Chrysanthemen pflegen
Deutscher Name: Chrysanthemen, Strauchmagerite
Wissenschaftl. Name: Chrysanthemum
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Schwierigkeit: pflegeleicht, für Anfänger geeignet
Wuchshöhe: 30 bis 60 cm
Verwendung: Blüten- und Fruchtschmuckpflanze
Blütezeit: Spätsommer bis Herbst
Chrysanthemen sind mehrjährige Zimmerpflanzen; sie werden aber oft nur einjährig gepflegt und nach dem Verblühen weggeworfen. Die am häufigsten in Wohnungen gepflegten Arten, Chrysanthemum frutescens, auch Strauchmagerite genannt und die Chrysanthemum Indicum Hybriden, sind buschig wachsende, reich blühende Pflanzen mit schwach verholzten Trieben. Da Gärtnereien die Blütenbildung steuern können, findet man im Handel ganzjährig blühende Pflanzen. Es gibt Chrysanthemen mit bezaubernden Blütenfarben und unterschiedlichen Blütenformen. Angeboten werden mehrfarbige, gefüllte und ungefüllte Blüten in Ball- Pompon- und Anemonen-Formen. Am besten erwirbt man voll ausgewachsene Pflanzen mit noch geschlossenen, aber bereits leicht Farbe zeigenden Knospen.
Steckbrief / Beschreibung
Chrysanthemum Indicum Hybriden, deren natürliche Blütezeit in die Zeit vom Spätherbst bis zum frühen Winter fällt, kann man zu jeder Jahreszeit bereits in voller Blüte kaufen. Gartenbetriebe, die Chrysanthemen in Spezialkultur kultivieren, steuern bei dieser Pflanzengruppe die Belichtungsdauer das ganze Jahr, so das ständig in Blüte stehende Chrysanthemen angeboten werden können. Chrysanthemen Indicum Hybriden sind im Handel als 30 bis 40 cm hohe Chrysanthemen mit einem oder mehreren Trieben erhältlich. Die Blätter dieser Sorte gleichen im Aufbau und der Beschaffenheit denen von Chrysanthemum frutescens, sie sind jedoch dunkelgrüner gefärbt. Die meisten Sorten der Chrysanthemen Indicum Hybriden haben gefüllte Blüten. Diese Arten bilden also keine Zungen- und Scheibenblüten, sondern einen gleichmäßigen Ball perfekt geformter Einzelblüten.
Chrysanthemum frutescens kann eine Größe von mehr als 1 m erreichen. Chrysanthemum frutescens blüht nur im Sommer. Man kauft diese Chrysanthemen als Topfpflanze am besten im Frühjahr. Bei den in Wohnungskultur gehaltenen Chrysanthemen bricht man jedoch die jungen Triebspitzen aus; die Chrysanthemen wachsen buschiger und werden dann kaum höher als 45 cm. Die mittelgrün gefärbten Blätter der Chrysanthemen sitzen wechselständig an den kurzen Stielen und werden 8 bis 10 cm lang. Die Blätter dieser Pflanzen sind fiederteilig schwach gelappt. Die endständigen Blütendolden der Chrysanthemen sind oft so zahlreich, dass sie das Laub der Pflanzen halb überdecken. Die einzelnen Blütenköpfe der Chrysanthemen bilden sich aus einem einfachen, dichten Kranz weißer Zungenblüten, die eine leicht erhöhte Scheibe gelber Röhrenblüten umgibt. Im Handel ist auch eine Sorte mit zitronengelb gefärbten Blüten, Chrysanthemum "Etoile d'Or", und eine Sorte mit rosarot gefärbten Blüten, Chrysanthemum "Mary Wootten" erhältlich.
Standort / Licht
Chrysanthemum frutescens benötigt zum Öffnen der Blütenknospen täglich mindestens drei bis vier Stunden direkte Sonnenbestrahlung.
Chrysanthemum Indicum Hybriden pflegt man an einem hellen Platz, der vom Frühjahr bis zum Herbst vor direktem Sonnenlicht geschützt ist. Im Winter schadet auch diesen Chrysanthemen das direkte Sonnenlicht nicht.
Info: Wie misst man die Beleuchtung am Standort ?
Licht ist für Pflanzen wie Nahrung. Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke in Lux zeigen, ob der Standort hell genug ist. Schattenliebende Pflanzen brauchen mindestens 500 bis 600 Lux, während sonnenliebende Geranien oder Sukkulenten 2000 Lux und mehr benötigen.
Himmelsrichtung, Jahreszeit, Art der Verglasung und umgebende Bäume und Büsche beeinflussen die Lichtmenge schnell um 30 bis 70 %.
Ein Nordfenster lässt deutlich weniger Licht herein als ein Südfenster.
Auch der Abstand zu einem Fenster ist wichtig. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es zu dunkel sein.
Zu viel Licht ist auch schädlich und erfordert eine Abschattung oder einen Standortwechsel.
Lichtmangel Symptome
- Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
- Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
- Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
- deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe
Luxmessung: Mit einem Luxmeter können Sie die Lichtstärke an verschiedenen Standorten messen. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:
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Gießen / Wässern
Man gießt Chrysanthemen reichlich und so oft, dass der Topfballen ständig gut feucht ist. Ballentrockenheit vertragen die Chrysanthemen nicht.
+ Weitere Info über den Wasserbedarf anzeigen
Die richtige Bewässerung ist für das Gedeihen von Zimmerpflanzen essentiell. Doch wann, wie viel und wie oft gießt man richtig? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da der Wasserbedarf von Pflanze zu Pflanze stark variiert. Gerade Anfänger tun sich oft schwer damit, die Bedürfnisse ihrer grünen Freunde zu erkennen.
Grundsatz beim Gießen
Weniger ist mehr! Dies ist die goldene Regel beim Gießen von Zimmerpflanzen. Die meisten Pflanzen vertragen Trockenheit besser als Staunässe, die zu Wurzelfäule und Schimmelbildung führen kann. Ist man sich also unsicher, lieber etwas weniger gießen als zu viel.
Anzeichen für Überwässerung:
- Schlaffe Blätter: Oftmals wird bei schlappen Blättern reflexartig zur Gießkanne gegriffen. Doch bevor Sie gießen, sollten Sie die Erde kontrollieren. Handelt es sich nicht um Wassermangel, kann Überwässerung die Ursache sein.
- Gelbe Blätter: Vergilbte Blätter können ebenfalls ein Hinweis auf zu viel Wasser sein.
- Faulige Wurzeln: Im schlimmsten Fall führt Staunässe zu faulen Wurzeln, die die Pflanze nicht mehr versorgen können.
Richtig gießen:
- Fühlen Sie die Erde: Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger ca. zwei Zentimeter tief ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Fühlt sie sich feucht an, warten Sie mit dem Gießen, bis die Erde etwas angetrocknet ist. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.
- Gießen Sie gründlich: Wenn gegossen wird, sollte das Wasser bis aus den Drainagelöchern fließen. So wird sichergestellt, dass der gesamte Wurzelballen durchfeuchtet wird.
- Vermeiden Sie Gießwasser im Untersetzer: Gießwasser im Untersetzer kann zur Wurzelfäule führen. Gießen Sie daher lieber direkt in den Topf und kippen Sie überschüssiges Wasser nach einigen Minuten weg.
- Die richtige Wassermenge: Die Menge des benötigten Wassers hängt von Pflanzenart, Topfgröße und Jahreszeit ab. Als Faustregel gilt: Je größer der Topf und je wärmer die Umgebung, desto mehr Wasser wird benötigt.
- Das richtige Wasser: Verwenden Sie zum Gießen am besten Zimmerwarmes, abgestandenes Leitungswasser. Kaltes Wasser kann die Pflanzen schocken, während chlorhaltiges Leitungswasser den Pflanzen schaden kann.
Zusatztipps:
- Gießen Sie nach Bedarf: Achten Sie auf die individuellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen und gießen Sie diese nach Bedarf, anstatt nach einem festen Zeitplan.
- Verschiedene Pflanzenarten: Informieren Sie sich über die speziellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen, da der Wasserbedarf von Sukkulenten beispielsweise deutlich geringer ist als der von Blattpflanzen.
- Investieren Sie in einen Feuchtigkeitsmesser: Dieses praktische Tool hilft Ihnen, den Feuchtigkeitsgehalt der Erde zu ermitteln. Mit einem Feuchtigkeitsmesser kann man auch in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und es gehört zur Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.
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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?
Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.
So verhindert man das Wurzelsterben
Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.
Was tun bei Ballentrockenheit ?
Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.
Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Überwintern / Ruheperiode
Die Chrysanthemen sollten während der Ruheperiode an einem hellen Standort überwintern. Während dieser Zeit werden die Pflanzen seltener gewässert, Ballentrockenheit muss aber vermieden werden. Die Temperaturen während der Ruheperiode sollten zwischen 8 und 16 ° C liegen.
Temperatur
Die Chrysanthemen sollten an einem kühlen Platz gehalten werden. Die für diese Pflanzen am besten geeigneten Temperaturen liegen im Bereich von 12 bis 19 °C. An einem wärmeren Standort wird die Blühzeit der Chrysanthemen leider stark verkürzt. Um die Luftfeuchtigkeit für diese Pflanzen zu erhöhen, sollte man die Töpfe in wassergefüllte Schalen auf Kieselsteine stellen.
Lesetipp: Informatives über Temperatur, Zugluft, Heizkörper und Kälteschock
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Vermehren der Pflanze
Eine Vermehrung von Chrysanthemen in Wohnungskultur ist eigentlich nicht zu empfehlen, da man diese Pflanzen ganzjährig und zu günstigen Preisen im Handel bekommt. Wer Chrysanthemen doch einmal zu Hause vermehren möchte, kann dies vom Frühling bis zum Anfang des Sommers mit Kopfstecklingen tun. Siehe Vermehrung mit Stecklingen
Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat
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Chrysanthemen braucht man nicht zu verpflanzen. Es sieht jedoch sehr hübsch aus, wenn man mehrere Exemplare in einer Schale gruppiert. Den Zwischenraum zwischen den Wurzelballen der Chrysanthemen füllt man mit herkömmlicher Blumenerde aus.
Düngen / Nährstoffbedarf
Vor der Blüte ist der Nährstoffbedarf der Chrysanthemen mäßig bis hoch, nach der Blüte benötigt die Pflanze nur noch geringe Mengen an Nährstoffen.
Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise
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Wenn man die Chrysanthemen als Topfpflanzen mit Blütenknospen kauft, sollte man darauf achten, dass die Knospen bereits Farbe zeigen. Dicht geschlossene und noch grüne Knospen blühen in Wohnungskultur oftmals nicht auf. In Regionen mit sehr mildem Winterwetter können die Chrysanthemen Indicum Hybriden nach dem Verblühen ins Freiland gepflanzt werden. Wenn im Winter keine allzu strengen Fröste auftreten, blühen die Chrysanthemen jedes Jahr im Herbst wieder.
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Chrysanthemen
Foto: Derek Ramsey
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Chrysanthemen
Chrysanthemum x grandiflorum
Foto: Digigalos
Lizenz: GFDL