Erica pflegen

Erica capensis

Deutscher Name: Glockenheide, Heidekraut
Wissenschaftl. Name: Erica
Familie: Ericaceae
Wuchshöhe: bis 60 cm
Blütezeit: Juni bis September
Verwendung: Blatt- und Blütenschmuckpflanze, bodendeckende Pflanze
Schwierigkeit: mittelschwer

Zur Gattung der Erica gehören etwa 520 ursprüngliche Arten und zahlreiche Hybriden. Die Erica sind in Wohnungen schwierig zu kultivieren; die meisten stammen aus kühlen Gegenden und benötigen entsprechende Standorte. In Wohnungskultur sollte man eine Erica als kurzlebige Pflanze betrachten, man versucht die Blüte durch kühle Standorte möglichst lange zu halten und wirft sie nach der Blüte, sobald die Pflanzen unansehnlich werden, weg.

Steckbrief / Beschreibung

Die unterschiedlichen Arten der Erica bieten eine ständige Quelle farbiger Blätter und Blüten. Die Farbskala der Blüten reicht von Weiß über Rosa und Karminrot bis Purpur. Als Zimmerpflanze ist die Erica nicht sehr weit verbreitet, da viele Pflanzenfreunde der Ansicht sind, die Pflanze könne ohne ihren natürlichen Lebensraum nicht gut gedeihen. Tatsächlich gehört die Erica zu den Pflanzen, die bei den richtigen Kulturvoraussetzungen wenig Mühe bereiten und sehr pflegeleicht sind. Die Erica gedeiht am besten an einem sonnigen Standort, die Pflanzen kommen aber auch gut mit halbschattigen Standorten zurecht.

Eine der bekanntesten Arten ist die Erica gracilis. Diese blühen im letzten Jahresviertel kräftig karminrot. Während der ersten Monate des Jahres blühen die Erica hiemalis-Hybriden rot bis weißlich, anschließend gehen die Willmorei-Hybriden während des Sommers in Blüte über.

Erica gracilis wächst als sich stark verzweigender Strauch mit zäh verholzten Trieben. Die dicht stehenden, nadelähnlichen Blätter sind quirlig an den Stämmen und Zweigen angeordnet. Erica gracilis kann eine Höhe von 40 bis 45 cm erreichen, die aufrecht wachsenden Zweige sind mit dicht aneinandergereihten, unbehaarten, hellgrün gefärbten, 4 bis 6 mm langen Blättern bewachsen. Die im Herbst erscheinenden Blüten sind rot, rötlich oder rosafarben gefärbt.

Erica gracilis "Alba" besitzt die gleiche Wuchsform wie Erica gracilis. Die Blüten dieser Pflanzen sind jedoch reinweiß gefärbt.

Erica hiemalis kann eine Höhe von 60 cm erreichen. Die Wuchsform gleicht allen anderen Erica Sorten, die Blätter sind jedoch fein behaart. Die sich im Winter öffnenden zweifarbigen Blüten sind weiß und am Ansatz rot gefärbt. Sie entspringen den Haupttrieben dieser Erica in Form endständig wachsender Trauben.

Erica ventricosa hat die Wuchsform und Größe der Erica hiemalis. Im Gegensatz zu dieser fällt die Blütezeit nicht in den Winter sondern in den Frühling bis frühen Herbst. Eine Besonderheit sind die glänzenden, wie mit einer Glasur überzogenen weißen oder roten Blüten.

Standort / Licht

Die Erica mag einen hellen Standort mit direkter Sonnenbestrahlung während der Morgen- oder Abendstunden. Pralle Sonnenbestrahlung während der sommerlichen Mittagzeit kann die Blätter vertrocknen und abfallen lassen.

Info: Wie misst man die Beleuchtung am Standort ?
Standort finden

Licht ist für Pflanzen wie Nahrung. Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke in Lux zeigen, ob der Standort hell genug ist. Schattenliebende Pflanzen brauchen mindestens 500 bis 600 Lux, während sonnenliebende Geranien oder Sukkulenten 2000 Lux und mehr benötigen.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Art der Verglasung und umgebende Bäume und Büsche beeinflussen die Lichtmenge schnell um 30 bis 70 %.

Ein Nordfenster lässt deutlich weniger Licht herein als ein Südfenster.

Auch der Abstand zu einem Fenster ist wichtig. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es zu dunkel sein.

Zu viel Licht ist auch schädlich und erfordert eine Abschattung oder einen Standortwechsel.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe

Luxmessung: Mit einem Luxmeter können Sie die Lichtstärke an verschiedenen Standorten messen. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Gießen / Wässern

Eine Erica gießt man reichlich. Der Wurzelballen sollte immer etwas feucht sein und darf niemals vollständig austrocknen. Da Eriken keinen Kalk vertragen, muss das Gießwasser absolut kalkfrei sein. Regenwasser ist gut geeignet, Leitungswasser kann zum Absterben der Pflanzen führen.

+ Weitere Info über den Wasserbedarf anzeigen

Die richtige Bewässerung ist für das Gedeihen von Zimmerpflanzen essentiell. Doch wann, wie viel und wie oft gießt man richtig? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da der Wasserbedarf von Pflanze zu Pflanze stark variiert. Gerade Anfänger tun sich oft schwer damit, die Bedürfnisse ihrer grünen Freunde zu erkennen.

Grundsatz beim Gießen

Weniger ist mehr! Dies ist die goldene Regel beim Gießen von Zimmerpflanzen. Die meisten Pflanzen vertragen Trockenheit besser als Staunässe, die zu Wurzelfäule und Schimmelbildung führen kann. Ist man sich also unsicher, lieber etwas weniger gießen als zu viel.

Anzeichen für Überwässerung:

  • Schlaffe Blätter: Oftmals wird bei schlappen Blättern reflexartig zur Gießkanne gegriffen. Doch bevor Sie gießen, sollten Sie die Erde kontrollieren. Handelt es sich nicht um Wassermangel, kann Überwässerung die Ursache sein.
  • Gelbe Blätter: Vergilbte Blätter können ebenfalls ein Hinweis auf zu viel Wasser sein.
  • Faulige Wurzeln: Im schlimmsten Fall führt Staunässe zu faulen Wurzeln, die die Pflanze nicht mehr versorgen können.

Richtig gießen:

  • Fühlen Sie die Erde: Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger ca. zwei Zentimeter tief ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Fühlt sie sich feucht an, warten Sie mit dem Gießen, bis die Erde etwas angetrocknet ist. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.
  • Gießen Sie gründlich: Wenn gegossen wird, sollte das Wasser bis aus den Drainagelöchern fließen. So wird sichergestellt, dass der gesamte Wurzelballen durchfeuchtet wird.
  • Vermeiden Sie Gießwasser im Untersetzer: Gießwasser im Untersetzer kann zur Wurzelfäule führen. Gießen Sie daher lieber direkt in den Topf und kippen Sie überschüssiges Wasser nach einigen Minuten weg.
  • Die richtige Wassermenge: Die Menge des benötigten Wassers hängt von Pflanzenart, Topfgröße und Jahreszeit ab. Als Faustregel gilt: Je größer der Topf und je wärmer die Umgebung, desto mehr Wasser wird benötigt.
  • Das richtige Wasser: Verwenden Sie zum Gießen am besten Zimmerwarmes, abgestandenes Leitungswasser. Kaltes Wasser kann die Pflanzen schocken, während chlorhaltiges Leitungswasser den Pflanzen schaden kann.

Zusatztipps:

  • Gießen Sie nach Bedarf: Achten Sie auf die individuellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen und gießen Sie diese nach Bedarf, anstatt nach einem festen Zeitplan.
  • Verschiedene Pflanzenarten: Informieren Sie sich über die speziellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen, da der Wasserbedarf von Sukkulenten beispielsweise deutlich geringer ist als der von Blattpflanzen.
  • Investieren Sie in einen Feuchtigkeitsmesser: Dieses praktische Tool hilft Ihnen, den Feuchtigkeitsgehalt der Erde zu ermitteln. Mit einem Feuchtigkeitsmesser kann man auch in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und es gehört zur Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Temperatur

Erica benötigen kühle Temperaturen. Die ideale Temperatur liegt zwischen 7 und 11 °C. Um dem Bedarf an einer leicht erhöhten Luftfeuchtigkeit gerecht zu werden, stellt man die Pflanzgefäße in mit Wasser gefüllte Schalen auf Kieselsteine.

Erica vermehren

Eine Vermehrung durch Samen ist schwierig. Da man bereits vorgezogene Pflanzen fast überall im Pflanzenhandel zu günstigen Preisen erhält, sollte man besser auf eine solche Erica zurückgreifen.

Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat

Zur Pflege einer Erica eignet sich ein Substrat aus gleichen Teilen kalkfreiem Sand und kalkfreier Blumenerde auf Torfbasis.

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Erica umtopfen

Da man eine Erica normalerweise nur über eine Saison hinweg gepflegt, ist ein Umtopfen der Pflanzen nicht notwendig.

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Düngen / Nährstoffbedarf

Alle 4 Wochen einen flüssigen Blühdünger im mäßiger Konzentration. Nach dem Öffnen der ersten Blüten stellt man die Düngung ein.

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Erica Bilder 

Klicken Sie zum Vergrößern auf die Vorschaubilder

Erica viridipurpurea

Erica

Erica viridipurpurea
Foto: Andrew massyn
GFDL

Erica tetralix

Erica

Erica tetralix
Prof. Dr. Otto Wilhelm Thomé
Public Domain

Erica

Erica

Erica bucciniiformis
Foto: Kurt Stueber
GFDL

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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5