Bleiwurz pflegen

Bleiwurz (Plumbago) ist eine Pflanze aus der Familie der Bleiwurzgewächse (Plumbaginaceae). Als Zimmerpflanze wird nur die Kap-Bleiwurz (Plumbago auriculata, Syn.: Plumbago capensis Thunb.), eine aus Südafrika stammende Pflanzenart gepflegt.

Bleiwurz Plumbago auriculata

Deutscher Name: Bleiwurz, Kap-Bleiwurz
Name: Plumbago
Familie: Bleiwurzgewächse (Plumbaginaceae)
Wuchshöhe: 120 cm
Blütezeit: Frühjahr bis Herbst
Verwendung: Blüten- und Fruchtschmuckpflanze
Schwierigkeit:
pflegeleicht

Steckbrief / Beschreibung

Die einzige in Wohnungen kultivierte Art der Gattung Plumbago (Bleiwurz) ist der Plumbago auriculata, ein etwa 120 cm hoher Strauch mit dünnen, sparrigen Trieben, die angebunden werden sollten. Die kurzstieligen, elliptischen, mittelgrün gefärbten Blätter werden etwa 5 cm lang und rollen sich leicht nach unten ein.

An den sich endständig bildenden Ähren wachsen bis zu 25 Blüten, die der Bleiwurz vom Frühjahr bis in den Herbst ausbildet. Jede einzelne Blüte der Plumbago auriculata hat eine 2 bis 3 cm lange Kronröhre, deren fünf hellblaue Blütenblätter sich flach ausbreiten und eine Scheibe bilden. In der Mitte der Blumenblätter befindet sich eine feine, dunkelblaue Längslinie. Die Sorte Plumbago auriculata "Alba" blüht weiß.

Standort / Licht

Den Bleiwurz pflegt man an einem möglichst hellen Standort, am besten im vollen Sonnenlicht.

Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke, angegeben in Lux, geben Auskunft ob der Standort hell genug ist. Pflanzen mit geringem Lichtbedarf benötigen immer noch mindestens 500 bis 600 Lux. Zimmerpflanzen für sehr helle Standorte brauchen 1600 Lux und mehr.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Verglasung und vor der Wohnung stehende Bäume und Büsche reduzieren die Lichtstärke schnell um 30 bis 70%. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es bereits zu dunkel für die meisten Topfpflanzen sein. Auch zu viel Licht ist für zahlreiche Zimmerpflanzen schlecht, es muss abgeschattet werden oder man ändert den Standort.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe
Standort finden

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Gießen / Wässern

Zwischen März und Oktober, der Vegetationsperiode dieser Pflanzen, wässert man einen Bleiwurz reichlich. Überschüssiges Wasser muss nach dem Gießen aus dem Untersetzter entfernt werden. Die Pflanze verträgt keine Staunässe und keine Ballentrockenheit.

Wann, wie viel und wie oft gegossen wird kann nicht generell beantwortet werden. Das sorgt, besonders bei unerfahrenen Pflanzenfreunden für Unsicherheit. Man sollte es sich aber auch nicht zu schwer machen.

Grundsatz beim Gießen

Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man lieber etwas weniger als zu viel Gießen. Die wenigsten Zimmerpflanzen gehen an Trockenheit ein, meistens werden sie zu Tode gewässert.

Weshalb wird zu viel gewässert ?

Wenn eine Pflanze schlapp aussieht, greifen viele Hobbygärtner zuerst zur Gießkanne. Dies ist der mit Abstand häufigste Pflegefehler. Bei schlaffen Pflanzen sollte man nicht wässern ohne die Erde zu prüfen, denn sehr oft ist nicht der Wassermangel an einer siechenden Pflanzen schuld.

Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger oder dem Handrücken ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.

Große Pflanzgefäße erfordern einen Feuchtigkeitsmesser. Damit kann man in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und er gehört zu jeder Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Überwintern / Ruheperiode

Während der winterlichen Ruheperiode sollte man die Pflanzen an einen hellen Standort mit Temperaturen um die 10 °C stellen. Während dieser Zeit wird sparsamer gegossen und man achtet nur darauf, dass der Topfballen der Pflanze nicht austrocknet.

Temperatur

Normale Wohnungstemperaturen eignen sich für die Pflege eines Bleiwurz. Vom Frühjahr bis zum Sommer kann man die Pflanze auch gut im Freien, auf der Terrasse oder dem Balkon kultivieren.

Vermehren der Pflanze

Vom Frühjahr bis in den Sommer kann man den Bleiwurz  durch Stecklinge vermehren. Diese sollten weder weich und fleischig noch hart und verholzt sein. Man steckt sie in Pflanzgefäße mit einem feuchten Gemisch aus gleichen Teilen Torf und scharfem Sand, stülpt einen Plastikbeutel darüber und stellt sie an einen hellen, nicht sonnigen Platz.

Nach der erfolgreichen Bewurzelung der Stecklinge nimmt man die Abdeckung weg und gießt die jungen Pflanzen mäßig. Im Abstand von einem Monat gibt man einen flüssigen Volldünger in schwacher Konzentration. Wenn die junge Pflanze  etwa 30 cm Höhe erreicht hat, werden die Triebspitzen ausgebrochen, um ein buschiges Wachstum des Bleiwurz anzuregen. Man topft die jungen Pflanzen in einen etwas größeren Topf mit Erde auf Kompostbasis und behandelt sie wie ein ausgewachsenes Exemplar dieser Gattung.

Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat

Zur Kultivierung des Bleiwurz nimmt man eine Erde auf Kompostbasis.

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Umtopfen

Im Frühjahr wird der Bleiwurz in größere Pflanzgefäße mit frischer Erde umgetopft.

Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf

Während der Wachstumsperiode düngt man die Pflanzen im Abstand von 14 Tagen. Während der Ruheperiode wird nicht gedüngt

Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen

Blumendünger

Bezugsquellen für richtige Düngemittel finden Sie hier:
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Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise

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Da ein Bleiwurz seine Blüten nur an einjährigen Trieben ausbildet, schneidet man die Pflanzen zu Beginn des Frühjahrs kräftig zurück. Dabei werden schwache Triebe gänzlich entfernt und die Haupttriebe um zwei Drittel gekürzt.

Der Bleiwurz wird manchmal von Blattläusen befallen. Hin und wieder sollte man die Pflanzen sorgfältig auf einen Befall mit diesen Pflanzenschädlingen kontrollieren.

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Bilder der Bleiwurz

Klicken Sie zum Vergrößern auf die Vorschaubilder

Bleiwurz  Plumbago

Bleiwurz

Plumbago auriculata Blüten
Foto: Johan Spaedtke
Lizenz: Public Domain

Bleiwurz Plumbago auriculata

Bleiwurz

Plumbago auriculata
Foto: Kurt Stueber
Lizenz: GFDL

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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5