Gynura pflegen

Gynura elegans

Gynura

Gynura elegans
Foto: Jerzy Opioła
Lizenz: GFDL

Deutscher Name: Samtpflanze
Wissenschaftl. Name: Gynura
Familie: Asternartige
Wuchshöhe: 20 bis 30 cm
Verwendung: Blattschmuckpflanze
Schwierigkeit: pflegeleicht

Steckbrief / Beschreibung

Die Gynura pflegt man vor allem wegen der attraktiven, samtig behaarten Blätter. Die in Wohnungen gepflegten Gynura Arten sind an den Blattoberseiten, an den Blattunterseiten als auch an den Trieben und Blüten violett behaart. Im Frühjahr oder im frühen Sommer bildet die Gynura unangenehm riechende, gelbe oder orangefarbene Blüten aus. Wer diesen Geruch vermeiden möchte, sollte die Blüten bereits im frühen Stadium, vor dem Öffnen, herausbrechen.

Gynura aurantiaca wächst mit aufrechten Trieben, die sich später seitlich ausbreiten. In der Natur können die Triebe einer Gynura aurantiaca 2 bis 3 m lang werden. Die Blätter der Pflanzen sind fast oval geformt und recht grob gezähnt. Die Blattgröße beträgt etwa 20 cm in der Länge und 10 cm in der Breite.

Bei der Gynura procumbens handelt es sich um eine rankende oder kletternde Pflanze, die an einem Spalier oder an Stäben gezogen werden sollte. Die Blätter der Gynura procumbens sind etwa 10 cm lang und 8 cm breit. Am besten kommt die Gynura procumbens zur Geltung, wenn man sie in Blumenampeln gepflegt.

Standort / Licht

Um diese Pflanzen zu einem dichten Wuchs und einer schönen Blattfärbung zu bringen, sollte man einen halbsonnigen Standort zur Kultivierung wählen. Einige Stunden Morgen- oder Abendsonne ist eine wichtige Voraussetzung für einen gesunden Wuchs.

Info: Wie misst man die Beleuchtung am Standort ?
Standort finden

Licht ist für Pflanzen wie Nahrung. Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke in Lux zeigen, ob der Standort hell genug ist. Schattenliebende Pflanzen brauchen mindestens 500 bis 600 Lux, während sonnenliebende Geranien oder Sukkulenten 2000 Lux und mehr benötigen.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Art der Verglasung und umgebende Bäume und Büsche beeinflussen die Lichtmenge schnell um 30 bis 70 %.

Ein Nordfenster lässt deutlich weniger Licht herein als ein Südfenster.

Auch der Abstand zu einem Fenster ist wichtig. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es zu dunkel sein.

Zu viel Licht ist auch schädlich und erfordert eine Abschattung oder einen Standortwechsel.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe

Luxmessung: Mit einem Luxmeter können Sie die Lichtstärke an verschiedenen Standorten messen. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
Einkaufstipp: Pflanzlampen u. Beleuchtungssysteme für dunkle Standorte, denn lichtarme Ecken in der Wohnung kann man mit einer modernen Beleuchtung und attraktiven Zimmerpflanzen zu einem Blickfang aufwerten.

Gießen / Wässern

Auf das empfindliche, fein behaarte Laub einer Gynura dürfen keine Wassertropfen kommen. Die feinen Haare an den Blättern halten die Feuchtigkeit zurück, und es entstehen unansehnliche Flecken. In warmen Räumen wird die Gynura gleichmäßig gegossen. Man lässt die oberste Schicht des Substrates zwischen dem Wässern leicht abtrocknen. Bei Temperaturen unter 16 °C schränkt man das Gießen ein und man gibt den Pflanzen  nur so viel Wasser, dass der Topfballen nicht austrocknet.

+ Weitere Info über den Wasserbedarf anzeigen

Die richtige Bewässerung ist für das Gedeihen von Zimmerpflanzen essentiell. Doch wann, wie viel und wie oft gießt man richtig? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da der Wasserbedarf von Pflanze zu Pflanze stark variiert. Gerade Anfänger tun sich oft schwer damit, die Bedürfnisse ihrer grünen Freunde zu erkennen.

Grundsatz beim Gießen

Weniger ist mehr! Dies ist die goldene Regel beim Gießen von Zimmerpflanzen. Die meisten Pflanzen vertragen Trockenheit besser als Staunässe, die zu Wurzelfäule und Schimmelbildung führen kann. Ist man sich also unsicher, lieber etwas weniger gießen als zu viel.

Anzeichen für Überwässerung:

  • Schlaffe Blätter: Oftmals wird bei schlappen Blättern reflexartig zur Gießkanne gegriffen. Doch bevor Sie gießen, sollten Sie die Erde kontrollieren. Handelt es sich nicht um Wassermangel, kann Überwässerung die Ursache sein.
  • Gelbe Blätter: Vergilbte Blätter können ebenfalls ein Hinweis auf zu viel Wasser sein.
  • Faulige Wurzeln: Im schlimmsten Fall führt Staunässe zu faulen Wurzeln, die die Pflanze nicht mehr versorgen können.

Richtig gießen:

  • Fühlen Sie die Erde: Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger ca. zwei Zentimeter tief ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Fühlt sie sich feucht an, warten Sie mit dem Gießen, bis die Erde etwas angetrocknet ist. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.
  • Gießen Sie gründlich: Wenn gegossen wird, sollte das Wasser bis aus den Drainagelöchern fließen. So wird sichergestellt, dass der gesamte Wurzelballen durchfeuchtet wird.
  • Vermeiden Sie Gießwasser im Untersetzer: Gießwasser im Untersetzer kann zur Wurzelfäule führen. Gießen Sie daher lieber direkt in den Topf und kippen Sie überschüssiges Wasser nach einigen Minuten weg.
  • Die richtige Wassermenge: Die Menge des benötigten Wassers hängt von Pflanzenart, Topfgröße und Jahreszeit ab. Als Faustregel gilt: Je größer der Topf und je wärmer die Umgebung, desto mehr Wasser wird benötigt.
  • Das richtige Wasser: Verwenden Sie zum Gießen am besten Zimmerwarmes, abgestandenes Leitungswasser. Kaltes Wasser kann die Pflanzen schocken, während chlorhaltiges Leitungswasser den Pflanzen schaden kann.

Zusatztipps:

  • Gießen Sie nach Bedarf: Achten Sie auf die individuellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen und gießen Sie diese nach Bedarf, anstatt nach einem festen Zeitplan.
  • Verschiedene Pflanzenarten: Informieren Sie sich über die speziellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen, da der Wasserbedarf von Sukkulenten beispielsweise deutlich geringer ist als der von Blattpflanzen.
  • Investieren Sie in einen Feuchtigkeitsmesser: Dieses praktische Tool hilft Ihnen, den Feuchtigkeitsgehalt der Erde zu ermitteln. Mit einem Feuchtigkeitsmesser kann man auch in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und es gehört zur Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Standort im Sommer

Gerne im Freien an einem hellen bis halbschattigem Standort. Etwas Morgensonne oder Nachmittagssonne ist von Vorteil. Die Gynura nicht direkt von der prallen Mittagssonne bescheinen lassen.

Temperatur

Eine Gynura gedeiht gut bei normalen Raumtemperaturen, solange die Luftfeuchtigkeit ausreichend hoch ist. Zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit, besonders bei trockener Heizungsluft, stellt man die Pflanzgefäße in wassergefüllte Schalen auf Kieselsteine. Die Temperaturen dürfen auch im Winter nicht unter 15 °C fallen.

Gynura vermehren

Zur Vermehrung der Gynura schneidet man etwa 7 bis 10 cm lange Kopfstecklinge. Die unteren Blätter der Stecklinge werden entfernt und man setzt mehrere Stecklinge zusammen in einen Topf mit einem Gemisch aus leicht angefeuchtetem Torf und scharfem Sand. Dann stülpt man einen Plastikbeutel über die Pflanzgefäße und stellt diese an einen warmen Platz. Die Stecklinge müssen man vor direkter Sonnenbestrahlung geschützt werden.

Wenn nach einigen Wochen ein neuer Austrieb die erfolgreiche Bewurzelung der Stecklinge anzeigt, entfernt man den Plastikbeutel und gießt die jungen Pflanzen sehr mäßig, der Topfballen sollte immer nur leicht feucht sein. Erscheinen einem die jungen Pflanzen kräftig genug, setzt man sie in die endgültigen Töpfe mit dem für die jeweilige Art empfohlenen Substrat um und pflegt sie wie ausgewachsene Exemplare.

Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
Einkaufstipp: Aufzucht-, Anzucht u. Gewächshäuser zur Vermehrung

Erde / Substrat

Man verwendet für diese Pflanzen ein Erdgemisch auf lockerer Kompostbasis.

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Gynura umtopfen

Beide Arten der Gynura wachsen sehr schnell und sollten im zeitigen Frühjahr in größere Töpfe umgepflanzt werden. Die Gynura sehen höchstens zwei Jahre lang ansehnlich aus. Nach dieser Zeit zieht man aus Stecklingen neue Pflanzen heran.

Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf

Man verabreicht der Gynura das ganze Jahr hindurch einen flüssigen Volldünger im Abstand von 4 Wochen. Wenn man die Pflanzen zu viel düngt, wachsen die Blätter zu üppig und das Wachstum der Gynura verweichlicht. Im Winter wird nicht gedüngt.

Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen

Blumendünger

Bezugsquellen für richtige Düngemittel finden Sie hier:
Dünger für Topfpflanzen, Zierpflanzen und Zimmerpflanzen

Kürzen / schneiden der Gynura

Bei Gynura procumbens sollte man regelmäßig die Triebspitzen herausbrechen, damit die Pflanze zu einem buschigen Wachstum angeregt wird.

Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise

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An lichtarmen Standorten vergrünen die Blätter der Gynura.

Die gemeine Spinnmilbe kann an dem Gynura auftreten. Die Spinnweben sind besonders gut an den Blattachseln und gebuchteten Blatträndern zu erkennen. Durch Einsprühen mit Wasser werden die Gespinste besonders deutlich sichtbar.

Der Befall mit Schmier- und Wollläusen wird bei diesen Pflanzen öfter beobachtet. Das kleine, weiße, an Wattebäusche erinnernde Gespinst der Schmierläuse ist gut auf den Blättern der Gynura zu erkennen.

Die Gynura ist anfällig gegenüber einem Befall mit weißer Fliege. Die ausgewachsenen Tiere und die Larven der weißen Fliege saugen Pflanzensaft aus den Blättern, überwiegend sind sie auf den Blattunterseiten zu finden.

Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.

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Gynura Bilder 

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Gynura aurantiaca

Gynura

Gynura aurantiaca
Foto: M Bisanz
Bestimmte Rechte vorbehalten

Gynura aurantiaca

Gynura

Gynura aurantiaca
Foto: Luca Luca
Lizenz: GFDL

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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5