Chlorophytum pflegen

Grünlilien (Chlorophytum comosum)
von Maja Dumat, CC BY 2.0
Deutscher Name: Grünlilie
Wissenschaftl. Name: Chlorophytum
Familie: Agavaceae
Wuchshöhe: 30 bis 40 cm
Verwendung: Blattschmuckpflanze, Ampelpflanze
Schwierigkeit: pflegeleicht
Arten / Sorten - Steckbrief
Von den zahlreichen Chlorophytum Arten ist nur Chlorophytum comosum mit recht einer großen Zahl von Sorten als Zimmerpflanze verbreitet. Alle Sorten bilden zahlreiche weiche, leicht gebogene und linealisch-lanzettliche Blätter, die eine Breite von bis zu 2,5 cm erreichen.
Während der Wachstumsphase wachsen zwischen den Blättern hellgelbe, bis zu 70 cm lange und leicht gebogene Blütenschäfte hervor. An diesen peitschenartigen Schäften bilden sich kleine, unscheinbare, sechsblättrige, weiße Blüten. Später folgen den Blüten Ausläufer mit kleinen Pflänzchen. Unter ihrem Gewicht biegen sich die Blütenschäfte nach unten und die Ausläufer können sich mit ihren Wurzeln in der Erde verankern.
Chlorophytum sind sehr hübsche, grazile Zierpflanzen, insbesondere wenn man mehrere Jungpflanzen zusammen in eine Ampel pflanzt.
Chlorophytum comosum 'Bonnie' ähnelt sehr der ursprünglichen weiß-grünen Variante. Die krausen Blätter der 'Bonnie' sind jedoch ein gutes Unterscheidungsmerkmal.
Chlorophytum comosum 'Mandarin' bildet breite Blätter mit einem rötlichen Mittelstreifen aus.
Chlorophytum comosum 'Mandaianum' bildet nur 10 bis 15 cm lange, dunkelgrüne Blätter mit einem gelbem Mittelstreifen aus.
Chlorophytum comosum 'Picturatum' bildet bis zu 30 cm lange, mittelgrüne Blätter mit einem gelbem Mittelstreifen aus.
Chlorophytum comosum 'Variegatum' bildet bis zu 40 cm lange, lebhaft grün gefärbte Blätter mit weißem Rand aus.
Chlorophytum comosum 'Vittatum' hat 15 bis 30 cm lange, mittelgrüne Blätter mit einem meist breiten, weißen oder cremefarbenen Mittelstreifen.
Standort / Licht in Lux
Damit die Blätter ihren Farbkontrast deutlich ausbilden, muss man die Chlorophytum an einem hellen aber nicht vollsonnigen Standort pflegen.
Die besonders grünen Formen sind pflegeleichter, sie wachsen an hellen, halbschattigen und schattigen Standorten. Im Sommer sollte man die Chlorophytum vor der heißen Mittagssonne schützen, ansonsten können die Blätter verbrennen.
Die minimale, durchschnittliche Beleuchtungsstärke am Standort einer Chlorophytum sollte etwa 1500 Lux betragen.
Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Gießen / Wässern
In der Hauptwachstumszeit vom Frühjahr bis zum Herbst gießt man die Chlorophytum reichlich und so oft, dass der Topfballen durchgehend etwas feucht bleibt. Generell sollte man zu große Ballentrockenheit ebenso wie Staunässe vermeiden.

Reichliches Gießen
- Vor dem Gießen lässt man die oberste Schicht des Substrats leicht antrocknen. Dann wird gegossen. Im Inneren des Topfballens sollte während der Wachstumszeit immer eine durchgehend gleichmäßige Feuchtigkeit bestehen. Selbst kurze Trockenphasen sind zu vermeiden.
- Beim Gießen verabreicht man der Pflanze soviel Wasser, bis dieses kräftig aus dem Abzugsloch wieder herausläuft und sich im Untersetzer ansammelt.
- Dieses überschüssige Wasser wird nach ca. 20 Minuten abgeschüttet.
Auch Pflanzen mit einem hohen Wasserbedarf leiden wenn die Wurzeln längere Zeit im Wasser stehenbleiben.
Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Überwintern / Ruheperiode
Während der Wintermonate gießt man nur mäßig, die Erde sollte nur hin und wieder etwas angefeuchtet werden. Zwischen den einzelnen Wassergaben lässt man die oberste Schicht der Erde antrocknen. Bei Ballentrockenheit können die Blätter der Chlorophytum ausbleichen oder die Blattspitzen braun werden und dauerhaft vertrocknen.
Temperatur
Zur Pflege der Chlorophytum eignen sich normale Raumtemperaturen. Bei Temperaturen unter 10 °C stellt die Chlorophytum das Wachstum ein. Ansonsten stellen sich die Pflanzen auf weite Temperaturbereiche ein, sie wachsen ebenso bei kühlen wie auch bei erhöhten Temperaturen bis 30 °C.
Vermehren der Pflanze
Zur Vermehrung einer Chlorophytum schneidet man die Ausläuferpflänzchen von den langen Blütenschäften ab, sobald die Blätter der Ableger eine Länge von 5 bis 7 cm erreicht haben. Um Fäulnis zu vermeiden, sollte man die untersten Blättchen der Ableger vorsichtig entfernen. Haben die Pflänzchen noch keine Wurzelansätze ausgebildet, stellt man die Ableger so lange in ein Gefäß mit Wasser, bis die sich bildenden Wurzeln etwa 3 cm lang sind. Dann pflanzt man die jungen Chlorophytum in ein Erdgemisch auf Kompostbasis um.
Ableger mit kräftigeren Wurzeln können sofort nach dem Abtrennen von den Ausläufern eingepflanzt werden.
Alternativ kann man auch die Ausläuferpflänzchen, ohne sie vorher von der Mutterpflanze abzutrennen, mit der Basis in kleine Topfe mit Kompost- oder Blumenerde setzten. Nach fünf bis sechs Wochen haben sie sich die Ableger gut bewurzelt und der Ausläufer der Mutterpflanze kann durchtrennt werden.
Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat
Ideal für die Pflege der Chlorophytum ist ein Substrat mit einem schwach saurem Boden pH-Wert von 5,5 bis 6,3. Bei falschem pH-Wert wird sich eine Chlorophytum nicht gesund entwickeln.
Wenn man eine Chlorophytum in gut abgestimmtes Substrat pflanzen möchte, mischt man sich dieses selber. Die Herstellung ist nicht schwierig.

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Als Belohnung erhält man eine dauerhaft gesunde und wüchsige, gegenüber Krankheiten und Schädlingen gut resistente Pflanze, vorausgesetzt die restlichen Pflegeanforderungen an Licht, Wasser, Temperatur und Nährstoffe werden ebenfalls erfüllt. Da das eigene Substrat, im Gegensatz zu einfacher Blumenerde, über einen langen Zeitraum nicht zusammensackt und verdichtet, kann man auf ein jährliches Umtopfen verzichten.
Substratmischung für Chlorophytum
Eine Chlorophytum pflanzt man in ein humoses Substrat mit einem Zusatz von Landerde. Zusätzlich verwendet man etwas groben Sand oder Perlite.
- 5 Anteile Humussubstrat
- 2 Anteile Landerde mit Tonanteil
- 1 Anteil Bims-Kies, Lavalit, gober Sand oder Lavagranulat
Alles muss gut miteinander vermischt werden.
Der Boden pH-Wert wird mit der Zugabe von mehr oder weniger Landerde eingestellt. Wichtig dafür ist das Mischungsverhältnis von Landerde zu Humussubstrat (Verpackungsaufdruck pH-Wert beachten).
Alles muss gut miteinander vermischt werden. Mit einem pH-Meter oder mit Indikatorstreifen kann man den pH-Werteinem pH-Meter oder mit Indikatorstreifen kann man den pH-Wert der fertigen Mischung ermitteln und gegebenenfalls korrigieren.
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Umtopfen
Beim Einpflanzen oder Umtopfen muss man den Chlorophytum genügend Platz für die Ausbildung der zahlreichen hellen, knollenförmigen Wurzeln lassen, in denen die Pflanze auch Wasser speichert. Der obere Rand des Wurzelballens sollte 2 bis 3 cm unterhalb des Topfrands liegen.
Man topft eine Chlorophytum nur dann um, wenn die fleischigen Wurzeln der Pflanze die Erde bis zum Topfrand angehoben haben und das Gießen aufgrund des Platzmangels Schwierigkeiten bereitet. Chlorophytum kann man jederzeit in größere Töpfe umpflanzen, man ist nicht an die Jahreszeiten gebunden.
Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf
Sobald die Chlorophytum gut angewachsen sind, gibt man ihnen während des ganzen Jahres über alle 14 bis 20 Tage einen Flüssigdünger für Topfpflanzen.
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Giftig oder nicht?
Eine Chlorophytum, als ursprüngliche Wildform oder in den zahlreichen Zuchtformen, ist in allen Teilen ungiftig. Dies gilt nicht nur für Menschen, sondern auch für Haustiere wie Katzen und Vögel (Wellensittiche, Kanarienvögel oder Papageien.) Der Verzehr größerer Mengen dieser Pflanze kann jedoch zu Übelkeit und Brechreiz führen.
Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise
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Werden die Blattspitzen einer Chlorophytum braun und vertrocknen, so kann Staunässe oder Lufttrockenheit die Ursache sein. Düngen während des Winters, zu hohe Temperaturen während der Ruhephase oder ein zu dunkler Standort führen zum Abknicken der Blätter.
Ein Befall mit Schmier- und Wollläusen wird an der Chlorophytum öfter beobachtet. Das kleine, weiße, an Wattebäusche erinnernde Gespinst der Schmierläuse ist gut auf den Blättern der befallenen Pflanzen zu erkennen.
> Schmierläuse bekämpfen / Symptome erkennen
Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.
Bilder der Chlorophytum
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Chlorophytum
Chlorophytum comosum
Foto: Eurico Zimbres
Bestimmte Rechte vorbehalten

Chlorophytum
Chlorophytum tuberosum
Foto: Viren Vaz
Bestimmte Rechte vorbehalten
Quellen
Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia - Zwiebel- und Knollenpflanzen, Wikipedia - Pflanzenknolle, Chlorophytum - Wikipedia, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5
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