Amaryllis / Zwiebelpflanzen pflegen
Amaryllis, Bernard DUPONT, CC BY-SA 2.0
Handelsname: Ritterstern, Belladonnalilie (Amaryllis belladonna)
Wissenschaftl. Name: Amaryllis L.
Familie: Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae)
Wuchshöhe: 50 bis 80 cm
Blütezeit: Oktober bis April
Verwendung: Blütenschmuckpflanze
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Lexikon / Übersicht: Knollen- & Zwiebelpflanzen
Schwierigkeit: mittelschwer
Bei der Gattung Amaryllis handelt es sich um eine Zwiebelpflanze. Im Handel findet man häufig die Zwiebeln des Amaryllis, seltener bereits ausgetriebene Pflanzen. Von den ursprünglichen Arten sind leider nur wenige erhältlich, denn die Gärtnereien haben sich auf die Zucht zahlreicher Hybriden verlegt. Zu diesen Hybriden gehören zahlreiche Sorten, die wegen eines bestimmten Merkmals zur Vermehrung ausgewählt, benannt und aus Brutzwiebeln nachgezogen werden, sowie namenlose Sämlinge, die man nach ihrer Farbe verkauft.
Bei den im Handel, insbesondere zur Advents- und Weihnachtszeit verkauften „Amaryllis“, handelt es sich nach aktueller botanischer Systematik um die Gattung Hippeastrum (Ritterstern).
Beschreibung / Steckbrief
Amaryllis - Blütenbildung in den Wintermonaten
Die Blüten der Amaryllis bilden sich meist im Winter oder im zeitigen Frühjahr. Sie sind trichterförmig, haben weit herausragende Staubgefäße, und die Farbskala dieser Blüten reicht von Weiß bis zu verschiedenen Tönen von Rot, Orangerot oder - seltener anzutreffen - Gelb.
Amaryllis - Erik Ogan, CC BY-SA 2.0
Blüten einfarbig oder gezeichnet
Einige Amaryllis Sorten bilden nahezu einfarbige Blüten, andere wiederum weisen Randzeichnungen, Streifenmuster oder Flecken in verschiedenen Farben und Tönungen auf. Alle Blüten der Amaryllis haben aber etwas gemeinsam, sind sehr attraktiv und wunderschön anzusehen.
Unterschiedliche Zeiten der Blätterbildung
Die Blätter einer Amaryllis bilden sich im zeitigen Frühjahr nach der Blüte, bei einigen Sorten jedoch bereits im späten Winter, vor dem Wachstum der Blütenschäfte. Die Blätter entspringen der Zwiebel, sind mittelgrün, riemenförmig und erreichen eine Länge von bis zu 45 cm. Ein dicker, im Inneren hohler Blütenschaft, der wie die Blätter eine Länge von etwa 45 cm erreicht, wird meist zum zeitigen Frühjahr hin seitlich an der Zwiebel einer Amaryllis ausgebildet.
Große Amaryllis Zwiebeln - große Blüten
Große, gesunde Amaryllis Zwiebeln mit einem Durchmesser ab etwa 10 cm können zwei Blütenschäfte bilden, die jeweils aufeinander folgen. Jeder Blütenschaft trägt üblicherweise 4 Blüten, und bei besonders kräftigen Exemplaren erreicht jede Blüte einen Durchmesser von 15 bis 20 cm. Die einzelnen Blüten einer Amaryllis halten etwa zwei bis drei Wochen, bevor sie verblühen.
Standort / Licht in Lux
Amaryllis belladonna
Fernando Losada Rodríguez, CC BY-SA 4.0
Während der Hauptwachstumszeit, besonders wenn der Blütenschaft mit dem Wachstum beginnt, benötigt eine Amaryllis einen möglichst hellen Standort, direktes Sonnenlicht ist für die Entwicklung sehr förderlich.
An lichtschwachen Standorten werden die Blätter übermäßig lang und im darauffolgenden Jahr werden keine Blüten ausgebildet.
Ein heller und sonniger Standplatz, auch nach der Blüte bis Mitte Herbst, hat auf die nächste Blüte einen sehr günstigen Einfluss.
Während der Ruhezeit sollten die Ziebeln der Amaryllis trocken, kühl und dunkel gelagert werden.
Die minimale Beleuchtungsstärke für eine Amaryllis beträgt 2000 bis 5000 Lux.
Info: Wie misst man die Beleuchtung am Standort ?
Licht ist für Pflanzen wie Nahrung. Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke in Lux zeigen, ob der Standort hell genug ist. Schattenliebende Pflanzen brauchen mindestens 500 bis 600 Lux, während sonnenliebende Geranien oder Sukkulenten 2000 Lux und mehr benötigen.
Himmelsrichtung, Jahreszeit, Art der Verglasung und umgebende Bäume und Büsche beeinflussen die Lichtmenge schnell um 30 bis 70 %.
Ein Nordfenster lässt deutlich weniger Licht herein als ein Südfenster.
Auch der Abstand zu einem Fenster ist wichtig. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es zu dunkel sein.
Zu viel Licht ist auch schädlich und erfordert eine Abschattung oder einen Standortwechsel.
Lichtmangel Symptome
- Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
- Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
- Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
- deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe
Luxmessung: Mit einem Luxmeter können Sie die Lichtstärke an verschiedenen Standorten messen. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:
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Gießen / Wässern
Frisch eingetopfte Amaryllis Zwiebeln werden bis zur Ausbildung der Wurzeln, die durch einen gesunden, frischen Austrieb anzeigt werden, nur sparsam gegossen.
Sparsames Gießen
- Vor dem Gießen lässt man das Substrat zu ca. 2/3 abtrocknen und feuchtet es danach nur leicht an.
- Für die Wassergabe schüttet man etwas Wasser auf die Oberfläche des Topfballens und wartet bis dieses aufgesogen wurde.
- Mit einem Feuchtigkeitsmesser prüft man wie weit das Wasser eingedrungen ist. Findet man noch trockene Stellen in der Erde, so widerholt man den Vorgang nochmals. Beim sparsamen Gießen darf das Substrat nicht zu feucht werden. Wenn Wasser aus dem Abzugsloch fließt, so hat man bereits zu viel gegossen.
Wenn dié Amaryllis dann etwa 20 bis 30 cm hoch ist, hält man die Erde durch mäßiges Gießen ständig leicht feucht.
Mäßiges Gießen
- Vor dem Gießen lässt man die oberste Schicht des Substrats, bis in eine Tiefe von ca. 2 cm, antrocknen. Die Fingerprobe funktioniert gut. Wenn sich die oberste Schicht des Substrats gut trocken anfühlt, wird gegossen. Im Inneren des Topfballens bleibt so eine leichte, gleichmäßige Feuchtigkeit bestehen. Das Substrat darf nicht durchtrocknen.
- Beim Gießen gibt man soviel Wasser, dass der Ballen gleichmäßig feucht aber nicht mit Wasser gesättigt ist.
- Sobald die ersten Tropfen Wasser aus dem Abzugsloch laufen gießt man nicht mehr weiter. Überschüssiges Wasser wird nach ca. 20 Minuten abgeschüttet.
Zum Ende der Blütezeit kann man noch eine Zeitlang weiter gießen, ab Mitte Herbst sollte man das Wässern dann langsam einstellen. So werden die Zwiebeln der Amaryllis zur Winterruhe gezwungen. Sobald nicht mehr gewässert wird, vergilben und verwelken die Blätter. Während der Ruhezeit, die bis zum Austriebsbeginn im Frühling dauert, wir die Erde vollständig trocken gehalten.
+ Weitere Info über den Wasserbedarf anzeigen
Die richtige Bewässerung ist für das Gedeihen von Zimmerpflanzen essentiell. Doch wann, wie viel und wie oft gießt man richtig? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da der Wasserbedarf von Pflanze zu Pflanze stark variiert. Gerade Anfänger tun sich oft schwer damit, die Bedürfnisse ihrer grünen Freunde zu erkennen.
Grundsatz beim Gießen
Weniger ist mehr! Dies ist die goldene Regel beim Gießen von Zimmerpflanzen. Die meisten Pflanzen vertragen Trockenheit besser als Staunässe, die zu Wurzelfäule und Schimmelbildung führen kann. Ist man sich also unsicher, lieber etwas weniger gießen als zu viel.
Anzeichen für Überwässerung:
- Schlaffe Blätter: Oftmals wird bei schlappen Blättern reflexartig zur Gießkanne gegriffen. Doch bevor Sie gießen, sollten Sie die Erde kontrollieren. Handelt es sich nicht um Wassermangel, kann Überwässerung die Ursache sein.
- Gelbe Blätter: Vergilbte Blätter können ebenfalls ein Hinweis auf zu viel Wasser sein.
- Faulige Wurzeln: Im schlimmsten Fall führt Staunässe zu faulen Wurzeln, die die Pflanze nicht mehr versorgen können.
Richtig gießen:
- Fühlen Sie die Erde: Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger ca. zwei Zentimeter tief ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Fühlt sie sich feucht an, warten Sie mit dem Gießen, bis die Erde etwas angetrocknet ist. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.
- Gießen Sie gründlich: Wenn gegossen wird, sollte das Wasser bis aus den Drainagelöchern fließen. So wird sichergestellt, dass der gesamte Wurzelballen durchfeuchtet wird.
- Vermeiden Sie Gießwasser im Untersetzer: Gießwasser im Untersetzer kann zur Wurzelfäule führen. Gießen Sie daher lieber direkt in den Topf und kippen Sie überschüssiges Wasser nach einigen Minuten weg.
- Die richtige Wassermenge: Die Menge des benötigten Wassers hängt von Pflanzenart, Topfgröße und Jahreszeit ab. Als Faustregel gilt: Je größer der Topf und je wärmer die Umgebung, desto mehr Wasser wird benötigt.
- Das richtige Wasser: Verwenden Sie zum Gießen am besten Zimmerwarmes, abgestandenes Leitungswasser. Kaltes Wasser kann die Pflanzen schocken, während chlorhaltiges Leitungswasser den Pflanzen schaden kann.
Zusatztipps:
- Gießen Sie nach Bedarf: Achten Sie auf die individuellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen und gießen Sie diese nach Bedarf, anstatt nach einem festen Zeitplan.
- Verschiedene Pflanzenarten: Informieren Sie sich über die speziellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen, da der Wasserbedarf von Sukkulenten beispielsweise deutlich geringer ist als der von Blattpflanzen.
- Investieren Sie in einen Feuchtigkeitsmesser: Dieses praktische Tool hilft Ihnen, den Feuchtigkeitsgehalt der Erde zu ermitteln. Mit einem Feuchtigkeitsmesser kann man auch in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und es gehört zur Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.
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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?
Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.
So verhindert man das Wurzelsterben
Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.
Was tun bei Ballentrockenheit ?
Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.
Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Überwintern / Ruheperiode
Amaryllis brauchen eine Trocken- und eine Kaltphase. Haben sie diese nicht oder nicht ausreichend, bilden sich keine Blüten.
Ritterstern Zwiebeln nach der Ruhezeit
Von Simonehamberg, CC BY-SA 3.0
Zum Ende der Blütezeit kann man noch eine Zeitlang weiter gießen, ab Mitte November sollte man das Wässern dann vollständig einstellen. So werden die Amaryllis zur Winterruhe gezwungen. Sobald nicht mehr gewässert wird, vergilben und verwelken die Blätter. Während der Ruhezeit, die von November bis Februar dauert, wir die Erde vollständig trocken gehalten.
Während der Winterruhe lässt man die Zwiebeln in der Erde und stellt die Töpfe an einen vollständig dunkel an einen trockenen Platz bei einer Temperatur von etwa 10 °C.
Wenn man über keinen kühlen, frostfreien Überwinterungsplatz verfügt, kann man die Zwiebeln alternativ im Kühlschrank überwintern.
Für diese Methode wartet man bis das Laub abgetrocknet ist. Dann wird ausgetopft und anhängendes Substrat sowie alle abgetrockneten Blätter so gut als möglich entfernt. Die Zwiebel wickelt man in Papier ein und packt sie dann in einen Plastikbeutel. Dieser wird im Kühlschrank gelagert. Nach der Winterruhe wird die Zwiebel frisch eingetopft.
Zu beginn des Frühlings werden die Amaryllis hell gestellt und ganz sparsam gegossen. Nur so entwickelt sich der Blütenansatz. Wird zu Beginn der Wachstumsphase kräftig gegossen, so entwickeln sich nur Blätter und die Blütenbildung bleibt aus. Erst wenn der Blütenschaft 20 bis 30 cm hoch gewachsen ist werden die Wassergaben etwas erhöht. Etwa 8 Wochen nach Beendigung der Ruhezeit ist dann mit einer Blüte zu rechnen.
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Temperatur
Normal temperierte Standorte fördern ein schnelles Wachstum und eine zeitige Blüte der Amaryllis. Zu viel Wärme während der Blütezeit wiederum verkürzt die Haltbarkeit der Blüten. Um dies zu vermeiden, sollte während der Blütezeit die Temperatur von 18 °C möglichst nicht überschritten werden. Die Temperaturen zur Überwinterung sollten zwischen 6 °C und maximal 15 °C liegen.
Lesetipp: Informatives über Temperatur, Zugluft, Heizkörper und Kälteschock
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Vermehren
Samen einer Amaryllis
von Consultaplantas, CC BY-SA 4.0
An der Basis der Mutterzwiebel einer Amaryllis entwickeln sich kleine Brutzwiebeln. Diese können abgetrennt werden, sobald sie einen Durchmesser von 2-3 cm haben. Man legt die Brutzwiebeln zunächst in kleine Töpfe und behandelt sie wie große Zwiebeln. In jedem Frühling werden die wachsenden Zwiebeln nun in etwas größere Pflanzgefäße umgesetzt, bis sie mit einem Durchmesser von etwa 8 cm die blühfähige Größe erreicht haben.
Amaryllis können auch gut aus Samen herangezogen werden; man muss dann allerdings 4 bis 5 Jahre auf die Blüten warten. Bei Sämlingen wird keine Ruheperiode eingeschaltet; man lässt die Pflanzen bis zum blühfähigen Alter weiterwachsen.
Vermehrung durch Aussaat
- Auf den Boden der Saatschale gibt man eine etwa 2 cm hohe Schicht feinen Kies oder Sand, so wird stauende Nässe verhindert. Über diese Drainageschicht verteilt man die feine Aussaaterde.
- Um die Samen nicht zu dicht auszusäen, drückt man flache Saatrillen in die Erde. Die Kante eines Lineals eignet sich gut für diese Arbeit.
- Man schüttet die Samen in eine geeignete Dose und verteilt mit den Fingern eine kleine Menge entlang der Saatrillen. Die Samen werden dünn mit Erde bedeckt.
- Damit die Samen nicht weggeschwemmt werden, feuchtet man die Oberfläche mit dem fein zerstäubten Wasser einer Blumenspritze an. Gießen mit einer Kanne schwemmt die feinen Samen weg und ist deshalb ungeeignet. Nach dem Anfeuchten deckt man die Schale mit einer Glasscheibe oder Plastikfolie ab und stellt sie an einen mäßig warmen (16 bis 20 C°) Ort.
Cyclamen persicum Samen
Foto: Philmarin, CC BY-SA 3.0
Bis zum Beginn der Keimung benötigt der Samen kein Licht. Da jedoch nie alle Samen gleichzeitig keimen, ist es besser das Anzuchtgefäß gleich an einen hellen Platz zu stellen. Wenn die Bedingungen stimmen, geht die Saat innerhalb von 4 bis 6 Wochen auf.
Sobald die ersten Sämlinge keimen, lässt man die Abdeckung etwas geöffnet. So wird den Sämlingen die dringend benötigte Luft zugeführt. Die empfindlichen Sämlinge sollten hell stehen, dürfen jedoch niemals der direkten Sonnenbestrahlung ausgesetzt werden.
Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat
Ideal für die Pflege der Amaryllis ist ein Substrat mit einem schwach saurem Boden pH-Wert von 5,5 bis 6,5. Bei falschem pH-Wert wird sich eine Amaryllis nicht gesund entwickeln.
+ Info über ein gutes Substrat anzeigen
Ein gutes Substrat
Das richtige Substrat-Gemisch gewährleistet einen guten Halt der Pflanze und eine gute Belüftung des Wurzelbereiches. Ein Zusatz von Landerde stellt den pH-Wert ein und verbessert die Aufnahme- und Speicherfähigkeit für Wasser und Nährstoffe.
Die Zusatzstoffe Quarzsand, Bims-Kies, Lavalit, Lavagranulat, Kleine Kiesel, Styromull, Splitt und ähnliches verbessern den Wasserabzug nach dem Gießen. Dies hilft Staunässe und damit Wurzelfäulnis vorzubeugen. Ein gutes Substrat verfügt über eine gute Puffereigenschaft und darf über einen längeren Zeitraum seine vorteilhaften Eigenschaften nicht verlieren.
Andere wichtige Eigenschaften für eine gute Topfpflanzenerde sind die Speicherfähigkeit für Wasser und Nährstoffe, die Luftführung innerhalb des Substrats und die Standfestigkeit um ein zusammensacken und verdichten der Erde zu verhindern.
Pufferkraft des Substrats
Die Pufferkraft eines Substrats ist sehr wichtig, sie verhindert:
- schnelles Austrocknen der Blumenerde
- Versalzungen an den Wurzeln
- größere Schwankungen im Nährstoffvorrat
- schnelle Veränderungen des pH-Werts
Ausführliche Informationen, Substratrezepte und Bezugsquellen finden Sie hier: Erde oder Substrat ? - Die perfekte Mischung für alle Zimmerpflanzen
Wenn man eine Amaryllis in gut abgestimmtes Substrat pflanzen möchte, mischt man sich dieses selber. Die Herstellung ist nicht schwierig. Als Belohnung erhält man eine dauerhaft gesunde und wüchsige, gegenüber Krankheiten und Schädlingen gut resistente Pflanze, vorausgesetzt die restlichen Pflegeanforderungen an Licht, Wasser, Temperatur und Nährstoffe werden ebenfalls erfüllt.
Substratmischung für Amaryllis
Amaryllis pflanzt man in ein humoses Substrat mit einem Zusatz von Landerde. Zusätzlich verwendet man etwas groben Sand oder Perlite.
- 5 Anteile Humussubstrat
- 2 Anteile Landerde mit Tonanteil
- 1 Anteil Bims-Kies, Lavalit, grober Sand oder Lavagranulat
Alles muss gut miteinander vermischt werden.
Der Boden pH-Wert wird mit der Zugabe von mehr oder weniger Landerde eingestellt. Wichtig dafür ist das Mischungsverhältnis von Landerde zu Humussubstrat (Verpackungsaufdruck pH-Wert beachten).
Alles muss gut miteinander vermischt werden. Mit einem pH-Meter oder mit Indikatorstreifen kann man den pH-Wert der fertigen Mischung ermitteln und gegebenenfalls korrigieren.
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+ Info: Bezugsquellen für Substrate & weitere Zutaten
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Bims als Zuschlagstoff, verbessert den Luftgehalt, die Wasserspeicherfähigkeit und die Durchwurzelbarkeit, fördert die Wurzelentwicklung, Körnung 0-4 mm.
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Vermiculite oder Blähton: aufgeblähtes Tonmineral zur Substratverbesserung: Lockerung, großes Anlagerungsvermögen für Nährstoffe und Wasser.
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Landerde / Ackererde mit Tonanteil:
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Lesetipp: Erde oder Substrat ? - Die perfekte Mischung für alle Zimmerpflanzen
Umtopfen / eintopfen
Amaryllis Blüte
unbekannt;, Gemeinfrei
Neue gekaufte Zwiebeln werden einzeln in Pflanzgefäße gelegt, so dass der Hals und der obere Teil der Zwiebel aus der Erde herausschauen. Die Erde wird nun fest um die Zwiebeln und vorhandenen Wurzeln angedrückt.
Eine Amaryllis reagiert empfindlich auf Störungen der Wurzeln und blüht am besten, wenn man die einmal eingetopfte Pflanze in Ruhe lässt. Erst 3 oder 4 Jahre, jeweils zu Beginn des Austriebes am Anfang der Hauptwachstumszeit, nimmt man die Zwiebel aus dem Topf, entfernt vorsichtig lockere Erde über und zwischen den Wurzeln und setzt die Zwiebel dann wieder in den gleichen Topf mit frischem Substrat zurück.
Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf
Nach der Blüte bis etwa Mitte Sommer wird alle 14 Tage ein normaler Flüssigdünger verabreicht. Ab Mitte des Sommers stellt man dann auf einen kalireichen Dünger um. Dieser fördert die Reife der Zwiebel und damit die Ausbildung des Blütenschafts im nächsten Jahr. Ab September wird die Düngung zusammen mit dem Wässern langsam eingestellt.
Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen
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Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise
Wer eine Lösung zu einem aktuellen Pflege- oder Schädlingsproblem sucht kann hier im Pflanzenforum mitmachen und Hilfe erhalten.
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Wenn eine Amaryllis nicht blühen möchte, liegt das fast immer daran, das die strikte Ruheperiode von etwa 6 Wochen nicht eingehalten wurde. Wenn die Amaryllis zu Beginn des Wachstums bereits besonders viele Blätter ausbilden, wird die Zwiebel in diesem Jahr wahrscheinlich nicht blühen; als erstes treibt normalerweise die Blütenknospe durch.
Amaryllis in Südafrika, Habitat
Ragnhild & Neil Crawford, CC BY-SA 2.0
Gießt man zu lange, bleibt das Laub grün und wächst ständig weiter.
Der Befall mit Schmier- und Wollläusen kann bei diesen Pflanzen auftreten. Das kleine, weiße, an Wattebäusche erinnernde Gespinst der Schmierläuse ist gut auf den Blättern der Amaryllis zu erkennen.
Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.
Eine Amaryllis ist in allen Teilen sehr giftig. Die Zwiebel ist hoch toxisch und ein Verzehr von nur wenigen Gramm kann bereits tödlich sein. Auch Hautkontakt kann bei empfindlichen Personen bereits zu Reizungen führen. Dies gilt für Mensch und Haustier. Auf Vergiftungen mit der Amaryllis können folgenden Symptome hinweisen: Übelkeit mit Schwindel, Erbrechen, Durchfall, Herzrasen, Hautausschlag (bei Berührung der Haut mit dem Pflanzensaft), Kopfschmerzen und sogar Ohnmacht. Bei einem Verdacht darauf, dass Pflanzensaft oder Teile der Pflanze verschluckt wurden, sollte man sofort ein Arzt beziehungsweise den Tierarzt aufzusuchen. Wichtig ist es, die Bezeichnung der Pflanze, (Amaryllis) zu wissen, sodass die notwendige Therapie eingeleitet werden kann.
Erste Hilfe Maßnahmen und Notrufnummern haben wir Ihnen auf unserer Seite Vergiftung durch Pflanzen zusammengestellt. Besonders wichtig ist es, den Kindern einen richtigen Umgang mit Pflanzen zu vermitteln, denn eine ständige Kontrolle nicht möglich ist. Dies gilt besonders für verlockend aussehende Früchte, Blüten und Beeren.