Epidendrum pflegen

Epidendrum

Name: Epidendrum, Encyclie
Familie: Orchideen (Orchidaceae)
Wuchshöhe: 30 bis 150 cm
Blütezeit: November - März
Verwendung: Blütenschmuckpflanze
Schwierigkeit: pflegeleicht

Steckbrief / Beschreibung

Die Orchideengattung Epidendrum umfasst an die 1500 bekannte Arten. Die meisten Sorten der aus dem tropischen Amerika stammenden Orchidee bilden keine attraktiven Blüten und werden nicht gepflegt.

Die epiphytisch wachsenden Epidendren bilden unterschiedlich geformte Pseudobulben, an deren Ende sich bis zu sechs lederige, längliche Blätter ausbilden. Die Blütenstände dieser Orchideen entwickeln sich im späten Sommer oder dem zeitigen Herbst zwischen den Blättern, die Knospen brechen jedoch erst im folgenden Frühjahr oder Sommer auf. Eine Einzelblüte hält sich 2 bis 3 Wochen.

Epidendrum vitellinum bildet etwa 8 cm lange eiförmige Pseudobulben, deren Spitzen zwei oder drei ca. 22 cm lange, bläulich grüne Blätter tragen. Die aufrechten wachsenden, ungefähr 30 cm langen Blütentrauben bilden 10 bis 20 Blüten. Der Durchmesser der einzelnen Blüten dieser Orchideen beträgt etwa 4 cm. Die Blüten der Epidendrum beginnen sich im Sommer zu öffnen. Die Petalen und Sepalen sind kräftig leuchtend zinnoberrot gefärbt, die röhrenförmig ausgebildete Lippe hat eine goldgelbe Farbe.

Weitere Pflegeanleitungen zu Epidendren:

Standort / Licht

Epidendren benötigen das ganze Jahr über einen hellen Standort, diese Orchideen vertragen auch die direkte Sonne. Nur während des Hochsommers sollte man die Orchideen an einen schattigeren Standort stellen.

Info: Wie misst man die Beleuchtung am Standort ?
Standort finden

Licht ist für Pflanzen wie Nahrung. Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke in Lux zeigen, ob der Standort hell genug ist. Schattenliebende Pflanzen brauchen mindestens 500 bis 600 Lux, während sonnenliebende Geranien oder Sukkulenten 2000 Lux und mehr benötigen.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Art der Verglasung und umgebende Bäume und Büsche beeinflussen die Lichtmenge schnell um 30 bis 70 %.

Ein Nordfenster lässt deutlich weniger Licht herein als ein Südfenster.

Auch der Abstand zu einem Fenster ist wichtig. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es zu dunkel sein.

Zu viel Licht ist auch schädlich und erfordert eine Abschattung oder einen Standortwechsel.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe

Luxmessung: Mit einem Luxmeter können Sie die Lichtstärke an verschiedenen Standorten messen. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Gießen / Wässern

In der Hauptwachstumszeit gießt man die Orchideen kräftig, die Pflanzen benötigen viel Wasser. Staunässe ist zu vermeiden, überschüssiges Wasser muss man nach dem Gießen wieder abschütten.

+ Weitere Info über den Wasserbedarf anzeigen

Die richtige Bewässerung ist für das Gedeihen von Zimmerpflanzen essentiell. Doch wann, wie viel und wie oft gießt man richtig? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da der Wasserbedarf von Pflanze zu Pflanze stark variiert. Gerade Anfänger tun sich oft schwer damit, die Bedürfnisse ihrer grünen Freunde zu erkennen.

Grundsatz beim Gießen

Weniger ist mehr! Dies ist die goldene Regel beim Gießen von Zimmerpflanzen. Die meisten Pflanzen vertragen Trockenheit besser als Staunässe, die zu Wurzelfäule und Schimmelbildung führen kann. Ist man sich also unsicher, lieber etwas weniger gießen als zu viel.

Anzeichen für Überwässerung:

  • Schlaffe Blätter: Oftmals wird bei schlappen Blättern reflexartig zur Gießkanne gegriffen. Doch bevor Sie gießen, sollten Sie die Erde kontrollieren. Handelt es sich nicht um Wassermangel, kann Überwässerung die Ursache sein.
  • Gelbe Blätter: Vergilbte Blätter können ebenfalls ein Hinweis auf zu viel Wasser sein.
  • Faulige Wurzeln: Im schlimmsten Fall führt Staunässe zu faulen Wurzeln, die die Pflanze nicht mehr versorgen können.

Richtig gießen:

  • Fühlen Sie die Erde: Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger ca. zwei Zentimeter tief ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Fühlt sie sich feucht an, warten Sie mit dem Gießen, bis die Erde etwas angetrocknet ist. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.
  • Gießen Sie gründlich: Wenn gegossen wird, sollte das Wasser bis aus den Drainagelöchern fließen. So wird sichergestellt, dass der gesamte Wurzelballen durchfeuchtet wird.
  • Vermeiden Sie Gießwasser im Untersetzer: Gießwasser im Untersetzer kann zur Wurzelfäule führen. Gießen Sie daher lieber direkt in den Topf und kippen Sie überschüssiges Wasser nach einigen Minuten weg.
  • Die richtige Wassermenge: Die Menge des benötigten Wassers hängt von Pflanzenart, Topfgröße und Jahreszeit ab. Als Faustregel gilt: Je größer der Topf und je wärmer die Umgebung, desto mehr Wasser wird benötigt.
  • Das richtige Wasser: Verwenden Sie zum Gießen am besten Zimmerwarmes, abgestandenes Leitungswasser. Kaltes Wasser kann die Pflanzen schocken, während chlorhaltiges Leitungswasser den Pflanzen schaden kann.

Zusatztipps:

  • Gießen Sie nach Bedarf: Achten Sie auf die individuellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen und gießen Sie diese nach Bedarf, anstatt nach einem festen Zeitplan.
  • Verschiedene Pflanzenarten: Informieren Sie sich über die speziellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen, da der Wasserbedarf von Sukkulenten beispielsweise deutlich geringer ist als der von Blattpflanzen.
  • Investieren Sie in einen Feuchtigkeitsmesser: Dieses praktische Tool hilft Ihnen, den Feuchtigkeitsgehalt der Erde zu ermitteln. Mit einem Feuchtigkeitsmesser kann man auch in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und es gehört zur Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Überwintern / Ruheperiode

Ab der vom Herbst bis zum zeitigen Frühjahr andauernden Ruheperiode gießt man selten und gerade so viel, dass das Substrat, die Blätter und die Triebe nicht austrocknen. Während der Ruheperiode werden die Orchideen nur sehr schwach gedüngt.

Temperatur

Tagsüber soll die Temperatur um 20 °C liegen. Die Nachttemperatur darf nicht unter 13 °C sinken. Man erhöht die Luftfeuchtigkeit um die Pflanzen, indem man die Töpfe in wassergefüllte Schalen auf Kieselsteine stellt oder Schalen mit Wasser unter Ampeln und Epiphytenbäumen anbringt.

Epidendrum vermehren

Orchideen der Gattung Epidendrum werden zur Vermehrung im Frühjahr geteilt, vorausgesetzt es sind ausreichend viele Pseudobulben vorhanden. Man zerschneidet die Rhizome in zwei oder mehr Teilstücke. An jedem Teilstück sollten sich mindestens zwei Pseudobulben befinden. Die Stücke setzt man in kleine Töpfe mit einem Durchmesser von 8 bis 10-cm. Alternativ können die Teilstücke der Rhizome auch an einem Epiphytenstamm befestigt werden. Bis zum neuen Austrieb werden die geteilten Rhizome nur mäßig gegossen. Danach kann man die Pflanzen wie ausgewachsene Orchideen weiterkultivieren.

Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
Einkaufstipp: Aufzucht-, Anzucht u. Gewächshäuser zur Vermehrung

Erde / Substrat

Epiphytische Orchideen bekommen ein Gemisch aus zwei Teilen Rinde oder Osmunda Fasern (dies sind die getrockneten Wurzeln des Königsfarnes) und einem Teil Sphagnum. Diesem Gemisch sollte man, zur Versorgung der Pflanzen mit Nährstoffen, Horn- oder Knochenmehl hinzu mischen. Der ph-Wert des fertigen Substrats sollte zwischen 4,5 bis 5 liegen

Hornmehl, Sphagnum und Osmunda sind über das Internet hier erhältlich:

Gebrauchsfertiges Orchideensubstrat ist über das Internet hier erhältlich:

Siehe: Erdmischungen für Orchideen

Epidendrum umtopfen

Epidendren können in Töpfen, Ampeln oder an Epiphytenbäumen gepflegt werden. Wenn für neue Pseudobulben mehr Platz benötigt wird setzt man die Orchideen in größere Gefäße um. Das Umtopfen sollte man am besten im Frühjahr, etwa alle 2 bis 3 Jahre, vornehmen.

Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf

Nach Möglichkeit sollte man die Epidendrum regelmäßig mit einer schwachen Nährstofflösung überbrausen.

Alternativ bekommt die Epidendrum alle 14 Tage die vom Hersteller empfohlene Menge an Orchideendünger in das Gießwasser gemischt. Danach wässert man die Orchidee wie gewohnt mit dem Tauchverfahren. Schwachwüchsige Exemplare sollten sparsamer dosiert werden, mineralische Dünger führen andernfalls schnell zu Salzablagerungen an den Wurzeln.

Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise

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Schildläuse erkennt man bei genauem Hinsehen leicht an den hoch gewölbten, festen Rückenschildern. Da die Schildläuse aufgrund ihrer Färbung jedoch gut getarnt sind, werden sie schnell übersehen. Man sollte seine Epidendrum deshalb regelmäßig und sorgfältig untersuchen.

Der Befall mit Schmier- und Wollläusen wird bei diesen Orchideen öfter beobachtet. Das kleine, weiße, an Wattebäusche erinnernde Gespinst der Schmierläuse ist gut auf den Blättern der Epidendrum zu erkennen.

Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.

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Epidendrum Bilder 

Klicken Sie zum Vergrößern auf die Vorschaubilder

Epidendrum

Epidendrum

Epidendrum ciliare
Foto: Orchi
Lizenz: GFDL

Epidendrum capricornu

Epidendrum

Epidendrum capricornu
Foto: Orchi
Lizenz: GFDL

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