica) ist eine Pflanze aus der Familie der Braunwurzgewächse. Zimmereichen stammen ursprünglich aus Madagaskar.

Die Zimmereiche ist ein buschig wachsender, immergrüner Strauch, der in einem Pflanzgefäß selten höher als 75 cm wird.

An den stark verholzten Trieben bilden sich bis 8 cm lange und bis 5 cm breite, elliptisch geformte, eingebuchtete Blatter. Sie sehen den Eichenblättern in unseren Wäldern sehr ähnlich. Junge Blätter einer Zimmereiche sind meist rot getönt und nehmen später im Alter einen metallischen, blauen Schimmer an.

Die Pflege der Zimmereiche ist einfach, die Pflanze verzeiht auch den einen oder anderen Pflegefehler.

Standort / Licht

Man pflegt die Zimmereiche an einem hellen Standort, die Pflanzen sollten täglich 3 bis 4 Stunden direktes Sonnenlicht erhalten. Bei nicht ausreichenden Lichtverhältnissen wachsen Zimmereichen sparrig und karg.

Info: Wie misst man die Beleuchtung am Standort ?
Standort finden

Licht ist für Pflanzen wie Nahrung. Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke in Lux zeigen, ob der Standort hell genug ist. Schattenliebende Pflanzen brauchen mindestens 500 bis 600 Lux, während sonnenliebende Geranien oder Sukkulenten 2000 Lux und mehr benötigen.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Art der Verglasung und umgebende Bäume und Büsche beeinflussen die Lichtmenge schnell um 30 bis 70 %.

Ein Nordfenster lässt deutlich weniger Licht herein als ein Südfenster.

Auch der Abstand zu einem Fenster ist wichtig. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es zu dunkel sein.

Zu viel Licht ist auch schädlich und erfordert eine Abschattung oder einen Standortwechsel.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe

Luxmessung: Mit einem Luxmeter können Sie die Lichtstärke an verschiedenen Standorten messen. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Gießen / Wässern

Während des Hauptwachstums gießt man die Pflanzen gleichmäßig und man lässt vor dem nächsten Wässern die obere etwas Erdschicht antrocknen. Im Inneren des Topfballens sollte immer eine durchgehend gleichmäßige, leichte Feuchtigkeit bestehen. Die Zimmereiche verträgt keine Staunässe und keine Ballentrockenheit.

An Tagen mit niedriger Luftfeuchtigkeit sollten Zimmereichen öfter besprüht werden.

Als Gießwasser und zum Besprühen nimmt man für die Zimmereiche weiches, abgestandenes und zimmerwarmes Wasser. Idealerweise verwendet man sauberes Regenwasser.

+ Weitere Info über den Wasserbedarf anzeigen

Die richtige Bewässerung ist für das Gedeihen von Zimmerpflanzen essentiell. Doch wann, wie viel und wie oft gießt man richtig? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da der Wasserbedarf von Pflanze zu Pflanze stark variiert. Gerade Anfänger tun sich oft schwer damit, die Bedürfnisse ihrer grünen Freunde zu erkennen.

Grundsatz beim Gießen

Weniger ist mehr! Dies ist die goldene Regel beim Gießen von Zimmerpflanzen. Die meisten Pflanzen vertragen Trockenheit besser als Staunässe, die zu Wurzelfäule und Schimmelbildung führen kann. Ist man sich also unsicher, lieber etwas weniger gießen als zu viel.

Anzeichen für Überwässerung:

  • Schlaffe Blätter: Oftmals wird bei schlappen Blättern reflexartig zur Gießkanne gegriffen. Doch bevor Sie gießen, sollten Sie die Erde kontrollieren. Handelt es sich nicht um Wassermangel, kann Überwässerung die Ursache sein.
  • Gelbe Blätter: Vergilbte Blätter können ebenfalls ein Hinweis auf zu viel Wasser sein.
  • Faulige Wurzeln: Im schlimmsten Fall führt Staunässe zu faulen Wurzeln, die die Pflanze nicht mehr versorgen können.

Richtig gießen:

  • Fühlen Sie die Erde: Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger ca. zwei Zentimeter tief ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Fühlt sie sich feucht an, warten Sie mit dem Gießen, bis die Erde etwas angetrocknet ist. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.
  • Gießen Sie gründlich: Wenn gegossen wird, sollte das Wasser bis aus den Drainagelöchern fließen. So wird sichergestellt, dass der gesamte Wurzelballen durchfeuchtet wird.
  • Vermeiden Sie Gießwasser im Untersetzer: Gießwasser im Untersetzer kann zur Wurzelfäule führen. Gießen Sie daher lieber direkt in den Topf und kippen Sie überschüssiges Wasser nach einigen Minuten weg.
  • Die richtige Wassermenge: Die Menge des benötigten Wassers hängt von Pflanzenart, Topfgröße und Jahreszeit ab. Als Faustregel gilt: Je größer der Topf und je wärmer die Umgebung, desto mehr Wasser wird benötigt.
  • Das richtige Wasser: Verwenden Sie zum Gießen am besten Zimmerwarmes, abgestandenes Leitungswasser. Kaltes Wasser kann die Pflanzen schocken, während chlorhaltiges Leitungswasser den Pflanzen schaden kann.

Zusatztipps:

  • Gießen Sie nach Bedarf: Achten Sie auf die individuellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen und gießen Sie diese nach Bedarf, anstatt nach einem festen Zeitplan.
  • Verschiedene Pflanzenarten: Informieren Sie sich über die speziellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen, da der Wasserbedarf von Sukkulenten beispielsweise deutlich geringer ist als der von Blattpflanzen.
  • Investieren Sie in einen Feuchtigkeitsmesser: Dieses praktische Tool hilft Ihnen, den Feuchtigkeitsgehalt der Erde zu ermitteln. Mit einem Feuchtigkeitsmesser kann man auch in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und es gehört zur Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Überwintern / Ruheperiode

Von Oktober bis März sollten Zimmereichen an einem hellen Standort mit Temperaturen zwischen 12 und 15 ° Celsius gepflegt werden. Man gibt den Pflanzen dann gerade so viel Wasser, dass der Topfballen nicht austrocknet. Je höher die Temperatur ist, desto öfter muss gegossen werden. Während der Überwinterung werden Zimmereichen nur ein- bis zweimal schwach gedüngt.

Zum Überwintern geeignet sind frostsichere, ungeheizte Räume (auch mit Nordfenster). Ein kühler Kellerraum oder eine frostfreie Garage geben einen perfekten Überwinterungsraum ab. Um das für die Überwinterung notwendige Licht bereitzustellen, eignen sich 20 cm über den Pflanzen angebrachte Leuchtstoffröhren bzw. noch energiesparendere Pflanzlampen mit LED. Bei einem Standort im Wintergarten oder vor ausreichend großen Süd-, Südwest-, oder Südostfenstern mit ungehindertem Lichteinfall ist in der Regel keine Zusatzbeleuchtung erforderlich.

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Lesetipp: Ruhe- und Vegetationsperiode der Pflanzen

Standort im Sommer

Eine Zimmereiche kann während der warmen Jahreszeit an einem hellen bis halbsonnigen Standort im Freien gepflegt werden.

Pflanzen die in geschlossenen Räumen überwintert werden, dürfen zu Beginn der warmen Jahreszeit nicht sofort dem vollen Sonnenlicht unter freiem Himmel ausgesetzt werden. Die harte UV Strahlung kann die Blätter der Zimmereiche verbrennen. Eine solche Verbrennung ist an braunen, unregelmäßigen Flecken auf den Blättern zu erkennen. Um die Pflanze an das Sonnenlicht zu gewöhnen, stellt man sie 1 bis 2 Wochen an einen schattigen bis halbschattigen Platz. Ein wenig Sonne in den Morgen- oder Abendstunden ist in dieser Zeit ausreichend. Nach dieser Eingewöhnungsphase kann man die Pflanze an ihren endgültigen, sonnigeren Standort stellen.

Temperatur

Die Zimmereiche gedeiht bei normalen Zimmertemperaturen. Die untere Temperaturgrenze liegt bei etwa 10 °C, diese Temperatur wird von den Pflanzen problemlos vertragen.

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Lesetipp: Informatives über Temperatur, Zugluft, Heizkörper und Kälteschock

Zimmereiche vermehren

Ältere Zimmereichen kann man durch Teilung der Stöcke vermehren. Für ein buschiges Aussehen pflanzt man mehrere Teilstücke an den Rand einer hohen Pflanzschale.

Man kann alternativ auch mehrere etwa 5 cm lange Kopfstecklinge gemeinsam in ein feuchtes Gemisch aus gleichen Teilen Torf und Sand stecken. Über die frisch eingesetzten Stecklinge stülpt man einen Plastikbeutel oder man stellt die Töpfe in einen Vermehrungskasten.

Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat

Man verwendet zur Pflege der Zimmereiche eine Komposterde mit einer Zumischung von etwas Acker- oder Gartenerde mit Tonanteil.

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Lesetipp: Erde oder Substrat ? - Die perfekte Mischung für meine Zimmerpflanze

Umtopfen

Die Zimmereiche wird bei Bedarf im zeitigen Frühjahr umgetopft.

Zum Umtopfen wird die alte Erde aus den Wurzeln geschüttelt, und sämtliche abgestorbenen toten Wurzeln der Pflanze werden abgeschnitten. Auch lebende Wurzeln können bei Bedarf etwas gestutzt werden. Nach dem Umtopfen schützt man die Pflanzen 2 bis 3 Wochen vor direkter Sonnenbestrahlung. Eine gut umgetopfte Pflanze erholt sich schnell und wird bald weiterwachsen.

Man topft eine Zimmereiche um, wenn

  • der Topf im Verhältnis zur Pflanze zu klein geworden ist
  • das Substrat zusammengesackt ist
  • der Topf vollständig durchwurzelt ist
  • wenn reichlich Wurzeln an die Oberfläche treten

Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf

Eine Zimmereiche wird während der Vegetationsphase alle 14 Tage mit Flüssigdünger gedüngt. Zwischen Oktober und März verzichtet man auf das Düngen der Pflanzen.

Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen

Blumendünger

Bezugsquellen für richtige Düngemittel finden Sie hier:
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Zimmereiche schneiden

Zimmereichen wachsen von Natur aus recht buschig. Um das dichte, buschige Wuchsbild weiter zu fördern, entspitzt man die Triebe der Pflanze im zeitigen Frühjahr.

Lesetipp: Der richtige Rückschnitt von Pflanzen
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Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise

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Die Zimmereiche wird gerne von der roten Spinne befallen, besonders wenn die Luftfeuchtigkeit niedrig ist und die Temperaturen 20 °C übersteigen breiten sich diese Parasiten sehr schnell aus.

Einen akuten Befall kann man gut an dem feinen Gespinst an dem Übergang der Stiele zu den Blättern sehen. Zur Behandlung braust man die Pflanze kräftig von allen Seiten mit lauwarmem Wasser ab und behandelt die Zimmereiche danach mit einem Pflanzenschutzmittel. > Einen Befall mit der roten Spinne erkennen und bekämpfen

Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.

Eine Nicodemia ist vermutlich nicht giftig, da in der Literatur keine Hinweise auf eine potentielle Toxizität gefunden wurden.

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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5