Livistona pflegen
Die Livistona (L. rotundifolia, L. chinensis, L. australis) Pflege ist mittelschwer, da einige Ansprüche der Pflanze möglichst erfüllt werden sollten. Beim Kauf einer kleinen Palme sollte man den zukünftigen Platzbedarf bedenken, da die Palmen nicht zurückgeschnitten werden können. Sollte die Palme im Laufe der Jahre doch zu groß werden, so werden sich öffentliche Einrichtungen mit einem passenden Platzangebot (Schulen, etc.) sicherlich über eine solche Schönheit freuen.
Name: Livistonie, Rundblättrige Livingstonpalme, Australische Schirmpalme, Chinesische Livingstonpalme, Waldpalme
Wissenschaftl. Name: Livistona, Livistona rotundifolia, Livistona chinensis, Livistona australis
Familie: Palmengewächse (Arecaceae)
Wuchshöhe: bis 7 m (Wohnung), Freiland bis 30 m
Verwendung: Blattschmuckpflanze
Hilfreiche Seiten: Palmen pflegen
Lexikon / Übersicht: Palmen
Schwierigkeit: mittelschwer
Steckbrief / Beschreibung
Drei Arten aus der Gattung Livistona werden als Zimmerpalmen gepflegt. In ihrer natürlichen Umgebung in den Tropen werden diese Palmen stattliche Baume. Als Topf oder Kübelpflanzen bleiben die Schirmpalmen jedoch meist stammlose Sträucher.
An den stacheligen, scharfkantigen Stielen der Livistona bilden sich die bis zu 60 cm langen und ebenso breiten Blätter. Diese sind etwa bis zur Mitte in zahlreiche 2 bis 3 cm breite, spitz zulaufende Strahlen unterteilt, deren Spitzen meist nach unten hängen.
Livistona rotundifolia
Livistona rotundifolia erreicht auch in Wohnungen eine Wuchshöhe von 4 bis 7 m. Den rundlichen Blättern verdankt diese Palme ihren Namen L. rotundifolia (Rundblättrige Livingstonpalme).
Livistona australis
Livistona australis bildet dunkelgrün gefärbte Blätter an schlanken, bis zu 45 cm langen Stielen, die mit zwei Stachelreihen bewehrt sind. Bei der Pflege dieser Art muss man deshalb besonders aufpassen, es besteht Verletzungsgefahr. Die Blattspitzen Livistona australis sind steif und hängen nicht nach unten herab. Die Livistona australis stammt aus dem Osten Australien.
Livistona chinensis
Livistona chinensis hat glänzende, hellgrün gefärbte und etwas abgerundete Blätter an etwa 30 bis 40 cm langen Stielen. Die Heimat der Livistona chinensis ist der Süden Chinas.
Standort / Licht
Die Livistona pflegt man an einem hellen Standort mit täglich einigen Stunden direkter Sonnenbestrahlung während der Vormittags- oder Nachmittagsstunden. Die Livistona gehören zu den Palmen, die auch eine niedrige Luftfeuchtigkeit ganz gut vertragen.
Info: Wie misst man die Beleuchtung am Standort ?
Licht ist für Pflanzen wie Nahrung. Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke in Lux zeigen, ob der Standort hell genug ist. Schattenliebende Pflanzen brauchen mindestens 500 bis 600 Lux, während sonnenliebende Geranien oder Sukkulenten 2000 Lux und mehr benötigen.
Himmelsrichtung, Jahreszeit, Art der Verglasung und umgebende Bäume und Büsche beeinflussen die Lichtmenge schnell um 30 bis 70 %.
Ein Nordfenster lässt deutlich weniger Licht herein als ein Südfenster.
Auch der Abstand zu einem Fenster ist wichtig. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es zu dunkel sein.
Zu viel Licht ist auch schädlich und erfordert eine Abschattung oder einen Standortwechsel.
Lichtmangel Symptome
- Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
- Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
- Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
- deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe
Luxmessung: Mit einem Luxmeter können Sie die Lichtstärke an verschiedenen Standorten messen. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:
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Livistona Gießen / Wässern
Vom Frühling bis zum Herbst wird die Livistona gleichmäßig gegossen, so dass der Wurzelballen vollständig, bis zum Grund feucht ist. Zwischen den Wassergaben sollte die oberste Schicht der Erde etwas abtrocknen. Das kann in sehr heißen Sommerwochen bereits 2 bis 3 Tage später, in den milderen Jahreszeiten erst nach einer Woche oder noch später der Fall sein. Auch die Menge des Gießwassers und der Gießrhythmus schwanken sehr stark, abhängig von der Topf- und der Pflanzengröße. Achten Sie beim Wässern darauf, dass die Palmen weder Staunässe noch Ballentrockenheit vertragen.
Im Winter schränkt man das Gießen ein. Die Gießhäufigkeit ist stark von den Temperaturen abhängig. Zwischen den Wassergaben lässt man das Substrat zu 2/3 abtrocknen. (Feuchtigkeitsmesser verwenden)
Als Gießwasser verwendet man für die Livistona nur weiches, abgestandenes und zimmerwarmes Wasser. Regenwasser ist für die Pflege dieser Palmen ideal.
+ Weitere Info über den Wasserbedarf anzeigen
Die richtige Bewässerung ist für das Gedeihen von Zimmerpflanzen essentiell. Doch wann, wie viel und wie oft gießt man richtig? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da der Wasserbedarf von Pflanze zu Pflanze stark variiert. Gerade Anfänger tun sich oft schwer damit, die Bedürfnisse ihrer grünen Freunde zu erkennen.
Grundsatz beim Gießen
Weniger ist mehr! Dies ist die goldene Regel beim Gießen von Zimmerpflanzen. Die meisten Pflanzen vertragen Trockenheit besser als Staunässe, die zu Wurzelfäule und Schimmelbildung führen kann. Ist man sich also unsicher, lieber etwas weniger gießen als zu viel.
Anzeichen für Überwässerung:
- Schlaffe Blätter: Oftmals wird bei schlappen Blättern reflexartig zur Gießkanne gegriffen. Doch bevor Sie gießen, sollten Sie die Erde kontrollieren. Handelt es sich nicht um Wassermangel, kann Überwässerung die Ursache sein.
- Gelbe Blätter: Vergilbte Blätter können ebenfalls ein Hinweis auf zu viel Wasser sein.
- Faulige Wurzeln: Im schlimmsten Fall führt Staunässe zu faulen Wurzeln, die die Pflanze nicht mehr versorgen können.
Richtig gießen:
- Fühlen Sie die Erde: Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger ca. zwei Zentimeter tief ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Fühlt sie sich feucht an, warten Sie mit dem Gießen, bis die Erde etwas angetrocknet ist. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.
- Gießen Sie gründlich: Wenn gegossen wird, sollte das Wasser bis aus den Drainagelöchern fließen. So wird sichergestellt, dass der gesamte Wurzelballen durchfeuchtet wird.
- Vermeiden Sie Gießwasser im Untersetzer: Gießwasser im Untersetzer kann zur Wurzelfäule führen. Gießen Sie daher lieber direkt in den Topf und kippen Sie überschüssiges Wasser nach einigen Minuten weg.
- Die richtige Wassermenge: Die Menge des benötigten Wassers hängt von Pflanzenart, Topfgröße und Jahreszeit ab. Als Faustregel gilt: Je größer der Topf und je wärmer die Umgebung, desto mehr Wasser wird benötigt.
- Das richtige Wasser: Verwenden Sie zum Gießen am besten Zimmerwarmes, abgestandenes Leitungswasser. Kaltes Wasser kann die Pflanzen schocken, während chlorhaltiges Leitungswasser den Pflanzen schaden kann.
Zusatztipps:
- Gießen Sie nach Bedarf: Achten Sie auf die individuellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen und gießen Sie diese nach Bedarf, anstatt nach einem festen Zeitplan.
- Verschiedene Pflanzenarten: Informieren Sie sich über die speziellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen, da der Wasserbedarf von Sukkulenten beispielsweise deutlich geringer ist als der von Blattpflanzen.
- Investieren Sie in einen Feuchtigkeitsmesser: Dieses praktische Tool hilft Ihnen, den Feuchtigkeitsgehalt der Erde zu ermitteln. Mit einem Feuchtigkeitsmesser kann man auch in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und es gehört zur Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.
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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?
Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.
So verhindert man das Wurzelsterben
Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.
Was tun bei Ballentrockenheit ?
Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.
Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Livistona überwintern / Ruheperiode
Von Oktober bis Februar schränkt man das Gießen ein. Die Gießhäufigkeit ist stark von den Temperaturen abhängig. L. rotundifolia sollte bei 13 bis 15 °C überwintern, Livistona australis und Livistona chinensis können auch etwas kühler, bei Temperaturen von etwa 10 °C überwintert werden. Zwischen den Wassergaben lässt man das Substrat zu 2/3 abtrocknen.
Während der Überwinterung werden die Livistona nur ein- bis zweimal schwach gedüngt. Zu Beginn der Vegetationsperiode werden die Palmen dann wieder kräftiger gegossen. Beginnt die Livistona nun neue Blätter auszutreiben, so fängt man auch wieder mit dem regelmäßigen Düngen an.
Standort im Sommer
Die Livistona kann während der warmen Jahreszeit im Freien an einem geschützten, hellen bis halbschattigem Standort gepflegt werden. Etwas Morgen- oder Nachmittagssonne ist für ein gesundes Wachstum dieser Palme sehr von Vorteil. Die Livistona sollte nicht direkt von der prallen Mittagssonne beschienen werden.
Pflanzen die in geschlossenen Räumen überwintert werden, dürfen im zu Beginn der warmen Jahreszeit nicht sofort dem vollen Sonnenlicht unter freiem Himmel ausgesetzt werden. Die harte UV Strahlung kann die Blätter der Livistona verbrennen. Eine solche Verbrennung ist an braunen, unregelmäßigen Flecken auf den Blättern zu erkennen. Um die Palme an das Sonnenlicht zu gewöhnen, stellt man sie 1 bis 2 Wochen an einen schattigen bis halbschattigen Platz. Etwas Sonne in den Morgen- oder Abendstunden ist in dieser Zeit ausreichend. Nach dieser Eingewöhnungsphase kann man die Livistona an ihren endgültigen, sonnigeren Standort stellen.
Temperatur
Die Livistona wachsen gut bei Temperaturen zwischen 18 und 25 °C.. Im Winter vertragen die Palmen Temperaturabsenkungen auf 10 °C.
Lesetipp: Informatives über Temperatur, Zugluft, Heizkörper und Kälteschock
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Livistona vermehren
Die Livistona zieht man aus frischen Samen heran, die man vor dem Einsetzten in das Substrat einen Tag lang in warmem Wasser quellen lässt. Die Samen keimen unterschiedlich schnell, die ideale Keimtemperatur liegt bei etwa 25 °C. Die Keimdauer beträgt bis zu 4 Monate.
Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat
Zur Pflege der Palmen verwendet man ein Erdgemisch auf Kompostbasis mit einem Zusatz von etwas scharfem Sand und etwas Kies, Blähtonbruch oder Lavagranulat und etwas Lehm. Torf- oder Humuserde ohne Zusätze eignen sich nicht, da ein solches Substrat zusammensackt und eine Drainage und Belüftung der Wurzeln nicht mehr gewährleistet ist.
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Livistona umtopfen
Je nach Wachstum setzt man die Livistona im März / April in ein etwas größeres Pflanzgefäß um. Dabei kann man auch die alte Erde vorsichtig entfernen und durch neues Substrat ersetzen.
Generell sollte man für Palmen möglichst hohe Pflanzgefäße, Töpfe oder Kübel verwenden. Die Pfahlwurzeln der Livistona wachsen senkrecht nach unten, dafür benötigen sie ausreichend Platz. Wenn sich die oberen Wurzeln der Palmen aus dem Pflanzgefäß herausdrücken, wird es für die Wurzelstruktur zu eng. Spätesten zu diesem Zeitpunkt sollte man seine Livistona in ein größeres, höheres Gefäß umtopfen.
Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf
Gut wachsende, gesunde Palmen düngt man alle zwei Wochen einen speziellen Palmendünger.
Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen
Bezugsquellen für richtige Düngemittel finden Sie hier:
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Livistona schneiden
Ein Livistona kann nicht zurückgeschnitten werden, da die Spitze der Palme der einzige Vegetationspunkt ist.
Lesetipp: Der richtige Rückschnitt von Pflanzen
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Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise
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Schildläuse erkennt man bei genauem Hinsehen leicht an den hoch gewölbten, festen Rückenschildern. Da die Schildläuse aufgrund ihrer Färbung jedoch gut getarnt sind, werden sie schnell übersehen. Man sollte seine Livistona deshalb regelmäßig und sorgfältig untersuchen.
Hin und wieder kann die Palme von Thripsen befallen werden. Die von Thripsen befallenen Livistona verlieren ihre Vitalität und zeigt Wachstumsstörungen. Stark befallenen Blätter sterben ab.
Eine Livistona ist nicht giftig, weder für Menschen noch für Haustiere.
Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.
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