Amaryllis pflegen

Deutscher Name: Ritterstern
Wissenschaftl. Name: Amaryllis / Hippeastrum
Familie: Amaryllidaceae
Wuchshöhe: 50 bis 80 cm
Verwendung: Blütenschmuckpflanze
Blütezeit: August bis April
Schwierigkeit: mittelschwer
Steckbrief / Beschreibung
Bei der Gattung Amaryllis handelt es sich um eine Zwiebelpflanze. Im Handel findet man häufig die Zwiebeln des Amaryllis, seltener bereits ausgetriebene Pflanzen. Von den ursprünglichen Arten sind leider nur wenige erhältlich, denn die Gärtnereien haben sich auf die Zucht zahlreicher Hybriden verlegt. Zu diesen Hybriden gehören zahlreiche Sorten, die wegen eines bestimmten Merkmals zur Vermehrung ausgewählt, benannt und aus Brutzwiebeln nachgezogen werden, sowie namenlose Sämlinge, die man nach ihrer Farbe verkauft.
Blütenbildung in den Wintermonaten
Die Blüten der Amaryllis bilden sich meist im Winter oder im zeitigen Frühjahr. Sie sind trichterförmig, haben weit herausragende Staubgefäße, und die Farbskala dieser Blüten reicht von Weiß bis zu verschiedenen Tönen von Rot, Orangerot oder - seltener anzutreffen - Gelb.
Blüten einfarbig oder gezeichnet
Einige Sorten bilden nahezu einfarbige Blüten, andere wiederum weisen Randzeichnungen, Streifenmuster oder Flecken in verschiedenen Farben und Tönungen auf. Alle Blüten der Amaryllis haben aber etwas gemeinsam, sind sehr attraktiv und wunderschön anzusehen.
Unterschiedliche Zeiten der Blätterbildung
Die Blätter einer Amaryllis bilden sich im zeitigen Frühjahr nach der Blüte, bei einigen Sorten jedoch bereits im späten Winter, vor dem Wachstum der Blütenschäfte. Die Blätter entspringen der Zwiebel, sind mittelgrün, riemenförmig und erreichen eine Länge von bis zu 45 cm. Ein dicker, im Inneren hohler Blütenschaft, der wie die Blätter eine Länge von etwa 45 cm erreicht, wird meist zum zeitigen Frühjahr hin seitlich an der Zwiebel einer Amaryllis ausgebildet.
Große Zwiebeln - große Blüten
Große, gesunde Amaryllis Zwiebeln mit einem Durchmesser ab etwa 10 cm können zwei Blütenschäfte bilden, die jeweils aufeinander folgen. Jeder Blütenschaft trägt üblicherweise 4 Blüten, und bei besonders kräftigen Exemplaren erreicht jede Blüte einen Durchmesser von 15 bis 20 cm. Die einzelnen Blüten einer Amaryllis halten etwa zwei bis drei Wochen, bevor sie verblühen.
Standort / Licht
Während der Hauptwachstumszeit benötigen die Amaryllis einen möglichst hellen Standort, direktes Sonnenlicht ist für die Entwicklung der Amaryllis sehr förderlich. Bei zu schwachen Lichtverhältnissen während der Wachstumszeit werden die Blätter der Amaryllis übermäßig lang und im darauffolgenden Jahr werden keine Blüten ausgebildet. Ein heller und sonniger Standplatz von der Zeit nach der Blüte bis Mitte Herbst hat auf die nächste Blüte einen sehr großen und sehr günstigen Einfluss. Während der Ruhezeit sind die Lichtverhältnisse nicht von Bedeutung.
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Gießen / Wässern
Frisch eingetopfte Amaryllis Zwiebeln werden bis zur Ausbildung der Wurzeln, die durch einen gesunden, frischen Austrieb anzeigt wird, nur mäßig feucht gehalten. Nach dem Austrieb wässert man die Amaryllis etwas kräftiger, die Pflanze benötigt nun mehr Feuchtigkeit. Trotzdem lässt man vor der jeweils nächsten Wässerung die Erde leicht antrocknen.
Wenn die Amaryllis dann vollwüchsig ist, hält man die Erde durch reichlicheres Wässern ständig feucht. Zum Ende der Hauptwachstumszeit kann man zwar noch eine Zeitlang etwas gießen, ab Mitte Herbst sollte man das Wässern aber einstellen, um die Zwiebeln der Amaryllis zur Winterruhe zu zwingen.
Sobald die Pflanze nicht mehr gewässert wird, vergilben und verwelken die Blätter. Gießt man zu lange, bleibt das Laub grün und wächst ständig weiter. Während der Ruhezeit, die bis zum Austriebsbeginn der Zwiebeln dauert, wir die Erde vollständig trocken gehalten.
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Temperatur
Normal temperierte Standorte fördern ein schnelles Wachstum und eine zeitige Blüte. Zu viel Wärme während der Blütezeit wiederum verkürzt die Haltbarkeit der Blüten. Um dies zu vermeiden, sollte während der Blütezeit einer Amaryllis die Temperatur 18 °C möglichst nicht überschritten werden.
Vermehren der Pflanze
An der Basis der Mutterzwiebel einer Amaryllis entwickeln sich kleine Brutzwiebeln. Diese können abgetrennt werden, sobald sie einen Durchmesser von 2-3 cm haben. Man legt die Brutzwiebeln zunächst in kleine Töpfe und behandelt sie wie große Zwiebeln. In jedem Frühling werden die wachsenden Zwiebeln nun in etwas größere Pflanzgefäße umgesetzt, bis sie mit einem Durchmesser von etwa 8 cm die blühfähige Größe erreicht haben.
Amaryllis können auch gut aus Samen herangezogen werden; man muss dann allerdings 4 bis 5 Jahre auf die Blüten warten. Bei Sämlingen der Amaryllis wird keine Ruheperiode eingeschaltet; man lässt die Pflanzen bis zum blühfähigen Alter weiterwachsen.
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Erde / Substrat
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Zur Pflege einer Amaryllis verwendet man eine nährstoffreiche Erde auf Kompostbasis und legt auf den Boden des Pflanzgefäßes zur besseren Drainage eine Schicht aus Tonscherben.
Umtopfen
Neue gekaufte Zwiebeln werden einzeln in Pflanzgefäße gelegt, so dass der Hals und der obere Teil der Zwiebel aus der Erde herausschauen. Die Erde wird nun fest um die Zwiebeln und vorhandenen Wurzeln angedrückt.
Eine Amaryllis reagiert empfindlich auf Störungen der Wurzeln und blüht am besten, wenn man die einmal eingetopfte Pflanze in Ruhe lässt. Erst 3 oder 4 Jahre, jeweils zu Beginn des Austriebes am Anfang der Hauptwachstumszeit, nimmt man die Zwiebel aus dem Topf, entfernt vorsichtig lockere Erde über und zwischen den Wurzeln und setzt die Amaryllis Zwiebel dann wieder in den gleichen Topf mit frischem Substrat zurück.
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Düngen / Nährstoffbedarf
Nach der Blüte bis etwa Mitte Sommer wird alle 14 Tage ein normaler Flüssigdünger verabreicht. Ab Mitte des Sommers stellt man dann auf einen kalireichen Dünger um. Dieser fördert die Reife der Zwiebel einer Amaryllis und damit die Ausbildung des Blütenschafts im nächsten Jahr. Gegen Mitte Herbst wird die Düngung zusammen mit dem Wässern eingestellt.
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Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise
Die Amaryllis legt eine ausgeprägte Ruheperiode ein, in der die Blätter der Pflanze eintrocknen und abgeworfen werden. Um die Zwiebeln für die Ruhezeit vorzubereiten, entfernt man vorsichtig alle abgetrockneten Blätter. Man lässt die Zwiebeln während der Winterruhe in der Erde und stellt die Töpfe an einen vollständig trockenen Platz bei einer Temperatur von etwa 10 °C.
Wenn ein Amaryllis zu Beginn des Wachstums bereits besonders viele Blätter ausbildet, wird die Zwiebel in diesem Jahr wahrscheinlich nicht blühen; als erstes treibt normalerweise die Blütenknospe durch.
Der Befall mit diesen lästigen Pflanzenschädlingen wird öfter beobachtet. Das kleine, weiße, an Wattebäusche erinnernde Gespinst der Schmierläuse ist gut auf den Blättern der befallenen Pflanzen zu erkennen. > Schmierläuse bekämpfen / Symptome erkennen
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Bilder der Amaryllis
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Amaryllis
Hippeastrum
Foto: Arpingstone
Lizenz: Public Domain

Amaryllis
Hippeastrum papilio
Foto: Magpie Ilya
Lizenz: Public Domain

Amaryllis
Hippeastrum charmeur
Foto: Moyra Turkington
Lizenz: Public Domain