Chili pflegen

Cayennepfeffer / Capsicum frutescens

Chili

Capsicum frutescens
Foto: Daniel Risacher
Lizenz: GFDL

Deutscher Name: Peperoni, Pfefferoni, Chili, Paprika, spanischer Pfeffer
Wissenschaftl. Name: Capsicum
Familie: Nachtschattengewächse (Solanaceae)
Wuchshöhe: bis 80 cm
Schwierigkeit:
pflegeleicht
Verwendung: Blüten- und Fruchtschmuckpflanze
Fruchtzeit: September bis Dezember

Die Pflanzen der Gattung Capsicum (Chili) bilden leuchtend gefärbte, fleischige und schotenartigen Früchte. Die Chili ist auch unter dem Namen Peperoni bekannt. Am meisten verbreitet sind die buschig, niedrig wachsenden Arten. Sie erreichen eine Höhe von 40 bis 80 cm. Alle Arten der Chili tragen sehr reichlich Früchte.

Die Triebe der Chilis sind an der Basis leicht verholzt und wachsen mit dünnen, dunkelgrünen Zweigen. Die Blätter der Chili sind lanzettlich mit behaarten, grünen Blättern. Im frühen Sommer bilden sich an den Blattachseln kleine, unscheinbare weiße Blüten. Den Blüten folgen nach kurzer Zeit die Früchte. Diese sehen Anfangs sehr attraktiv aus, schrumpfen im Alter aber ein und sterben dann ab.

Steckbrief / Beschreibung

Capsicum annuum ist die am weitest verbreitete Chili Art. Die vielzahligen Sorten werden in mehrere Gruppen eingeteilt. Diese bilden sich aus den Chili mit kugelförmigen, kegelartigen und buschig wachsenden Früchten. Die Chili mit kugelförmigem Fruchtstand haben beerenartige, hellgelbe oder kräftig rote Früchte mit einem Durchmesser von 2 bis 4 cm. Bei den Chili mit den kegelartigen Früchten gibt es die unterschiedlichsten Färbungen. Die Früchte können grün, elfenbeinfarben, gelb, orangerot, rot oder purpurrot sein. Während des Reifeprozesses der Früchte ändert sich die Farbe durch die unterschiedlichsten Nuancen. Die Früchte erreichen ein Länge von etwa 6 cm. Chili mit einem buschig wachsenden Fruchtstand haben sehr schmale, längliche, spitz zulaufende, 7 bis 10 cm lange Früchte.

Standort / Licht

Chili braucht einen hellen, sonnigen und luftigen Standort ohne Zugluft. Bei nicht ausreichenden Lichtverhältnissen beginnen die Blätter zu welken und fallen vorzeitig ab. Die Ausbildung von Blüten und Früchten bleibt vollständig aus.

Info: Wie misst man die Beleuchtung am Standort ?
Standort finden

Licht ist für Pflanzen wie Nahrung. Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke in Lux zeigen, ob der Standort hell genug ist. Schattenliebende Pflanzen brauchen mindestens 500 bis 600 Lux, während sonnenliebende Geranien oder Sukkulenten 2000 Lux und mehr benötigen.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Art der Verglasung und umgebende Bäume und Büsche beeinflussen die Lichtmenge schnell um 30 bis 70 %.

Ein Nordfenster lässt deutlich weniger Licht herein als ein Südfenster.

Auch der Abstand zu einem Fenster ist wichtig. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es zu dunkel sein.

Zu viel Licht ist auch schädlich und erfordert eine Abschattung oder einen Standortwechsel.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe

Luxmessung: Mit einem Luxmeter können Sie die Lichtstärke an verschiedenen Standorten messen. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
Einkaufstipp: Pflanzlampen u. Beleuchtungssysteme für dunkle Standorte, denn lichtarme Ecken in der Wohnung kann man mit einer modernen Beleuchtung und attraktiven Zimmerpflanzen zu einem Blickfang aufwerten.

Gießen / Wässern

Man gießt den Chili reichlich und so oft, dass der Erdballen stets gleichmäßig feucht bleibt. Staunässe und Ballentrockenheit ist zu vermeiden.

+ Weitere Info über den Wasserbedarf anzeigen

Die richtige Bewässerung ist für das Gedeihen von Zimmerpflanzen essentiell. Doch wann, wie viel und wie oft gießt man richtig? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da der Wasserbedarf von Pflanze zu Pflanze stark variiert. Gerade Anfänger tun sich oft schwer damit, die Bedürfnisse ihrer grünen Freunde zu erkennen.

Grundsatz beim Gießen

Weniger ist mehr! Dies ist die goldene Regel beim Gießen von Zimmerpflanzen. Die meisten Pflanzen vertragen Trockenheit besser als Staunässe, die zu Wurzelfäule und Schimmelbildung führen kann. Ist man sich also unsicher, lieber etwas weniger gießen als zu viel.

Anzeichen für Überwässerung:

  • Schlaffe Blätter: Oftmals wird bei schlappen Blättern reflexartig zur Gießkanne gegriffen. Doch bevor Sie gießen, sollten Sie die Erde kontrollieren. Handelt es sich nicht um Wassermangel, kann Überwässerung die Ursache sein.
  • Gelbe Blätter: Vergilbte Blätter können ebenfalls ein Hinweis auf zu viel Wasser sein.
  • Faulige Wurzeln: Im schlimmsten Fall führt Staunässe zu faulen Wurzeln, die die Pflanze nicht mehr versorgen können.

Richtig gießen:

  • Fühlen Sie die Erde: Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger ca. zwei Zentimeter tief ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Fühlt sie sich feucht an, warten Sie mit dem Gießen, bis die Erde etwas angetrocknet ist. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.
  • Gießen Sie gründlich: Wenn gegossen wird, sollte das Wasser bis aus den Drainagelöchern fließen. So wird sichergestellt, dass der gesamte Wurzelballen durchfeuchtet wird.
  • Vermeiden Sie Gießwasser im Untersetzer: Gießwasser im Untersetzer kann zur Wurzelfäule führen. Gießen Sie daher lieber direkt in den Topf und kippen Sie überschüssiges Wasser nach einigen Minuten weg.
  • Die richtige Wassermenge: Die Menge des benötigten Wassers hängt von Pflanzenart, Topfgröße und Jahreszeit ab. Als Faustregel gilt: Je größer der Topf und je wärmer die Umgebung, desto mehr Wasser wird benötigt.
  • Das richtige Wasser: Verwenden Sie zum Gießen am besten Zimmerwarmes, abgestandenes Leitungswasser. Kaltes Wasser kann die Pflanzen schocken, während chlorhaltiges Leitungswasser den Pflanzen schaden kann.

Zusatztipps:

  • Gießen Sie nach Bedarf: Achten Sie auf die individuellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen und gießen Sie diese nach Bedarf, anstatt nach einem festen Zeitplan.
  • Verschiedene Pflanzenarten: Informieren Sie sich über die speziellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen, da der Wasserbedarf von Sukkulenten beispielsweise deutlich geringer ist als der von Blattpflanzen.
  • Investieren Sie in einen Feuchtigkeitsmesser: Dieses praktische Tool hilft Ihnen, den Feuchtigkeitsgehalt der Erde zu ermitteln. Mit einem Feuchtigkeitsmesser kann man auch in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und es gehört zur Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Temperatur

Der Chili wächst gut bei normalen Wohnungstemperaturen. Wenn die Pflanzen jedoch etwas kühler gepflegt werden, bei 13 bis 15 °C, bleiben die Früchte länger dekorativ und trocknen nicht so schnell ab. Um die Luftfeuchtigkeit für eine Chili zu erhöhen, stellt man die Pflanzgefäße in wassergefüllte Untersetzer auf Kieselsteine.

Vermehren der Pflanze

Die Vermehrung ist nur durch die Aussaat von Samen möglich. Gegen Ende des Winters sollten die Samen in einen Vermehrungskasten gesät werden.

Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat

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Man verwendet für die Pflege der Chili normale Blumenerde auf Kompostbasis.

Umtopfen

Das Umtopfen der Chili ist nicht notwendig, da die Pflanzen nur bis zum Fruchtfall gepflegt werden. Wenn die Früchte eingetrocknet und unansehnlich geworden sind, wird die Chili weggeworfen.

Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf

Alle 14 Tage wird die Pflanze mit Flüssigdünger gedüngt. Sobald der Chili Blüten ansetzt, stellt man das Düngen ein.

Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise

Forum

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Spinnmilben und Blattläuse treten an den Chili manchmal auf. An kühlen schlecht belüfteten Standorten, besonders wenn das Substrat der Chili dauerfeucht ist, kommt es schnell zur Bildung von Grauschimmel

Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.

Die durchblutungsanregende Wirkung des Chili findet in Salben, Cremes und Heilpflastern Verwendung. Äußerlich werden damit schmerzhafte Verspannungen von Muskeln behandelt. Besonders bei Nackenverspannungen, Verspannungen des Schulter-Arm Bereichs und im Bereich der Wirbelsäule werden mit capsaicinhaltigen Salben behandelt.

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Bilder der Chili

Klicken Sie zum Vergrößern auf die Vorschaubilder

Chilli capsicum annuum

Chili

Capsicum annuum
Foto: Tilman Baumann
Lizenz: GFDL

Chilli Capsicum annuum Blüte

Chili

Capsicum annuum Blüte
Foto: Oktaeder
Lizenz: Public Domain

Chilli Tabasco peppers

Chili

Tabasco peppers
Foto: USDA photo by: unknown
Lizenz: Public Domain

Cayennepfeffer / Capsicum frutescens

Chili

Capsicum frutescens
Foto: H. Zell, Lizenz: GFDL

Chilli / Capsicum frutescens

Chili

Capsicum frutescens
Foto: H. Zell, Lizenz: GFDL

Chilli Capsicum pubescens

Chili

Capsicum pubescens
Foto: Peter Presslein
Lizenz: GFDL

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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5