Cyanotis pflegen

Cyanotis

Cyanotis

Cyanotis somaliensis
Foto: Frank Vincentz
Lizenz: GFDL 

Pflanzen der Gattung Cyanotis wachsen mit kriechenden Trieben, die bei älteren Pflanzen nach unten herabhängen. Die kleinblättrige, das ganze Jahr ohne Ruhepause wachsende Cyanotis, kommt besonders gut in Blumenampeln zur Geltung. Die Cyanotis ist eine nahe Verwandte der Tradescantia, mit der sie auch leicht verwechselt wird. Cyanotis benötigt für ein buschiges Wachstum jedoch einen helleren Standort als ihre Verwandte, ansonsten wachsen ihre Triebe sparrig und spärlich.

Steckbrief / Beschreibung

Cyanotis kewensis hat auf der Oberseite grüne und auf der Unterseite rot gefärbte Blätter. Sowohl die Triebe als auch die kleinen, dickblättrigen Blätter sind mit feinen, weißlichen Haaren bewachsen. Die Pflanze bildet kleine rötliche Blüten, eine Blütenbildung in Wohnungskultur ist jedoch recht selten.

Cyanotis somaliensis wächst ebenfalls mit kleinen, etwa 4 cm langen, grün gefärbten Blättern. Bei dieser Art sind nur die Blattränder mit den feinen, weißen Härchen bewachsen. Die auch bei dieser Art selten auftretenden Blüten haben eine blaue Färbung.

Standort / Licht

Die Cyanotis benötigt einen möglichst hellen Standort und direktes Sonnenlicht. Da die Pflanze in Blumenampeln sehr gut zur Geltung kommt, sollte man sie direkt in ein sonnenbeschienenes Südfenster hängen.

Info: Wie misst man die Beleuchtung am Standort ?
Standort finden

Licht ist für Pflanzen wie Nahrung. Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke in Lux zeigen, ob der Standort hell genug ist. Schattenliebende Pflanzen brauchen mindestens 500 bis 600 Lux, während sonnenliebende Geranien oder Sukkulenten 2000 Lux und mehr benötigen.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Art der Verglasung und umgebende Bäume und Büsche beeinflussen die Lichtmenge schnell um 30 bis 70 %.

Ein Nordfenster lässt deutlich weniger Licht herein als ein Südfenster.

Auch der Abstand zu einem Fenster ist wichtig. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es zu dunkel sein.

Zu viel Licht ist auch schädlich und erfordert eine Abschattung oder einen Standortwechsel.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe

Luxmessung: Mit einem Luxmeter können Sie die Lichtstärke an verschiedenen Standorten messen. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
Einkaufstipp: Pflanzlampen u. Beleuchtungssysteme für dunkle Standorte, denn lichtarme Ecken in der Wohnung kann man mit einer modernen Beleuchtung und attraktiven Zimmerpflanzen zu einem Blickfang aufwerten.

Gießen / Wässern

Man gießt die Pflanzen ganzjährlich gleichmäßig. Der Topfballen sollte nach dem Gießen gut und vollständig durchfeuchtet sein. Vor der nächsten Wassergabe lässt man die oberste Erdschicht leicht abtrocknen. Um Fleckenbildung auf den Blättern zu vermeiden, sollte man darauf achten, kein Gießwasser direkt über die Blätter zu gießen.

+ Weitere Info über den Wasserbedarf anzeigen

Die richtige Bewässerung ist für das Gedeihen von Zimmerpflanzen essentiell. Doch wann, wie viel und wie oft gießt man richtig? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da der Wasserbedarf von Pflanze zu Pflanze stark variiert. Gerade Anfänger tun sich oft schwer damit, die Bedürfnisse ihrer grünen Freunde zu erkennen.

Grundsatz beim Gießen

Weniger ist mehr! Dies ist die goldene Regel beim Gießen von Zimmerpflanzen. Die meisten Pflanzen vertragen Trockenheit besser als Staunässe, die zu Wurzelfäule und Schimmelbildung führen kann. Ist man sich also unsicher, lieber etwas weniger gießen als zu viel.

Anzeichen für Überwässerung:

  • Schlaffe Blätter: Oftmals wird bei schlappen Blättern reflexartig zur Gießkanne gegriffen. Doch bevor Sie gießen, sollten Sie die Erde kontrollieren. Handelt es sich nicht um Wassermangel, kann Überwässerung die Ursache sein.
  • Gelbe Blätter: Vergilbte Blätter können ebenfalls ein Hinweis auf zu viel Wasser sein.
  • Faulige Wurzeln: Im schlimmsten Fall führt Staunässe zu faulen Wurzeln, die die Pflanze nicht mehr versorgen können.

Richtig gießen:

  • Fühlen Sie die Erde: Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger ca. zwei Zentimeter tief ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Fühlt sie sich feucht an, warten Sie mit dem Gießen, bis die Erde etwas angetrocknet ist. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.
  • Gießen Sie gründlich: Wenn gegossen wird, sollte das Wasser bis aus den Drainagelöchern fließen. So wird sichergestellt, dass der gesamte Wurzelballen durchfeuchtet wird.
  • Vermeiden Sie Gießwasser im Untersetzer: Gießwasser im Untersetzer kann zur Wurzelfäule führen. Gießen Sie daher lieber direkt in den Topf und kippen Sie überschüssiges Wasser nach einigen Minuten weg.
  • Die richtige Wassermenge: Die Menge des benötigten Wassers hängt von Pflanzenart, Topfgröße und Jahreszeit ab. Als Faustregel gilt: Je größer der Topf und je wärmer die Umgebung, desto mehr Wasser wird benötigt.
  • Das richtige Wasser: Verwenden Sie zum Gießen am besten Zimmerwarmes, abgestandenes Leitungswasser. Kaltes Wasser kann die Pflanzen schocken, während chlorhaltiges Leitungswasser den Pflanzen schaden kann.

Zusatztipps:

  • Gießen Sie nach Bedarf: Achten Sie auf die individuellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen und gießen Sie diese nach Bedarf, anstatt nach einem festen Zeitplan.
  • Verschiedene Pflanzenarten: Informieren Sie sich über die speziellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen, da der Wasserbedarf von Sukkulenten beispielsweise deutlich geringer ist als der von Blattpflanzen.
  • Investieren Sie in einen Feuchtigkeitsmesser: Dieses praktische Tool hilft Ihnen, den Feuchtigkeitsgehalt der Erde zu ermitteln. Mit einem Feuchtigkeitsmesser kann man auch in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und es gehört zur Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Temperatur

Eine Cyanotis gedeiht das ganze Jahr über bei normalen Wohnungstemperaturen. Damit sich die Blattspitzen der Pflanzen nicht braun färben, sollte man für eine leicht erhöhte Luftfeuchtigkeit sorgen. Dazu stellt man die Pflanzgefäße, auch wenn man die Pflanzen in Blumenampeln gepflegt, in mit Wasser und Kieselsteine gefüllte Schalen.

Vermehren der Pflanze

Zur Vermehrung der Pflanzen schneidet man im zeitigen Frühjahr Kopfstecklinge mit 4 Blattpaaren. Die untersten Blätter werden entfernt und die Stecklinge in ein leicht angefeuchtetes Gemisch aus Torf und Sand gesteckt. Man stellt die Stecklinge an einen warmen, hellen, aber nicht sonnigen Platz. Bis zur erfolgreichen Bewurzelung gießt man die Stecklinge gerade soviel, dass die Erde leicht feucht bleibt. Wenn die ersten Austriebe sichtbar werden, pflanzt man die jungen Cyanotis in kleinen Gruppen von 5 bis 8 Pflanzen in ein größeres Pflanzgefäß mit üblicher Blumenerde.

Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat

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Obwohl es sich nicht um ausgesprochene Sukkulenten handelt, brauchen die Pflanzen dieser Gattung ebenso wie die Sukkulenten eine sandige Erde. Man pflanzt sie in Einheits- oder Blumenerde, der man ein Drittel scharfen Sand oder Perlite zusetzt. Fertige Substratmischungen für sukkulente Pflanzen eignen sich ebenfalls für die Cyanotis.

Umtopfen

Die Cyanotis entwickeln keine kräftigen Wurzeln und wachsen langsam, deshalb müssen die Pflanzen nur alle 4 bis 5 Jahre umgetopft werden.

Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf

Die langsam wachsenden Cyanotis brauchen nur alle 8 bis 10 Wochen mit einem Flüssigdünger gedüngt werden.

Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen

Blumendünger

Bezugsquellen für richtige Düngemittel finden Sie hier:
Dünger für Topfpflanzen, Zierpflanzen und Zimmerpflanzen

Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise

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Die Blattfärbung der Cyanotis wird intensiver, wenn man die Pflanzen hin und wieder 1 oder 2 Tage lang fast vollständig austrocknen lässt.

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Bilder der Cyanotis

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Foto: J.M.Garg
Lizenz: GFDL

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